Leckerlis und Will to please
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Du kannst in manchen Situationen auch damit belohnen, was der Hund gerade gern möchte. Es gibt ja noch mehr als Futter. Aber generell bin ich gerade bei jungen Hunden eine ziemliche Leckertante.
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Falls es dir die Sorge nimmt:
Ich habe hier einen Hund, der im Alter von 9 Jahren mit sehr gering ausgeprägter Kooperationsbereitschaft bei mir ankam. Dafür war sie sehr verfressen. Also lief absolut alles ausschließlich über Leckerli. Ich war der festen Überzeugung, dieser Hund hätte nur will to eat und kein bischen will to please.
Der will to eat ist natürlich immer noch da. Aber er wird seit vielen Monaten schon von einem unübersehbaren will to please ergänzt. Es ist so schön, zu sehen, wie der Hund sich Mühe gibt, alles "richtig" zu machen (auch wenn es ihr oft schwer fällt, insbesondere wenn es Impulskontrolle erfordert).
Ich bin also der festen Überzeugung, dass ein vorhandener will to please höchstens durch mangelnde Ansprache oder durch völlig chaotische Lernsituationen gedämpft werden kann. Aber ganz sicher nicht durch sinnvoll eingesetzte externe Verstärker. So ein externer Verstärker kann im Gegenteil den will to please noch zusätzliches Futter geben (das Wortspiel war nicht beabsichtigt ist aber nicht ganz unpassend ).
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Beim jungen Hund belohne ich möglichst immer alles Erwünschte! - In welcher Form auch immer.
Es müssen nicht immer Leckerli sein. ZB ist Stillsitzen langweilig, Bewegung dagegen viel schöner. Also kann man das Absitzen am Straßenrand prima mit der munteren Aufforderung zum Weitergehen belohnen. Ebenso ist Freilaufen dürfen eine Belohnung für kurzes Warten am Rande der Wiese. Für etwas Fortgeschrittene ist die Erlaubnis, ein Spielzeug suchen zu dürfen die Belohnung für das Ausharren, bis ich das Ding versteckt habe.
Also eine Belohnung für den Hund ist immer das, was er in diesem Moment gerne täte oder hätte. Je nach Umständen und Hund kann das sehr verschieden sein. Dazu zählen auch Kontakte zu anderen Hunden, an einer interessanten Stelle Schnüffeln dürfen, Mäuselöcher abchecken und vieles mehr. Wenn du deinen zukünftigen Hund kennenlernst und aufmerksam bist, wirst du viele Möglichkeiten finden, ihn zu belohnen, neben den Leckerchen.
Dagmar & Cara
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Als Welpe wurde Baldur sehr oft und sehr viel mit leckerchen belohnt. Irgendwann hat es sich von alleine ausgeschlichen und wurde weniger.
Es wurde zb. nicht mehr jeder Rückruf mit Futter Belohnt. Mal gab es nur ein verbales Lob (weil man den Futterbeutel Zuhause vergessen hatte ), Mal gab es etwas ganz besonderes zum Fressen, Mal wurde kurz gespielt. Dadurch dass Baldur aber nicht weiß was es heute gibt nutzt es sich auch nicht ab und wird langweilig
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Du laesst das, was Flying-Paws schreibt komplett aussen vor.
Meine Hunde hocken vor dem Napf (oder liegen in der Box) und die Belohnung ist das Futter.
Sie sitzen/stehen still beim 'anziehen' und die Bestaetigung ist das losgehen.
Sie lernen 'durch Verhalten abc bekomme ich xyz'
Alltagsgehorsam und Sportausbildung laeuft hier ueber Leckerlies und Beute. Gerade im Sport immer! Im Alltag bekommen sie als Welpen wegen jedem Pups nen Keks (oder ein Spiel oder was anderes). Deswegen sag ich oft, dass sie ihr Futter gegen 'Arbeit' bekommen. Im Grunde bekommen sie aber einfach Kekse, wenn sie was richtig machen und das waere dann mit der ueblichen Tagesration an Futter zuviel. Deswegen zieh ich die Kekse grob von der Tagesration ab (Kekse sind bei mir das normale Futter vom Hund)..
EDIT: Spaeter gibts im Alltag nicht staendig was, aber immer mal wieder und im Fall-der-Faelle auch mehr (weiss der Geier...sie starten wegen irgendwas durch und lassen sich stoppen oder sie ignorieren den poebelnden Hund statt mitzumachen).
Im Sport wird spaeter variabel bestaetigt, aber das ist ein anderes Thema.
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meine hunde leben ohne leckerlies...kann keinen unterschied feststellen sie sind so kooperativ wie sie nur sein können in unserem zusammenleben...gelernt wird trotzdem alles nötige... um mal eine weitere möglichkeit darzustellen.
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meine hunde leben ohne leckerlies...kann keinen unterschied feststellen sie sind so kooperativ wie sie nur sein können in unserem zusammenleben...gelernt wird trotzdem alles nötige... um mal eine weitere möglichkeit darzustellen.
Meine Hündin würde dann bald auf Kooperation scheißen oder schlampig und trödelig reagieren.
Hier gibt's immer mal wieder Leckerchen. So weiß sie immer, dass es möglich ist und gibt sich definitiv mehr Mühe
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Hallo zusammen,
ich mache mir zur Zeit Gedanken über den Zusammenhang zwischen dem Will to please und der (häufigen) Gabe von Leckerlis als Belohnung. Ich bekomme bald einen Golden Retriever, also eigentlich einen Hund mit einem sehr starken Will to please. Nun weiß ich nicht, wie das Verhältnis von Lob als Belohnung und tatsächlich Leckerlis als Belohnung aussehen sollte, insbesondere bei einem Welpen. Ich habe zwei Katzen, die Dinge ausschließlich für Leckerlis tuen und ich kann mir das noch nicht so richtig vorstellen, dass es sich für einen Hund lohnt, gewünschtes Verhalten wieder zu zeigen, wenn er dafür nur ein verbales Lob bekommt... Deshalb habe
ich bisschen Sorge, dass ich zu viel mit Leckerlis belohnen werde und er seine intrinsische Motivation, zu gefallen verliert, weil die extrinsische Motivation durch Leckerlis das überschattet. Andererseits kann ich vor allem mit einem Welpen doch nicht Sitz üben und ihm dafür kein Leckerli geben, oder doch? Was ist also da ein gutes Verhältnis?
Ich halte gar nichts von Futterbelohnung. Bei einem Welpen vielleicht gerade noch eventuell, um etwas neues beizubringen. Meinem Hund habe ich zum Beispiel "rechts" und "links" beigebracht, indem ich die Leckerlis jeweils in die gewünschte Richtung gehalten und ihn bzw. sie dorthin gelockt habe.
Ansonsten hat Futter für mich den Zweck der Ernährung. Schmecken soll es, aber es soll keine weitere Funktion haben. Ich möchte kein Leckerliautomat sein, sondern ich will, dass sich mein Hund über meine Anerkennung freut. Und das tut er auch.
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Hm... also belohnt ihr wirklich bei jedem Stillhalten zum Leine einklinken, zu mir orientieren beim Spazierengehen, nicht an der Leine ziehen, beim Fressen vorbereiten ruhig warten, auf Zeichen ins Körbchen gehen etc. mit Leckerli?
Natürlich nicht.
Aber Hunde sind ja nicht doof.
Am Anfang gibt es naütrlich immer eine hochwertige Belohnung. Ist das Verhalten dann "sicher gelernt", kann man sehr variabel belohnen. Ein freundliches Wort kann durchaus reichen, ein anderes mal gibt es dann wieder einen Keks. Generell geht es bei der Alltagserziehung ja auch um Regeln - und die wird man nicht nur mit Belohnung durchsetzen, sondern mit einer gewissen Konsequenz. Denn man wird immer mal in die Situation kommen, dass der Hund "nachfragt", oder auch mal testet.
Du willst ja kein Futterautomat für deinen Hund werden, sondern zu einer Vertrauens- und Führungsperson.
Das bedeutet, dass du gutes Verhalten belohnst (variabel), aber eben auch ohne "Bestechung" ein Kommando durchsetzen kannst (wenn es vernünftig sicher verstanden und abgespeichert ist!).
EDIT: Ich arbeite bei meinen Welpen mit viel verbalen Lob, Spiel und auch mit Futter. Und auch meine erwachsene Hunde bekommen für guten Gehorsam regelmäßig einen Keks als Bestätitung. Dafür kommen sie nach wie vor mit Freude und denken mit, wenn wir unterwegs sind.
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Finde das Thema mega interessant, ich klinke mich Mal mit einer Frage ein, hoffe das ist ok
Wie macht man das mit den vielen Leckerlis, die gerade am Anfang bei Welpen wichtig sind, wenn es eine sehr kleine Rasse ist, die generell schon zu Übergewicht neigt? Die paar Gramm Tagesration sind da doch total schnell aufgebraucht, aber überfüttern möchte man auch nicht? und gerade in den ersten Tagen sollte man diesen "will to eat" ja für grundlegende Dinge nutzen
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