Akute Überforderung mit Junghund
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Hallo ihr Lieben,
Ich bin 23 und Hundemama eines 12 Monate alten (Terrier)Mischlings namens Loki.
Mein akutes Problem, deswegen auch die Anmeldung hier, um um Rat zu fragen: Ich bin aktuell super überfordert mit ihm und mache mir ständig Gedanken, wie es weiter gehen soll.Nun die Erklärung: Ende Juli 2019 kam Loki nach reiflicher Überlegung zu uns, mein damaliger Freund wartete auf einen Studeinplatz und hatte dementsprechend gut Zeit und ich war in der Schule.
Nun kam es diesen Winter zur Trennung von mir und meinem damaligen Freund, ich also ausgezogen mit dem Hund in eine neue Wohnung.
Seit dem läuft es mit Loki überhaupt nicht mehr. Er kann weder allein bleiben (konnte es vorher max 1h) noch ist er abrufbar in Situationen mit anderen Hunden, es scheint so als fände er mich einfach doof und würde lieber "den Besitzer wechseln", das macht mich echt fertig. Ich bin wirklich verzweifelt!
Zu den "Erziehungsproblemen" von Loki kommt aktuell noch eine "Lebenskrise" bei mir, was passiert wenn ich noch einmal umziehen muss, falls ich doch einen Studienplatz bekomme. Was passiert wenn er plötzlich an seiner Hüfte (HD) opertiert werden muss, zu Zweit war das alles ja super machbar, aber allein schon nicht mehr ganz so gut. Wieso kann ich diesem Hund anscheind nicht gerecht werden (selbst nach 1h spazieren gehen mit Vollpower und Suchspielen, Übungen, Hundetreffen etc. hat er noch Energie für 3). Zwischenzeitlich habe ich tatsächlich schon an eine Abgabe des Hundes gedacht, weil ich einfach nicht mehr weiter wusste. Obwohl ich ihn über alles liebe und alles für ihn geben würde, macht er mich momentan einfach unglücklich, weil es einfach scheint als empfände er mich als schlechtesten Besitzer der Welt, was mich natürlich auch an meinen Fähigkeiten zweifeln lässt.
Zu Loki: Er ist aus Italien mit zwei Wochen von der Mama getrennt worden und seit dem in einem Tierheim unter gekommen. Mit 16 Wochen kam er dann zu uns nach Deutschland. Vom Wesen würde ich ihn als einen unsicheren und ängstlichen und stressanfälligen Hund ansehen (bei Unbekanntem macht er erstmal einen großen Bogen, ohne mich zu beachten oder Schutz von mir zu fordern ; er gähnt und schüttelt sich seeeehr häufig, selbst wenn ich ihm über den Rücken streichle) ; die einzig gute und glückliche Zeit scheint er zu haben wenn er schläft).
Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben, wie ich mit dieser Situation besser umgehen kann und was ich tun kann, um die Bindung von mir und Loki zu verbessern (damit er auf aus Spielsituationen zu mir kommen, wenn ich ihn abrufe oder all soetwas)? Über einen Rat wäre ich sehr dankbar!
Mit freundlichen GrüßenTonique1
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Hallo,
tut mir Leid wegen der Trennung und dass es nun schwierig ist mit Loki... Ich denke, das Problem geht schon hier los:
Ich bin 23 und Hundemama eines 12 Monate alten (Terrier)Mischlings namens Loki.
Hervorhebung von mir. Du bist keine Hundemama. Du bist Halterin eines Hundes. Versuche deine Einstellung dahingehend zu verändern. Dein Hund braucht keine "Mama" sondern Jemanden, der ihn souverän durchs Leben führt.
Wieso kann ich diesem Hund anscheind nicht gerecht werden (selbst nach 1h spazieren gehen mit Vollpower und Suchspielen, Übungen, Hundetreffen etc. hat er noch Energie für 3).
Es kann durchaus sein, dass du ihn damit heillos überforderst und er einfach überreizt ist und in Folge die ganzen Probleme daher kommen. Ich würde da ein paar Dinge grundsätzlich verändern. Spaziergänge sollten ruhig und zum Entspannen gestaltet sein. Suchspiele kannst du gerne mit ihm machen aber kurze Sequenzen und mehr mit Ernst bei der Sache als mit Spaß und Spiel und volle Power. Sinnloses Stöckchen oder Bällchen Werfen oder Treffen mit x-beliebigen (Fremd-)Hunden würde ich ersatzlos streichen.
Mein Vorschlag: Morgens eine kurze Löserunde, 20 Minuten. Dann Ruhen. Nachmittags einen größeren, ruhigen Spaziergang, ca. 45 Minuten. Alle zwei bis drei Tage eine kurze Sequenz (5-10 Minuten) Suchen. Das war's. Du hast immer noch einen Junghund und keinen erwachsenen Hund!
Zum Vergleich: Ich gehe mit meinen (erwachsenen!) Hunden morgens und nachmittags ca. 45 Minuten Gassi. Newton ist Schulhund. Er hat im Durchschnitt zwei- bis dreimal die Woche einen Einsatz. Hunter ist Rettungshund. Mit ihm habe ich Training mittwochs und samstags. Dort werden je zwei Durchgänge à 5-15 Minuten gemacht. Das war's.
Wegen Alleine bleiben? Gibt es Situationen in denen er es schon kann? Im Auto, z.B. Dann könntest du darauf aufbauen.
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die einzig gute und glückliche Zeit scheint er zu haben wenn er schläft
Dann lass ihn schlafen :)
Ihr braucht euch jetzt nicht liebhaben oder gegenseitig fordern und "auspowern". Natürlich ist es in Ordnung, wenn du den Hund aus finanziellen Gründen irgendwann abgeben müsstest, aber aktuell ist das wegen Ansteckungsgefahr keine Option. Zukunftsängste haben wir wohl gerade fast alle, wenn man damit dann auch noch zuhause alleine sitzt... vielleicht wäre irgendeine Art Seelsorgetelefon da die beste Adresse.
Es kann gut sein, dass er sein Leben lang so stressanfällig bleibt, ich hab auch so einen aus dem Tierheim. Schlaf ist tatsächlich das beste was in der aktuellen Situation machbar und schlau ist. -
Oh, und es gibt übrigens Zusammenhänge zwischen Menschennamen und deren Charakter. Meiner Meinung nach ist das bei Hunden genauso oder noch schlimmer, weil sie noch leichter formbar sind. Ich würde mal über einen Namenswechsel nachdenken.
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Oh, und es gibt übrigens Zusammenhänge zwischen Menschennamen und deren Charakter. Meiner Meinung nach ist das bei Hunden genauso oder noch schlimmer, weil sie noch leichter formbar sind. Ich würde mal über einen Namenswechsel nachdenken.
Was ist an Loki denn so negativ? Habe die Bedeutung gegoogelt: "Der Luftige" oder "Gott ist mein Licht" - da sehe ich nichts Schlimmes?
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Oh, ich denke bei Loki einerseits an den Gott und andererseits an Loco (Spanisch)
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Ich denke, dir fliegen jetzt einfach Fehler um die Ohren, die so manch Ersthundehalter passieren.
Du "powerst" den Hund aus. Genau das ist aber Gift für Junghunde. Mit ständiger Bespaßung und Action ziehst du dir einen Beschäftigungsjunkie mit Ausdauer hoch 10 ran. Der Hund will dann mehr und mehr.
Zu viel Bewegung im Junghundealter kann zudem auch gesundheitlich problematisch sein. Da würde ich vor allem bei einem ohnehin nicht gesunden Hund wahnsinnig aufpassen!
Gerade stressanfällige, unsichere hunde brauchen sehr viel Ruhe, um Reize verarbeiten zu können.
Du musst das Programm also deutlich runterschrauben. Rechne mit einer Erstverschlechterung in den ersten Wochen. Danach ist das Schlimmste wohl überstanden.
Bezüglich der Trennungsangst, wie hast du das denn bis jetzt gemacht wenn du zur Schule musstest? Man kann an dem Problem arbeiten, das erfordert aber viel Zeit und Geduld und ich empfehle dir stark, eine Betreuung für Loki zu suchen, um das Alleinebleiben wirklich in Minischritten mit ihm üben zu können.
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Könnte es nicht auch sein, dass die Trennung recht zeitgleich mit Einsetzen der Pubertät war? Dass seine Veränderungen ebenso stattgefunden hätten, wenn sich nichts in eurem Leben geändert hätte?
Ich würde den Tagesablauf mit ihm gut durchplanen ( Absehbarkeit macht es für stressanfällige Hunde unter Unständen leichter) und von dem Gedanken wegkommen, dass er ausgepowert werden muss. Dann würde ich gemütliche Spaziergänge mit ihm machen, wenn er nicht hört, halt eine Schleppleine nehmen, und die Priorität auf den Bindungsaufbau legen. Ihr habt jetzt die Chance, als Zweierteam zusammen zu wachsen! Hab keine Angst vor der Zukunft, Probleme soll man lösen, wenn sie sich stellen, nicht vorher.
Edit: Und ich schließe mich dem Rat an, eine Betreuung zu suchen, damit du ohne Druck das Alleinebleiben üben kannst.
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Eine Betreuung für die Zeit, wo ich in der Schule bin ist organisiert, sonst hätte mich mein Vermieter vermutlich schon raus geschmissen, so wie Loki bellt wenn ich nicht da bin.
Ich vernehme den allgemeinen Rat, einfach mal etwas weniger mit ihm zu machen und ihn nicht zu sehr zu fordern, damit er mehr Ruhe hat die Reize zu verarbeiten.
Dazu aber nochmal eine Frage: wenn ich mit ihm draußen bin und er (in eingezäunten Bereichen) laufen darf, dann rennt und rennt und rennt er, dementsprechend denke ich, das er gern läuft und das ‚braucht‘, sehe ich das falsch ?
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