Therapiehund geeignete Rasse gesucht

  • Schön dass die Beiden dir ein anderes Bild vom Pudel vermitteln konnten. Sie sind aber auch echt einfach nur die tollsten Jungs der Welt :cuinlove::herzen1:

    Absolut.

    Früher hab ich bei „Pudel“ an die Jacob Sisters gedacht.

    Heute stehen sie auf meiner „Will ich haben“-Liste ganz weit oben.

  • Soo riesig finde ich die Erwartungen in diesem konkreten Fall nicht :ka: Aufgeschlossen und freundlich Menschen gegenüber, stabiles Wesen, unter Führung der Mutter dabei sein und - vielleicht - mal Stress anzeigen. Von massiven unkontrollierbaren und unerwarteten Zornesausbrüchen, die der Hund einschätzen und aushalten lernen müsste, habe ich hier nichts gelesen.


    Mit Hundeerfahrung und der Bereitschaft, sich weiter schlau zu machen und beraten zu lassen, sind das doch gar nicht so schlechte Vorbedingungen.

  • Soo riesig finde ich die Erwartungen in diesem konkreten Fall nicht :ka: Aufgeschlossen und freundlich Menschen gegenüber, stabiles Wesen, unter Führung der Mutter dabei sein und - vielleicht - mal Stress anzeigen. Von massiven unkontrollierbaren und unerwarteten Zornesausbrüchen, die der Hund einschätzen und aushalten lernen müsste, habe ich hier nichts gelesen.


    Mit Hundeerfahrung und der Bereitschaft, sich weiter schlau zu machen und beraten zu lassen, sind das doch gar nicht so schlechte Vorbedingungen.

    Sehe ich auch so. Zumal Autismus wirklich extrem unterschiedlich ausfallen kann - bei mir streiten sich meine Ärzte nach wie vor darüber, ob ich Asperger-Autist bin oder nicht. :ugly:

    Autismus ist nicht gleich Autismus, das ist das "Problem" - manche Autisten fallen sehr deutlich auf, andere wiederum (mich eingeschlossen) ernten oft die Reaktion "Häh, du und Autist? Nie im Leben!".


    Dementsprechend kommt es wirklich auf die Ausprägung der Spektrumsstörung an. Beim "klasssischen" Autismus mit heftigen, spontanen Wutausbrüchen, dem bekannten "Leben in der eigenen Welt" usw. würde ich definitiv zu Nein tendieren, aber bei Aspergern sehe ich da pauschal keine großen Probleme. Insbesondere dann nicht, wenn die TE als Elternteil ohnehin die Kind-Hund-Interaktion beaufsichtigt.


    Die Erwartungen an den Hund empfinde ich auch als ganz normal, ich weiß nicht, wo hier einige das Problem sehen? :ka:

  • Am besten stellt man es sich linear vor, von 1-10. So bei 1 gibt es hier und da autistische merkmale, die fast jeder Mensch hat. Dann geht es ab 2-3 in richtung atypischer autismus. In der mitte liegt Asperger, die eine Hälfte lebt unauffällig selbständig in der Gesellschaft, die andere braucht hier und da Unterstützung und bei 10 Frühkindlicher Autismus mit allem drum und dran. Leben in der eigenen Welt, non verbal, ein Leben lang Pflegefall etc...


    Es gibt die intense World Theorie, seit ca. 2 Jahrzehnten. Diese lautet: Autisten fühlen nicht zu wenig, sind nicht empathielos. Sondern fühlen zu viel. Und je nach Ausprägung ist es so gewaltig viel, dass dem Gehirn zum Schutz nur der Rückzug in die eigene Welt möglich bleibt.

    Stereotopien und Rituale schützen auch vor Reizüberflutung

    Der Reiz Wahrnehmungsfilter funktioniert anders, eingeschränkt oder auch gar nicht.

    Das soziale verstehen läuft auch mehr über logik als über intuition. Autisten lernen sozusagen die Körpersprache der Menschen im bestenfalls, so wie Hundehalter die Körpersprache des Hundes erst erlernen müssen.

    Üblicherweise lernen Kinder das über Intuition, wie von selbst. Ich führe darüber logisch nachvollziehbare Gespräche mit meinem Kind.


    Also unkontrollierte Wutausbrüche gibt es "eigentlich" selbst bei Frühkindlichen Autisten nicht, wenn die Lebensumstände entsprechend angepasst sind. Tatsächlich kann man da den Film Rainman als Beispiel nennen, wie das funktionieren kann, bei den schweren Ausprägungen.

    Die meisten haben vermutlich auch genau dieses Bild über Autismus im Kopf.


    Menschen mit leichteren Ausprägungen reichen als Reiz und Wahrnehmungsfilter Lärmschutz Kopfhörer und ne Sonnenbrille. Kommen mit Veränderung klar, solang es nicht zu viel ist oder am besten einfach im voraus besprochen.

    Da sind die Variationen einfach total Individuell. Gibt auch Autisten die kommen mit spontanen Veränderungen gut klar oder, oder, oder... Jeder ist da anders.


    Unser Schwerpunkt ist vor allem die auditive Wahrnehmung. Also Larmschutzkopfhörer im idealfall draußen und Zuhause läuft eben kein Fernsehn und auch volle Spielplätze oder Kirmes etc ist eher nicht's ?. Musik ist komischerweise nie ein problem gewesen. Also wieder alles ganz individuell.

    Bei Reizüberflutung ist also ruhe bei uns das Zaubermittel.

    Ein Hund muss bei uns dann eben entweder aus dem Zimmer oder ruhig auf seinen Platz. Das ganze muss ja positiv besetzt sein, das der Hund weiß ich kann hier entspannt bleiben.

    Glaube mit meiner Hündin wäre das nie ein problem gewesen. Mein Rüde aus dem Tierschutz hätte das nicht gekonnt.



    Und zu den bedenken, sollte es mit Hund und Kind nicht passen. Ich weiß bei aller Hundeliebe, wir sind nicht der Nabel der Welt. Für meinen Rüden damals waren die Vorbesitzer ne Katastrophe und es ist ne schande gewesen das tolle Tier nicht eher abzugeben. Ich hatte nur wenige Jahre mit dem.Rüden, weil der schon so wahnsinnig alt war. Mir hat das arbeiten mit ihm aber Spaß gemacht.

    Wenn es doch nicht passt, warum auch immer, lässt sich jederzeit die Notbremse ziehen. Gibt für jeden Topf den passenden Deckel.

  • Wir haben im Freundeskreis einen Labrador, der momentan zusammen mit einer Trainerin für Therapiehunde für ein 'autistisches' Kind ausgebildet wird, dass eigentlich in die gleiche Richtung geht wie dein Sohn. Der Hund wurde vorher passend ausgesucht, ist ein Labrador der sehr gemütlichen Sorte und ein absoluter Ruhepool, obwohl er jetzt grade erst 1 Jahr geworden ist. Das klappt bislang ohne Probleme, die beiden sind schon ein tolles Team :nicken:

  • Also unkontrollierte Wutausbrüche gibt es "eigentlich" selbst bei Frühkindlichen Autisten nicht, wenn die Lebensumstände entsprechend angepasst sind. Tatsächlich kann man da den Film Rainman als Beispiel nennen, wie das funktionieren kann, bei den schweren Ausprägungen.

    Die meisten haben vermutlich auch genau dieses Bild über Autismus im Kopf.

    Gerade den Film Rainman empfinde ich als irreführendes "Beispiel", denn er vermischt Autismusformen (frühkindlicher Autismus/Savant-Syndrom).

    Die Bewohner (frühkindlicher Auismus) der Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung, in der ich damals tätig war, waren übrigens zu 99% in der Einrichtung, weil sie "zuhause" nicht mehr tragbar waren: Gewaltausbrüche gegen die Eltern, Zerstörung usw.. Die Eltern sehr engagiert und entsprechend verzweifelt...Der Umzug in die Einrichtung war dann oft ab Pubertät alternativlos.

    Zu behaupten, diese Eltern hätten die Lebensumstände einfach nicht entsprechend angepasst, wird weder den Eltern, noch den zahlreichen Auslösereizen der Ausbrüche gerecht. Da reichten teils unvermeidbare Veränderungen im Umfeld, falscher Stoff/Farbe der Kleidung, veränderter Ablauf, gewünschtes Lebensmittel nicht da, Regel, die eingehalten werden muss, Lieblingstasse kaputt, Termin außer der Reihe... um nur einige Beispiele zu nennen. Und dann völlig ungehemmte Ausraster mit Gewaltausbrüchen (selbst- und fremdverletzendes Verhalten) und Zerstörung.


    Hie ein kurzes Beispiel auf die Schnelle, die Eltern haben wie in den mir bekannten Fällen Probleme, die Kontrolle zu behalten.... die eingespielten Situations-Videos sind allerdings sehr prägnant und erinnern mich stark an meine damalige Arbeit. Für Hunde empfinde ich die Situationen als überfordernd - meine hatte ich deshalb nie in der Einrichtung dabei.


  • Ich hatte damit jetzt auch auf das Luxus Heim anspielen wollen, wo er lebt ? . Wo alles exakt nach seinem Ablauf stattfindet. Bei so schweren Fallen wüsste ich auch nicht wie das innerhalb einer Familie funktionieren soll.

    Die Menge an möglichen Auslösern kann ja sehr hoch sein.

    Aber auch die bereitschaft zu körperlichen Übergriffen ist wieder individuell. Ich kenne Familien da werden die Frühkindlichen Autisten ohne probleme Zuhause betreut. Oder können mit Schulbegleiter sogar Regelschulen besuchen.

    Alles sehr sehr Individuell. Auch der Film Rainman zeigt ja nur einen einzigen Autisten.

    Wenn ich mir die Entwicklung von meinem Sohn vom 3. Bis zum 5. Lebensjahr so anschaue, weiß ich das ein Hund nicht durch mein Kind in Not geraten wird.

  • Labbi kann sicher passen, es gibt ja doch mittlerweile so einige Würfe die gerne zu Therapiezwecken genommen werden.

    Mit 5Jahren kann das Kind ja auch schon einiges ab, ist ja schon fast Schulkind.


    Trotzdem - im Welpen- und Junghundealter sind Labbis gerne mal doll. Ich kenne ja so einige, gleiches gesellt sich ja gerne zusammen und lediglich eine Hündin war von Anfang an eher Ruhepol als Wirbelwind.

    Mit meinem zB bräuchte man das gar nicht versuchen, der wäre dafür viel zu sensibel, braucht aber gleichzeitig genug Input um nicht am Rad zu drehen. Da das Mittelmaß finden ist schon sehr schwer. Ist jetzt natürlich nur ein Beispiel.


    Viel Erfolg - ein Hund ist für viele Kinder schon so eine Bereicherung, für ein "krankes" (sorry für den Ausdruck, mir fällt gerade kein besserer ein) umso mehr.

    Ich persönlich wäre trotzdem für ein älteres Exemplar als Welpe, muss ja nicht aus dem TH sein. Es gibt ja auch diverse "Labbis in Not" Gruppen. Die meisten werden nicht wegen schlechtem Verhalten sondern wegen Trennung, Tod etc abgegeben. Nur so als Idee.

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