Meine Bindung und dieser Hund...

  • Hallo,


    Ich habe mich hier schon etwas durch das Forum gelesen, finde aber nicht das, was ich suche.


    Also:


    Mein Mann hatte bereits 2 Hunde und wünschte sich wieder einen. Jetzt war es im November so, dass die Umstände sehr gut passten und ich ihm vorgeschlagen habe, wieder einen Hund zu holen.

    Er hat sich direkt schlau gemacht und einen Züchter gefunden, wir sind dann hin und haben uns einen Hund angeschaut.

    Wir haben uns noch Zeit gelassen mit der Entscheidung, Bücher, Blogs und Vlogs angeschaut und vor allem ich habe mich da reinzudenken versucht, weil ich so überhaupt keine Ahnung von Hunden habe.


    Dann kam unser Rüde und ich hab es ziemlich schnell bereut.


    Alles war so anders, als ich es gedacht hatte und der Hund selber hat, leider, diverse Verhaltensauffälligkeiten, wie zB dass er schnell unter Stress steht, absolut keine Frustrationstoleranz hat und ich glaube, dass ihn unsere kleinen Kinder (3 und 4 Jahre) stressen, obwohl sie ihn meistens ins Ruhe lassen.


    Das erste Mal in der Hundeschule führte zu stundenlangem Geschrei und Pfoten beißen, ebenso wenn wir nur eine Minute zu lange spazieren waren.


    Wir haben eine private Hundetrainerin, die uns jetzt hilft.


    Er ist 7 Monate alt und pinkelt noch immer ab und an rein.


    Er jault viel, wenn etwas ist und davon ab, ist er eigentlich halt ein junger Hund, der eben auch Mist baut, wie jeder andere auch.


    Trotzdem ist er ein lieber Kerl, er hört wirklich gut für sein Alter, die Trainings klappen meistens super und er ist sehr bemüht.


    Aber ich schaffe es einfach nicht, eine gute Bindung zu ihm aufzubauen.


    Tageweise finde ich ihn toll und merke auch, dass ich ihn mag und dann bin ich genervt, hätte ihm am liebsten nicht da (weil er eben auch sauviel Arbeit macht, ich hab die 2 kleinen Kinder, 2 Haushalte und ihn, mein Mann unterstützt mich, wo er kann, wenn er zuhause ist. Aber ich bin genervt, wenn er wieder jault, oder er mit im Garten ist und die Kinder deshalb nicht rennen können, weil er sonst drauf springt oder ich mich nicht mehr frei bewegen kann, weil die Gitter vom Wohnzimmer bzw der Küche zu sind, (sonst rennt er ins Kinderzimmer und macht alles hin) oder oder.


    Ich hab einfach das Gefühl, dass er mich stört. Und ich weiss, er kann nichts dafür, es liegt eh an mir. Deshalb arbeite ich sehr daran, eine Bindung aufzubauen, aber dann passiert wieder sowas wie heute morgen, wo er mich anbellt und anspringt und ich hilflos daneben stehe und nicht weiss, wie ich mich verhalten soll und schon sind da wieder diese negtaiven Gefühle.


    Ich bin da irgendwie selber von mir genervt.


    Ihn weggeben ist keine Option, weil alle anderen ihn ja toll finden und nur ich ein Problem mit ihm habe.


    Was kann ich also tun? Und wie lange dauert es denn, bis so eine Bindung da ist?

    Von seiner Seite aus sehe ich da schon eine (er setzt sich oft mit körperkontakt neben mich, hört auf mich, wird gerne gestreichelt, kuschelt sehr gerne, schleckt mich ab oder knabbert an mir..).


    Mir tut das so leid. Das hat er nicht verdient.


    Könnt ihr mir da helfen?

    LG

  • Das liest sich furchtbar und tut mir für alle Beteiligten Leid.

    Ich glaube, du bist einfach überfordert, zwei kleine Kinder und noch dazu ein junger Hund, das wär mir glaub ich auch zu viel.

    Ich weiß nicht, was man dir da raten kann/soll.

  • Für mich klingt es so als könntest du den Hund grundsätzlich gut leiden, fühlst dich aber mit den zusätzlichen Aufgaben, die durch den Hund anfallen überfordert. An deiner Stelle würde ich also überlegen wo du deinen Stress reduzieren kannst. Kann dein Mann Aufgaben übernehmen, die aktuell in deinen Aufgabenbereich fallen? Eigentlich kein Thema für ein Hundeforum, aber: Gerne auch mal aufrechnen wie viel Arbeit du leistest (auch Kinderbetreuuung und Haushalt ist Arbeit) und wie viel er arbeitet. Mit zwei Kindern und Hund hast du nämlich die acht Stunden, die der Durchschnittsmensch arbeitet locker voll. Wenn die Zwerge nicht durchschlafen und du dich nachts kümmerst, hättest du quasi Bereitschaftsdienst. Nur so als bessere Argumentationsgrundlage.


    Falls dein Mann nicht mehr übernehmen kann, würde ich, sofern das möglich ist Tätigkeiten outsourcen. Sprich mal einen Babysitter für die Kinder suchen, einen netten Menschen, der den Hund einen Tag die Woche zu sich nimmt, eine Haushaltshilfe können Möglichkeiten sein.

  • Ach, so, es ist ein Labrador. Sorry ?


    @Schnappschildkroete : Mein Mann entlastet mich sehr, wenn er zuhause ist, da kann ich mich eigentlich nicht beschweren. Ich mache mir selber zuviel Druck, auch darin, diesen Hund doch jetzt endlich vollkommen mögen /lieben zu müssen, weil, das ist doch immer so, dass ein Hund geliebt wird. Verstehst du, was ich meine?

  • Was ist der Hund für eine Rasse? Was macht ihr tagsüber so mit ihm? Tagesablauf?

    Es ist ein Labrador.


    Wenn mein Mann nicht da ist, dann übe ich morgens, mittags und nachmittags die Sachen von der Hundetrainerin (an der Leine laufen, sitz, Platz, liegen bleiben) und ansonsten kümmere ich mich halt um den Haushalt (jeden Tag saugen, alle 2 Tage wischen und alles, was eben so anfällt für uns und die Oma meines Mannes, die mit im Haus wohnt) und natürlich um die Kinder. Ich schaue, dass ich nach den Übungen mit ihm spiele und zwischendurch mit ihm kuschel oder ihn streichel.


    Wenn mein Mann da ist, übernimmt er die Übungen und macht halt auch mit im Haushalt etc.

  • Kann es sein, dass der Hund einfach überreizt ist? Hat er einen festen Rückzugsort wo er Ruhe hat und nicht gestört wird? Hört sich für mich so an als sei der Hund nervlich einfach fertig. So viel Input kann das Spatzenhirn noch nicht verarbeiten.

  • Es steht nirgendwo geschrieben dass du eine Bindung aufbauen musst. Lass das weg das setzt dich nur unter Druck.

    Du kümmerst dich um ihn und bemühst dich. Das ist toll.

    Eventuell überforderst du ihn durch die Übungen tatsächlich. Ich würde mal eine Pause einlegen. Auch ein hundehirn braucht Zeit um das Gelernte zu verarbeiten.

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