Hund hasst Autofahren - muss es aber. Extremes Sabbern und Unenstspanntheit. Leben im Wohnmobil
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Hallo liebe Forumgemeinschaft.
Ich bin Joseph, 20 Jahre alt. Zusammen mit meiner Freundin Reisen wir seit Oktober in unserem Oldtimer Wohnmobil durch Europa. Wir haben schon lange darüber nachgedacht uns einen Hund anzuschaffen. Wir wandern viel und sind ja auch ansonsten eigentlich den ganzen Tag draußen. Eigentlich optimal für das zusammenleben mit einem Hund. Während der Coronakrise standen wir ziemlich lange an einem Ort in Griechenland. Dort haben wir dann Molli getroffen die zu diesem Zeitpunkt schon von einem Anderen Camper gefüttert wurde, welcher sie aber nicht behalten konnte. Nachdem wir einige Tage mit ihr verbracht haben, haben wir uns entschieden sie zu adoptieren. Eine ziemliche schlimme Hautkrankheit die sie hatte war schon fast verheilt, mittlerweile ist nichts mehr davon zu sehen.
Molli ist ein toller Hund und wir haben uns jetzt, nach gut 2 Monaten schon top aneinander gewöhnt. Sie läuft super an der Leine, benimmt sich auch in Städten 1A. Im Freien klappt der Rückruf super, so daß sie beim Wandern eigentlich immer ohne Leine laufen kann. Ein riesiges Problem gibt es allerdings. Nach unserer Zeit am Quarantäne Ort setzten wir unsere Reise natürlich fort. Es stellte sich aber heraus das Molli ein unerwartet großes Problem mit dem Autofahren hat. Sie hasst es und sobald ich vor auf den Fahrersitz gehe, fließen Bäche von Speichel von ihrem Mund auf ihre Decke. Sie merkt genau wenn wir das Wohnmobil zum weiterfahren aufräumen, dann bekommt man sie nicht mehr ins Auto. Kein Leckerli hilft, nur reintragen geht dann noch. Das hat sich nun leider schon so sehr gesteigert das sie, seitdem wir nicht mehr stationär sind garnicht mehr freiwillig ins Auto kommt. Sie schläft drinnen, ist auch bevor wir mit ihr mit dem Auto angefangen haben zu fahren immer freiwillig reingekommen, mittlerweile kann man sie nurnoch mit ihrem Abendessen reinlocken, schließt man dann während sie isst die Tür, ist das auch total okay für sie und sie legt sich auf ihren Platz zum schlafen. Erbrechen muss sie während dem Fahren nicht. Es gibt eben nur dieses extreme Sabbern. Eigentlich haben wir gehofft das Problem legt sich mit der Zeit und sie gewöhnt sich daran, schließlich fahren wir meist alle 1-3 Tage, es hat sich seit 4 wochen allerdings nichts geändert. Mir ist bewusst das die sicherste Methode wohl das langsame rantasten ans Auto ist, muss man dieses aber alle paar Tage zwangsläufig bewegen, ist das halt schwierig. Wie könnte man das noch angehen? Leckerlis während der Fahrt geben und so eine positive Verknüpfung erstellen bringt auch nichts, die werden dann nicht angenommen. Mittlerweile kommt sie auch am Tag nicht mehr einfach so ins Auto, da helfen auch keine Leckerlis mehr. Sie hat zusehr Angst das wir losfahren wollen. Wenn wir an unserem Schlafplatz ankommen gibt es für sie immer noch etwas leckeres und natürlich einen Spaziergang, doch nichts bringt sie dazu ihre panische Angst vor der Fahrt im "rollenden Haus" zu vergessen. Ihr Platz sowohl während der Fahrt als auch bei nacht ist ein Hundebett in dem Sie nicht umherutschen kann, direkt hinter dem Beifahrersitz. Vielleicht habt ihr ein paar Tipps was wir da machen können. Es ist echt scheiße sie bei jeder Fahrt zu leiden zu sehen.
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Hi
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Wisst ihr, wie alt sie ist? Bei Junghunden soll das manchmal eine Wachstumsphase sein (ähnlich wie beim Menschen irgendwas im Innenohr?) und vorbei gehen. Wenn sie schon älter ist, würde ich da schwarz sehen. Sesshaft werden oder den Hund abgeben kommen nicht in Frage? Es gibt sonst noch Reisepillen gegen die Übelkeit, aber das ist ja vermutlich eher was, wenn man den Hund nur selten mal ins Auto zwingen muss.
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Wie alt ist Molly denn in etwa?
Das von Dir geschilderte Problem tritt bei Hunden, deren Gleichgewichtsorgan nicht ans Fahren gewöhnt ist, leider gern einmal auf. Ist mit der Reiseübelkeit beim Menschen vergleichbar.
Solange es Molly beim Fahren kotzübel wird, wird es schwierig sein, das Fahren angenehm zu machen.
Es gibt Medikamente gegen Reiseübelkeit, die auch beim Hund eingesetzt werden können - die würde ich in der Anfangszeit nutzen, damit ein Training des Gleichgewichtsorgans überhaupt erst mal ohne "Nebenwirkungen" erfolgen kann.
Training könnte z. B. so aussehen:
- erstmal im Stand wieder trainieren, dass Molly gern in den Camper einsteigt
- dann selbiges, wenn nur der Motor läuft, ohne dass der Camper bewegt wird
- dann nur einige Meter fahren, ohne große Schlenker oder dolles Bremsen
Und dazu alle Möglichkeiten nutzen, die sich bieten, den Hund auf schwankenden, nachgiebigem Untergrund laufen zu lassen. Das trainiert das Gleichgewichtsorgan. Z. B. Wippen, Wackelbretter, Trampolin, natürliche Hindernisse.
Dazu gibt es noch Variationen, die man ausprobieren kann:
- manche Hunde kommen besser klar, wenn sie sehen, wo die Fahrt hingeht
- bei anderen ists genau andersrum
- manche kommen am Boden des Fahrzeugs besser klar, andere sitzen lieber erhöht
- auch bei Hunden gibts welche, die das in Fahrtrichtung besser vertragen, als nach hinten zu schauen
- und manchmal muss man auch seine eigene Fahrweise ein wenig überdenken
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Ihr könnten verschiedenes durch probieren.
Anderer Platz. Eine abgeschlossene Box in der sie begrenzt ist. Sie vorne angeschnallt mitfahren lassen.
Dann gibt es noch die Möglichkeit von verschiedenen Mittelchen gegen Reisekrankheit. Vomex für Kinder, Ingwer, Minze, Bachblüten.
Nur nüchtern mit ihr fahren oder eine kleine Mahlzeit vor dem Fahren.
Ihr solltet aber trotzdem drüber nachdenken was ihr macht wenn es nicht besser wird.
Ich habe das Thema auch mit Pixel. Es ist besser geworden, aber nie wirklich ok.
Ihr habt da leider auch schon einen Teufelskreis.
Vorher würde ich aber so einiges ausprobieren, aber es kann sein das sie einfach nicht in euer Leben passt. Für andere Hunde ist das bestimmt ein Traumleben -
Wisst ihr, wie alt sie ist? Bei Junghunden soll das manchmal eine Wachstumsphase sein (ähnlich wie beim Menschen irgendwas im Innenohr?) und vorbei gehen. Wenn sie schon älter ist, würde ich da schwarz sehen. Sesshaft werden oder den Hund abgeben kommen nicht in Frage? Es gibt sonst noch Reisepillen gegen die Übelkeit, aber das ist ja vermutlich eher was, wenn man den Hund nur selten mal ins Auto zwingen muss.
Die Tierärztin bei der wir Sie haben Sterlisieren, Impfen uns chippen lassen meinte es müsste so ungefähr ein Jahr sein, also doch noch recht jung. Das sich das von selber legt wäre auch noch unsere Hoffnung gewesen. Den Hund abgeben ist keine Option, zumindest nicht wenn man das Problem irgendwie in den Griff bekommen kann. In ein paar Monaten, so im Herbst planen wir eigentlich uns auf unabsebare Zeit wieder in Deutschland aufzuhalten. Was allerdings bis dahin? Und selbst dann fahren wir ja oft am Wochenende zum Wandern oder woanders hin... Oder eben mal für ein-zwei Wochen mit dem Camper weg. Das sollte dann natürlich auch irgendwie gehen ohne das sie leidet.
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Ein bisschen hilft bei meinen die Raumbegrenzung.
Eng angegurtet, massives Geschirr, wenig Bewegungsspielraum.
(Box passt bei mir in ausreichender Größe leider nicht ins Auto.)
Mag sie denn Körperkontakt oder festgehalten werden? Es gibt auch Thundershirts, die in dem Fall dann vielleicht etwas helfen könnten.
Globuli könnten auch ein wenig gegen Reiseübelkeit helfen.
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Vielen Dank erstmal für die vielen schnellen Antworten.
Ich bin mir nicht sicher ob es wirklich übelkeit ist, außer dem Sabbern verhält sie sich ganz ruhig, bricht nicht, auch nicht bei längeren Fahrten. Auch ein Training wie von McChris beschrieben probieren wir Immer wieder. Wenn man sie dann allerdings soweit hat das Sie Zumindest bei nicht laufenden Motor ins Auto steigt, dann aber ein zwei Tage später wieder fahren muss ist der Fortschritt natürlich gleich wieder zerstört.
Wenn meine Freundin sie beim Fahren festhält ändert sich nicht wirklich was an ihrem Verhalten. Lediglich wenn meine Freundin vorne sitzt steht Molli alle 5 Minuten auf, schaut durch den Mittelgang durchs Frontfenster und legt sich damn wieder hin.
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Und selbst dann fahren wir ja oft am Wochenende zum Wandern oder woanders hin... Oder eben mal für ein-zwei Wochen mit dem Camper weg. Das sollte dann natürlich auch irgendwie gehen ohne das sie leidet.
Für sowas gibt es noch Betreuungsmöglichkeiten. Es ist aber auch keine Schande, wenn man feststellt, dass der Hund zu so einem Leben einfach nicht passt. Beim nächsten Hund würde ich dann aber vorher testen, ob er gern im Camper fährt. Es gibt so viele Hunde, die daran sofort Spaß haben.
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Die Tierärztin bei der wir Sie haben Sterlisieren, Impfen uns chippen lassen meinte es müsste so ungefähr ein Jahr sein, also doch noch recht jung. Das sich das von selber legt wäre auch noch unsere Hoffnung gewesen.
Wie lange fahrt ihr denn jetzt schon mit ihr rum? Und wie lange standet ihr in Quarantäne?
Ich finde es löblich das ihr sie nicht bei der ersten Widrigkeit abgebt. Anderseits ist es auch etwas egoistisch einen Hund in ein Leben pressen zu wollen das für ihn wahrscheinlich nur ok ist.
Es gibt so viele Hunde die gerne Auto fahren und bei euch ein perfektes Leben hätten.
Warum den festhalten der von Anfang an so extreme Probleme damit hat?
Und wie du schon sagst, zu eurem Leben gehört Autofahren dazu, punkt.Man kann es auch so sehen, jetzt hätte sie auf jeden Fall sehr gute Vermittlungschancen die ihr ermöglicht habt.
Aber wie geschrieben, probiert ein paar Sachen aus. Man ließt hier im Forum auch von Hunden denen der reine Platzwechsel schon den Unterschied von Stress zu total gerne Autofahren gemacht hat. -
Und selbst dann fahren wir ja oft am Wochenende zum Wandern oder woanders hin... Oder eben mal für ein-zwei Wochen mit dem Camper weg. Das sollte dann natürlich auch irgendwie gehen ohne das sie leidet.
Für sowas gibt es noch Betreuungsmöglichkeiten. Es ist aber auch keine Schande, wenn man feststellt, dass der Hund zu so einem Leben einfach nicht passt. Beim nächsten Hund würde ich dann aber vorher testen, ob er gern im Camper fährt. Es gibt so viele Hunde, die daran sofort Spaß haben.
Klar wäre das wohl das leichteste, das jedoch ein Hund der noch nie in einem Auto saß das nicht auf Anhieb versteht/mag schien uns erstmal normal. Aber auch wenn wir gewusst hätten das es so große Probleme gibt weiß ich nicht ob das ein Grund gewesen wäre sie stattdessen Krank auf der Straße sitzen zu lassen und nach einem Autofahrhund zu suchen.
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