BAT - Behavior Adjustment Training
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Hallo liebe Foris,
ich habe gestern zum ersten Mal vom Konzept des BAT gehört und gelesen und habe da noch keine Meinung zu.
Gibt es jemanden, der das Konzept kennt oder vielleicht sogar danach arbeitet?
Hier ein Link dazu: https://www.dogood.de/b-a-t
ZitatB.A.T. ist als eine Denkweise, eine Einstellung zu sehen, die den Umgang mit Ihrem Hund tiefgreifend verändern wird, wenn Sie sich darauf einlassen. Grisha Stewart entwickelte die Trainingsansätze, die aus dieser Denkweise entstehen zu einem schlüssigen "runden" Konzept, das die Verhaltensveränderung der Hunde stressfrei herbeibringt. Gerade Verhaltensweisen, die aus Angst, Unsicherheit, Frustration und Aggression entstehen, können nachhaltig verändert werden, und zwar durch ein "Mitspracherecht" der Lernenden. Selbstverständlich wird dabei vorausgesetzt, dass das körperliche und psychische Wohlbefinden des Hundes im Lot ist. Auch wenn diese Vorgehensweise leise und zurückhaltend ist, kann auch heftiges, starkes und großes und dadurch natürlich sehr belastendes Verhalten sehr gut beeinflusst werden. Zur Zeit bin ich die einzige offizielle zertifizierte BAT Instruktorin in Europa (cBATi) und ab 2019 bringe ich mich als Kursleiterin bei der zertifizierung von Kolleginnen, die cBATi werden wollen, ein. Ich bin sehr dankbar dazu zu gehören, denn B.A.T. hat nicht nur mein Leben mit einem reaktiven Hund positiv beeinflusst, sondern mein Training in vielen Hinsichten grundlegend verändert.
Durch das B.A.T. Training lernt der Hund selber andere - für Hunde sehr natürliche - Strategien (wieder) zu entdecken. Der Mensch lernt die eigentliche Bedürfnisse seines Hundes zu verstehen und seine kleinen Körperzeichen besser zu beobachten und darauf ein zu gehen. Es geht um Kommunikation, Verständnis und freie Entscheidungen. Das Gegenteil von Drill und Bevormundung, auch wenn es noch so nett gemeint und trainiert ist.
Wenn Sie Ihrem Hund beim Flüstern zuhören, brauchen Sie sich mit seinem Brüllen nicht auseinander zu setzen.
Wer auf der Suche nach einem weiteren "Trainingsinstrument" ist, oder einfach noch ein zusätzliches "Tool" zu seiner Trainingspallette addieren möchte, wird mit B.A.T. zwar auch seine wunderbaren A-Ha Momente erleben können, aber die Philosophie, in der Selbstwirksamkeit, Zeit und Distanz zentral stehen, nicht so wirksam umsetzen, wie sie gedacht ist. Mit Mischtechniken werden Hunde nach wie vor sehr abhängig von unserer Hilfe gemacht.
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Das Prinzip
Durch die Möglichkeit selber zu lernen, sich von einem „Auslöser" ab zu wenden oder sich in der Nähe davon entspannt zu verhalten, gewinnt der Hund Vertrauen zu sich, zu seinem menschlichen Umfeld und insgesamt kann er brenzlige Situationen mit mehr Zuversicht herangehen. Es gibt dem Hund Raum und Zeit, um im eigenen Tempo mit Begegnungen klar zu kommen und emotional um zu lernen.
Was braucht es dazu:
- Ein menschliches Umfeld, das lernt, die Körpersprache und Signale seines Hundes richtig zu verstehen.
- Ein menschliches Umfeld, das bereit ist, dem Hund Zeit und Raum zu geben. Das heißt: in kleinen Schritten zu arbeiten und auf notwendiger Distanz zu trainieren. Je kleinschrittiger das Training, desto schneller und nachhaltiger sind die Resultate.
- Ein menschliches Umfeld, das bereit ist, sich aus dem Trainingsmodus etwas zurück zu nehmen und nicht ständig dem Hund etwas an zu sagen.
- Ein respektvolles doch effektives Leinenhandling. Das Hauptaugenmerk liegt auf einer durchhängenden Leine und eine Position im Gleichgewicht von Hund und Mensch.
- Ein Umkehrsignal oder „gehen wir"- Signal.
- Natürlich ist es von Vorteil, wenn der Hund die Basiserziehung hat und auch mit Spielzeug motivierbar ist.
- Einen Sparring Partner. Das kann ein andere Hund oder Mensch sein, das kann ein Stoffhund sein, oder Pferde auf der Koppel. Das, was für den Hund im Alltag ein Auslöser seiner Reaktionen ist, wird halt beim Training eingesetzt.
Wie können Sie mit Ihrem Hund bei mir B.A.T. trainieren"?
- Sie besuchen eins meiner Seminare zum Thema Reaktivität an der Leine . "Hund trifft Hund" oder "Relax, auch an der Leine"
- Danach kommen Sie zu mir in eine Erstberatung.
- Hier entscheiden wir, ob es Bedarf gibt für weitere Einzeltrainings
- Danach können Sie sich zum BATPartnerTraining anmelden, wo wir terminlich fleixibel und individuell jeweils mit einem anderen Hund in der freien Landschaft einen Spaziergang simulieren während der andere Hunde in Sicht bleibt. Wir machen es von dem jeweiligen Hund abhängig, ob er Kontakt haben kann oder soll oder erst später. Preise: siehe "Training"
- Sich anmelden für einen BAT Praxis Tag.(Siehe Terminkalender) - dies allerdings wenn Sie schon Erfahrung mit BAT haben.
Beim B.A.T Training und generell beim Verhaltenstraining geht es mir an erster Stelle nicht darum, dass Ihr Hund mit anderen Hunden in nächster Nähe umgehen kann (Spielen, begrüßen, schnüffeln), sondern vielmehr darum, dass Ihr Hund einen anderen Hund sichten kann oder an ihm vorbeilaufen kann, ohne dass er reaktiv wird. Auch Hunde ohne Begegnungsprobleme oder Junghunde profitieren von diesen Trainings da sie in diesen Trainings erst recht ein höfliches Verhalten erlernen.
Wenn Sie weiter weg wohnen und dennoch regelmässig die B.A.T. Philosophie kennen lernen möchten, dann können Sie sich für eine Intensivwoche oder für IntensivTage bei mir interessieren.
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Oh, da ruf ich mal Pfeffernaserl - sie hat damit (soweit ich weiß) sehr gute Erfahrungen bei ihrem Carlo gemacht.
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Mich macht es immer skeptisch, wenn jemand ein System als "absolut neu" und "totaaal anders/innovativ" verkaufen will, ich in der Beschreibung allerdings zwar geschickte Formulierungen, jedoch eben keine neuen Ideen sondern Selbstverständlichkeiten moderner Hundeausbildung lese. Gute Geschäftsleute....
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Also ich habe keine Ahnung von dem Training außer dem Text den du gelesen hast. Für mich klingt das irgendwo zwischen "nicht halb so innovativ wie es angepriesen wird" und "Ausrede fürs nichts tun" bei Kindern würde man von vernachlässigender Erziehung sprechen.
Da müsste man sich mal anschauen war wärend dem Training wirklich gemacht wird.
(Es ist nicht so abwertend gemeint wie mein Text vielleicht klingt und sowas ist sicher besser als viele dieser Dominanz-Alpha-Schnauzgriff-Hundeschulen, aber ich sehe einfach nicht wo das was tolles Neues sein soll.)
Es geht doch nur darum, dass der Hund erstmal auf ausreichender Distanz an den Trigger geführt wird und dort dann entweder entspannen-aushalten lernen soll oder eben sich umzuorientieren? Oder verstehe ich da was falsch?
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Ja, verstehst du falsch. Es gibt auf der Seite von Grisha Stewart viele Videos und Erklärungen. Die kann man sich ja erst mal angucken, bevor man weiter drüber redet.
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Versteht man die auch mit mäßigem Schulenglisch
Das weiß ich gar nicht. Aber z.B. die Cartoons müssten eigentlich auch ohne Englisch verständlich sein.
https://grishastewart.com/bat-overview/ -
Danke fürs Rufen Karpatenköter
Wir hatten bisher zwei BAT-Sessions (leider kam uns jetzt Corona dazwischen) und ich muss sagen, die haben bei Carlo wirklich mächtig viel bewirkt.
Ich erzähl mal kurz, wie wir dazu gekommen sind und wie so eine Session bei unserer Trainerin abläuft.
Carlo bringt u.a. eine ziemlich heftige Artgenossenaggressivität mit, löst teilweise sehr heftig aus, ist dann absolut nicht mehr ansprechbar und geht auf alles Lebende los, was irgendwie in greifbarer Nähe ist.
Wir haben erst über Social Walks angefangen, daran zu arbeiten, was auch schon viel gebracht hat. Im Training konnte er Hunde schon auf 3-5m tolerieren, außerhalb von Trainingssituationen sind wir auf Auslösedistanzen von unter 20m gekommen.
Damit waren wir dann schon mal so weit, dass unsere Trainerin uns BAT nahe gelegt hat. Beim BATen gehts darum, dass der Hund die Führung übernimmt, dass er lernt, eigene Strategien zu entwickeln, um mit dem Trigger umzugehen. Ich als Mensch bin eher Beifahrer, lerne, meinen Hund besser zu lesen und bin in den Sessions nur Leinenhalter und Notanker. Für mich ist das genau das, was ich eigentlich erreichen will. Mein Hund soll selbst Strategien finden, um mit Auslösern gut umgehen zu können. Und für Carlo ist das auch der absolut richtige Ansatz. Er ist ein überaus selbstständiger Hund und sein größter Verstärker ist Kontrolle und das Treffen eigener Entscheidungen.
Wir arbeiten in sehr kurzen Sessions, die dauern meist so 3-5 Minuten. Davor gibts eine längere Besprechung, in der geklärt wird, wo genau der Partner-Hund steht, welche Leinenlänge der Partner-Hund hat, was genau er machen soll (stehen, sitzen, liegen, gehen, spielen,...), von wo genau der Trainingshund kommt und wie lange die Session laufen soll.
Dann wird der Partner-Hund auf Position gebracht, der Trainingshund kommt aus dem Auto und die Session geht los.
Von außen betrachtet passiert erstmal gar nix. Wir arbeiten immer auf die Entfernung, in der der Trigger wahrgenommen wird, aber gut aushaltbar ist. Bei uns sieht das dann so aus, dass da zwei Hunde im Abstand von 15m stehen, schnüffeln und nichts tun
Die Leine wird lang und locker geführt, das Leinenhandling erinnert mich an die Stricktechnik von Alexandra Kurland - man ist trotz durchhängender Leine immer in Verbindung und ein bisschen im Gespräch.
Und dann... passiert weiterhin nicht viel
Wenn der Trainingshund es anbietet, nähert man sich langsam an und sehr gute Entscheidungen werden auch gelobt und bekekst (eine sehr gute Entscheidung kann sein sich vom Auslöser abzuwenden, in den seeking-Modus zu wechseln, sich in Bögen anzunähern oder wieder mehr Abstand rein zu bringen). Wenn der Trainingshund Schwierigkeiten hat, sich aus einer Situation wieder zu lösen (Carlo fixiert gern), dann lade ich ein, mit mir einen Bogen zu gehen, sich wieder abzuwenden, umzudrehen,....
Direkte Annäherungen werden ausgebremst und entweder kann sich der Trainingshund dann selbst wieder umsortieren oder ich lade wieder ein, mehr Abstand zu nehmen. Das sind die einzigen Dinge, wo ich aktiv werde und eingreife. Wenn sich der Hund in eine Situation verfrachtet, in der es brenzlig werden könnte. Davon abgesehen mache ich gar nichts. Ich spreche nicht mit dem Hund, wir machen keine Übungen, keine Ablenkungen.
Unsere Sessions sind kurz, nach drei Minuten kommen die Hunde dann wieder in die Autos und es wird besprochen, was passiert ist, was die Hunde an Signalen ausgesendet haben, wie sie reagiert haben,...
Danach wird die nächste Session geplant und das nächste Team kommt dran. Bei unserer Gruppe sind die Hunde sowohl Trainingshunde als auch Partner, wobei die Trainerin auch ihre Hunde oder die der Co-Trainerin als Partner anbietet.
Carlo ist nach drei solchen Sessions (also insgesamt vielleicht 9-15 Minuten "Arbeit") platt. Aber so richtig. Da passiert in ihm nämlich wirklich viel.
Und wie schon erwähnt, uns hilft das BATen enorm. Zum einen lerne ich meinen Hund noch viel besser zu lesen und zum anderen nutzt er die Strategien, die er für sich beim BATen entdeckt, auch schon draußen sehr aktiv und erfolgreich. Abwenden, Bögen gehen, schnüffeln,... das alles bietet er seit diesen Sessions an. Natürlich nur auf sehr große Entfernungen, aber das ist für uns schon ein riesen Fortschritt. Er bleibt auch länger ruhig und ist selbstsicherer geworden.
Für uns funktioniert es sehr gut als Ergänzung zu normalen Social Walks und unserem Begegnungstraining.
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Das klingt nach einem spannenden Konzept! Wäre sicherlich auch toll, wenn man einen Hund von Anfang an danach "erziehen" kann und nicht erst, wenn man Baustellen hat :)
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Ja, verstehst du falsch. Es gibt auf der Seite von Grisha Stewart viele Videos und Erklärungen. Die kann man sich ja erst mal angucken, bevor man weiter drüber redet.
2 Videos geschaut die das Training vorstellen.
Ich sehe da ehrlich gesagt immer noch keinen Unterschied.
Wie gesagt, wenn HuSchu nach dem Prinzip arbeiten ist das sicher empfehlenswert (ich will die Methode nicht schlecht reden), mir fehlt nur wo die superduper Neuerung ist.
(Vielleicht habe ich den klassischen Ansatz auch immer falsch trainiert und sehe ihn deswegen nicht)
Aber deswegen, komplett Ernst gemeint und ohne stänkern zu wollen, wo ist der Unterschied?
ZB bei dem Training mit dem anderen Hund.
Es wird der Abstand gehalten der für den Hund okay ist, ist da rumgelaufen bis die Gewöhnung da war und dann ganz automatisch und natürlich die Distanz verringert soweit es für den Hund okay war. Wenn er doch fixiert hat geschnalzt und an der Leine gezuckelt (umorientiert) und wieder einen paar Schritte zurück bis man aus der Situation war. Und von vorne...
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