Junge, psychisch kranke Rentnerin - Geeignet für Hund?
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Guten Abend ihr bereits erfahrenen Hundeeltern
Ich bin junge 26, leide an einigen psychischen Erkrankungen und bin auf Grund dessen berentet.
Momentan wohne ich, eher ländlich, in einer 45m² großen Kellerwohnung mit Terrasse und Wiese vor dem Fenster.
Im Haus wohnen bereits einige Hunde, daher sind hier definitiv Hunde erlaubt und auch gern gesehen.
Schon seit ich klein bin, wünsche ich mir einen vierbeinigen Begleiter, aber es kam nie dazu, dass ich mir einen Wuff geholt habe.
Nun denke ich aber wieder vermehrt darüber nach und wollte mich erst einmal mit den generellen Fragen an euch wenden, da so
eine Anschaffung gut überlegt sein sollte. Ein Hund ist schließlich keine Gegenstand.
Als Rassen liegen mir bisher Französische Bulldogge und Bolonka Zwetna stark im Auge, auf Grund ihres absolut herzigen Wesens.
Vom Bulli, weiß ich, werden mir viele abraten, da er einer dieser "missgezüchteten" Rassen ist. Jedoch würde ich dabei stark darauf
achten, dass es sich um einen Hund handelt, der freiatmend ist.
Die grundsätliche Frage ist: Passt ein Hund in mein Leben?
Dazu noch die Fragen:
1. Sollte es ein Welpe, ein Hund im mittleren Alter oder besser schon ein Wuff im fortgeschrittenen Alter sein?
2. Welche Rasse würde zu mir passen?
Etwas zu mir und meinen Vorstellungen, damit ihr besser einschätzen könnt, was und ob es passen könnte:
Ich bin zwar jung, aber auf Grund meiner Psyche eher antriebslos und auch mal traurig. (Keine Sorge, ich würde meinem Hund trotzdem die benötigte Bewegung geben!)
Daher bin ich eher für einen Hund, der sich meinem Lebensstil anpasst. Ruhig ist, also kein Kläffer, lieb, vielleicht auch mal etwas faul, aber gut erziehbar ist, weil Anfänger.
Warum ich einen Hund möchte?
Ich möchte einen Hund, der mit mir durch dick und dünn geht, mit mir kuschelt, wenn es mir schlecht geht, mit mir rausgeht, wenn mir die Decke aufn Kopf
fällt, der mir einen Grund gibt rauszugehen, der mich zum Lachen bringt. Einfach einen lieben Freund.
So, ich hoffe das reicht, um einzuschätzen, ob ich eine geeignete Hundemama bin.
Ganz liebe Grüße
GutenWuff
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Hey,
wichtig wäre viell. noch falls es dir mal richtig Bescheiden geht, dass du jmd hast ggf. ausm Haus? der notfalls mal mit dem Hund geht.
Es gibt nen Thread : Bolonkas, für alle die einen haben oder mögen.
Ich glaub die sind etwas pflegeintensiver, aber besser als Qualzucht
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Qualzuchten gehören nicht unterstützt und freiatmende Bullys gibt es einfach nicht.
Also unterstütze das bitte nicht. Zum Rest werden bestimmt andere noch etwas schreiben.
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Da ein Welpe sehr anstrengend sein kann und schon viele ohne psychische Erkrankung an die eigenen Grenzen bringt würde ich aufgrund deiner Vorerkrankung keinen Welpen empfehlen.
Auch Erziehungsfehler (und die macht jeder am Anfang seiner Hundekarriere) haben beim Welpen größere Auswirkungen.
Mal abgesehen von der anstrengenden pubertären Phase die danach folgt.
Daher würde ich eher einen Hund über 3 nehmen. Der ist dann aus dieser Phase heraus und man kann seinen Charakter gut einschätzen.
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Eine Kranke oder Verrentung widerspricht sich nicht.
Je nachdem, könnte dir ein Hund ja auch helfen, z. B. durch regelmäßige Bewegung und die Verantwortung. Vielleicht bessert sich deine Krankheiten durch ein lebenslustige kleines Tierchen.
Wie alle, die sich einen Hund wünschen, solltest du vorher überlegen,
- ob du ausreichend Zeit für das Tier hast (würde ich bejahen, da du sicher den ganzen Tag Zuhause bist)
- bereit bist, nicht nur spazieren zu gehen, sondern auch Denksport mit ihm machen würdest
- dass Hundeerziehung nicht immer einfach ist und Konsequenz erfordert
- was du in Fällen machst, in denen du nicht bei ihm sein kannst (Krankenhaus z. B., was wir ja nicht hoffen, was man aber bedenkenlos muss)
- ob du genug Geld zur Verfügung hast für Futter, Tierarzt und Ausstattung.
Zu den Rassen kann ich leider nichts sagen, da kenne ich mich nicht aus.
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Ich würde Dir auch eher zu einem erwachsenen Hund raten. Entweder ein Rückläufer vom Züchter oder ein Hund aus dem Tierschutz, der schon auf einer Pflegestelle lebt und das Leben hier schon kennt. Den kann man dann charakterlich auch schon recht gut einschätzen, Anpassungsveränderung im neuen Zuhause gibt es natürlich.
Einen Plan B fände ich auch unerlässlich, wenn es Dir vielleicht mal eine Zeit lang nicht so gut geht.
Und bitte keine Qualzucht kaufen, FB gibt es einfach nicht in freiatmend, egal was die Züchter erzählen.
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Ich werfe noch den finanziellen Aspekt ein, ein Hund kann schnell teuer werden, es reicht ein Unfall oder eine chronische Erkrankung, die einem kleckerweise das Ersparte aus der Tasche zieht. Wenn man dann weder Geld hat noch flexibel welches besorgen kann ist der Hund der Leid tragende, das liest man auch hier im Forum immer mal wieder und ich finde es absolut grausam.
Wenn du nur deine Rente hättest und keinen Plan B oder Leute die definitiv einspringen, dann gäbs von mir ein klares NEIN.
Ansonsten: ganz individuelle Entscheidung, aber warum nicht, wenn für verschiedene Eventualitäten gesorgt ist.
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Ich würde die Hundeanschaffung von meiner Erkrankung und dem Rückhalt in meinem Umfeld abhängig machen. Ein Hund kann sowohl eine Bereicherung, als auch eine Belastung sein. Für einen Welpen musst du unter Umständen einige Wochen bis Monate nachts aufstehen und mit ihm rausgehen. Mir ist das (als sehr schlafliebender Mensch) sehr schwer gefallen und ich war am Tag eher matschig. Auch die Pubertät eines Junghundes kann wahnsinnig anstrengend sein. Wenn du dir nicht vorstellen kannst das zu leisten, würde ich mir keinen Welpen anschaffen, sondern einen schon erwachsenen Hund. Dabei würde ich auf einen möglichst gesunden Hund achten, die Sorge um ein krankes Tier ist ja auch eine nicht zu verachtende psychische Belastung. Daher würde ich von Plattnasen abraten, aber mich trotzdem in der FCI-Gruppe 9 umschauen.
Dazu würde ich mich fragen: Was für Erwartungen habe ich an den Hund und kann er diese überhaupt erfüllen? Ein Hund ist eine tolle Motivation mehr rauszugehen, kann aber auch die Negativspirale im Kopf so richtig zum drehen bringen. Nämlich dann, wenn die Schuldgefühle gegenüber dem Hund kommen, weil das mit dem Kümmern während einer schlechten Phase doch nicht so läuft. Ich würde mir für diesen Fall unbedingt jemanden suchen, der den Hund dann zum Gassigehen abholen kann.
Kämst du damit klar wenn dein Hund nicht kuscheln möchte? Also gar nicht bis fast gar nicht? Nicht jeder Hund steht auf gekrault werden, einige mögen das nur für wenige Minuten am Tag. Wärst du in der Lage dir Hilfe bei Problemen mit dem Hund zu holen? Sprich: Bist du in der Lage einen Trainer zu kontaktieren, oder steht da vielleicht eine soziale Phobie im Weg? Außerdem würde ich mir überlegen wie ich es händele, wenn es mir selbst schlecht geht, der Hund aber diese Schwäche ausnutzt. Wenn es mir nicht gut geht, ist mein Hund nur in dem Sinne empathisch, dass er vermehrt Grenzen testet weil er merkt, dass ich nicht auf der Höhe bin.
Du musst und sollst natürlich keine meiner Fragen hier im Forum beantworten. Sieh sie als Denkanstoß und entscheide am Ende was für dich am besten passt.
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Hallo,
Ich finde es sehr schön, dass du dich vor der Anschaffung informierst.
Bedenke aber bitte auch die negativen Seiten der Hundehaltung:
- der Hund kann krank werden und leiden. Medizin wirkt nicht immer sofort.
- der Hund benötigt Pflegemaßnahmen (Bürsten, Waschen, Krallen schneiden, Zahnpflege) , die er vielleicht nicht "einfach so" mitmacht, sondern sich wehrt. Trotz, dass man vielleicht versucht hat, ihn langsam dran zu gewöhnen... Da muss man lernen, konsequent zu sein, ohne böse oder unfair zu werden. Ist nicht immer einfach.
- der Hund kann sich draußen mal "unpassend" verhalten - in ekligen Sachen wälzen, zu Fremden Rennen, was ekliges fressen,...
- man wird, je nach Wohn- und Gassi Gebiet von fremden Menschen angesprochen. Meistens nett, selten auch doof. Aber für manchen ist auch das "nett angesprochen werden" belastend. Erstrecht, wenn jeder auch den Hund streicheln mag. Noch schlimmer dann, wenn der Hund das so gar nicht mag.
- es braucht häufig viel Erziehung, bis ein Hund ein netter Begleiter ist, den man überall problemlos mitnehmen kann oder auch mal entspannt daheim bleibt.
...
Alles in allem sollte man sich das Negative genauso bewusst machen, wie die vielen schönen Dinge. Die schönen Dinge sind einem ja häufig bewusst, daher zähl ich die nicht auf.
Wichtig ist Immer auch der finanzielle Aspekt. Wie viel Geld ist für die Anschaffung da? Aus dem Tierschutz muss man mit 300-400€ rechnen, ein Welpe vom seriösen(!!!) Züchter 1000-2000€. Von Welpen, die "aussversehen entstanden sind, sowie gezielten Mischlinge, würde ich einem Anfänger sehr abraten, da es leider genug Hundehändler gibt, die sich für nette Familien ausgeben und tatsächlich kommen die Welpen aus Massenvermehrungen. Selbst als erfahrener Hundehalter kann es nahezu unmöglich sein, rauszufinden, ob das Hundehändler sind.
Sind Rücklagen für den Tierarzt da? (Grunduntersuchung kostet ca 17€, bei einem normalen Blutbild ist man schon bei ca 100€)
Ist im Zweifel Geld für einen Trainer da?
Dann finde ich immer wichtig, dass man jemanden hat, der sich um den Hund kümmert, wenn man selber ins Krankenhaus muss (und sei es, weil man sich das Bein doof bricht).
Bei der Rassewahl würde ich von einer kurznasigen Rasse deutlich abraten. Wie du in meinem Profilbild siehst, habe ich selbst einen kleinen Mischling mit kurzer Nase. Die Nase ist zwar länger, als die von kurznasigen Züchtungen, aber selbst seine Nase erhöht die Wärmeempfindlichkeit merklich.
Wenn es bei dir in der Nähe ein Tierheim gibt, erkundige dich mal, ob die dort Gassigänger suchen. Man lernt unterschiedliche Hundecharaktere kennen und es hat mir kleine Einblicke in die Hundehaltung gegeben. Tierheimmitarbeiter sind zwar häufig ein etwas eigenes Völkchen, aber wenn man nett ist und deren Meinung respektiert (und auch manche Sachen einfach hinnimmt), kommt man gut mit ihnen aus. Sie sehen halt leider zu oft, welches Leid Menschen Tieren bringen...
LG Anna
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Angesichts der geschilderten Umstände würde ich vermuten, dass du dich in ärztlicher bzw. therapeutischer Behandlung befindest - und genau diesen Arzt und/oder Therapeuten würde ich fragen, nicht das Internet. Hunde bzw. Haustiere im Allgemeinen können bei psychischen Erkrankungen eine total tolle Idee sein oder eine richtig blöde. Wie das konkret in deinem Fall aussieht, kann seriös nur dein Arzt beurteilen. Bitte frag den.
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- Vor einem Moment
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