Studium und Hund. Was ist nach dem Studium

  • Sc

    Es ist normal, dass die Meisten hier im Forum erstmal davon abraten, dir in solch einer Situation einen Hund zuzulegen.

    Ich kann dir versprechen: Auch mit dem "Halbtagsjob" Lehrerin wird es manchmal eine Herausforderung sein, das mit dem Hund bzw. den Hunden gut organisiert zu bekommen. Aber das weißt du eben noch nicht, weil du noch im Referendariat bist.


    Klar ist es das, aber ich finde es sehr viel besser vereinbar als mit vielen anderen Vollzeitjobs:ka: Einen Welpen würde ich mir nicht in meiner Situation holen, aber das hätte ich auch nicht im Studium oder im Ref getan. Machbar wäre es sicherlich auch, aber auf den massiven Mehraufwand habe ich keine Lust, allerdings machen mir Welpen auch keinen Spaß.


    Der 1. Hund kam im Studium, der 2. im Ref, der 3. im Berufsleben, im Studium hatte ich definitiv die meiste Zeit dafür, Ref und Berufsleben schenken sich vom Zeitaufwand her nicht wirklich was. Zumal ich auch Kolleginnen habe, die freiwillig nur 14, 16 oder 20 Stunden arbeiten. Da wird es dann nochmal leichter. Wobei ich behaupte, dass die effektive Zeitersparnis gar nicht sooo groß ist, da zwar die gehaltenen Stunden reduziert sind, die Heimarbeit meist aber keinen nennenswert geringeren Umfang hat.

  • Wie sicher bist du dir denn, das finanziell wirklich alles abgesichert ist?

    In diesen gerade eher unsicheren Zeiten würde ich mir persönlich keine zusätzliche Verantwortung ins Haus holen. Denn wo man den ersten Job bekommt, kann man vielleicht nicht mehr so gut abschätzen.


    Ich denke einfach mal laut. Wünsche allen das beste.

  • Die Frage die ich mir stelle ist nur, wenn beide Vollzeit arbeiten ist es dann möglich einen Welpen in 6 Wochen einzugewöhnen, dass er auch mal 6 Stunden alleine bleiben kann? Habe ich dann die Zeit einem jungen Hund die nötige Aufmerksamkeit zu geben? Oder passt ein Hund eigentlich erst wenn man selbst in Teilzeit arbeitet und die Kinder alle mindestens 10 sind? Ich habe Angst vor dem Moment es nie zu wagen, weil es so gesehen ja nie wirklich passt.

    Die Frage habe ich mir auch vor dem Hund gestellt. Und so ist es halt auch wirklich. Es wird kaum Momente im Leben geben wo es zu 1000% jetzt gerade rein passt. Man weiß nie was in 10-15 Jahren ist, ganz egal wie alt man ist, ob man studiert oder einen festen Job hat. Wenn du bereit bist, den Hund als Mitglied und festen Bestandteil deines Lebens zu sehen, wird sicher meist immer eine Möglichkeit ergeben. Auch wenn du dann auch zurückstecken können musst, je nach Situation. Wenn du dazu bereit bist und du dich im Moment dazu bereit fühlst, würde ich es machen.:smile:


    Wenn Du planst, Dir einen Welpen zuzulegen musst Du leider einkalkulieren, dass er nicht die gesamte Vorlesung über brav und leise neben Dir liegt sondern mit Pech quengelt, unruhig wird oder sogar rein macht. Wäre dann nicht ein ruhiger, erwachsener Hund als Ersthund die bessere Wahl?

    Also das empfand ich persönlich(!) noch mit das geringste Problem... ich hab sie mitgeholt, ne leicht zu transportierende Faltbox und eine Kaustange. Die hat sie dann brav gegessen und danach geschlafen. Klar, am Anfang kann es mal sein, dass die kleinen miefern. Aber die meisten Profs die den Hund überhaupt erlauben, haben etwas Verständnis dafür, solange es nicht unglaublich störend ist. Beim 2.-3. Besuch war das Thema dann gegessen und sie war direkt ruhig.

    Voraussetzung ist natürlich Boxentraining und vor der VL draußen Pipi etc machen lassen :smile:

  • Hallöchen May1000

    Ich hab meine Markierung erst jetzt gesehen.

    Mein Freund und ich sind im ähnlichen Alter wie ihr und Pippa lebt jetzt seit Anfang Januar bei uns. Also noch vor den Semesterferien. Bis dahin war es natürlich nicht leicht und da müsst ihr euch vorher definitiv viele Gedanken machen, wie oder was ihr macht, wenn der Welpe eben nicht genau zu den Semesterferien abgegeben wird. Das kann unter Umständen sehr schwierig werden. Nichts, was nicht zu schaffen wäre, aber dennoch problematisch wenn ihr zb Anwesenheitspflicht habt oder Arbeiten gehen müsst. Und stellt euch gegebenenfalls darauf ein, dass die Prüfungen in dem Semester vielleicht nicht ganz so perfekt laufen werden, wenn zu Hause ein kleines etwas mit viel Aufmerksamkeitsbedarf sitzt;)

    Was davor alles sonst so gesagt wurde, ist per se natürlich alles erstmal richtig. Trotzdem finde ich, muss man nicht immer warten, bis man arbeitet. Man sollte sich eben nur bewusst sein, was das bedeutet. Ab dem Moment, wo der Hund da ist, werdet ihr FÜR den Hund entscheiden müssen. Die Frage ist, wollt ihr das? Fängt an bei, darf der Hund mit in Urlaub und wenn nein, wo geht er hin? Bis hin zu Jobangeboten, Arbeitszeiten, Umzug in eine andere Stadt, eine neue Wohnung/Haus, welches Auto etc etc. Das ist zwar viel Zukunftsmusik, aber aufs alltägliche Leben runtergebrochen wird es die erste Zeit, sagen wir mal ganz besonders das erste Jahr nichts anderes als diesen Hund geben(auf eure eigene Freizeit bezogen).

    Und wir haben das am Anfang auch nicht gedacht, aber man merkt wirklich, wie jegliche Entscheidung auch mit am Hund hängt.

    Man sollte einfach mal jedes Szenario durchkauen und ja auch wir haben darüber geredet, was passiert, sollten wir uns mal trennen(was man nie hoffen will). Und wenn ihr da für die wichtigsten Punkte klare Antworten und Lösungen habt, sehe ich überhaupt kein Problem.


    Ich finde es ist ganz egal wie alt, welcher Beruf etc. -vorausgesetzt- man ist auch auf lange Zeit bereit dazu, auch mal Abstriche zu machen. Aber es ist alles zu schaffen und bei uns klappt es auch :smile:

    Man weiß nie, was auf einen zukommt und man kann nicht immer alles planen. Man kann eben immer nur das Beste daraus machen und so geht es jedem, nicht nur Studenten, die einen Hund haben wollen :lol:

    Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Glück bei der Suche! Vielleicht hört man ja mal, was es werden soll/geworden ist :winken:

  • Ich habe mir Hund 1 während des Studiums geholt. Das ging mittelgut, weil er große Probleme mit dem Alleinebleiben hatte. Er blieb mit einem Jahr ca 45 Min alleine, länger nicht. Dadurch hat sich mein Studium stark verkompliziert bzw verlängert.

    Hund 2 kam auch während des Studiums, beide hatte ich dann während der Ausbildung zur TFA. Ging in Ausbildungsstätte 1 total schief, weil mir zugesagt worden war, die Hunde mitnehmen zu können und das dann doch nicht so war, somit war ich auf Fremdbetreuung angewiesen. Mit dem Wechsel der Ausbildungsstätte konnte ich dann tatsächlich beide mitnehmen, war für Hund 1 aber der totale Stress, er blieb daher entweder im Auto oder bei meinem Freund.

    Hund 1 starb dann leider und es kam Hund 3. Nach der Ausbildung machte ich mit dem Studium weiter.

    Aktuell kann ich beide Hunde nur ab und an zur Arbeit mitnehmen (auch sozialer Sektor), arbeite aber nicht so viele Stunden und mein Freund ist viel Zuhause, sodass es kein Problem ist.


    Ich habe den Zeitpunkt/die Zeitpunkte nie bereut. Ja, es war streckenweise ein Gewurstel, aber so ist das halt mit Kindern... ähhh... Hunden. ;) Mir war immer wichtig, dass für Notfälle genug Geld und Betreuungspersonen da waren und das war der Fall.

  • Ich habe halt auf die spannenderen Jobs, große Karriere und Geld verzichtet und einen langweiligen Bürojob genommen.

    Im Nachhinein ärgere ich mich nicht etwas Hundekompatibleres studiert zu haben, aber die Entscheidung pro Hund bereue ich nicht.

  • Mein Chihuahua zog hier als Junghund aus dem Tierschutz ein als ich gerade meinen Schulabschluss machte. Danach war ich bis zum Herbst zuhause also bis zum Beginn des Studiums.


    Dadurch hatte ich in den ersten paar Monaten sehr viel Zeit für den Zwerg, wie konnten langsam Stubenreinheit, Alleinebleiben etc trainieren.


    Das Studium war in meinem Fall insgesamt recht hundekompatibel. Meist war ich nicht lange außer Haus und an den längeren Tagen hatte ich familiäre Unterstützung (Rex zog eigentlich wher als Familienhund ein, wurde dann aber in erster Linie mein Hund). Finanziell war ich teils auf die Familie angewiesen, da ich nebenbei nur einen Gassihund hatte.


    Allerdings kam es bei mir anders, Studium brach ich nach 3 Semestern ab und begann einen Vollzeitjob. Ließ dich durch Management und Organisation aber auch gut mit der Hundehaltung vereinbaren. Allerdings hatte ich eben auch das Glück, einen Arbeitgeber zu finden zu dem ich keinen allzu langen Arbeitsweg hatte und der Gleitzeit erlaubte.


    Mittlerweile bin ich in Teilzeit, hatte ein paar Jobwechsel, und habe einen zweiten Hund.


    Ich hab dadurch auch gelernt: Wo ein Wille, da ein Weg. Allerdings hab ich eben auch immer auf meine Familie zählen können. Mein Leben richte ich schon auch sehr an den Bedürfnissen meiner Zwege aus. Man plant eben auch um die Hunde rum, zB in Sachen Urlaub, Betreuung und Finanzielles - ich hab zB Hundesitterin und Gassigeherin und das kostet natürlich.

  • Tja, das ist immer ein Abwägen.

    Ich habe meinen Balou geholt, als ich mein Studium abgebrochen habe und auf meine Ausbildung gewartet habe (habe nur ein bisschen gejobbt in der Zeit). Plan war, dass er dann mit 10 Monaten 5-6 Stunden alleine bleibt und dann eine Sitterin ihn für 2-3 Stunden holt.

    Realität: er hat das Alleinebleiben verlernt und die Wohnung auseinander genommen, bei der Sitterin war er dauergestresst (was nicht unbedingt an ihr lag), Familie etc. ebenfalls keine Option. Das war die Hölle!


    Nach der Ausbildung habe ich ewig nach einem Teilzeitjob gesucht. Mein Mann hat einen typischen 9-17 Job (in Realität abends eher sehr viel länger), sodass er da nicht viel Zeit der Hundebetreuung abdecken kann. Die richtig spannenden Jobs gab es nicht in Teilzeit, da habe ich schon sehr zurück gesteckt.

    Als ich den Job verlor, habe ich wieder ein halbes Jahr lang nach einem Teilzeit-Job gesucht. Da arbeite ich nun seit 1,5 Jahren und es ist immer noch nicht so easy. Hund mitnehmen und Home Office gibt es theoretisch - ich habe aber eine Allergikerin im Büro und Home Office wird nicht gerne regelmäßig gesehen. Pech für mich, also arbeite ich nur 30 h/Woche

    Man plant alles um den Hund herum. Nach der Arbeit noch einen Kaffee trinken gehen oder eine längere Mittagspause machen? Geht nicht! Man muss ja nach Hause zum Hund. Ist der Hund dann nicht kompatibel für solche Aktionen, kann man auch nach der Arbeit erst was richtig unternehmen, wenn der Partner wieder zuhause ist.

    Wenn dir das alles bewusst ist, mach es (sobald Corona Geschichte ist).

    Ich bereue es nicht, Balou in meinem Leben zu haben. Aber ich habe auf vieles verzichtet und tue es auch immer noch.

  • Ich habe Lehramt studiert und hatte während meinem Studium keine Zeit für einen Hund, da ich an einer Hochschule war. Somit hatte ich jeden Tag langen Unterricht. Mein Plan war, direkt nach dem Studium einen Hund zu holen, weil ich als Lehrerin nur vormittags außer Haus bin und den Rest zuhause erledigen kann.


    Tja.. mein erste Dienstjahr verbrachte ich dann aber täglich mit 3 Stunden pendeln. Ging nicht anders, ich hätte in der Nähe keinen Job bekommen.

    Im 2. Dienstjahr beschränkte sich das Pendeln auf eine Stunde. Aber ich war so eingespannt in meinem Job, weil ich zum ersten Mal eine eigene Klasse hatte, dass ich erst irgendwann nachmittags heim kam.

    Im 7. Dienstjahr bekam ich eine Stelle hier im Ort und ich hatte genügend Erfahrung, dass ich nachmittags nicht mehr ewig in der Schule bleiben musste, weil ich nun den Rest zuhause erledigen konnte. Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem ich bereit war für meinen Hund.


    Ich brauchte das erste Jahr trotzdem täglich Unterstützung meiner Mama als Hundesitter, weil Welpi ja nicht den ganzen Vormittag allein bleiben kann. Und bis er das gelernt hat, verging knapp ein Jahr.


    Ich bin froh, dass ich gewartet habe. Das erste Mal einen Job haben, war anstrengend. Meinen ersten Hund dann gleichzeitig dazu zu haben.. wäre noch anstrengender geworden :tropf:


    Ich habe zum Glück meine Familie, die Pauli fast jeder Zeit nehmen kann. Das finde ich wichtig.. jemand Verlässlichen zu haben für den Notfall. Sie hätten mich sicher auch unterstützt, wenn ich mir früher einen Hund geholt hätte. Aber dann wäre er öfters bei ihnen gewesen, als bei mir, und das wollte ich nicht.

  • Grundsätzlich finde ich es nicht verwerflich sich einen Hund im Studium zuzulegen, denn zu diesem Zeitpunkt kann es sein, dass man besonders viel Zeit hat. Persönlich finde ich, dass man bei einem solch persönlichen (und egoistischen) Wunsch, wie der eines Hundes, zeitlich und finanziell auch für diesen alleine aufkommen sollte, ohne dass die Finanzierung und Betreuung eigentlich über Mama und Papa läuft (es sei denn der Hund ist eigentlich der Hund der Eltern). Beides wird nämlich im Arbeitsleben nur bedingt besser (nun, das Gehalt hoffe ich schon).


    Und um das zu garantieren sollte man sich bewusst machen, dass das Arbeitsleben meistens nicht pro Hund ausgelegt ist - bei den meisten Ämtern sollte das Mitführen eines Hundes nicht möglich sein. Ich kenne mich speziell nicht mit dem Jugendamt aus, aber als Beamter ist das Regelkorsett meistens sehr ... konservativ. Und die Arbeit mit vielen Menschen birgt immer das Risiko, dass Hunde nicht mitgeführt werden können. Das würde ich im Zweifel im Hinterkopf haben.


    Ich kann meine Hunde im Berufsleben auch nicht mitnehmen und ohne meinen Mann, der die Hunde ebenfalls wollte, wäre die Haltung schwierig (und zumindest zwingend mit einem Schulwechsel und kostenpflichtiger Betreuung verbunden - soviel zu dem Vormittagsjob des Lehrers, definitiv nicht. ;)).


    Persönlich würde ich an eurer Stelle warten, bis der Job fest steht oder mir deutlich bewusst machen, dass der Hund einer eventuell lockenden Arbeitsstelle (vielleicht auch nur wegen der Wohnungssuche) auch vollkommen entgegen stehen kann - wenn ihr beide bereit seit zugunsten des Hundes auf Jobs, Wohnungen und manche Seminare zu verzichten (ihr werdet euch dann auch neu sortieren müssen), dann klappt die Hundehaltung sicher auch in der Zeit nun.


    Ich würde mir das nur sehr bewusst machen, weil bei euch beiden dieser Umbruch quasi direkt ansteht.


    Auch deine anstehenden Abschlussprüfungen (?) fallen in diese Zeit, seine auch ... ob das Zeit & Nerv für einen Junghund sind, der Flausen im Kopf hat? Neben den Bewerbunggesprächen, der finanziellen Unsicherheit, der Wohnungsuche (...) Ich wäre da sehr, sehr kritisch mit mir selbst und meiner Belastbarkeit. :) Und nach dieser ehrlichen Einschätzung meiner (eurer) Belastbarkeit würde ich entscheiden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!