Aversive Trainingsmethoden - wann hört der Spaß auf?

  • Meine Hunde schlafen im Bett, gehen vor mir durch die Tür, bekommen Essen vom Tisch und während des Kochens, laufen an der Leine auch mal vor mir und ich nehme denen ihr Essen nicht weg.


    Und oh Wunder, sie respektieren mich trotzdem und sind für meine Bedürfnisse gut erzogen.

  • Es gibt auch keine "Rudelbildung" zwischen Mensch und Hund. Sie sind im Besten Fall eine Gemeinschaft. Aber kein "Rudel".

  • Und dein Hund läuft auch nicht Fuß neben dir, weil er deinen Status anerkennt, sondern weil er es gelernt hat.

    Wenn man dem Hund verbietet, die Couch zu nutzen, dann nicht um den Status klar zu stellen, sondern weil man es als Mensch eben will.

    Mit dem ersten Satz bin ich nicht einverstanden. Denn der Hund läuft neben mir, weil ich die besseren Entscheidungen treffe, wo es hin geht. Und weil ich den Hund beschützen kann, da wo wir hingehen.


    Aber auch wenn der Hund es gelernt hat neben mir zu laufen, wieso hat er es gemacht?


    Und zum Beispiel mit der Couch. Wieso hast du denn das Recht dem Hund zu verbieten auf der Couch zu sein? Wenn du mit deiner Freundin etwas essen gehst, hast du dann das Recht ihr zu verbieten Cola zu trinken? Ich würde nein sagen. Bei deinen Kindern sieht es schon anders aus.

  • Es gibt auch keine "Rudelbildung" zwischen Mensch und Hund. Sie sind im Besten Fall eine Gemeinschaft. Aber kein "Rudel".

    Das klingt mir alles sehr nach "Canis-sprech". Da gibt es die statusbedingte Aggression von Hunden, die sich dadurch auszeichnet, dass der Hund im Rang höher steigen will, auch gegenüber dem Menschen. Deswegen nimmt er sich das Recht heraus, Dinge zu entscheiden, z.B. Mal von der Couch hinunterzugehen und Mal nicht, Mal Futter zu verteidigen und Mal nicht, Mal sich bürsten zu lassen und dann eben wieder nicht. Dadurch würde er seinen Status demonstrieren bzw. verbessern, weil er sich herausnehmen kann, Dinge zu entscheiden. An solchen Konfliktsituationen würde er dann seinen Status zur Schau stellen. Den höheren Status hat der, welcher das Recht hat, Regeln aufzustellen. Ich finde das unlogisch aber egal

  • Zitat

    Denn der Hund läuft neben mir, weil ich die besseren Entscheidungen treffe, wo es hin geht.

    Und was, wenn der Hund beschließt, dass deine Entscheidung gerade nicht die seine ist - zum Beispiel, weil eine Katze kreuzt?


    Und was hat die Entscheidung über den Weg mit "neben mir laufen" zu tun? Dass ein Hund sich entschließt, dir zu folgen, ist noch logisch - aber er geht doch nicht exakt neben dir, weil er mit deinem Weg einverstanden ist? Da wäre es doch aus einer Sicht ebenso okay, vor oder hinter dir zu laufen, oder mal stehenzubleiben und mal zu rennen? So, wie es sein freilaufender Hund generell tut, obwohl er dabei mmer noch deinem Weg folgt?

  • dragonwog Ah. Natürlich. Ja. Und ich glaube man sollte auch am Besten immer über die Markierungen vom Hund selbst pinkeln um seinen Status nochmal ganz klar zu machen! Denn dann hat man seinen Status ja auch zur Schau gestellt!

  • Und was, wenn der Hund beschließt, dass deine Entscheidung gerade nicht die seine ist - zum Beispiel, weil eine Katze kreuzt?

    Kann er machen. Nur dann bereut er diese Entscheidung und entscheidet sich ein anderes Mal anders.

    Und was hat die Entscheidung über den Weg mit "neben mir laufen" zu tun? Dass ein Hund sich entschließt, dir zu folgen, ist noch logisch - aber er geht doch nicht exakt neben dir, weil er mit deinem Weg einverstanden ist? Da wäre es doch aus einer Sicht ebenso okay, vor oder hinter dir zu laufen, oder mal stehenzubleiben und mal zu rennen? So, wie es sein freilaufender Hund generell tut, obwohl er dabei mmer noch deinem Weg folgt?

    Ich verlange nicht, dass der Hund neben mir läuft. Nur nicht vor mir, wenn eine normale Leine dran ist. Und wieso? Weil er es gelernt hat, dass wenn er vor läuft, es dann einen Richtungswechsel gibt. Jetzt wirst du sicher sagen: "Siehst du, also hat es der Hund doch gelernt". Aber die Basis des ganzen ist eben, dass der Hund mir folgt und nicht ich dem Hund.

  • Lös dich doch mal von deinem Anspruchsdenken dem Hund gegenüber. Du liest dich so als würde dein Hund mit jeder Handlung versuchen die Kontrolle zu übernehmen. Solange der Hund auf einen achtet und hört ist es doch egal ob er vor/neben/hinter einem geht.


    Hast du überhaupt vertrauen zu deinem Hund? Alles liest sich nur nach Kontrolle und Bestrafungen. Wo darf der Hund denn mal er selbst sein?


    Zu deinem Bekannten: Wenn du das Gefühl hast dass der Kontakt zum Rüden deinem Hund nicht gut tut, dann vermeide das doch einfach. Und den eigenen Hund abwerfen lassen, hätte zumindest bei mir mit einem gewaltigen Anschiss für den Werfer geendet.

  • Mit dem ersten Satz bin ich nicht einverstanden. Denn der Hund läuft neben mir, weil ich die besseren Entscheidungen treffe, wo es hin geht. Und weil ich den Hund beschützen kann, da wo wir hingehen.

    Ich verlange nicht, dass der Hund neben mir läuft. Nur nicht vor mir, wenn eine normale Leine dran ist. Und wieso? Weil er es gelernt hat, dass wenn er vor läuft, es dann einen Richtungswechsel gibt. Jetzt wirst du sicher sagen: "Siehst du, also hat es der Hund doch gelernt". Aber die Basis des ganzen ist eben, dass der Hund mir folgt und nicht ich dem Hund.


    Ich finde das sehr kurz gedacht und vor allem stark verallgemeinert.


    Hast du nur den Schäferhund oder noch einen Hund einer anderen Rasse?




    Wenn ich mir meine zwei anschaue...auf den Pudel passt dein Geschreibsel (der ist aber einfach auch ein bisschen wie ein Schäferhund xD), aber mein Terrierspitzmixtier würde dich dafür auslachen und dich dann nicht mal mehr mit dem Plüschhintern anschauen. Jemand, der sie mit Richtungswechsel leinenführig bekommen will, hätte bei ihr komplett verloren. Das ist ihr viel zu respektlos. (weiß ich, weil ich mit ihr schon mal an dem Punkt war.) Die besteht auf Gleichberechtigung und möchte mit ihren Ideen ernstgenommen werden. Dann ist die ein absoluter Verlasshund, aber gängeln lässt die sich nicht.

  • Hmm also ich bringe meinem Hund zum Beispiel bei, dass sie nicht an der Leine ziehen soll, indem ich sie mit meinem Körper nach hinten dränge und sie, sobald sie wieder nach vorne ziehen will wieder nach hinten dränge. Das ist jetzt auch keine positive Bestätigung, aber es tut ihr jetzt auch nicht weh. Hira hat von Anfang an sehr viel Drang gehabt zu ziehen, bei ihr hat das klassische in die andere Richtung laufen oder stehen bleiben nicht viel genutzt. Das stehen bleiben nutze ich jetzt noch manchal, aber dann bleibe ich wirklich 5 Minuten stehen, bis sie wieder runter kommt, wenn sie aufgebracht ist. Wobei das ja schon wieder Löschung durch Ignorieren wäre. Das in die andere Richtung laufen ist aber auch keine positive Bestätigung... Finde das mit den Lerntheorien allgemein eh schwierig. Ich arbeite recht viel mit Leckerlie, Tubenwurst, aber bei manchen Dingen eben auch wie oben geschrieben.


    Ich versuche gerade ihren Zwang entgegen kommende Hunde so abzubauen, dass ich zur Seite gehe und sie ablenke, sodass sie auf mich achtet. Jedes Mal, wenn sie bei einem "Schau" mich ansieht gibt es Leberwurst. Wenn sie wieder nur glotzt laufe ich noch weiter in die Wiese. Es ist halt langwierig und dass obwohl es nur ums Gucken und nicht ums Pöbeln geht (wobei das Fixieren ja oft die Vorstufe ist!).


    Und Hira muss im Alltag noch so viel lernen. Aber wir machen kleine Fortschritte und ich denke, dass es in einem Jahr dann noch besser sein wrid. Wir müssen glaube ich lernen geduldiger mit unseren Weißen zu sein.


    Hira darf übrigens ins Bett, auf die Couch, in die Küche, wenn wir kochen und wird beim Essen manchmal gefüttert. Zumal wir oft auf der Couch essen, wenn sie da zu aufdringlich wird, reicht aber ein Wort und sie legt sich hin und döst. Ich kann das Essen sogar vor ihrer Nase stehen lassen und aus dem Raum gehen. Weiße Schäferhunde sind doch so krass unterwürfig, von daher verstehe ich da die Rudeltheorie eh nicht. Zumal sie ja auch widerlegt ist.

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