Gibt es Rassen, die nicht "überzüchtet" sind, ohne Krankheiten oder sogar "Qualzucht?"

  • Wobei auch bei den Malis die Showvariante immer mehr Probleme hat, körperlich, wie charakterlich. Die anderen drei Belgiervarianten zeigen ja recht deutlich, wo es hingeht, wenn man die Leistung vernachlässigt.

    Je weniger auf die Arbeitseignung geachtet wird, desto größer ist die Gefahr, dass man deutliche Fehler und Einschränkungen hinnimmt. Das heißt nicht, dass der Showhund prinzipiell krank ist bzw kränker ist, aber das Risiko, dass bei ihm über strukturelle Mängel eher hinweggesehen wird, als beim Arbeitshund.


    Im direkten Vergleich sieht man das Problem deutlicher. Man muss sich nur die Gebrauchshunde ansehen, da klafft die Schere schon extrem auseinander.


    Ansonsten muss ich gestehen, ist es für mich etwas Augenwischerei sich zu fragen, welche Rasse jetzt eine Krankheit mehr oder eine weniger hat und da schließe ich auch die Mischlinge nicht aus. Ein gewisses Risikopotential bringt einfach jedes Lebewesen mit sich. Man muss die Extreme und massiven Übertypisierungen nicht unterstützen, ob man aber deswegen nun alles, was von der ersonnenen Perfektion abweicht schon fast krank reden muss, ist eine andere Frage.

  • Um nochmal kurz auf die Ohren zurückzukommen.

    Sämtliche (nicht-nordischen) Jagdhunderassen haben Schlappohren. Das ist kein Zufall, sondern sorgt dafür, dass bei der Jagd im Unterholz nicht so viel Dreck ins Ohr kommt. Was ich mit meinem Fledermausohr übrigens auch bestätigen kann. Das ist, so gesehen, also sogar besser für den Hund.


    Ich glaube das Problem hier ist, dass gefragt wurde welche Rassen nicht überzüchtet wurden und keine Qualzuchten sind, im ersten Post ging es dann aber um den "perfekten" Hund, also etwas ganz anderes.


    Nicht überzüchtet und keine Qualzuchten sind mMn viele Rassen. Ohne Krankheiten gar keine, inkl. Wolf und Wildhunde.


    Der perfekte Hund ist eine ganz andere Frage und davor sollte man einfach auch klären wofür perfekt? Skandinavien oder Mittelmeerraum? Für solitär Jagden oder im Rudel oder als eher stationärer Wachhund? Es gibt ja nicht DIE richtige Anatomie und jede Abweichung davon ist sofort nachteilig oder gar krankhaft. Bei der Jagd kann viel Ausdauer genauso von Vorteil sein wie hohe Geschwindigkeiten, keine "Bauform" wäre generell nachteilig. Ein Wachhund kann leicht etwas stärker gebaut sein, da er für seinen Job beides nicht in dem Maße braucht, dafür aber ggf Kraft und eine abschreckende Wirkung. Er käme alleine ohne Mensch wahrscheinlich nicht so gut zurecht, braucht er aber auch nicht, dafür hat er ja die symbiotische Beziehung zum Menschen. Futter gegen Schutz.


    Was wirklich schädlich ist sind immer die Extreme und je extremer und schneller es gehen soll, desto schlimmer.

  • Was ist mit den kleinen Hunden wie Havaneser, Löwchen und Co? Ich erinnere mich nicht daran, dass da besonders viele Erbkrankheiten oder Krankheiten durch Exterieurfehler bestehen. Oder irre ich mich da? Sind die nur deshalb raus, weil sie klein sind? :denker:

  • wie ist es denn mit ursprünglichen Hirtenhunden?

    Zb dem Bergamasker https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bergamasker_Hirtenhund


    Fell ist lang, verfilzt dann, muss zwar kontrolliert werden auf Befall o.ä., aber im Großen und Ganzen hört sich das für mich nach einem gesunden Hund an.



    Neben den ganzen gesundheitlichen Aspekten finde ich die charakterliche Eignung eines Hundes ebenfalls sehr wichtig. Ein Hund, der nicht wesensfest und nervenstark ist, hat auch Einschränkungen in seinem täglichen Leben, wenn auch nicht so gravierend, wie ein Hund, der körperlich krank ist. Das fällt für mich auch in "überzüchtet".


    Nach meinem Empfinden wird von vielen Leuten, die ich kenne und die ich gesprochen habe, als sie sich einen Hund holen wollten, der Charakter als zweitrangig angesehen, Hauptsache, der Hund sieht hübsch aus oder so, wie man ihn sich vorstellt. Stellen sich dann Probleme ein, ist man überrascht.

    Ich lese immer wieder von Hunden, die ein sehr dünnes Nervenkostümchen haben. Vielleicht kommt das daher, weil mit Hunden gezüchtet oder vermehrt wird, die charakterlich eigentlich ungeeignet sind, um Nachkommen aus ihnen zu ziehen. Irgendwo müssen die ihre Macken ja herbekommen, und ich denke nicht, dass das immer Traumata sind oder Erziehungsfehler.

  • Was ist mit den kleinen Hunden wie Havaneser, Löwchen und Co? Ich erinnere mich nicht daran, dass da besonders viele Erbkrankheiten oder Krankheiten durch Exterieurfehler bestehen. Oder irre ich mich da? Sind die nur deshalb raus, weil sie klein sind? :denker:

    Nein, hat nur keiner im speziellen genannt. Nicht jedem (würde schätzen, den meisten) fallen spontan alle vorhandenen Rassen ein. Und es geht auch eher selten jemand hin, druckt sich die Liste aller aus, googelt für jeden Einzelnen, wie es um sie steht (hast Du die alle im Kopf, auch den gesundheitlichen Stand, und kannst sie so runter schreiben? :respekt:).


    Persönlich weiss ich z.B. sehr wenig über Havaneser oder Löwchen (müsste ich erst googlen), weil nicht mein Beuteschema. Jeder hat doch nur geschrieben, was ihm so spontan eingefallen ist (und wovon er zumindest schon etwas mehr, als nur gehört hat). Dabei habe ich es mir noch faul-einfach gemacht und ein wenig gruppiert (weil mir klar war, dass das nicht vollständig ist) sowie mich am Ende der Aufzählung mit : "u.v.a.m." rausgemogelt.


    Damit wollte ganz sicher niemand kleinen Hunden einen rein würgen. Und es steht Dir doch frei, selbst Rassen aufzulisten :ka:

  • hier mal spaßeshalber eine Seite mit nur 100 Rassen und deren Problemen...

    Sehr schön bei der Seite finde ich ja schon mal, dass man sich beim Dobermann nicht mal die Mühe gemacht hat, ein Vorschaubild von einem reinrassigen Hund rauszuchen.


    Und auch putzig, dass der Mali angeblich wesentlich kränker ist als der Groenendal.

    Kann man die Seite irgendwie auf eine verständliche Sprache umstellen, damit man alles lesen kann oder muss da der Google Übersetzer ran?


  • Ich fand die Überschrift des Threads sehr interessant, aber einige Dinge der Auflistung, was alles wegfallen müsste, halte ich für überzogen.

    Ist ja natürlich schwierig, weil jeder unterschiedliche Ansichten hat.

    Dazu müsste man erst einmal gemeinsam festlegen:

    1. Was bedeutet gesund überhaupt?


    Darf die Rasse nur einem bestimmten Idealbild entsprechen (sowie hier eigentlich vorgegeben)?

    Darf die Rasse keinerlei Erbkrankheit haben (was schwierig wäre, da es selbst Wölfe mit HD gibt)?

    Ist die Zahl der Erbkrankheiten wichtig oder eher ob viele Vertreter davon betroffen sind?

    Muss noch unterteilt werden, ob die Hunde aus kontrollierter oder unkontrollierter Zucht stammen?

    2. Welche Krankheiten/Makel werden denn überhaupt als Problem angesehen?

    Muss man auch hier zwischen Rassen unterscheiden (Weimaraner bestehen aus Dilute ohne dass es gesundheitliche Folgen hat)?

    Warum ist nur wildfarben gesund (meine Rasse z.B. gibt es seit mind. 1110n.Chr. und es gab schon damals braun, schwarz...)?

    Ist eine Scheckung wirklich bei jeder Rasse ein Problem (bei meiner z.B. nicht, es gibt sie in weiß-schwarz genauso wie in schwarz-weiß oder sogar fast reinweiß ohne Beeinträchtigung - beim Dalmatiner dagegen kann es zu Problemen kommen)?

    Warum sollen Schlappohren ein Problem sein?

    .......


    Letztendlich kommt noch dazu, dass vor etlichen Jahren kränkliche Tiere entsorgt wurden statt aufgepäppelt. Dadurch kann es vielleicht auch den Anschein haben, dass die Zahl der Erkrankungen steigt.

    Ich denke, es gibt viel mehr gesunde Rassen als viele meinen. Klar, die Qualzuchtrassen und kranken Tiere fallen natürlich eher auf.

    Und wenn man liest, dass bei einer Rasse 5 oder 6 Erbkrankheiten vorkommen können denkt man gleich, wie krank sie ist.

    Aber dass viele dieser Erbkrankheiten vielleicht durch Gentests und gezielte Verpaarung gar nicht mehr auftreten, sieht man nicht - z.B. ist bei meiner Rasse in Deutschland seit ca. 13 Jahren kein einziger Fall einer PRA Erkrankung in kontrollierter Zucht bekannt, eben seit es für meine Rasse diesen Gentest gibt. Trotzdem wird die Erkrankung halt weiter erwähnt, weil sie auch weiter getestet und im Auge behalten wird.

  • Man muss aber auch sagen, dass die Showbelgier nicht kranker sind, als die Leistungsbelgier. Ihr Gebaeude ist anders, das Wesen ist anders, aber sie schleppen den selben Mist rum wie die Leistungshunde.

    hier mal spaßeshalber eine Seite mit nur 100 Rassen und deren Problemen...

    Sehr schön bei der Seite finde ich ja schon mal, dass man sich beim Dobermann nicht mal die Mühe gemacht hat, ein Vorschaubild von einem reinrassigen Hund rauszuchen.


    Und auch putzig, dass der Mali angeblich wesentlich kränker ist als der Groenendal.

    Kann man die Seite irgendwie auf eine verständliche Sprache umstellen, damit man alles lesen kann oder muss da der Google Übersetzer ran?

    Und dann packt man bei den Belgiern weder SDCA noch CJM rein. Dafuer irgendwelches Zeug, was mWn kein Thema ist..

  • Habe auch auf die Schnelle nichts gefunden, auf welcher Basis diese "wissenschaftlichen Berichte von TAen" sein sollen (verlinkt ist so etwas wohl auch nicht, zumindest habe ich es nicht gesehen).


    Sind es nur Aufzählungen, was in ein paar Praxen an Krankheiten häufig behandelt wurde (somit rein quantitativ, ohne Rücksicht auf Population bzw. nicht ins Verhältnis gesetzt)? :ka:  (könnte ja jetzt den :hurra:hier machen, der Beauci muss so etwas von pumelgesund sein, iss er doch nicht mal aufgelistet :roll:).


    Dass die dort aufgelisteten Rassen in den NL per Zucht vll. speziell besonders krank sind, kann ich mir auch kaum vorstellen. Wenn man sich mal die Top 10 anschaut:


    http://translate.google.ch/tra…zh9onQnoUurI4egQ%E2%80%8B


    also irgendwie ... ja, diese Rassen dürften besonders beliebt sein (das entspricht in etwas der Hitliste der am meisten angeschafften Hunderassen) ... hhmppf :ka:

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