Nach Auszug und Eingewöhnung einen Rottweiler kaufen?

  • Von der Optik musst du dich verabschieden.

    Jeder Hund der so ähnlich aussieht wie ein Rottweiler besitzt auch ähnliche Eigenschaften.


    Einzig ein schwarzer Labrador aus Showlinie wäre geeignet, aber die sind mit Menschen super aufdringlich-freundlich und haaren extrem.





    Du solltest an dir Suche anders herum rangehen: erst Rassen raussuchen die charakterlich gut passen, dann Hunde dieser Rassen kennenlernen. Und ganz am Ende die Finale Entscheidung kannst du nach der Optik treffen.


    Zuerst aufs Aussehen zu gucken wird nach hinten losgehen, da findest du keinen passenden Hund.

  • Wie wäre es mit einem Mini-Bulli? :denker: Wenn du einen Hund suchst, der mit Spazierengehen zufrieden ist, das Bullige gerne magst und kein Problem mit Kampfhundoptik hast, könnte der vielleicht passen. Nur mit Artgenossen können sie schwierig sein aber da können andere sicher mehr dazu sagen, die die ich kenne sind nicht ernsthaft unverträglich. Mit Menschen sind sie super, sehr freundliche Hunde und immer für einen Spaß gut. Sie sind etwas "speziell" aber wirklich witzige Gesellen :D Gelistet sind sie in BaWü nicht, solange sie aus einer Vdh Zucht stammen und eine bestimmte Größe nicht überschreiten. Sie sind kleiner als das, was dir gefällt aber recht breit und lang im Körperbau und eher schwer. Wie viel sie haaren weiß ich nicht aber die meisten Kurzhaarhunde haaren schon recht ordentlich.


    Ansonsten vielleicht noch ein (schwarzer) Labrador? Kommt dem Rotti vielleicht noch nähsten.

  • Mir würde auch am ehesten noch ein schwarzer/brauner Labrador einfallen, je nach Typ haaren die aber wenn du Glück hast nur im Fellwechsel extrem oder andauernd, das kann man vorher nicht so genau festlegen. Aber an die Haare musst du dich bei so gut wie jedem Hund gewöhnen :ka:. Sie sind generell sehr freundlich eingestellt, sowohl was Hunde als auch Menschen angeht - Vorteil ist dass Fremdbetreuung meistens gar kein Problem ist, aber beschützen werden sie dich eher nicht. Man muss nicht zwingend Hundesport mit ihnen machen aber sie haben definitiv die Veranlagung dafür und man kann ja auch auf den Spaziergängen Dummytraining einbauen. Ich glaube wenn du wirklich einen großen Hund haben möchtest könnte das was für dich sein, vor allem mit relativ wenigen "Nachteilen". Vom Charakter her passt ein kleiner Begleithund sicher am besten, aber ich kann schon verstehen wenn du das nicht möchtest!

    Bei einem Labbi sollten sich zumindest keine krassen Baustellen ergeben wenn man mit einer guten Erziehung Ran geht :)

  • je nach Typ haaren die aber wenn du Glück hast nur im Fellwechsel extrem oder andauernd, das kann man vorher nicht so genau festlegen

    Wäre beim Rotti auch so. Hier wohnen seit 3 Monaten keine mehr und es ist beim Staubsaugen immer noch jeden Tag alles voll mit schwarzen kurzen Haaren

  • Einer von den Sennenhunden vielleicht, wenn du dich gar nicht von der Optik verabschieden willst?

    Ich kann allerdings wenig zum Wesen sagen, ich kannte nur einen total überdrehten Berner. Aber vielleicht können die Sennenhunde-Halter was dazu erzählen.

  • Wir haben einen Berner Sennehund in der Familie. Läuft so nebenher mit und ist mit Gassigehen vollkommen zufrieden. Hin und wieder trickse ich mal mit ihm, da ist er zwar nicht besonders eifrig aber sehr bedacht bei der Sache. Nasenarbeit macht ihm viel Spaß, egal ob verstreute Leckerlies suchen oder einer kurzen Pansenschleppe folgen. Bei ihm ist deutlich mehr will to eat als will to please vorhanden. Er ist in jeder Lebenslage ein eher langsamer Hund, was das Timing für Clicker/Belohnung super einfach macht. Gegenüber anderen Hunden ist er freundlich, manchmal ein wenig aufdringlich und lässt sich (zu) viel gefallen. Da ist dann der Halter gefragt seinen Hund zu schützen.

    Er liegt gerne im Garten und meldet Passanten, freut sich aber über jeden Besuch und lässt sich nachdem seine Familie den für okay befunden hat gerne streicheln. Er hat keinen Jagdtrieb, kommt glänzend mit Katzen klar und ist einfach ein etwas trampeliger, herzensguter Hund. Man kann ihn überall mit hin nehmen, im Restaurant pennt er einfach unterm Tisch, er wandert gerne und ist einfach glücklich mit dabei zu sein.


    Negativ ist eindeutig die Lebenserwartung plus seine Neigung zu Hotspots. Da sind die Besitzer aber meiner Meinung nach nicht genug mit Fellpflege/Ernährung hinterher.

  • Also am Anfang hätte ich noch gesagt, mit guter Planung und wenn du dir Einiges hier zu Herzen nimmst, dann kann das mit einem Rotti klappen.
    Aber nach deinen letzten Posts denke ich das immer weniger. Ich denke, ein Rotti wäre bei dir ziemlich gelangweilt und unterfordert, weil du einerseits viel weg bist und andererseits auch nix mit ihm vorhast, was über Spaziergänge hinausgeht. Da kann so ein Hund schnell die Pest werden.
    Abgesehen davon, dass das mit deiner Mutter auch nicht so richtig optimal klingt, wenn sie nur mal kurz reinschauen würde beim Alleinsein, den Hund ansonsten aber nicht richtig betreut im Sinne von zu sich in die Wohnung nehmen/sich selber mehrere Stunden in deiner Wohnung aufhalten beim Hund bzw. ihn zumindest zwischendrin mit zu einem ausgiebigen Spaziergang zu nehmen.

    Generell passen deine Erwartungen an einen Hund einfach nicht so richtig zu dem, was ein Rottweiler als Gebrauchshund an Eigenschaften einfach mitbringt.


    Die Vorschläge mit Labrador oder Minibulli find ich nicht schlecht.
    Jemand hatte noch den Continental Bulldog vorgeschlagen. Ich kannte mal eine Hündin, die war eher ängstlich, was ich in dem Fall aber zu einem großen Teil als Schuld der Besitzerin sehen würde (seeeehr zart besaitete, tüddelige und selber ziemlich empfindliche Person, die für den Hund so eine Art Helikoptermama war, der Hund wurde immer in Watte gepackt). Ansonsten war das aber ein sehr netter Hund, praktische Größe (die liegen so bei 40 bis max. 50 cm etwa, dabei 20-30 kg rum, also durchaus bullig) und hat keine besonderen Ansprüche an Auslastung gestellt.
    Ich bin nicht weiter bewandert bei den ganzen bulligen und plattnasigen Rassen, ich kann also nicht beurteilen, wie stark das Richtung Qualzucht geht bei denen. Da solltest du bitte unbedingt darauf achten, ansonsten leiden sowohl der Hund als auch dein Geldbeutel (Tierarztkosten vorprogrammiert) und du unterstützt den Mist mit dem Kauf eines solchen Hundes.
    Normal empfehle ich solche eher plattnasigen Hunde gar nicht, aber wenn es schon in die Richtung gehen muss, dann wär das vielleicht noch eine weniger kaputte Rasse (?) und auf jeden Fall charakterlich ein Typ Hund, der mit deinem Alltag eher kompatibel sein könnte.
    Und er ist zwar nicht von der FCI, aber vom VDH anerkannt als nationale Rasse:
    https://www.vdh.de/welpen/mein-welpe/continental-bulldog


    Wer weiß, vielleicht sind in 10 Jahren deine Lebensumstände so, dass ein Rotti dann gut passt?

  • Was @Schnappschildkroete zum Berner geschrieben hat, deckt sich zu 100 % mit meinem Eindruck. Hier wohnt einer im Haus gegenüber. Besser hätte man ihn nicht beschreiben können.

    Dort gibt es keinen Garten, aber der Besitzer latscht 979472245x am Tag mit dem Hund um den Block, in einer Hand immer Wienerlestücke, die im Sekundentakt einfach in den Hund gefüllt werden.

    Dementsprechend fett und krank wirkt der Hund oft. Man muss halt im Kopf haben, dass die Rasse allgemein eher schnell altert und nicht die besten gesundheitlichen Voraussetzungen mitbringt.

    Die anderen Sennenhunde kenn ich jetzt nicht näher aus meinem Umfeld, aber nach meinem Dogforum-Halbwissen vom Lesen her wären die wahrscheinlich nicht so geeignet?
    Zu fordernd, teils durchaus auch Neigung zu kritischem Verhalten bei sehr viel Kopf-durch-die-Wand-Mentalität im eher unguten Sinn? Entlebucher wollen doch schon auch richtig was zu tun, oder?

  • Auch ein Labrador will mehr machen als nur spazieren zu gehen :fear:

    Außerdem haaren Labradore, mehr als viele andere Rassen.

    Beides Punkte, die den Labrador m.M.n. nicht empfehlenswert in diesem Fall machen.

    Außerdem sehr extrovertiert (ja, die freuen sich über Menschen, dass muss man lenken, Stichpunkt "anspringen") und "beschützen" kein Stück.

  • Also wir hatten eine Berner Sennenhündin in meiner Jugend und diese Hündin war das netteste auf Erden, aber ohne dieses schreckliche Labbi gefiddel.

    Mit Kindern top. Als Stur oder Dickköpfig empfand und empfinde ich sie bis heute null.

    Eher das Gegenteil, absolut verzeihend für Fehler jeglicher Art und trotzdem nie ein Problemhund.

    Sie hat gemeldet wenn was komisch war, aber sonst sehr sehr freundlich zu Menschen.



    Eine gute Freundin von mir züchtet grosse Schweizer. Ich erlebe diese Hunde sehr ähnlich. Ausgehlichenes Wesen, sehr auf ihre Bezugsperson bezogen und viel Freude an (bekannten) Menschen.


    Wenn Berner nicht so krank wären, dürfte hier jederzeit einer einziehen. Der grosse Schweizer ist mir einfach zu gross.

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