Hund achtet beim Spaziergang nicht auf mich

  • Also abgesehen vom Beinheben, macht sie nichts der beschrieben Sachen.

    Wenn man sie daheim dort streichelt, dass sie das Bein hebt und dann wieder aufhört, drückt sie sich gegen einen, bis man weitermacht. Und das auch mehrmals, wenn man immer wieder aufhört. Irgendwann legt sie sich dann auch auf die Seite und streckt das Bein immer noch weg.

    Normalerweise ist sie aber schon eher der Typ, der einfach weggeht, wenn sie irgendwas nicht mag.

    Deswegen habe ich irgendwie Zweifel, dass sie das nicht mag.

  • Ein normaler Spaziergang sieht so aus, dass wir im Park erst ein Runde (1-2km) mit normaler Führleine gehen und dann eben auf die große Wiese, wo sie ohne Leine rumlaufen kann.

    Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann möchtest du gleichmäßigen Tempo durch den Park bis zur Wiese gehen und deine Hündin soll dich ohne schnüffeln und markieren dabei begleiten, stets an dein Tempo angepaßt.

    Ich weiß nicht, ob du dir im klaren darüber bist, was für eine große Leistung du da von deiner Hündin erwartest, und das bis zu 2 Kilometer am Stück. Ich betrachte meine Pudelhündin als gut erzogen und sehr kooperationsbereit, aber ich würde das nicht von ihr verlangen.


    Ich empfehle dir, dich mal von dieser hohen Erwartung frei zu machen. Du kannst die Sache viel entspannter angehen, wenn du zwei verschiedene Dinge trennst: gemütliches Bummeln mit Schnüffeln und Markieren einerseits und flottes gemeinsames Marschieren andererseits.


    Der Bummelmodus:

    Der gemeinsame Spaziergang soll euch beiden Spaß machen. Niemand zwingt dich, um punkt X Uhr an der Freilaufwiese zu sein, also kannst du dir und deiner Hündin alle Zeit der Welt lassen. Bleib stehen, wenn sie stehen bleibt, lass dich von ihr zu den interessantesten Stellen führen. Was könnte sie wohl in der Nase haben? Folge ihr. Vielleicht führt sie dich zu ganz unerwarteten Orten. Wenn sie fertig ist, locke sie freundlich, dann könnt ihr weitergehen. Hunde wissen es zu schätzen, wenn ihr Mensch sich für ihre Nasenwelt interessiert. Das stärkt die Freundschaft. Ich könnte mir denken, daß sie die Freilaufwiese gar nicht so dringend für ihr Glück braucht, wenn sie statt dessen mal in Ruhe Zeitung lesen darf, solange sie will.


    Der Marschiermodus:

    Mit fröhlich lebhafter Ansprache und in wirklich flotten Tempo geht es voran! Und zwar so, daß Stehenbleiben und Schnüffeln gar nicht möglich ist. Leckerli und Spielzeug können zum Einsatz kommen, noch wichtiger sind aber Körpersprache und Stimme. Jetzt geht's los, bei dir ist die Party! Wichtig: nur über ganz kurze Strecken! Das ist nämlich eine Konzentrationsaufgabe, die noch dazu ungewohnt ist. Hör immer auf, solange es gut läuft. Strecken von 10, 20, bis 50 Metern sind genug. Dann loben und zur Belohnung in den Bummelmodus umschalten.

    Nicht zu oft üben während eines Spaziergangs. Langsam den Bespaßungsfaktor abbauen, aber trotzdem das Tempo halten und immer belohnen. Wenn das gut läuft, sehr dosiert die Strecke steigern. Aber bitte nicht mit dem Endziel 2 Kilometer!!!


    Für beide Modi ist es sinnvoll verschiedene Hörzeichen und verschiedene Ausrüstung zu benutzen. Je nachdem, ob du bisher am Halsband oder am Geschirr führst, hat sie sich ja das Ziehen an einem von beiden angewöhnt. An diesem Teil machst du die Leine für den Bummelmodus fest. Sehr zu empfehlen ist hier eine etwa 4 - 5 Meter lange Leine (zB Seil aus dem Baumarkt) , die viel einfacher zu handhaben ist als eine normale Schleppleine, aber größeren Freiraum gewährt als die Führleine.


    Für das flotte Marschieren nimmst du entsprechend die kurz eingestellte Führleine und je nachdem, das bisher noch nicht eingesetzte Halsband bzw Geschirr. An diesem Teil wird dann von Anfang an nicht gezogen und der Hund verknüpft es mit dem Arbeitsmodus. Nach Ende der Übungseinheit wird sofort wieder umgeschnallt.


    Dagmar & Cara

  • Daheim und draußen sind zwei unterschiedliche Dinge. Mein Hund ist im Haus super verschmust, zu viel streicheln gibts nicht. Beim Spazierengehen kann ich ihn zwar anfassen, er ist aber nicht begeistert. Am Hundesportplatz könnte man auf die Idee kommen, ich würde den regelmäßig verprügeln, wie er meiner Hand ausweicht.

  • Wenn man sie daheim dort streichelt, dass sie das Bein hebt und dann wieder aufhört, drückt sie sich gegen einen, bis man weitermacht. Und das auch mehrmals, wenn man immer wieder aufhört. Irgendwann legt sie sich dann auch auf die Seite und streckt das Bein immer noch weg.

    Zuhause ist was anderes.


    Wie sieht es aus, wenn DU mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin kuschelst? Ist das draußen in der Öffentlichkeit genauso intim und wärst du dann genauso entspannt wie Zuhause auf dem Sofa? Oder würdest Du Dich sogar unwohl fühlen, wenn das genauso wäre draußen?

  • Also die 2km gehen wir nur gelegentlich bei schönem Wetter. Sonst ist es eher 1km.

    Und da erwarte ich gar nicht von ihr, dass sie durchmarschieren muss.

    Die darf ihr Geschäft machen, wenn sie muss und sie darf auch gelegentlich hinpinkeln. Nur eben nicht alle 10m markieren.


    Wegen dem Streicheln draußen:

    Als wir vor paar Wochen das letzte mal auf der Hundewiese waren, waren dort einige Hunde und Menschen. Hauptsächlich hat sie dort wieder geschnüffelt. Zwischendurch ist sie aber immer wieder selbstständig zu 2 Mädchen (kannte sie nicht und standen auch nicht in meiner Nähe) gelaufen, weil die sie gestreichelt haben. Auch am Bein, so dass sie das Bein gehoben hat.

    Sie ist also schon ein Hund, der gern und viel gestreichelt wird, ganz egal ob drinnen oder draußen.

    Das hat sie nämlich bestimmt nicht gemacht, um sich mehrmals freiwillig eine „Bestrafung“ von Fremden abzuholen.

    Da ist halt einfach jeder Hund anders.

  • Okay, mach einfach weiter so wie Du es bisher gemacht hast. Du scheinst ja zu wissen was Du tust. Dein Hund versteht es halt nicht. Aber das ist ja an sich auch nicht schlimm ... der hat es ja ganz gut, soweit ich das richtig lesen kann.

  • Meine Hündin nimmt das Markieren auch sehr wichtig und hebt das Bein. Auch das Hinterherpinkeln, nachdem ein Hund an uns vorbeigelaufen ist, kenne ich von ihr. Habe aber kein Problem damit. Finde es eher lustig. :D


    Ich habe allerdings den Eindruck, daß dich dieses Verhalten doch sehr nervt. Wenn man es eilig hat und die Bahn erwischen muß, kann ich es nachvollziehen, daß man zügig vorankommen will. Aber wenn es ein Spaziergang eigens für den Hund ist, kann man sich ja auch dafür entscheiden, das Verhalten nicht nervig, sondern interessant zu finden. Was der Hund so alles entdeckt... =)


    Ob das Markierverhalten deiner Hündin übersteigert ist, kann man übers Internet wohl nicht entscheiden. Einerseits sind Bullys ja dafür bekannt, daß sie alles mit vollem Einsatz tun. Andererseits gibt es auch so was wie Stresspinkeln und es wäre möglich, daß übermäßiges Schnüffeln und Markieren deiner Hündin dazu dient, mit Stress umzugehen. Und in diesem Fall wäre zu fragen, ob der Stress durch Umstände im Alltag oder direkt beim Spaziergang entsteht. Zum Beispiel, weil sie deine innere Verärgerung mitbekommt und /oder oft korrigiert wird. Dann wärest du genervt, weil sie so viel schnüffelt und markiert, und sie würde sich vor deiner Verstimmung durch Schnüffeln und Markieren "retten". :ka:

    Das ist natürlich sehr spekulativ.


    Dagmar & Cara

  • Okay, mach einfach weiter so wie Du es bisher gemacht hast. Du scheinst ja zu wissen was Du tust. Dein Hund versteht es halt nicht. Aber das ist ja an sich auch nicht schlimm ... der hat es ja ganz gut, soweit ich das richtig lesen kann.

    Warum fühlen sich manche hier immer direkt angegriffen, wenn man ihnen sagt, dass man einen Hund hat, der halt scheinbar gewisse Dinge mag, die nicht jeder Hund mag? :lepra:


    Außerdem - wie ja schon erwähnt - „belohne“ ich meinen Hund ja nicht nur durch Streicheln, sondern durchaus auch anders, was aber auch nicht mehr Erfolg zeigt.

    Und seltsamerweise konnte ich ihr bisher - trotz meiner scheinbaren Unfähigkeit und völliger Fehleinschätzung meines Hundes - trotzdem andere Dinge schon beibringen.

  • Den psychologischen Hintergrund mit Hinzufügen und Wegnehmen von positivem bzw. negativem kenne ich. Darum versuche ich ja die Kombination aus Abhalten und Belohnen.

    Aber keine Sorge, ernsthaft bestrafen werde ich meinen Hund nie. Von Gewalt etc?....

    Du verwendest Strafe, ohne , dass dir klar ist, dass du strafst.


    Gewalt ist nochmal was ganz anderes.

  • Den psychologischen Hintergrund mit Hinzufügen und Wegnehmen von positivem bzw. negativem kenne ich. Darum versuche ich ja die Kombination aus Abhalten und Belohnen.

    Aber keine Sorge, ernsthaft bestrafen werde ich meinen Hund nie. Von Gewalt etc?....

    Du verwendest Strafe, ohne , dass dir klar ist, dass du strafst.


    Gewalt ist nochmal was ganz anderes.

    Dann sag mir doch bitte wie?

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