Freilauf und Anti-Jagd-Training bei Jagdhundmix möglich und sinnvoll?
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Leinenagression ist ja jetzt auch nicht untrainierbar.
Nein, nicht untrainierbar, aber je nach Hund am Ende eine lebenslage Aufgabe und Management.
Ich fands ehrlich gesagt Alma in den kontrollierten Freilauf zu bekommen (hat ca. 1,5 Jahre gedauert) einfacher, als ihr das Leinenpöbeln abzugewöhnen (da arbeiten wir immer noch dran).
Caro1993 Wenn ich dich und deinen Hund richtig einordne, dann hat dein Hund doch so ein Stressproblem draussen, ist unruhig und hibbelig (und eben auch sehr stark Leinenaggressiv).
Der erste Schritt wird wie gesagt sein, dass dein Hund lernt runter zu fahren, weil damit Gehorsam funktioniert muss der Hund ansprechbar sein und Ansprechbarkeit funktioniert (am Anfang) nur wenn der Hund nicht aufgeregt ist.
Stress kippt oft ins Jagdverhalten.
Meine eine Hündin hat immer nach langen Autofahrten angefangen Vögel zu jagen, obwohl wir zu Hause Problemlos an Reiern und Vögeln vorbei laufen konnte und sie sie nie interessiert haben.
Das lag nicht daran, dass sie irgendwie extrem jagttriebig wäre, sondern dass sie den Stress mit Jagen kompensiert hat.
Nach 1.5 Jahren Schleppleinenknast (Schleppi in der Hand ausschliesslich), darf sie seit ca. 1 Jahr nun mit schleppender Schlepp laufen.
Sie ist jetzt ca. 2 Jahre "hetzfrei" *auf Holz klopf* und hat auch an der Leine (z.B. im Wald) bei Wildsichtung die beste Impulskontrolle - steht vor.
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Hi
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Also, ich sag mal so: Solange Dein Hund sich an der Leine wie eine Wildsau aufführt, wenn Außenreize kommen, ist das Ziel ohne Leine unterwegs sein zu können Lichtjahre entfernt. Erst, wenn Du monatelang die Leine nur zu Deko am Hund hast, kann man dann mal vorsichtig drüber nachdenken.
Was meiner Erfahrung nach auch eine große Rolle bei dem Thema spielt: Genereller Umgang, Tagesablauf, Gratwanderung zwischen passender Beschäftigung und Ruhe, Trainingsweg und Trainingsgeschick.
Und eben die genetische Veranlagung.
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Es ist aber auch heute noch so, dass ich sie nicht einfach freilaufen lassen kann sondern ich muß da bei der Sache sein. Sie ist abrufbar solange ich es mitbekomme, wenn sie anzeigt, dass es etwas interessantes für sie gibt. (Anzeigen heißt z.b. auf ihre Ohren zu achten, also wirklich Kleinigkeiten) Würde ich diesen Moment verpassen und sie wäre aus meinem Radius raus, dann hätte sie aus ihrer Sicht gewonnen und würde durchstarten. Will ich also beim Spaziergang rum träumen, dann bleibt sie angeleint.
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Fakt ist auch, dass ich mir nicht erlauben kann, dass es keine Konsequenz hat, wenn sie auf bleib oder steh Kommando nicht reagiert. Da fliegt auch schon mal die Leine in ihre Richtung. Bin ich da zu lasch, dann zeigt sie mir den Stinkefinger. Dies fängt dann im Alltag schon bei so Dingen an, wir kommen in die Wohnung und sie muß sich setzen zum ableinen. Ist die Leine ab, hat sie zu warten bis ich es erlaube und sie ihr Ding machen darf.
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Übrigens zurückkommen bei Jagdobjekt Sichtung ging anfangs überhaupt nicht, ABER stopp oder steh, ging weil sie den Blick nicht abwenden mußte. Ich habe ihr auch nie verboten nach Tieren ausschau zu halten. Im Gegenteil, ich habe sie immer gelobt, wenn sie mir angezeigt hat durch ihr Verhalten, dass dort etwas interessantes ist.
Unterschreib ich so, ich hab auch so eine!
Ich hab mal ein paar Passagen hervorgehoben, da ich diese extrem wichtige finde. Vorallem auch, dass man diese sich selbst eingesteht.
Meine (warscheinlich) Galgo-Mischlingshündin hat in der Pupertät angefangen Jagdinteresse zu haben und mich komplett zu ignorieren. Daraus entstanden ist ein sehr frustriertes Frauchen das kein Vertrauen mehr in ihre Hündin hatte. Der Wunsch ihr Freilauf zu ermöglichen, war bei mir immer groß aber ich hatte zuviel Angst was passieren kann als dass ich es damals blind zugelassen hätte (auch zurecht; hab mit einem Jäger gesprochen die ist flink die erwischt das Reh wenn sie will).
Ihr müsst euren Weg für diese Situation finden & einfach dran arbeiten
Meiner war es in die Hundeschule zu gehen und Alternativverhalten aufzubauen, also wie Junimond loben wir sichten/anzeigen/vorstehen und habe intensiv am "Stop" gearbeitet.
Dazu kam 1 Jahr kein Freilauf nur Schleppleinentraining, ja ernsthaft. keine Ausnahmen. bis ich die Schleppleine schleifen lassen konnte und sie bei mir blieb.
Zusätzlich was fürs Hirn, in unserem Fall Dummy und für die körperliche Auslastung Radfahren/Joggen.
Jetzt ist sie 4 Jahre alt und ich kann sie kontrolliert freilaufen lassen, also zb. auf weitläufigen Wiesen am Ende eines Spaziergangs wenn sie sich ausgepowert hat. im Wald würde ich es nicht riskieren sie abzuleinen, dafür reagiert sie noch zu sehr auf Wild. Wenn ich ko bin vom Tag, gibts keinen Freilauf, da ich sie einfach im Blick haben muss. Vor einem Jahr war das übrigens undenkbar.
Also ich würde dran bleiben und einen für euch passenden Weg versuchen zu finden!
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Ich habe einen Podenco Mix mit starkem Jagdtrieb, den ich aber trotzdem ableinen kann. War nicht immer so, in der Pubertät fing es an, dass sie richtig Jagen gehen wollte und sich da auch zweimal für längere Zeit verabschiedete. Danach war dann lange Zeit Schleppleine angesagt ohne Ausnahme.
Es gibt dorthin aber kein Zaubermittel oder einheitliches Vorgehen. Es kommt einfach auf den Hund und auch euer Verhältnis an.
Es ist aber auch heute noch so (sie ist mittlerweile 11 Jahre alt und von Welpe an bei mir), dass ich sie nicht einfach freilaufen lassen kann sondern ich muß da bei der Sache sein. Sie ist abrufbar solange ich es mitbekomme, wenn sie anzeigt, dass es etwas interessantes für sie gibt. (Anzeigen heißt z.b. auf ihre Ohren zu achten, also wirklich Kleinigkeiten) Würde ich diesen Moment verpassen und sie wäre aus meinem Radius raus, dann hätte sie aus ihrer Sicht gewonnen und würde durchstarten. Will ich also beim Spaziergang rum träumen, dann bleibt sie angeleint.
Fakt ist auch, dass ich mir nicht erlauben kann, dass es keine Konsequenz hat, wenn sie auf bleib oder steh Kommando nicht reagiert. Da fliegt auch schon mal die Leine in ihre Richtung. Bin ich da zu lasch, dann zeigt sie mir den Stinkefinger. Dies fängt dann im Alltag schon bei so Dingen an, wir kommen in die Wohnung und sie muß sich setzen zum ableinen. Ist die Leine ab, hat sie zu warten bis ich es erlaube und sie ihr Ding machen darf.
Hört sich jetzt vielleicht mega streng an, aber nur so war bei ihr der Weg. Sie wird aber jetzt nicht allgemein mit "Drill" von mir gearbeitet oder geführt. Es ist einfach nur so, dass ich sie eben gut genug kenne und weiss, wo ich wirklich absolut konsequent sein muss, damit auch der Freilauf funktioniert. Dafür sind mir andere Dinge völlig egal. Ob sie sitzt macht oder nicht, ist mir nicht wichtig. z.b.
Übrigens zurückkommen bei Jagdobjekt Sichtung ging anfangs überhaupt nicht, ABER stopp oder steh, ging weil sie den Blick nicht abwenden mußte. Ich habe ihr auch nie verboten nach Tieren ausschau zu halten. Im Gegenteil, ich habe sie immer gelobt, wenn sie mir angezeigt hat durch ihr Verhalten, dass dort etwas interessantes ist.
Ich hatte früher immer gedacht, dass sich ihr Jagdtrieb vielleicht im Alter legen würde. Pustekuchen. Auch jetzt mit 11 Jahren ist sie genauso interessiert an Wild wie eh und je und sie ist immer noch genauso schnell. Erst letztens hatte ich großes Kino: Nachts hier bei mir um die Häuser kurz Gassi gehen mit den Hunden (ich hab 2). Ich wohne 200 m vom Wald entfernt, viele Wiesen zwischen den Häusern und ein Weiher direkt vor der Tür. Scully war frei und ich schon kurz vor meiner Haustür bog um eine Häuserecke, als mein zweiter Hund anfing zu knurren und ich im Leuchtkegel der Taschenlampe 3 m vor uns einen Fuchs sah. Fuchs startete durch und Scully hinterher. Ich habe einen Brüller losgelassen und Scully stieg voll in die Bremse. Man war ich da stolz und es gab große Party und die Hunde durften dann angeleint die Spur vom Fuchs ausgiebig untersuchen.
Das beschreibt mein Leben mit meinem Jaeger ganz gut. Der wird jetzt 9 und wuerde sofort jagen gehen, wenn er die Moeglichkeit hat.
Er darf frei laufen, auch im Wald. Aber nur, wenn wir alleine unterwegs sind (er nutzt es sofort fuer sich, wenn die Malis dabei sind und ich mich daher nicht 100%ig auf ihn konzentrieren kann) und auch nur an guten Tagen (man sieht schon beim ersten Gassi ob er heute Bock hat zu hoeren oder in seiner eigenen Welt ist ).
Er kennt einen Abruf und befolgt den auch recht gut. Aber von Beute abwenden faellt ihm bis heute extrem schwer. Der wird dann eben ins Platz/Steh geschickt...
Was sich bei ihm geaendert hat, ist seine innere Ruhe, die Impulskontrolle und Frusttoleranz. Als Junghund stand er kreischend neben mir, weil er die Ameisen und Grashuepfer nicht jagem durfte und er hing mir auch mehr als einmal irgendwo im Koerper aus Frust. Seit sich das gelegt hat, geht der Freilauf auch besser..
Im Gegenzug dazu hatte ich frueher einen anderen Jagdhundmix, der tatsaechlich ueberall frei laufen konnte und das von Anfang an.
@TE: Es kann sein, dass dein Hund irgendwann (nach viel Arbeit, nicht nur bzgl. Jagdtrieb) ableinbar ist. Vielleicht nur in Gelaende das passt. Es kann aber auch sein, dass er es nicht ist/wird. Das kann dir kein Mensch sagen, sondern das wird die Zeit zeigen..
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