Ich überlege, einen Chihuahua zu adoptieren.

  • Hallo ihr Lieben,


    ich bin sozusagen ganz frisch dazugestoßen. Einen Hund besitze ich (noch) nicht, aber meine Mutter und meine Schwester haben jeweils Hunde in ihren Haushalten (Schäferhund und Franz. Bulldoggen). Ich besitze eine Katze, die den alten Schäferhund meiner Mutter über alles geliebt hat. Ich wohne nun in einer 50 qm Wohnung in Berlin, der große Eichepark ist praktisch vor meiner Haustür und meine Arbeit liegt 20 min mit dem Rad (10 mit Auto) entfernt. Da ich einen relativ stabilen Haushalt auf die Beine gestellt habe, überlege ich ernsthaft, ob ich einen Chi (oder anderen Kleinhund) adoptiere.

    Da werfen sich natürlich viele Fragen auf. Habe schon fünf Ratgeber und Rassebücher auf meiner Amazon-Liste. Habe eine geprüfte Zucht im meiner Nähe, an welche ich mich wegen eines Welpens wenden könnte. Aber ich möchte mich vorher lieber mit Besitzern drüber unterhalten, wie es ist, einen Chi zu haben. Bellt der wirklich viel? Dickköpfig ja, aber in welchem Maße? Wie beugt man häufigen Augeninfektionen vor? Und was kommen für Arzt- und Futterkosten auf einen zu? Sind Chi's im Allgemeinen mit Katzen kompatibel? Hier geht es vor allem darum, wenn ich mich entscheide keinen Welpen zu adoptieren, sondern zum Tierheim zu gehen.


    Vielleicht gibt es in Berlin ja ein paar Leute, mit denen man mal quatschen kann. Ich freue mich von euch zu hören :)

  • Wenn du einen Hund kaufen möchtest (es sind Kaufverträge die unterschieben werden, auch aus dem Tierschutz, es sind keine adoptionsvertäge) dann mach doch mal eine Liste was du von deinem neuen Hund erwartest und was du bieten kannst.

    Dass hilft dir und auch anderen zu überlegen ob ein Chihuahua passen könnte. Zwergwuchs, glubschaugen und co. Sind nicht so förderlich für ein gesundes Hunde Leben. Dass sollte man vor der Anschaffung eines chis schon auch im Kopf haben.

  • Mein Chi war Zuhause ruhig. Bei Hundebegegnungen mussten wir dran arbeiten. Er mochte keine kleinen Hunde und tolerierte einige wohlerzogene grossen.


    Meiner war erzogen und konnte trotzdem extrem eigenwillig sein. Kommandos wurden oft erst hinterfragt: muss ich das jetzt wirklich, aber dann ausgeführt.


    Augenprobleme hatte meiner erst im Alter von 15 Jahren, da war er dann blind.


    Tierarztkosten kann man nicht voraussagen.


    Mein Floh wurde 15,5 Jahre alt.

  • Ich wohne mit meinem Zwergspitz in Berlin und hier zieht im Juli ein Chihuahua ein :winken:


    Gut erzogen sind sie keine Kläffer, aber sie neigen schon dazu lauter zu sein. Arztkosten sind vom jeweiligen Hund abhängig. Ich kenne viele, die bis auf die ein oder andere Erkältung mit ihrem Chihuahua nie zum Tierarzt mussten und auch welche, die fast schon Stammgast sind. Mir ist aber nicht bekannt, dass die irgendwas besonderes machen, um Augeninfektion vorzubeugen. Eventuell Zug vermeiden (z.B wenn der Hund im Fahrradkorb, auf der Rückbank, o.ä sitzt). Mit Katzen vertragen sie sich eigentlich problemlos. Bei einem aus dem Tierschutz hängt das natürlich von den Erfahrungen zuvor ab.


    Die Futterkosten sind wirklich gering. Mein Spitz wiegt 2,7kg und ich zahle 15-20 Euro im Monat für ihn. Kommt natürlich darauf an was man füttert - würde es hier Trockenfutter geben, lägen die Kosten bei 6 Euro.

  • Hallo,


    ich habe auch einen Chihuahua aus dem Tierschutz. Zwei Freundinnen von mir besitzen ebenfalls Tierschutz-Chis.


    Viele Chis melden ganz gern mal. Sie sind aber keine Kläffer, das kann man idR gut erzieherisch lenken. Mein Chi bellt sehr wenig, auch nicht, wenn es zB an der Tür klingelt oder Besuch kommt.


    Sollte es ein Welpe vom Züchter werden, bitte unbedingt darauf achten, dass der Hund keine Glubschaugen, platte Schnauze oder sonstige extreme Äußerlichkeiten aufweist. Leider gibt es viele auch eingetragene Züchter, die meiner Meinung nach diese Hunde sehr stark übertypisieren.


    Mein Chi hat einen funkionalen Körperbau und Augenprobleme hatte er noch nie. Ich muss die Augen auch nicht extra pflegen oder so.


    Katzen sollten meist kein Problem sein.


    Einen eigenen Kopf hat der typische Chi schon. Trotzdem sind diese Hunde meist gut zur Mitarbeit zu motivieren. Mein Chi hat zB die Begleithundeprüfung, wir hsben außerdem schon einges an Beschäftigungskursen mitgemacht, zB Rally Obedience oder Hoopers-Agility. Lange Wanderungen liebt mein Zwerg auch.


    Meiner ist etwas empfindlich beim Fressen, darum füttere ich eine hochwertige Nassfuttermarke die er prima verträgt. Die Kosten belaufen sich auf ca 40 Euro monatlich. Mein Chi hat aber auch aufgrund seiner Größe ca 3 Kilo.

  • Was heißt für dich "geprüfte" Zucht? Es soll wohl mittlerweile sehr schwierig sein, noch Chi-Züchter zu finden, die nicht auf Qualzuchtmerkmale hin züchten. Bei einem Chi aus dem Tierschutz wäre das natürlich egal. Der beste Schutz für die Augen wäre ja, wenn man Glubschaugen gar nicht erst produziert.

  • Kennst du jemand näher, der so winzige Hunde hält? Meine Schwester hat einen 3kg Hund, meine Hunde waren alle zwischen 8kg und 18kg und ich muss ehrlich sagen, ich könnte mir einen derart winzigen Hund für mich selbst aus vielen Gründen nicht vorstellen:sweet:


    Kleine(re) Hunde finde ich enorm praktisch, aber sobald es deutlich unter 5kg geht überwiegen für mich wieder nur die Nachteile. Deshalb würde ich das an deiner Stelle vorher mal austesten...

  • Also meine 3-Kilo-Hunde führen beide ein ganz normales Hundeleben ohne hegliche Einschränkungen. Du kannst dich auch für die Pfotothreads freischalten lassen, liebe TE. Dann kannst du dir zB in meinem Thrrad (Verlinkung in Signatur) Fotos von Rex ansehen :)

  • meine Arbeit liegt 20 min mit dem Rad (10 mit Auto) entfernt.

    Wie lange wäre denn der Hund täglich alleine?
    Das wäre mit eine der ersten Überlegungen die ich bei der Hundeanschaffung aufstellen würde.


    Wenn es zu lange ist - meine persönliche Grenze liegt bei 6h täglich (inklusive Fahrtweg, Einkaufen, ...) - sollte man sich Alternativen überlegen wie Hundesitter, Mitnahme zur Arbeit usw.
    Und diese Überlegung würde ich mit einbeziehen in die Rasseüberlegungen.

    Ist der Chef einverstanden wenn ich einen Chi auf Arbeit mitbringe (wobei andere Rasse da eher ein Problem darstellen meist.?
    Habe ich eine zuvrlässige Betreuung in petto die einem Winzling gerecht wird? Habe ich die finanziellen Mittel um langfristig für diese Betreuung aufzukommen).
    usw.


    Ist der Vermieter mit der Hundeanschaffung einverstanden? (schriftliche Genehmigung ist von Vorteil)

  • Also meine 3-Kilo-Hunde führen beide ein ganz normales Hundeleben ohne hegliche Einschränkungen. Du kannst dich auch für die Pfotothreads freischalten lassen, liebe TE. Dann kannst du dir zB in meinem Thrrad (Verlinkung in Signatur) Fotos von Rex ansehen :)

    Das führt der Hund meiner Schwester auch, mir geht es um das Handling, das mir mit so einem kleinen Hund nicht liegt:ka: Ich hab da gerne etwas mehr zum Anfassen und bücke mich beim Training dafür gerne wenigerxD


    Ich denke da hat jeder Vorlieben, die einen empfinden sicher auch meine Hunde mit ihren 12kg und 16kg zu klein, die anderen schon zu groß:ka: Die TE schrieb halt von der franz. Bulldogge und dem DSH in ihrer Familie, das ist ja schon ein riesiger Unterschied zu Chis, deshalb die Frage, ob sie das für sich schon ausgetestet hat.


    Ein anderes, schwieriges Thema sind Hundebegegnungen, der Hund meiner Schwester wurde zweimal fast getötet, darunter einmal fehlgeleitetes Beutefangverhalten von einem Hund, der die übrige Zeit seines Lebens als super gut sozialisiert mit Hunden jeder Art und Größe galt. Diese zwei Vorfälle haben nicht nur den Hund sondern auch meine Schwester traumatisiert und auch sie möchte in Zukunft zwar einen kleinen, aber eben nicht ganz sooo zarten Hund.

    Letzteres ist sicher ein schwieriges Thema und ich verstehe, wenn das nicht jeder als Argument gegen einen kleinen Hund werten will.

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