Frühkastration Hündin - ja oder nein?
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Präventive Kastration zur Verhinderung von eventuell späteren, sich jetzt nicht klar abzeichnenden Krankheiten gilt übrigens nicht als hinreichender Grund. Im Prinzip müsste da ein aktueller gewichtiger Grund wie z.B. Pyometra vorliegen. Das Problem ist halt, dass so vieles was einerseits im Gierschutzgesetz verboten ist (Leid und Schmerz zufügen usw. dann an anderer Stelle wieder erlaubt ist und sich die verschiedenen Abschnitte teils massiv widersprechen. Man bedenke, dass ja sogar Tierversuche erlaubt sind.)
Zum Thema Turmore gab es übrigens eine Studie am Magyar Vizsla die aufgezeigt hat, dass durch Kastration die Gefahr von Tumoren steigt, NICHT sinkt. Inwieweit das bei anderen Rassen erforscht wurde, weiss ich nicht. (Zink et al. 2014)
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Vielen Dank für die teilweise hilfreichen Informationen. Das hilft mir schonmal ein wenig weiter. Auch wenn ich teilweise echt erschrocken bin, was uns hier vorgeworfen wurde.
Da es jetzt hier aber ein wenig ausschweifend wird und nicht mehr wirklich um meine eigentliche Frage geht, würde ich das ganze gerne hiermit beenden.
Ich wünsche allen einen schönen Abend.
Ehrlich gesagt bin ich grade ein wenig erschrocken wie schnell man doch beleidigt sein kann...
Es kamen wirklich fast ausschließlich fachlich sehr wertvolle und neutrale Antworten, inklusive Quellen etc...
Und das einzige was man mit nimmt ist vielleicht der eine Beitrag, der einem vielleicht kein Zucker in den Hintern bläst. Ich hätte mich nun schwarz geärgert, wenn ich mir die Mühe einer Antwort gemacht hätte... Und ja ich finde das unverschämt.
Hier übriges noch eine Stimme Kontra Kastra... Gründe wurden ja hinreichend genannt....
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Nun, es schleckt keine Geiss weg, dass kastrierte Hündinnen eine signifikant höhere Lebenserwartung haben als intakte. Das bedeutet, die gesundheitlichen Vorteile (das geht nicht nur um Mammatumore) der Kastration wiegen deutlich schwerer als die Nachteile.
Hast du zu dieser Aussage auch seriöse Quellen?
Hab ich persönlich noch nie gehört.
Ja natürlich gibt es dazu seriöse Quellen, sonst hätte ich dazu geschrieben, dass das spekulativ sei. Ich habe schon vor 10 Jahren gestaunt, wieviele Leute von dieser in wissenschaftlichen Kreisen bestens bekannter Tatsache nie gehört haben wollen - entweder haben sie sehr selektiv gelesen, oder sich nur auf tendenziösen Seiten informiert. Da mein alter PC das Zeitliche gesegnet hat, werde ich die Forensuche bemühen müssen, oder neu recherchieren müssen - gieb mir etwas Zeit.
Nur soviel vorab: in vielen Quellen wird tatsächlich auch eine höhere Lebenserwartung für kastrierte Rüden gefunden. Die fällt allerdings sehr viel uneinheitlicher aus als bei Hündinnen, und ist daher umstritten und weniger signifikant. Meist ist die Rede von 0 - 1 Jahr für kastrierte Rüden, und 1 -2 Jahre für kastrierte Hündinnen. Der Unterschied dürfte in dem hohen Klumpenrisiko für Pyometra liegen. Bei Rüden gibt es nichts Vergleichbares, eine Prostatitis ist sehr viel leichter behandelbar (und auch seltener) und erfordert oft nicht mal eine Kastration.
Werde mich mal um die Links bemühen, so sie noch funktionieren - manche sind wohl inzwischen nur noch in den wissenschaftlichen Bibliotheken zugänglich. Aufschlussreich ist auch, dass es keine neueren Studien zu geben scheint, die zu abweichenden Erkenntnissen kommen - drum wird das Thema Lebenserwartung so elegant ausgeklammert, wenn Vor- und Nachteile der Kastration diskutiert werden. Und den überraschten Kommentaren hier entnehme ich, dass die Strategie durchaus erfolgreich ist und den Leuten diese eigentlich so offensichtliche Frage der Lebenserwartung gar nicht in den Sinn kommt. Gehört für mich aber in eine sachliche Diskussion über Vor- und Nachteile unbedingt dazu.
Egal wie man sich dann im Einzelfall entscheidet.
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Ich bin gespannt. :)
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Wobei man auch noch anmerken muss, dass eine Pyometra und Ähnliches vom aufmerksamen und informierten HH in der Regel bemerkt wird bevor sie tödlich endet! Es gibt Ausnahmen, aber in der Regel gibts Anzeichen. Information, Aufmerksamkeit und schnelle Reaktion ist eine sehr effektive Methode um alle möglichen Krankheiten früh zu erkennen und die Lebenserwartung zu erhöhen. Wenn ich mich umsehe wie wenig aufmerksam so viele HH hier in meinem Umfeld (nicht das Forum!) sind, würde mich eine höhere Lebenserwartung nach Kastra nicht wundern. Aber überspitzt gesagt, man könnte auch die Beine amputieren und dann wäre vielleicht die Lebenserwartung erhöht weil das Tier nicht mehr davonlaufen kann und auch keine Verkehrsunfälle mehr hat. So einfach dass erhöhte Lebenserwartung DER Grund für eine Kastra ist, sollte man es dann doch nicht interpretieren.
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Danke! Das lag mir auch auf der Zunge. Ich habe nur öffentlichkeitstaugliche Formulierung gefunden.
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Hab was zu einer Studie bzgl. der Lebenserwartung von Kastraten gefunden:
https://www.google.de/amp/s/1h…e-hunde-leben-langer/amp/
Gibt bestimmt noch mehr wenn man die Universität googelt.
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Ich mußte meine Hündin auch vergleichsweise früh kastrieren lassen, weil die sich gleich nach der ersten Läufigkeit eine Gebärmutterentzündung eingefangen hat, die sich konventionell nicht in den Griff kriegen ließ. Erwachsen wurde sie ganz normal, sogar mit den Sechs-Monats-Entwicklungssprüngen, die eine intakte Hündin mit der Läufigkeit macht, das Sozialverhalten ist völlig unauffällig, Fell blieb auch halbwegs intakt, und die Inkontinenz war vorübergehend.
Dafür nimmt sie seit der Kastration zu, sobald sie Futter nur ansieht, und sie hat mit 6 Jahren eine schwere Schilddrüsenunterfunktion entwickelt - soweit mir gesagt wurde, ein sehr typisches Kastratenleiden.
Was ich damit sagen will: Überleg dir das gut. Ich würde weiß Gott lieber zwei Läufigkeiten im Jahr managen, als dem Hund lebenslang und täglich das Futter sozusagen auf der Briefwaage abwiegen zu müssen, von den blöden Schilddrüsenproblemen (die auch nicht ganz billig sind) ganz zu schweigen. Und eine läufige Hündin und einen intakten Rüden kann man durchaus zweimal im Jahr trennen, das ist kein Hexenwerk. Wir hatten neun Jahre lang beides in einem Haushalt, und da reichte eine normale Zimmertür.
Sicher war das Gejaule des Rüden ein paar Tage lang nervig, aber siehe oben: Es war nur ein paar Tage. Die blöden Kastrationsfolgen hast du lebenslang, und wenn du Pech hast, täglich.
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Also in dem Buch würde unter anderem auch etwas dazu stehen. Eine Pyometra ist zum Beispiel sehr leicht zu erkennen, wenn man aufmerksam ist und ja das Risiko so eine zu bekommen ist natürlich unkastriert höher ist ja logisch ein entnommenes Organ kann auch nicht mehr krank werden. Bei einer Frühkastration sinkt auch das Risiko eines Milchleistentumors, der aber auch ganz einfach zu erkennen ist und nicht sehr aggressiv ist.
Bei einer Kastration steigt aber das Risiko für sehr viele aggressivere Milztumore, die schwer zu erkennen sind und meist erst im Endstadium erkannt werden.
Naja aber das ganze Buch kann ich hier nicht aufschreiben, wird man schonmal lesen müssen.
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Also in dem Buch würde unter anderem auch etwas dazu stehen. Eine Pyometra ist zum Beispiel sehr leicht zu erkennen, wenn man aufmerksam ist und ja das Risiko so eine zu bekommen ist natürlich unkastriert höher ist ja logisch ein entnommenes Organ kann auch nicht mehr krank werden. Bei einer Frühkastration sinkt auch das Risiko eines Milchleistentumors, der aber auch ganz einfach zu erkennen ist und nicht sehr aggressiv ist.
Heute wird bei einer Kastration die Gebärmutter idR drin gelassen, da bei einer Entfernung u.a. das Risiko für Inkontinenz noch größer ist als sowieso schon.
Aber eine Pyo gibt es trotzdem nicht - keine Eierstöcke, keine Hormone, keine Löufigkeit, keine Pyo
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