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Hallo Forum,
ich bin gerade dabei, mich für meinen ersten eigenen Hund zu entscheiden und brauche ein bisschen Feedback von erfahreneren Hundehaltern, ob meine Vorstellungen zueinanderpassen.
Ich mag große, freundliche, lebhafte, nicht blöde Hunde, die mir nicht stumpf unhinterfragend folgen, aber auch nicht komplett stur ihr eigenes Ding durchziehen.
Gemeinsam Zeit draußen verbringen, zum guten Team werden und viele Sachen lernen (das ganz bewusst unspezifisch, es gibt da ja unzählige Möglichkeiten), wäre meine Idealvorstellung von einem Zusammenleben. Ich möchte meinen Hund viel mitnehmen können, weshalb er ein offenes Wesen haben sollte.
Warum jetzt Bobtail?
Ich habe mich durch gefühlte tausend Hunderassenbeschreibungen gelesen, Bilder geschaut und überlegt, und bin immer wieder beim Bobtail gelandet und dachte "klingt gut, ist wirklich ein schönes Tier, kann ich mir vorstellen". Zudem habe ich früher häufiger auf den Bobtail von Freunden aufgepasst und das war einfach ein toller Hund, mit dem ich viel Spaß zusammen hatte. (Leider habe ich keinen Kontakt mehr zu den Freunden, sonst würde ich die ausquetschen...). Aber ein paar Tagen einen Besuchshund an der Leine beschäftigen und das nächste Jahrzehnt mit einem Tier zusammenzuleben und für die Erziehung verantwortlich zu sein sind dann ja doch zwei unterschiedliche Paar Schuhe.
Nun habe ich keine wirkliche Erfahrung mit Hundeerziehung und kann manche Dinge aus Rassebeschreibungen auch nicht so recht deuten, vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen.
Was bedeutet es für das Spazierengehen im Gelände, wenn man einen Hütehund hat? Natürlich weiß ich, wofür ein Bobtail früher da war, aber wie äußert sich das im "Privatgebrauch"?
Jagt er andere Tiere, Jogger, Fahrradfahrer und ist für mich nicht mehr leicht ansprechbar? (Wobei das ja der Zusammenarbeit mit dem Schäfer widersprechen würde)Gibt es bestimmte Eigenschaften, die sich mit meinen Wünschen beißen?
Es scheint ja keine allzuverbreitete Rasse zu sein, zumindest finde ich nicht so viele tiefergehenden Informationen zu Bobtails wie zu anderen Hunden.
Kurz zu mir - ich bin Mitte 30, wohne alleine am Rand von Düsseldorf mit viel Wald, Wiese und Platz um mich rum. Ich würde den Hund tagsüber mit in meine Firma nehmen, wo er sich frei bewegen dürfte. Ich kann meine Zeit dort flexibel einteilen und habe genug Zeit, um auch mal mittags für zwei-drei Stunden mit dem Hund rauszugehen. Am Wochenende bin ich oft auf dem Land reiten, da sollte der Hund mithalten können.
Zwar hatte ich noch keinen Hund, aber einige andere Tiere und bin dort in der Erziehung geduldig, ruhig und konsequent und finde ein entspanntes, partnerschaftliches Verhältnis mit einem Tier sehr wichtig. Verhätschelei, weil etwas so furchtbar süß ist, ist jedoch nichts für mich.Was meint ihr, passt das so zusammen oder gibt es andere Rassen, die eher passen würden? Ich würde mich freuen von ein paar eurer Bobtail-Erfahrungen zu hören!
PS: Der Aufwand für die Fellflege ist mir vollkommen bewusst, ich habe an sowas tatsächlich Spaß
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Ich mag große, freundliche, lebhafte, nicht blöde Hunde, die mir nicht stumpf unhinterfragend folgen, aber auch nicht komplett stur ihr eigenes Ding durchziehen.
Gemeinsam Zeit draußen verbringen, zum guten Team werden und viele Sachen lernen (das ganz bewusst unspezifisch, es gibt da ja unzählige Möglichkeiten), wäre meine Idealvorstellung von einem Zusammenleben. Ich möchte meinen Hund viel mitnehmen können, weshalb er ein offenes Wesen haben sollte.
Ich habe seit Jahren keinen Bobtail mehr gesehen - erinnere mich aber, dass ich früher gleich mehrere von Höfen und Reitställen kannte. Das waren recht eigenständige Hunde, die schon eher ihr eigenes Ding durchzogen und Fremden gegenüber reserviert bis unfreundlich waren - jedenfalls das Gegenteil von "offen". Da erlebten einige Besucher, die im ersten Moment nach der Optik (süßer Wuschel) gingen, eine böse Überraschung.
Jetzt bin ich gespannt auf die Beiträge anderer - waren die damaligen Hunde Ausnahmen oder wird die Rasse auch von anderen so eingeschätzt?
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Ah, das mit dem unfreundlich und reserviert hatte ich so noch nicht gehört, das wäre tatsächlich nicht das, was ich mir vorgestellt habe.
Ich kannte nur den einen Bobtail, der wirklich ein Herz von Hund zu jedem war, was aber ja nix heißt.
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Warte am Besten mal ab, was andere noch schreiben. Das war ja nur meine persönliche Erfahrung vor vielen Jahren.
Rassekenner bin ich da nicht.
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Unser erster Hund ( 1982-1994 ) war ein Bobtail. Wir waren jung und total unerfahren. Dementsprechend nicht vorhanden war dann auch die Erziehung.
Der Eddie war einfach ein total lieber, wuseliger Kerl, er hat nie Ärger mit anderen Hunden gehabt oder Streit angezettelt. Wir verdanken ihm viele lustige Erinnerungen und für unseren Sohn, der in 1984 geboren wurde, war er der weltbeste Kumpel EVER !
Eine " Macke " hatte er allerdings. Der hat sich für nen Wachhund gehalten und dabei war er ziemlich hinterhältig.
Wenn jemand das Grundstück betreten hat ist er praktisch aus dem Nichts erschienen, hat die Leute von hinten angesprungen, umgeworfen und dann hat er sich draufgesetzt.
( das ist echt kein Scherz )
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ich hab auch nur einen bobtail jemals kennen gelernt. Der war aber genau so, wie du ihnihnbeschreibst beschreibst ein sehr toller kerl.
Ich fand allerdings die haarpracht schon grenzwertig. Ob die damit gut am pferd aufgehoben sind?
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Freunde von mir haben jetzt die zweite Hündin als normalen Familienhund. Klappt soweit gut, Besuch wird angebellt.. die aktuelle Hündin wird dabei kläffend ca 3-5 festgehalten wenn man kommt und dann hat sie sich beruhigt (ginge bestimmt auch anders mit Erziehung).
Draußen haben beide super gehört und fremde Hunde erwachsen eher freundlich ignoriert.
Im Büro mit Kundenverkehr würde ich die Rasse eher nicht sehen.
Als Reitbegleithund auf keinen Fall einen schweren Rüden, aber auch Hündinnen nicht für wirklich sportliche Ausritte, dafür würde ich eine etwas leichtere Rasse nehmen. Die letzte Hündin war ab 7 schon gebrechlich (ist 11 geworden) und mit knapp 2 als spätentwickler erst richtig erwachsen - wäre mir zu viel Lebenszeit mit schonen wo halt nix mit Reitbegleithund ist.
Zum Jagdtrieb kann ich nicht viel sagen, da meine Freundin sehr städtisch/wildarm wohnt.
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Ein Hundesportfreund hatte als Ersthund einen Bobtail. War auch ein lieber menschenfreundlicher, verträglicher Kerl, der sich auch zum Hundesport motivieren liess. Das mit dem Fell wurde rigoros so gelöst, das es auf eine vertretbare Länge geschoren wurde, ohne den Hund nackig zu machen, aber pflegeleichter.
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Ich habe in meiner Kindheit einen Bobtail gekannt. Das war eine ganz tolle Hündin und ich denke schon so, wie du oben beschrieben hast. Die Besitzerin hatte sogar ein Pferd
Gut, dass du dir der Fellpflege bewusst bist. Diese Hündin wurde wirklich jeden Tag gebürstet.
Ich bin sonst kein Rassekenner und auch im Forum fällt mir niemand mit Bobtail ein, schade eigentlich! Man sieht sie wirklich selten.
Ich kann dir nur raten, ein Treffen mit Züchtern zu vereinbaren. Natürlich werden die von dieser Rasse schwärmen, aber wenn du zu Besuch oder zu einem gemeinsamen Spaziergang kommen darfst, kannst du dir ja trotzdem ein eigenes Bild von diesen Hunden machen.
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Wir hatten in den neunziger Jahren zwei Bobtails. Beide waren reine Familienhunde und "liefen so mit". Beide sehr menschenfreundlich und richtig grobmotorische Kasper. Mit unserer Tochter und deren Kinderfreunden, die hier ein- und ausgingen, gab es nie ein Problem. Im Wald liefen sie frei, auch problemlos.
Mich hat wirklich nur das Fell ans Limit gebracht. Sowas will ich nicht wieder. Der Übergang zum Erwachsenenfell war übel, jeden Tag neue Fitze und Knoten. So einfach, wie sich das in den Büchern las ("Es reicht, den Hund einmal pro Woche gut durchzubürsten."), war es bei unseren Hunden irgendwie nie. Für den Hund war dieses ewige Durcharbeiten des Fells auch eine Qual. Irgendwann sind wir dazu übergegangen, die beiden um Pfingsten rum zu scheren. Dann hatten sie (und wir) im Sommer keine Probleme und im Winter war das Fell wieder da. Bedenke bitte unbedingt, dass zukünftig in Deutschland die heißen Sommer öfter auftreten werden. Das würde ich keinem Bobtail in "voller Montur" zumuten wollen. Unsere habe auch mit kurzem Fell im Sommer am liebsten auf den kühen Fliesen gelegen. Im Winter haben sie sich richtig wohlgefüht und gern im ungeheizten Treppenhaus geschlafen. Im geheizten Wohnzimmer haben die beiden keine Ruhe gefunden.
Sie haben ja mit Fell auch ziemlich große Pfoten, die man bei schlechtem Wetter immer gut abtrocknen muss. Auch wenn der Hund sauber aussieht, rieselt irgendwie doch dauernd so ein feiner Staub raus, der dann überall liegt. Mit anderen Worten: Sie schleppen ziemlich viel Dreck rein, wenn man nicht dauernd hinterher putzt.
Da, wo der Wassernapf steht, sollte man unbedingt eine große saugfähige Unterlage haben, denn wenn das liebe Tier getrunken hat, läuft anschließen noch gefühlt ein halber Liter Wasser aus dem Fell an der Schnauze auf den Boden. Gern auch als meterlange nasse Spur durch die ganze Küche.
Wichtig ist unbedingt die Ohrenpflege. Die Schlappohren mit dem vielen Fell sind so schlecht belüftet, dass sich da schnell Probleme gibt, wenn man nicht aufpasst.
Es waren jedenfalls wirklich sehr, sehr nette Hunde. Aber erst, als ich danach eine nette Hündin mit kurzem, pflegeleichtem Fell hatte, lernte ich, wie schön entspannte Hundehaltung eigentlich ist
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