Der perfekte Hund für jeden Hundesport

  • Also ich find ja, alle BC (Aussies?) und der Mali sehen sowas vom plump und lahm aus im Vergleich zu den windigen Hunden (Mixen) :ka:

    Ich wuesst jetzt aber auch keine Rasse, die Windhunden auf Kurzstrecken ueberlegen ist.. Zumindest nicht bei den Rennlinien :ka:

    Das ergibt sich mWn allein schon aus der Tatsache, dass Windhunde eine andere Muskulatur haben als alle anderen Rassen (zumindest der Grey. Wie es bei den anderen Windhunden ist, muesste ich nachlesen)

  • Ich glaube um zu sagen welche Rasse für alle Sportarten gut geeignet ist muss man erst mal überlegen was für die einzelnen Sportarten wichtig ist und welche Eigenschaften in allen Sportarten wichtig sind.


    Zu erst einmal körperlich.

    In vielen Sportarten wird Schnelligkeit und Wendigkeit verlangt.

    Etwa mitelgross wär für ziemlich alle Sportarten möglich.

    Keine Beeinträchtigungen bei Nase, Ohren und im allgemeinen Körperbau.


    Charakterlich.

    Wahnsinnig viel wtp, Hund muss dazu bereit sein alles für Peter zu machen, auch wenn er es eigentlich doof findet.

    Schnelle auffassungsgabe.

    Geringe wiederholungsrate nötig um ein Kommando zu lernen

    Fokussiert auf die Aufgabe.

    Reaktionsschnell.

    Exakte Arbeitsweise.

    Gut auf Distanz, Nähe und ausser Sichtweisse arbeitend.

    Muss selbstständig arbeiten können.



    Ich glaube das wären ca. die wichtigsten Eigenschaften. Je mehr von diesen Eigenschaften eine Rasse erfüllt desto eher wär sie die Rasse für Peter.


    Ich denke der Border Collie, insofern aus der richtigen Linie, erfüllt sehr viele dieser Kriterien und könnte als die Rasse in Frage kommen. Gibt aber sicher auch andere.

  • Oh my, die Hunde beim Flyball. Also meine wäre da auch zu begeistern. :ugly: Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie die Hunde sonst so drauf sind. Kriegen die eh schon hochgetakteten Tiere ihre Hirnzellen noch sortiert im Alltag? Oder hat man dann einfach einen (sehr einseitigen) Sportler, der ansonsten halt eher naja cool ist? Sowas kopfloses würde meine total wahnsinnig machen, glaub ich.

    Tatsächlich sind die einzigen Flyball-Sportler die ich kenne 2 Malinois - und das sind mit Abstand (!) die chilligsten Malis, die ich je kennengelernt habe. Absolut in sich ruhend, klar im Kopf und insgesamt sehr entspannt unterwegs.

  • Also mir wurde ja mit Murphy auch geraten eher ruhige Dinge zu machen.

    Naja seitdem wir Zughundesport und Rettungshundearbeit machen ist er sehr viel angenehmer zu haben, man merkt es vor allem wenn er eine zeitlang nichts dergleichen machen kann. Er ist immer noch brav aber draußen einfach ein bisschen schwieriger.

    Tatsächlich glaub ich das es manchen Hunden ganz gut tut mal ganz gezielt die sau raus lassen zu können aber man muss natürlich schauen das es nicht zu viel wird und der Hund nicht überdreht.

  • Vorher kam ja der Rennhundesport noch auf. Jetzt mal abgesehen von richtigen Greyhound Rennen, die wie der Name eigentlich schon sagt, eben mit Greyhounds ausgeführt werden (und die ich hier eh nicht zählen würde, weil das mit normalem Hobbysport einfach nichts zu tun hat), wäre das Coursing.


    Meine Erfahrung beim Coursing ist nun wirklich nicht so groß. Zumal soweit ich weiß eh getrennt wird was Rassen angeht. Da laufen alle Rassen ihre eigenen Rennen.

    Von dem was ich mitbekommen habe, scheinen aber Whippets die größte Gruppe beim Coursing auszumachen. Bei den größeren noch eventuell Galgos und Greyhounds?

    l'eau das ist eher dein Spezialgebiet.

    Wenn ich richtig Bock auf Coursing habe und eine Rasse suche die da möglichst viel Wumms für mitbringt, was nehme ich dann am Besten (abzüglich des Alltagshändlings)?

  • oh, ich wurde gerufen.


    Im Windhundesport gibt es (auf dem europäischen Festland*) zwei Disziplinen: Rennen und (Lure-)Coursing.

    Beim Rennen geht es im Oval auf einer Sand- oder Rasenbahn im Feld von bis zu 6 Hunden hinter dem "Hasen" her. Der schnellste Hund gewinnt.

    Coursing findet auf Naturgelände (von der Sportplatzwiese bis zum Hügelgelände ist da alles dabei) statt. Der Parcours wird über Umlenkrollen gesteckt und ist mehr oder weniger ein Zick-Zack-Kurs (wobei sich Start und Kill (das Ende) meistens in der Nähe voneinander befinden, damit die Besitzer ihr Hunde zügig einfangen können). Beim Coursing laufen höchstens zwei Hunde pro Lauf. Auf dem Parcours befinden sich zwei bis vier (?) Richter, die das Laufverhalten der Hunde bewerten (Schnelligkeit, Kondition, Intelligenz/Hasentreue, Wendigkeit, (und noch zwei Punkte, die mir grad nicht einfallen)). Der Hund mit der besten Punktzahl gewinnt.


    Bewertet wird nach Rassen getrennt, es laufen auch nur rassegleiche Hunde zusammen. Außerdem wird bei einer ausreichenden Anzahl an Hunden nach Geschlechtern getrennt gelaufen. Bei Whippets und Windspielen gibt es noch die sog. "internationale Klasse" für Hunde, der standardgroß sind und die "Sprinterklasse" für zu große Hunde (wobei diese auch nach oben gedeckelt ist).


    Im Windhundsport dürfen alle vom DWZRV betreuten Rassen und Basenjis laufen.


    Wenn man im Windhundesport einen "Gewinner"-Hund haben möchte, reicht es also nicht sich einen Hund der Rasse x zu kaufen, sondern man muss innerhalb der einzelnen Rassen schauen, welche Linien im Sport erfolgreich sind.


    Kauft man sich einen Hund nur des Sports wegen, so ist es am einfachsten, sich einen Whippet oder Greyhound (letzterer v.a. Rennen) zu kaufen - diese Rassen laufen sehr zuverlässig. Windspiele z.B. neigen dazu abzubrechen, wenn ihnen was nicht passt (z.B. gestolpert oder (versehentlich) vom Laufpartner angerempelt). Orientalische Windhunde haben z.T. kein besonderes Interesse am künstlichen Hasen oder laufen (beim Coursing) direkt zum Kill - dort kommt der Hase ja am Ende eh an.

    Bei seltenen Rassen sind andererseits oft nur wenige Hunde am Start, so dass man recht sicher platziert wird - oder mit Pech der Hund alleine läuft und man daher gar nichts gewinnt. Ich hab mit Jin als Sprinterhündin oft das "Glück" von wenig gemeldeten Hunden - meist sind aber zumindest noch Sprinter-Rüden da und dann laufen sie eben gemischt.

    Aber z.B. Podencos, Pharaohhounds oder Deerhounds sind häufig sehr unterrepräsentiert, so dass hier gar kein Starterfeld zustande kommt - übrigens gilt das bei Coursings auch oft für Greyhounds, die trifft man eher auf der Bahn.


    Bei Coursings können u.U. auch Hunde aus Showlinien gute Punktzahlen erreichen, bei Rennen haben Showhunde oft keine großen Chancen (wobei es hier auch unterschiedlich schnelle Klassen gibt, da bin ich aber nicht so informiert), da sind Hunde aus Rennlinien meist im Vorteil. Beim Coursing hingegen sind (manche) Rennlinienhunde im Nachteil, weil ihnen (teils) die Wendigkeit fehlt.

    Bei Rassen, die nicht in Show- und Rennlinien unterscheiden, hat man diese Problematik natürlich nicht.


    Man muss aber ganz klar sagen: der Windhundsport ist prinzipiell für den Greyhound entwickelt worden und der Whippet wurde neben der (Schwarz-)Jagd für den Sport gezüchtet.

    Andere Rassen tun sich daher manchmal etwas schwerer (z.B. sind für Langstreckenläufer die Kurse (egal ob Bahn oder Coursing) eigentlich zu kurz) bzw. sind die Bewertungskriterien (beim Coursing) hier schwieriger anzusetzen - wobei die Coursingrichter rassetypisch bewerten (sollen).


    Sofern der Hund den "Hasen" annimmt, so hat er aber in jedem Fall Spaß am Sport - ob es nachher aus menschlicher Sicht eine gute Leistung oder nicht ist, ist zweitrangig.

    Und zum Glück sehen das im Windhundesport des europäischen Festlands auch die meisten Besitzer so.





    __________________

    *In Großbritannien, Irland, USA ist der Windhundesport kommerziell. Hier ist der Hund hin und wieder doch eher Nutztier mit auch mehr schwarzen Schafen als im Hobbysport des europäischen Festlands. Dafür werden die Hunde im kommerziellen Sport oft professioneller vorbereitet. Außerdem finden hier Coursings (meist) mit lebenden Feldhasen statt.

  • Der Border Collie ist in vielen Bereichen so beliebt, weil er eine immens hohe Frustrationstoleranz hat. Er gibt niemals auf herausfinden zu wollen, was der Mensch von ihm will. Auch beim miesesten Training nicht. Das ist auch der Grund, warum er an den Schafen als Koppelgebrauchshund so beliebt ist. Da kann man noch so stümperhaft vorgehen, IRGENDWAS machen diese Hunde dann noch. Andere Rassen zeigen einem irgendwann den Vogel und gehen. Oder zeigen massives, meist hässliches Übersprungsverhalten.


    An sich ist der Border Collie (also der ursprüngliche) ziemlich schlecht für vieles an Hundesport geeignet ...

    Also gerade dass sehe ich immer weniger. Die Border Collies die ich im Obi so gesehen habe und im Training erlebt habe.. Da haben viele eine absolut beschissene Frustrationstoleranz und haben teilweise massivestes Übersprungsverhalten gezeigt. Von in die Grasnarbe beißen bis hin zu extremen fiddeln, kläffen, kratzen..
    Aber ja, irgendwie haben sie trotzdem noch gearbeitet und irgendwie haben sie sich auf Prüfungen vorführen lassen.

    Ähem, ja, das habe ich wohl etwas missverständlich formuliert. Ich meinte damit, dass diese Hunde trotz immensen Frusts weiterhin probieren herauszufinden, was der Mensch da will. Dass auch diese Hunde Stress- und Übersprungsverhalten in Hülle und Fülle zeigen, kann man eindrucksvoll überall sehen. Aber, sobald sie den Hauch einer Lösung meinen zu erahnen, machen sie sofort wieder mit. Das hast Du bei vielen anderen Rassen eben nicht. Die sagen dann "Arsch geleckt, ich amputier Dir dafür das Bein" oder alternativ "ich geh was anderes machen, Du Blödmann".

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