Wie wichtig ist Kopfarbeit für den Hund?
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Takeo arbeitet gerne, wobei ich darauf achte, ihn nicht zu sehr zu beschäftigen.
Er fängt ansonsten an, immer mehr zu fordern und zugleich ist er so aufgeregt, dass es ihm dann auf den Magen schlägt. Das ist auch beim positiven Stress so.
Insgesamt ist er aber bei richtiger Dosierung der Arbeit folgsamer.
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Wenn ich meine beiden Hunde mit anderen Vertretern ihrer jeweiligen Rasse vergleiche, deren einzige Beschäftigung ein oder zwei Gassigänge pro Tag sind, stelle ich doch fest, dass meine Hunde im Alltag deutlich unkomplizierter, entspannter und führiger sind. Insbesondere auf den Springer trifft das zu.
Ich erinnere mich an sehr interessante (aber auch traurige) Studien am Menschen - da ging es um die Gehirnentwicklung bei Kindern, die a) vernachlässigt wurden/reizarm aufwuchsen und b) misshandelt wurden. Beides sah man (auch später!) an der Gehirnstruktur im MRT - es haben sich z.B. deutlich weniger Synapsen ausgebildet, als in der Vergleichsgruppe (Kinder, die normal aufwuchsen, geliebt, getragen und gefördert wurden).
Diese Schäden sind irreversibel!
Bei Hunden wird das nicht anders sein - wodurch ein Hund, der reizarm aufwuchs und das Lernen/die Zusammenarbeit mit dem Menschen nicht gelernt hat nie mehr sein ursprüngliches Potential erreichen wird. Lebewesen passen sich während ihrer Entwicklung an die Lebensumstände an. Wenn es dann später plötzlich zu völlig anderen Anforderungen kommt, kann da nur bedingt nachgereift werden.
Daher stehe ich dem Trend, sich bezüglich der Hundeaufzucht in Extremen zu bewegen, sehr kritisch gegenüber:
a) Übersteigertes "Auslasten" = Gefahr, dass der Hund zum Stressjunkie wird
b) Übersteigertes Ruhehalten = Gefahr, dass man sich da einen deprivierten Hund heran zieht.
Wie immer ist das Finden der goldenen Mitte die Herausforderung...
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Kopfarbeit findet hier mehr oder minder eigentlich jeden Tag statt. Mal über Dummy oder das ich explizit Fährten lege und Ausrüstung dabei habe (geplant), oder aber wenn wir so unterwegs sind und sich die Gelegenheit bietet wenn wir was interessantes finden (spuren, Wald- und Wiesen Agi, kommandotraining).
Der Zwerg ist dadurch ausgeglichener und kommt nicht auf dumme Gedanken, zb die Ohren dicht zu machen und allein jagen zu gehen.
Noch ausgeglichener würde es als wir ins "Jagdtraining" gegangen sind, da kann er sich voll ausleben und ist dadurch nochmal, wie soll ich sagen, kompromissbereiter (?) Und angenehmer in der Führung geworden
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Wie immer ist das Finden der goldenen Mitte die Herausforderung...
Zumal diese Mitte nicht nur rasseabhängig sondern auch charakterabhängig ist.
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Mein Hund fordert von sich aus nichts an Beschäftigung wirklich ein oder macht irgendwelchen Blödsinn, wenn es mal eine Weile nichts gibt – allerdings hatte er auch noch nie eine richtig lange Phase, wo ich wirklich gar nix mit ihm gemacht habe; ich weiß also nicht, ob er 'anspruchslos' wäre oder nicht doch mit Unfug anfangen würde, wenn ich jegliche Kopfarbeit plötzlich einstellen würde.
Was ich allerdings deutlich merke, ist, dass er nach Aktivitäten/Sport/Ausflügen/etc., die wirkliches Mitdenken von ihm erfordern, und wo er neue Eindrücke sammlen konnte, so richtig, richtig glücklich und zufrieden ist. Ist schwierig zu beschreiben, aber wenn wir uns gemeinsam durch eine komplizierte UO-Aufgabe gefusselt haben oder eine ZHS-Runde in neuem Gebiet gedreht haben oder eine große (mehrtägige) Wandertour gemacht haben, dann ist der rundum happy.
Ich schätze das sehr an ihm und liebe diese "Hier bin ich! Was machen wir?"-Einstellung total und bin sehr froh, dass er neugierig, motiviert und für so ziemlich alles zu begeistern ist.
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Man muss ja nicht gleich Hundesport oder Tricksen machen.
Einfach mal bisschen Schnüffelkrams ,da kann man ja variieren und verschiedene Sachen wie klettern oder Problemlösungen suchen mit einbauen.
Da wir Obedience machen sind wir schon ganz gut beschäftigt.
Da gibt es schon täglich kleine Einheit.
Machen aber gern auch einfach "dummes Zeug" und der Kleine noch bisschen Agi .
Ich schaue aber schon auf Ruhetage.
Mein Rentner ist auch mit 10 Jahren immer noch gern dabei wenn was Neues gelernt wird.
Und meinem Kleinen als ehemalige Schissbüx hat das soviel Selbstvertrauen auch für den Alltag gebracht.
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Ich merke nix. Benni ist aber auch an sich einer eher stumpfen Rasse zugehörig.
Ich habe mal eine lang geclickert und auch so ein Intelligenzspielzeug für Benni gehabt. Aber geistig hat ihn das nicht ausgelastet. Da war selbst die Clicker Trainerin erstaunt, da ihre Hündin dann immer recht platt war. Bei Benni hatte ich beim clickern immer das Gefühl, dass es - wenn er es einmal kapiert hatte - einfach ein Programm war, welches sein Hirn abspulte. Ohne Nachdenken, ohne Anstrengung. Ich konnte also auch eine Stunde clickern ohne den geringsten Effekt zu bemerken.
Leckerlis suchen ist eher sein Ding. Aber da er oft genug mit der Pfote drauf steht und dann nix findet, ist das nun auch nicht so... Fordernd.
Beim Clickern rein als Bestätigung für vorab konditioniertes Verhalten müssen Hunde in der Tat nicht mehr nachdenken, sondern können auf Automatismen zurück greifen. Anders wäre das beim freien Shapen - da muss der Hund selbst kreativ und aktiv werden, um heraus zu finden, wie er an den Click kommt. Je nach Anspruch der Aufgabe funktioniert das nicht mehr über Abspulen. Hast Du das mal probiert?
Nunja, Kreativität oder heraus finden war noch nie so seins...
Das Beispiel "auf dem Leckerli stehen" verdeutlicht es ein bisschen. Ich zeige das Leckerli und "verstecke" es vor seinen Augen in seinem Körbchen (sichtbar, also nicht irgendwie verbuddelt). Benni springt voller Elan ins Körbchen und sucht und schnüffelt und sucht und schnüffelt. Nach spätestens 30 Sekunden hört er auf, kommt zu mir und schnüffelt da weiter oder er läuft einfach weg. Er "findet" das Leckerli auch oft nicht, wenn er drauf steht und ich die Pfote wegnehme und hinzeige. Dann schaut er kurz auf den Boden und wieder zu mir.
Dafür würde er mich für ein Stück Banane verkaufen. Also er ist verfressen ohne Ende. Aber suchen ist ihm zu anstrengend oder macht zu wenig Spaß. Da müsste ich wohl tatsächlich sein Futter reduzieren. Aber da er so schon so jeden Müll aufsammelt, werde ich mir das nicht antun.
Der kleine Stinker ist einfach nicht so helle. Ob rassebedingt oder früher zu wenig gemacht kann ich heute nicht mehr sagen.
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Meine Jungs finden mentale Beschäftigung super und sind hochmotiviert dabei
Eigentlich machen wir nahezu täglich ein kleines Bisschen, vorallem Tricksen.
Oft ist es aber nur das kurze Abfragen von bereits bekannten Kommandos, teilweise das Üben von Neuem.
Längere Einheiten mit je ca 10-20 Minuten pro Hund am Tag sind Cavaletti (ja, ist auch körperlich anstrengend, aber eben auch mental, weil sie sich konzentrieren müssen, richtig über die Hindernisse zu gehen), Balancetraining, Dummysuche etc.
Auf Spaziergängen fast immer ein paarmal Leckerchensuche, weil sie das eben total gerne mögen.
Sonst kämen sie auch mal ne Woche gut ohne aus, aber ganz klar ist mehr Aufmerksamkeit bei mir unterwegs, wenn ich ein paar Tricks/Kommandos abfrage.
Und sie wirken insgesamt ausgeglichener und zufriedener.
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Wenn wir in der Stadt sind, die Hunde nur 3x am Tag spazieren gehen und sonst drinnen sind, mache ich mehrmals in der Woche irgendwas mit ihnen, meist Tricks oder Suchspiele. Mit Frodo auch gern Unterordnung oder etwas Dummytraining.
Am Land mache ich nur noch sehr selten extra was mit ihnen, da sie hier allein durch das ganze Drumherum am Hof schon ausgelastet sind. Das einzige, was wir noch oft machen, ist Leckerli suchen im hohen Gras oder stillen Gewässern, aber das sehe ich nicht unbedingt als Kopfarbeit an, sondern nutze es besonders beim Pudel eher zum Runterkommen.
Das war anfangs besonders für mich eine große Umstellung, weil ich es liebe was mit den Plüschis zu machen, aber inzwischen hab ich mich dran gewöhnt und für die Hunde ist es auch normal.
Die haben zumeist gar kein Interesse mehr daran regelmäßig was zu arbeiten und fragen sich, was der Blödsinn soll
Die Umwelt finden sie viel spannender und so entdecken wir die halt gemeinsam. Sie sind mir gegenüber immer noch gleich aufmerksam und genauso brav (oder auch nicht) wie sonst auch
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Kopfarbeit findet hier oft einfach im Alltag statt. Ich "lenke" meine Hündin einfach viel und sage ihr, was ich möchte. Sie muss also aktiv mit mir interagieren und trottet nicht einfach so mit. Selbst angeleint wird nicht einfach stumpf mitgelaufen oder gezogen. Jede Richtung, jedes Anhalten oder Weiterlaufen ist kommuniziert. Sie muss also bei mir immer etwas mitdenken.
Ansonsten gehören Leckerchen-Schnüffelspiele zu ihrem Favorit. Da blüht sie auf und gibt alles, sich strategisch durch Raum, Garten oder Wiese zu arbeiten.
Tricktraining ist bei ihr begrenzt, ich weiß nicht, ob es an ihrem Leben in Rumänien liegt. Sie ist schnell "raus" und überfordert. Wenn etwas nicht klappt, knallen bei ihr schnell die Sicherungen durch und sie sucht eher verzweifelt statt freudig eine Lösung. Sowas gibt es also nur gut dosiert und auch nicht täglich. Wenn sie dafür keinen guten Tag hat und gleich der Start holprig ist, wird positiv und zügig wieder beendet. Sie ist ein Hund, der hier schnell Routinen abspult. Zuviel Kreativität bringen sie aus dem Konzept.
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