Hündin kastrieren lassen oder besser nicht?

  • Ich würde einen gesunden Hund auch nicht kastrieren lassen.


    Aber wenn sich Jemand für unfähig hält anders eine Trächtigkeit zu verhindern und bereits zwei gleichgeschlechtliche Hunde im Haushalt leben... halte ich eine Kastration für das kleinere Übel. Sonst haben wir bald den nächsten "Hilfe, wir bekommen Welpen!"-Thread.

  • Meine Hündin ist kastriert, mein Rüde auch. Und ich wüsste ehrlich gesagt nicht, warum ich meinen Hunden, den Nachbarhunden und mir dauerhaft den Stress der Läufigkeit für die nächsten mind. 10 Jahre antun sollte.

    Bei meiner Hündin habe ich gewartet bis die erste Läufigkeit durch war und noch 5 Monate drangehangen, damit alle „Nachwehen“ der Läufigkeit durch waren.

    Mein Rüde war 7 als er kastriert wurde.

    Nachteile hat keiner der Beiden. Weder psychisch noch gesundheitlich. Beide haben sich nicht verändert. Meine Hündin ist sehr ausgeglichen (und auch nach der Kastration weiter „gereift“) der Rüde ist immer noch genau so wie vorher im Wesen.

    Ich finde jeder darf für sich selbst entscheiden, ob Kastration oder nicht. Wichtig ist, dass man sich diesen Schritt sehr, sehr gut überlegt und abwägt ob man das Risiko eingehen kann, das es für den Hund auch zu Nachteilen kommen kann. Ausschließen kann man nie, das es auch zu irreparablen Schäden kommen kann. Wenn man sich informiert, abwägt und nicht vorschnell entscheidet, spricht meiner Meinung nach aber nichts gegen Kastration.

  • nd ich wüsste ehrlich gesagt nicht, warum ich meinen Hunden, den Nachbarhunden und mir dauerhaft den Stress der Läufigkeit für die nächsten mind. 10 Jahre antun sollte.

    Was denn für einen Stress? Das ist doch idR ein völlig normaler Zyklus mit völlig normalem Ablauf.

    Ich finde jeder darf für sich selbst entscheiden, ob Kastration oder nicht.

    Man entscheidet das ja nicht selbst für sich.

  • Mit Stress ist nicht der körperliche Ablauf gemeint.

    Meine Hündin war völlig neben der Spur während ihrer Läufigkeit. Mein Rüde hatte das Bedürfnis ständig ihren Bodyguard spielen zu müssen, die Rüden der Nachbarin haben kaum noch gefressen , der Rüde von Gegenüber hat nur noch gejammert und war gar nicht mehr ansprechbar und die andere Hündin in unserer Straße wollte meine ständig verprügeln. Da hatte ich nun wirklich keine Lust auf Management. Und die Hunde wohl auch nicht. Nun ist Ruhe für alle und gut.

    Und ja, meine Hunde, meine Entscheidung.

  • Und ja, meine Hunde, meine Entscheidung.

    Richtig, aber dennoch muss dir klar sein, dass du Reaktionen bekommst, wenn du deine Meinung in ein Forum einstellst. Manche werden mit dir übereinstimmen, andere nicht.


    Es ist halt aber einfach nicht jeder Rüde wie von dir beschrieben. Ich wohne mit meinem unkastrierten Rüden in einer Millionenstadt. Hier ist ständig eine Hündin läufig und es ist überhaupt kein Problem.


    Und in diesem Fall ist das Management doch wirklich einfach. Die beiden Hunde leben ja nicht mal im selben Haushalt. Für mich gäbe es hier keinen Grund zu einem großen Eingriff in den Hormonhaushalt.

  • Ja, momentan machen wir es mit aufpassen, und in der Hoffnung, dass ein 1,25m hoher Zaun ausreichend ist. Immerhin sind beide ehr kleine Hunde.

    Ihr solltet während der Läufigkeit ohnehin die Hündin keine Sekunde unbeaufsichtigt im Garten lassen. Manche Rüden (auch fremde Rüden aus der Nachbarschaft) sind erfinderisch im Eindringen auf fremde Grundstücke und es gibt auch Hündinnen, die stiften gehen.

    Wenn man da "auf Zack" und nicht nachlässig ist, kann man aber zuverlässig verhindern, dass die Hündin gedeckt wird. Klappt hier auch seit vielen Jahren ohne Unfälle.

  • Ich finde es völlig normal und natürlich, dass die erste(n) Läufigkeit(en) nicht perfekt ablaufen. Da passiert ja auch viel im Körper und mit jeder Läufigkeit gibt es eine Schub in Richtung erwachsener Hund. Wie bei und Frauen muss sich das erstmal einpendeln und man muss lernen damit umzugehen.


    Nach der ersten Läufigkeit zu kastrieren, weil man das "dem Hund nicht antun" will, finde ich nicht in Ordnung. Man will es sich dann maximal selbst nicht antun, seinen Hunden dabei zu helfen, mit Läufigkeiten umzugehen.

    Hier laufen meine Mädels auch während der Läufigkeiten mit Rüden zusammen spazieren (mit Ausnahme der Standhitze) und jeder hat seine Nase bei sich zu behalten. Wer keine Möglichkeit findet, das auszuhalten und einzuüben, der reagiert halt so.

    Immer wieder ist es komisch, dass zB auf Ausstellungen heiße Hündinnen direkt mit erfahrenen Deckrüden im Ring laufen und jeder Hund sich zu benehmen weiß. Oder dass beim Sport läufige Hündinnen ebenfalls in ihrer Box sind und die Gassiwege gehen und sie trotzdem Leistung erbringen und die Rüden sich trotzdem konzentrieren müssen. Wir schaffen die das nur.

  • Mein Rüde hatte das Bedürfnis ständig ihren Bodyguard spielen zu müssen,

    Und das ist zb ein Punkt, wo schlicht die Erziehung zu greifen hat.

    Hätten meine Jungs auch gemacht, wenn sie gedurft hätten.


    Und gerade die erste Läufigkeit sollte bei einer Hündin nie herangezogen werden um zu sagen "oh mein Gott, der Armen ging es ja so schlecht". Der ganze Körper befindet sich im hormonellen Umbruch und natürlich ist das für den Hund anstrengend und Stress. Aber es ist bei weitem kein Gradmesser dafür, wie sich die kommenden Läufigkeiten zeigen werden, wenn der Zyklus etabliert ist.

    Frühestens ab der dritten, vierten Läufigkeit sollte man da ein Urteil drüber fällen.

  • Ganz ehrlich? Das Befinden der anderen Hunde in meiner Wohngegend ist nicht mein Problem! Es gibt genug Hunde, die ein Thema damit haben, dass ein paar Haeuser weiter ein Hund lebt. Deswegen verzichtet aber keiner auf die Hundehaltung.

    Noe..solange meine Hunde kein gesundheitliches Problem haben, bleiben die intakt!



    Noch was zu den Tueren. Wenn das nicht gerade wirklich winzige Hunde sind, gehoeren Tueren abgeschlossen. Es kommt nicht selten vor, dass Hunde die Tueren oeffnen und es zu einem ungewollten Deckakt kommt!

  • Mir fällt zunehmend der Trend auf, normale körperliche Vorgänge wie Läufigkeiten beim Hund zu pathologisieren und da ein riesiges Problemthema draus zu machen. In den meisten Fällen würden Erziehung des Hundes und ein entspannter Umgang mit normalen körperlichen Vorgängen ausreichen, um das (konstruierte) Problem zu lösen.

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