Hündin kastrieren lassen oder besser nicht?

  • Lionn

    Für mich schon. Weil mich das Thema und die Penetranz einfach nervt. Da kommt man wegen Magenverstimmung oder sonst was in die Praxis und jedes Mal wird das Gespräch nebenbei darauf gelenkt, wie es mit Kastrieren aussieht. Und durchaus bei einigen Ärzten es dann auch nicht reicht wirklich konkret zu sagen "Ist hier kein Thema, solange es keine medizinischen Komplikationen gibt". Also wäre eine Kastration die heilige Kuh, die Rüden garantiert umgänglicher macht und wo eine Hündin garantiert gesund alt wird. Die negativen Geschichten, insbesondere lose Bänder und Risse, Inkontinenz, Schilddrüsendysfunktion und diverse höhere Wahrscheinlichkeit für einige Krebsgeschichten werden nämlich nie erwähnt und abgewogen.

    Ist genauso mit Futter und Impfen. Wenn das Thema jedes Mal kommt, dann hab ich keine Lust mehr dahin zu fahren. Bei manchen Praxen wünscht man sich ja schon fast einen analogen Addon Blocker :fear:


    Ich hab hier 2 unkastrierte Mädels, eine 10 und die andere 4. Da ist alles gut und ich hab eine Pyo immer im Hinterkopf, wenn eine schlapp sein sollte, sehr viel trinkt, fiebrig wird oder bei der offenen Pyo ja Ausfluss kommt. Dann wird direkt kastriert und das Leben geht weiter. Aber bis dahin ist das einfach nicht nötig.

    Unsere frühere Sitterhündin ist nach der 1.

    Läufigkeit regelrecht stecken geblieben. Die ist im Kopf nie durchgereift und ist irgendwie im Verhalten stecken geblieben bei den 9 Monaten. Fand ich eher nervig, ein ewig fiddelnder Junghund.

    Unser Mopsmix hat eine Kastration ohne Probleme vertragen, glaube ich, bis auf das Fressen. Die klaut wie ein Rabe, hat immense Gewichtsprobleme und hat gesundheitlich drölfzig andere Baustellen, da kann man nicht sagen, ob die Harn- und Kotinkontinenz vom Bandscheibenvorfall kommen oder von anderen Faktoren begünstigt werden. Da ist die Kastra das kleinste Problem.

  • Kommt halt etwas darauf an was man sonst so an Alternative hätte. Aber da kann dann in 3 Wochen irgendwas anderes sein und irgendwann hat man alle durch. Ich bin halt für ignorieren.

  • Ich grübele gerade, was bei manchen Rassen los ist, wenn dort solche Entzündungen irgendwie schon Standard sind. Klar, ist das keine Statistik, aber unter den gesundheitlichen Problemen kommen mir Gebärmutterentzündungen eher selten zu Ohren bei meiner ... :denker: Kann natürlich auch sein, dass ich es nicht mitbekomme. Ist ja alles möglich. Wäre mal ganz spannend dazu eine wirklich brauchbare Statistik zu erstellen.

  • Meine 1 Hündin ist 16 Jahre alt geworden und war bis zum Schluß intakt.

    Meine 2 Hündin mußte mit 6 Jahren kastriert werden wegen vereiterter Gebärmutter.

    Meine jetzige Hündin ist 1Jahr alt und ich werde sie nicht kastrieren lassen.

    Es sei denn aus Gesundheitlichen Gründen wenn es sein muss.

    Leider habe ich nicht so gute Erfahrungen mit der Kastration meiner zweiten Hündin gemacht.Sie hat sich Charakterlich und vom Gewicht her nicht verändert aber dafür körperlich sehr.

    LG Sabine

  • Meine Weiber sind ja beide kastriert und da gab es nichts negatives, außer eben den Aspekt, dass ein Organ 'einfach mal so' entnommen wurde.


    Das Fell ist wie davor, neigt aber bei den Strukturen auch nicht dazu, typisches 'Kastratenfell' zu werden. Beide Hunde haben sich im Charakter oder vom Nervenkostüm nicht negativ verändert. Die Kleine war schon immer etwas umweltunsicher, wurde aber auch erst mit weit mehr als einem Jahr kastriert und war somit als Zwergenrasse auch schon erwachsen. Kastrationen vor den Läufigkeiten sehe ich in Sachen Verhalten wahnsinnig kritisch.


    Alles in allem habe ich natürlich viel weniger Stress mit unkastrierten oder überhaupt Rüden im Bekanntenkreis, muss keine Zwangspasue am Hundeplatz einlegen, Zuhause keine Läufigkeitsspuren beseitigen, keine Scheinträchtigkeiten überstehen (ich weiß, die gehören dazu, aber müssen trotzdem nicht immer schön sein)...


    Also in unserem Fall kann ich an den Kastrationen nichts negatives lassen, außer eben die Entnahme eines gesunden Organs, dass zum Hund gehört. Und da man immer das Risiko eingeht, dass ein Organ krank werden kann, wird es bei der nächsten Hündin auch drinbleiben, solange es keine Schwierigkeiten macht.

  • Ich muss ja sagen, bei meinen ganzen TA's hatte ich bisher immer Glück und wurde nie wegen Kastration genervt. Denke das würde hier eher aufkommen wenn mal ein Mädel Probleme in der Richtung hätte. Waren ja auch schon läufig beim TA selbst da wurde kein Tamtam um Kastration gemacht. Von mir würde da eh klar kommuniziert werden das es keine Option für mich ist außer es ist wirklich gesundheitlich notwendig.


    Beide Mädels (4+6) rennen hier intakt rum und dürfen es auch solange sie keine gesundheitlich Probleme damit haben.

  • Meine musste wegen Dauerläufigkeit kastriert werden und war 6 Monate später heftig inkontinent.

  • Vielen Dank für diesen tollen Thread hier!


    Ich habe eine knapp 10 Monate junge Hündin aus dem Ausland und bin daher auch sehr mit dem Thema konfrontiert..


    Bin tendenziell eher gegen "unnötige" Kastration- bekomme aber eben auch genügend andere Meinungen zu hören.



    Viele Grüße

    Lambamba

  • SheltiePower danke für deine ausführliche Antwort! Ich denke auch dass man durch Kastration das Risiko für die eine „Gefahr“ reduziert, dadurch dann aber andere „Mängel“ begünstigt.


    Wie ich es jetzt soweit gelesen habe kann die Vereiterung der Gebärmutter relativ akut auftreten. Allerdings gibt es ja Symptome die darauf hinweisen. Daher ist doch schon alleine das Wissen über die Erkrankung, Symptome etc. eine gewisse Prophylaxe. Sollte die Hündin ein paar Wochen nach der Läufigkeit nicht fit erscheinen/ mehr trinken und der TA nichts feststellen können, dann kann man doch die Gebärmutter mittels Ultraschall untersuchen und ggf. immer noch helfen bevor es kurz vor zwölf ist... Das ist doch dann die gesündeste Lösung !?


    Und ich erwäge durchaus ein TA Wechsel aus dem Grund wie es Sheltiepower schon gesagt hat- man bekommt verklickert „so macht man es und nicht anders“. Ich hab keine Lust mich vor meinem TA eine Entscheidungrechtfertigen zu müssen die er nicht billigt. Und sollte dann doch der Ernstfall auftreten, dann bekommt man womöglich noch Vorwürfe gemacht.


    Bei unserer Vorgängerin hatten wir in der letzten Woche tägliche Besuche bei der TA. Dabei ist mir bewusst geworden wie wichtig es ist einen TA zu haben der einem auch menschlich liegt.

  • Gibt es im Forum denn nicht die Möglichkeit eine kleine Umfrage zu starten die man dann auswerten kann? Alleine schon wenn 100 Hunde ausgewertet werden wäre das doch gewissermaßen aufschlussreich, oder?


    Man könnte Fragen stellen wie:


    Hund kastriert- ja/nein?

    Notkastra wegen Gebärmutter?

    Kastration wegen anderen gesundheitlichen Gründen?

    Nicht kastriert und an Gebärmuttervereiterung gestorben?

    Zuchthund/ Mischling?

    negative Folgen bei Kastration- ja/nein?

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