Aversive Trainingsmethoden - wann hört der Spaß auf?

  • "Der" aversive Weg ist nicht einfacher als anderes vernünftiges Training.

    Auch und grade dabei muss man verdammt gutes Timing haben , richtige Intensität etc..

  • Ich finde wie bei so fast allem die Mischung macht es. Allerdings find ich, gerade wenn man mit aversiven Methoden arbeitet, sollte die Selbstreflexion des eigenen Verhaltens und die Beziehung Mensch/Hund stimmen.


    Manche Kommandos/Verhaltensweisen wurden hier schön gefüttert und immer wieder/werden immer wieder aufgefrischt. Bei anderen Sachen habe ich 50/50 gearbeitet, die unvermeidbaren aversiv.


    Das aber auch nur, weil ich weiß das ich kein zartes Blümchen daheim sitzen habe und er mir sonst in gewissen Situationen um die Ohren fliegen würde.


    Aber gerade die Kommandos die aversiv aufgebaut sind, habe ich recht spät eingeführt, da war die Mensch/Hund Beziehung schon fest und das Verständnis da wann/wie/wo der Hund reagiert und wie ich da entsprechend darauf einwirken kann

  • Aber gerade die Kommandos die aversiv aufgebaut sind, habe ich recht spät eingeführt, da war die Mensch/Hund Beziehung schon fest und das Verständnis da wann/wie/wo der Hund reagiert und wie ich da entsprechend darauf einwirken kann

    Ich habe ja Butterblümchen, wenn man so will und kann nicht sagen, dass ein korrekter Aufbau die schädigen würde. Ich warte damit auch nicht. Meine Welpen lernen sehr früh, dass ein Abbruch ein Abbruch ist. So sieht das aus, wenn die noch "ganz klein" sind.


    [Externes Medium: https://youtu.be/xK78IdkXjoM]

  • Ist das in richtung aversives Training/Übung?

    Nein, das geht eher Richtung situatives Impulskontrolltraining.

    Das ist wie Warten vor dem Napf.

    Können viele Hunde, aber frag mal wie viele Hundehalter ihren Hund davon abhalten können Pferdeäpfel oder ein Schweineohr auf dem Boden fressen zu wollen.



    Ich kenne ehrlich gesagt kein Buch, was einen Abbruch wirklich gut beschreibt.

    Im "am anderen Ende der Leine" gibt es ein Kapitel was mal eine Idee vermittelt, in welche Richtung es gehen sollte.

  • Aber gerade die Kommandos die aversiv aufgebaut sind, habe ich recht spät eingeführt, da war die Mensch/Hund Beziehung schon fest und das Verständnis da wann/wie/wo der Hund reagiert und wie ich da entsprechend darauf einwirken kann

    Ich habe ja Butterblümchen, wenn man so will und kann nicht sagen, dass ein korrekter Aufbau die schädigen würde. Ich warte damit auch nicht. Meine Welpen lernen sehr früh, dass ein Abbruch ein Abbruch ist. So sieht das aus, wenn die noch "ganz klein" sind.


    [Externes Medium: https://youtu.be/xK78IdkXjoM]

    Da du darin sehr erfahren bist und weißt was du tust, würde mich das auch ganz stark wundern wenn deine Hunde einen Schaden davon tragen.


    Für mich als "Normal-HH" war es die "entspanntere" Lösung bei gewissen Sachen einfach zu warten, damit ich da gerade bei den Methoden keine Timingprobleme habe oder überzogen reagiere.


    Ich muss aber auch sagen das der Zwerg es mir bei vielen Dingen sehr leicht gemacht hat (wie zb abbruch) das ich dies von vorneherein mit ihm üben konnte und er das ohne schön füttern, aversivtraining oder alternative drin hatte

  • Ich muss aber auch sagen das der Zwerg es mir bei vielen Dingen sehr leicht gemacht hat (wie zb abbruch) das ich dies von vorneherein mit ihm üben konnte und er das ohne schön füttern, aversivtraining oder alternative drin hatte

    Ähm und wie hat der Hund das gelernt? :???:

    Wurde der so "ausgeliefert"? Du hast am Anfang "Nein" gesagt und er hat alles stehen und liegen gelassen?


    Wo kann man so nen Hund bestellen? :D

  • Ich muss aber auch sagen das der Zwerg es mir bei vielen Dingen sehr leicht gemacht hat (wie zb abbruch) das ich dies von vorneherein mit ihm üben konnte und er das ohne schön füttern, aversivtraining oder alternative drin hatte

    Ähm und wie hat der Hund das gelernt? :???:

    Wurde der so "ausgeliefert"? Du hast am Anfang "Nein" gesagt und er hat alles stehen und liegen gelassen?


    Wo kann man so nen Hund bestellen? :D

    Ohne Witz, ja :D


    Das meiste wo wir am Anfang investieren mussten war, dass er zu Hause auch mal ruht ohne das er dazu "gezwungen" wird.


    Er hat von Tag 1 an herumliegendes Essen (zu Hause und draußen) keines blicken gewürdigt, von Fremden nimmt er nichts, was nicht aus Frauchens Hand kommt oder freigibt ist essenstechnisch uninteressant, nein mussten wir vllt 5 mal wiederholen, langsam um nicht an der Leine zu zerren kam automatisch da wir ja eh in die Richtung gehen und er schnüffeln darf und mit zärtlich hat er die beißhemmung gelernt und war mit den zähnchen echt vorsichtig.


    Auch läuft der Hund nicht auf der Straße, wenn ein Bürgersteig oder eine breite Kante zur Verfügung steht, geht er immer auf den Bürgersteig.


    Da er diese "voreinstellung" hatte war es bei ihm leicht die grunddinge zu lernen und verankern bis wir an die spezielleren Dinge ran sind, und da kannte ich den in und auswendig

  • Ich habe meinem Hund durchaus auch aversiv beigebracht, daß die Katzen nicht gejagt werden. Und ja, da sind auch mal die Disks geflogen. Mein Hund ist aber kein ganz so zartes Gemüt, daß er da den Schock für's Leben bekommen würde. Der Züchter hat da genug Vorarbeit geleistet, daß die Kleinen nicht bei allem was unerwartet kommt, nen Panikanfall bekommen. Er ist der Katze hinterher, ich hab laut "HEEEEEE!" gerufen und wenn er nicht gestoppt hat, hat's neben ihm gescheppert. Das durfte einfach nicht schief gehen. Eine Katze, die vom RR über den Haufen gerannt wird, auch im Spiel, hat schnell gebrochene Knochen oder schlimmeres. Die Disks sind zweimal geflogen, heute reicht es wenn ich die Stimme erhebe.


    Bei Wildsichtung funktioniert das ganze nicht. Da ist der Reiz zu groß. Aber immerhin hab ich's vorgestern geschafft, ihn abzulegen, als zwei Hasen vor ihm rumgehampelt sind. Aber auch nicht mit leise gut zureden, sondern ich mußte ihn schon ordentlich zusammenfalten (verbal und JA es gab auch nen Leinenruck). Mit "kannst du mal bitte" und mit der Leberwursttube wedeln hätte ich ihn nicht erreicht.


    Allerdings beschränkt sich das mit den aversiven Methoden bei mir auf Extremsituationen. In allen anderen Fällen wäre das bei ihm kontraproduktiv und er würde zumachen.

  • Das Problem beim aversiven Training ist wie bei Training über Belohnung überall das selbe: Mieser Trainingsaufbau und deshalb komische Auswüchse ... Gutes Training ist öde und unspektakulär.

    Das Problem beim aversiven Training ist die Nutzung negativer Sinneseindrücke, die ein Meide-/Fluchtverhalten auslösen.

    Je nach Art und Umfang beeinflusst dies die Basis der Beziehung zwischen Mensch und Hund.

    Aber gerade die Kommandos die aversiv aufgebaut sind, habe ich recht spät eingeführt, da war die Mensch/Hund Beziehung schon fest und das Verständnis da wann/wie/wo der Hund reagiert und wie ich da entsprechend darauf einwirken kann

    Ich habe ja Butterblümchen, wenn man so will und kann nicht sagen, dass ein korrekter Aufbau die schädigen würde. Ich warte damit auch nicht. Meine Welpen lernen sehr früh, dass ein Abbruch ein Abbruch ist. So sieht das aus, wenn die noch "ganz klein" sind.


    [Externes Medium: https://youtu.be/xK78IdkXjoM]

    Wo bist du in diesem Video aversiv?

  • Mein Hund ist, typisch für einen Terrier, normalerweise ein sehr zartes Blümchen, vergißt das aber in manchen Situationen komplett. Sprich: man kommt auf die nette Tour am weitesten, es gibt aber Momente, wo alles außer einem sehr starken Reiz nicht mehr durchkommt.


    Ich habe in elf Jahren bis jetzt zweimal wirklich hart durchgegriffen, und beide Male war es tatsächlich ein Dauererfolg. Das erste Mal, als der Welpe (!) nicht von Wildschweinspuren ablassen lassen wollte: da habe ich ganz kalt eine Falle gestellt, bin zu einer frischen Spur gegangen und habe die Wurfkette eingesetzt. Riesenschreck, durchschlagender Erfolg: So leidenschaftlich der Hund jagt, von Spuren kann ich ihn seitdem gut abrufen. Natürlich oft gegen Bares, sprich: Belohnung.


    Das zweite Mal war spontan, da waren wir am Anfang der Hühnerhaltung und der Burgfriede war noch gespannt. Als der ernstgemeinte Angriff des Hundes dann kam, hatte ich gerade einen Handfeger in der Hand. Den hat der Terrier wirklich hart ins Kreuz gekriegt, zusammen mit einem sehr authentischen Brüller, und den zu Tode erschrockenen Hund habe ich dann auch noch verbal fürchterlich gefaltet und ins Haus verbannt. Das war die härteste Strafe, die es hier je gegeben hat, aber auch das hat gewirkt: anschließend konnte ich sofort zu Lob/Belohnung zurück, und in nunmehr acht Jahren hat es nie wieder einen Übergriff auf die Hühner gegeben.


    Es gibt sie also schon, diese "Einmal - und dann nie wieder"-Momente, aber ich denke, die müssen sehr, sehr selten bleiben, um wirklich Eindruck zu machen.

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