Welpe fordert permanent Aufmerksamkeit

  • Hm, da schwanke ich immer zwischen zu viel und zu wenig. Wir haben jetzt 2x 10 Minuten und später noch 1x 20 - 25 Minuten geplant. Muss vielleicht auch erwähnen, dass wir keinen Garten haben. Wenn jemand mit seinem Hund zweimal am Tag für 10 Minuten in den Garten ginge zusätzlich zum eigentlichen Spaziergang, würde man vermutlich eher nichts dagegen sagen, oder? Oder doch? Ich will sie auf keinen Fall überfordern, aber sie kommt mir heute um so viel ruhiger und ausgeglichener vor, dass ich das positiv gewertet hatte :ka:

  • Ist ja deine Entscheidung und jeder Hund ist anders. Ich war alle 1,5-2 Stunden im Garten. Absetzen, Pipi, rein.


    Kann bei dir anders sein, aber meine wär mir bei 3x Gassi plus Pferde plus Welpenstunde am nächsten Tag um die Ohren geflogen. :headbash:


    Du kennst deinen Hund, also kannst nur du entscheiden was passt. ;)

  • Ich finde es kommt immer sehr darauf an, wie man die Spaziergänge gestaltet. 15 minuten langsames gehen durch den Wald ohne Leine kann man ja schon fast als Löserunde sehen. Sie muss ja sowieso öfter mal raus um sich lösen zu können, wenn man nicht direkt einen Garten vor der Tür hat hat man eh keine andere Wahl. 1x am Tag einen "richtigen" Spaziergang und nach sehr aufregenden Tagen (zb Welpenschule) auch mal einen kompletten Ruhetag einlegen, wo wirklich nur zum Lösen rausgegangen wird, finde ich (!) persönlich vollkommen in Ordnung.

    Lieber das erste Jahr zu bisschen zu wenig machen, als zu viel, wobei Welpen sowieso erstmal nicht unterfordert werden können.

    Aber auch hier: Auf den Welpen achten, ihr wisst es als Besitzer am besten. :nicken:


    Ich kann mir vorstellen, dass es da besonders wichtig ist, dass die ersten Kontakte gut verlaufen? So hatte sie bisher also nur den Hund meiner Eltern als "Gefährten".

    Meine war auch als Welpe die ersten Tage sehr ängstlich was Hundebegegnungen betrifft. Wenn du (!) weißt, das der andere Hund lieb ist würde ich sie definitiv hin lassen, einfach selber dabei ruhig bleiben, sich vllt hin hocken und den anderen Hund streicheln. Bei den meisten Welpen überwiegt dann die Neugier ;)

    Ansonsten ist es super das sie noch einen anderen Hund hat, wo sie öfters sein kann. Sie muss so oder so nicht x - verschiedene Hunde treffen, lieber 2-3 weniger Begegnungen und dafür qualitativ bessere.


    Und morgen haben wir eine Probestunde in der Welpengruppe, das freut mich auch total! Dann kann sie endlich mit Gleichaltrigen spielen

    Das hört sich doch gut an! Achte aber darauf, daß die Welpengruppe wirklich gut geführt ist und bei den spieleinheiten darauf geachtet wird, daß sich kein Welpe unwohl fühlt. Dann lieber gar nicht gehen und sich privat treffen, als das der Welpe viele schlechte Erfahrungen sammelt.

    Werden solche aufgedrehten Welpen mit der Zeit von alleine stressresistenter? Also, können die später auch, wenn beispielsweise Besuch da ist, schlafen, oder bleiben die vermutlich immer solche Nervenbündel? Bzw. kann ich das trainieren, dass sie auch bei mehr Außenreizen gechillt bleibt?

    Ich finde deinen Welpen, so klingt es zumindest in deinen Beschreibungen, nicht extrem aufgedreht. Sie ist doch auch gerade mal 12 Wochen alt, ich würde mir eher sorgen machen wenn sie schon so entspannt wie ein Althund wäre.


    Ich kann dir als Tipp geben, dich einfach irgendwo wo mehr los ist (Park, Stadt, Bushaltestelle usw) mit ihr hin zu setzen und Barry beobachten lassen. So lernt sie mit den Reizen umzugehen und sich gleichzeitig entspannen zu können. Anfangs nur kurz, je entspannter sie wird kannst du es auch immer weiter ausdehnen. :bindafür:

  • Hallo zusammen,


    ich bin schon eine Weile wieder zurück von der Hundeschule und total begeistert. Heute, im Probetraining, war nur ein anderer Welpe da, später (ab Mittwoch) werden wir dann zu viert sein. Zu Beginn durften die zwei Süßen 5 oder 10 Minuten lang spielen, und ich war so erleichtert, dass die ersten vier Wochen ohne Kontakt zu anderen Welpen scheinbar gar nicht schlimm waren, die zwei sind ganz lieb aufeinander zu, haben sich erst einmal beschnuppert und dann Purzelbäume übereinander geschlagen. Die Trainerin war in der Hocke daneben und hat kommentiert, dass keiner der beiden Unsicherheit zeigt und sie sonst denjenigen erst einmal zwischen die Beine nehmen würde, dass wir unbekannte Hundekontakte vermeiden sollen (wie du, LuCar, gestern ja auch geschrieben hast) und dass es ganz wichtig ist, dass sich alle Beteiligten wohlfühlen. Hier hab ich mich gleich mal sehr gut aufgehoben gefühlt.


    Während der Stunde haben wir exakt dreimal geübt, die Babys zu uns zu rufen, ansonsten wurde ganz viel geredet. Die anderen Hundebesitzer und ich hatten so viele Fragen, dass eigentlich gar nicht trainiert wurde :lol: Dafür wurden zu Anfang der Stunde zwei Sonnenschirme aufgebaut, dass die Babys im Schatten liegen können. Und das "mussten" sie dann auch - ruhig daliegen (bzw. ignoriert daliegen), während wir uns unterhalten haben. Die Trainerin hat immer mal wieder so Eigenheiten von Bordern genannt, von denen ich schon ganz viel gelesen (und in den vier Wochen teilweise auch erlebt hab, haha) habe. Also auch rassespezifisch fühl ich mich sehr gut aufgehoben.


    Irgendwann ist auch die Beißhemmung angesprochen worden. Die Trainerin arbeitet mit "Quietschen und zurückzwicken" - klingt jetzt viel wilder, als es ist, mir fällt nur kein anderes Wort dafür ein. Es wird nicht zurückgezwickt, sondern quasi nur die Haut des Welpen zwischen zwei Fingern genommen, ohne Druck und Zukneifen. Man soll dem Baby nur zeigen: "Vorsicht, ich wehr mich im Zweifelsfall!" Und ich hab das grad mal mit Emmi daheim ausprobiert (nachdem sie erst mal 3 Stunden völlig platt geschlafen hat und dann wohl auch nur aufgewacht ist, weil ihre Futterzeit schon längst überschritten war und sie Hunger hatte) - funktioniert zumindest bei ihr phänomenal! Das kann ihr überhaupt nicht wehtun, ich würde so tatsächlich auch bedenkenlos ein menschliches Baby anfassen, sie schaut mich aber ziemlich verdutzt an und schleckt die Hand dann nur noch ab. So haben wir ca. 10 Minuten geübt? gespielt? und dann ist sie direkt wieder eingeschlafen, ohne dass ich sie auf den Arm nehmen musste :herzen1:


    Ich freu mich immer so über jeden Fortschritt, ich musste das jetzt mit jemandem teilen :D Danke vor allem dir, LuCar, für die Tipps und Ratschläge, seit ich mich hier angemeldet hab, läufts viel besser und ruhiger bei uns ab :bussi:

  • Guten Morgen zusammen!


    Wir machen weiterhin kleine, aber feine Fortschritte. Mittlerweile kommt Emmi schon ab und zu ganz von alleine zur Ruhe, legt sich hin und schläft. Wir sind jetzt bei 17-18 Stunden Schlaf pro Tag, was noch nicht perfekt ist, aber viiiiel besser als am Anfang.


    In den letzten Tagen habe ich begonnen, das Alleinesein behutsam zu trainieren, indem ich Türen manchmal hinter mir schließe, das funktioniert aber mau. Sie macht zwar keinen Terz und jammert auch nicht, rennt dann aber zielstrebig los und macht "verbotene" Dinge, vermutlich in der Hoffnung, meine Aufmerksamkeit zurück zu bekommen. Gestern habe ich z. B. 10 Minuten lang den Spüler ausgeräumt. An der Küche ist eine Tür mit Glaseinsatz, sie konnte mich also sehen. In diesen 10 Minuten muss sie viermal auf die Couch gesprungen sein, hat diverse Wollknäuel und die Fernbedienung runter geholt sowie meine Schuhe verzogen. Sie hat nichts von diesen Dingen angeknabbert, ich glaube wirklich, dass sie "nur" meine Aufmerksamkeit wollte. (In meiner Vorstellung lief das so ab: "Oh nein, Frauchen weg. Haaa, ich geh auf die Couch. Mist, Frauchen reagiert gar nicht! Ok, ich trag die Wolle spazieren. Hey, die schaut ja nicht mal!! Was könnte ich jetzt...? Ah ja, Fernbedienung. Jetzt muss sie doch aber...?“)

    Hab alles dann kommentarlos weggeräumt und mich auf die Couch gesetzt, dann wars auch sofort wieder gut. Sie nimmt mich dann auch nicht stürmisch in Empfang, ich empfinde es eher als abschätzenden, prüfenden Blick, wie ich auf ihre Werke reagiere.


    Außerdem ist mir aufgefallen, dass sie nicht schläft, wenn ich nicht da bin. Musste sie jetzt zweimal von Leuten, die sie kennt, für 2-3 Stunden betreuen lassen, da kommt sie dann gar nicht runter.


    Und wenn ich mich innerhalb der Wohnung bewege, springt sie sofort auf und kommt hinterher (auch wenn sie bis eben im Tiefschlaf war).


    Sie während des Essens mit einem Kauknochen ablenken funktioniert leider auch nicht mehr. Obwohl sie den nur einmal am Tag während des Essens bekommt, spielt sie lieber 2 Minuten damit und lässt ihn dann liegen, um meine Aufmerksamkeit zu erhalten. Kaum bin ich fertig mit Essen, würde sie zu kauen beginnen, aber dann ist natürlich auch Schluss.


    Kurzum, sie macht mir den Eindruck, als hätte sie massiven Stress, wenn ich nicht (unmittelbar) da bin, weshalb ich am Überlegen bin, mit einem Kennel, einem Laufstall oder Türgittern zu arbeiten.


    Ist das einfach Typsache, wofür man sich entscheidet?


    Und dann gibt es, quasi als Kontrastprogramm, die WhatsApp-Gruppe der Besitzer ihrer Geschwister... Da kommen täglich Meldungen rein: "Schaut mal, meiner kann schon dies und jenes, Sitz, Platz, High Five, Pfötchen, Reifen durchspringen, die wollen ja soooo gefordert werden"... Da kommt man manchmal schon ins Grübeln, wenn das eigene Hauptaugenmerk darauf liegt, dass das Baby genug und entspannt schläft ?

  • Türgitter gibt es bei mir vom ersten Tag für die Zwerge. Laufstall wäre auch eine Option. Ich habe auch im Garten ein welpensicheres Gehege, wo ich die Zwerge von Anfang an mal für zwei, drei Stunden knaste. Mit Spielzeug drin, Schlafgelegenheit und vor allem entbunden vom Kontrollieren. Das mache ich im Tagesverlauf von der ersten Minute in einem immer gleichen Zeitraum als "jetzt ohne mich"-Zeit.

  • zur whatsapp gruppe... und weiter? muss man in so nen Konkurrenzgebaren mit einsteigen? nö. also warum ins grübeln kommen.


    junge tiere sind doch kein projekt wo ziele zu erreichen sind wie nach x tagen 20 std zu ruhen. alles ganz wie es im buche steht.

  • Türgitter gibt es bei mir vom ersten Tag für die Zwerge. Laufstall wäre auch eine Option. Ich habe auch im Garten ein welpensicheres Gehege, wo ich die Zwerge von Anfang an mal für zwei, drei Stunden knaste. Mit Spielzeug drin, Schlafgelegenheit und vor allem entbunden vom Kontrollieren. Das mache ich im Tagesverlauf von der ersten Minute in einem immer gleichen Zeitraum als "jetzt ohne mich"-Zeit.

    So in etwa stell ich mir das auch vor, nur halt jetzt leider nicht vom ersten Tag an. Wie baust du das denn dann wieder zurück, also ab wann oder wie "testest" du, ob sie auch ohne räumliche Begrenzung chillen würden?

    zur whatsapp gruppe... und weiter? muss man in so nen Konkurrenzgebaren mit einsteigen? nö. also warum ins grübeln kommen.


    junge tiere sind doch kein projekt wo ziele zu erreichen sind wie nach x tagen 20 std zu ruhen. alles ganz wie es im buche steht.

    Nein nein, darum gehts mir gar nicht. Ich hab nur nach 4 Wochen schon mindestens 5x gehört: "Oh mein Gott, ein Border Collie, die musst du viiiiel beschäftigen." Und - nicht falsch verstehen - ich hab mir die Rasse ja nicht ausgesucht, weil sie so nette Ohren haben. Ich WILL ja mit meiner Maus arbeiten - wenn sie ein bisschen größer ist. Und bis dahin will ich mir keinen Psycho ranziehen, der meint, täglich lernen wir 5 neue Kommandos. Wenn ich dann aber diese "Schau mal, was mein Hund schon kann"-Beiträge lese, frag ich mich manchmal, ob ich mein Mädel nicht unterforder, ob sie das nicht rassebedingt brauchen würde. Ich hoffe, man versteht ein bisschen, was ich mein ?


    Jedenfalls vielen vielen Dank für den Austausch hier, eure Sichtweisen helfen mir sehr weiter ?

  • So in etwa stell ich mir das auch vor, nur halt jetzt leider nicht vom ersten Tag an. Wie baust du das denn dann wieder zurück, also ab wann oder wie "testest" du, ob sie auch ohne räumliche Begrenzung chillen würden?

    Das merkst Du, wann es soweit ist.

    Ich WILL ja mit meiner Maus arbeiten - wenn sie ein bisschen größer ist. Und bis dahin will ich mir keinen Psycho ranziehen, der meint, täglich lernen wir 5 neue Kommandos.

    Für Beschäftigung hast Du noch ganz, ganz lange Zeit. Ich fange mit meinen an, wenn sie ein Jahr alt sind, oft noch was drüber. Und dann ist es beim Border Collie sinnvoll nicht heute diese, morgen das, übermorgen das ... sondern lieber eine Beschäftigung, die man solide aufbaut, die vor allem Köpfchen fordert UND Jagdverhalten sinnvoll (!!!) bedient und das zwei Mal die Woche. Anfangs gerne erst Mal einmal. Ansonsten musst Du Dich vor allem damit beschäftigen dem heranwachsendem Tier zu erklären, dass nicht aus allem ein Job gemacht wird. Also kurzum: Du musst drum kämpfen, dass das normale Leben arbeitsfrei bleibt. Das ist das Komplizierteste bei diesen Hunden. Sie so durch den Alltag zu begleiten, dass sie normale Hunde bleiben können. Du hast quasi einen von Geburt Suchtkranken, den Du immerzu betreuen musst. Das ist der Knackpunkt an denen. Weniger das Beschäftigen an sich. Das ist eigentlich eher einfach.

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