Gibt es Rassen, die nicht "überzüchtet" sind, ohne Krankheiten oder sogar "Qualzucht?"

  • Lapinporokoira


    Trifft auf alle Punkte zu (wobei Gewicht Obergrenze wäre)

  • Ich bin nahezu sicher, wenn man einen Tierarzt fragt, mit welcher Ohrenform man am ehesten Ohrenprobleme vermeiden könne (Milben, Hefepilze, chronische Entzündungen, Gehörverlust, etc.), dann wird wohl jeder TA antworten, dass Stehohren die grössten Chancen haben, dass keine Probleme entstehen, weil sie im Gegensatz zu den Schlappohren gut durchlüftet sind.

    Siehste, das glaube ich z.B. nicht bzw. diesen Kehrschluss: "Stehohren sind immer gesünder" halte ich für falsch (m.W.n. und aus persönlicher Erfahrung: bei Katzen, die immer Stehohren haben, kenne ich Ohrenprobleme häufiger, beim Hund nicht - egal, ob Steh-, Knick- oder Schlappohr - Schwerohr hatten wir nicht im Programm ;) ).


    Wie hasilein75 schon anmerkte, wenn Schlappohren nicht zu schwer und/oder nicht zu dicht gezüchtet wurden, machen sie genau so wenig Probleme, wie Stehohren. Bloss, weil es tatsächlich Rassen/Linien mit Schlappohren gibt, deren Ohren so schwer sind, dass sie immer Probleme bereiten, sind normale Schlappohren keine Problemstellungen.


    Beim Labbi hört man schon mal häufiger von Ohrenproblemen und ich weiss, hat man in der Vergangenheit oft auf die Ohrenform selbst bezogen. Mittlerweile sieht man das aber anders, das Labbi-Schlappohr selbst ist gar nicht die Ursache z.B. für Malassezien (die eher eine Sekundärinfektion darstellen). Es sind zwar einige Rassen dabei, die als anfälliger gelten und von denen die meisten (neben dem Labbi) Schlappohren haben, aber der DSH (als Stehohr) fällt auch darunter. :ka:


    Und Milben im Ohr, kommt das überhaupt heutzutage noch häufig vor? Also ich meine, wg. der Wirkstoffe in den Spot-Ons :ka: (Ohrmilben, das klingt für mich zeitlich ziemlich weit weg, ausserhalb von: Aus schlechten Haltungsbedingungen =))

  • Also die Rosenohren, die viele Windhunde haben, sind keine typischen Schlappohren, aber auch keine kleinen Stehohren, wie man sie bei Wildhunden sieht.

    Ich verstehe den Thread so, dass es keine Extreme geben soll, dann wären das bei mir halt so Schlappohren, die übertrieben schwer und groß sind, keine Ohren, die einfach hängen, wie bei den Retrievern.


    Meiner Meinung nach ist es so, wie ja schon einige dazu geschrieben haben: Hunde des Urtyps und Gebrauchshunde, die halt noch arbeiten dürfen haben zusammen mit den Windhunden (die weniger extrem als Windspiele oder die Iren sind) vielleicht weniger gesundheitliche Probleme, sind aber aufgrund ihrer Ansprüche eben nicht immer für den "Hausgebrauch" zu empfehlen.

    Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass genau die Rassen, die als reine Begleithunde gezüchtet wurden (nachdem die Ratten- und Mäusejagd in den Hintergrund rückte), eben aufs Aussehen selektiert wurden und letztendlich gesundheitlich Probleme bekommen haben.

    Bei den Windhunden würde ich mal die Afghanen nehmen: ein extrem robuster und gesunder Hund ursprünglich wird hier in Europa aufs Aussehen selektiert und kann -so er denn dem europäischen Rassestandard entsprechen soll- kaum mehr ein hundegerechtes Leben führen. Wenigstens scheint es dort weniger Erbkrankheiten zu geben, als bei den Windspielen, aber ja. Der Modegeschmack mag das Moderate nicht, es muss immer etwas extrem sein und so sehen die Hunde dann auch aus. Ich denke, wer einen robusten Begleithund sucht, hat es nicht so leicht und muss sich einfach einen verantwortungsvollen Züchter suchen.

  • Warum soll ein gesunder Hund unbedingt Stehohren haben und kurzes Fell, um keine Qualzucht zu sein?


    Woran messt ihr denn Gesundheit? Am Exterieur, an der Arbeitsbereitschaft bzw der Möglichkeit diese zu erfüllen oder vielleicht am Lebensalter oder wie oft er zum Tierarzt muss?

  • Warum soll ein gesunder Hund unbedingt Stehohren haben und kurzes Fell, um keine Qualzucht zu sein?

    "Qualzucht" ist doch sehr häufig (nein, ich würde sogar sagen immer) die Übertreibung des Standards, also möööööglichst kurze Schnauze bei den brachycephalen (bzw. überhaupt keine Nase mehr) oder möglichst dichtes, langes Haar wie bei vielen Rassen bei den Showlinien, möglichst lange, schwere Schlappohren bei den Bassets, wobei diese ja unterdessen von vorne bis hinten nur noch eine einzige Baustelle sind, obwohl das ursprünglich mal "Gebrauchshunde" waren, möglichst abstruse, exotische Farben und so weiter.


    Jede Übertreibung gewisser Merkmale bietet das Risiko von Qualzucht, deshalb habe ich mir überlegt, ein möglichst "simpler", mittelmässiger (mittelgross, mittelschwer, mittleres Fell, etc.) Hund sollte die besten Chancen haben, nicht in die Qualzucht abzudriften.

  • Zittern die nicht mehr?

    Ich kenne die nur mit Tremor in den Hinterbeinen?

    Ooops... das habe ich noch nie gehört. Aber ich weiss nicht, wann ich überhaupt den letzten Airedale gesehen habe. Die sind wirklich selten geworden.

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