Auslastung am Hundeplatz
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Ich muß zugeben, daß ich auch ein bißchen verwirrt bin.
Ein Labrador - der angeblich hüten will (woran machst Du das denn fest?)
Soll KEIN Arbeitstier sein. Wobei die Retriever schon für mich zu den "Arbeitsrassen" gehören, selbst die Showlinien wollen ja ein bißchen arbeiten.
Und dann noch dieser komische "Kampftrieb".
So ein bißchen habe ich nun das typische, ja doch eher negativ geprägte Bild vor Augen, was man so beim Labrador stets so mitbekommt, wenn man auf diese trifft.
Für mich kommt es dann eher wie diese berühmte Überforderung vor, der Hund weiß nicht, was in der aktuellen Situation zu tun ist, und bekommt keine Hilfe vom eigenen Halter, und dann sucht sich diese ganze angestaute Spannung seinen Weg aus dem Körper heraus. Das Endergebnis ist dann bekannt.
Es wirkt durchaus dann so, als ob der Hund mit seinem Halter "kämfpen" will, weil er diesen ja immer wieder anspringt
Meinst Du das etwa?
Zu dem nicht laufen wollen.
Du hattest dies schon auf eventuelle Schmerzen geschoben.
Ich durfte mal einen Hund kennenlernen, der als Welpe täglich mindestens 2h (!) laufen mußte mit seinem damaligen Halter.
Das war viel zu viel für den Hund gewesen! Und auch jetzt geht er nicht so gerne spazieren. Kurze Strecken sind okay. Sobald es nach einem langen Ausflug aussieht, bekommt er Streß.
Könnte es sein, daß der Hund nicht wirklich "arbeitstoll" ist, sondern nur eine kleine Fehlinterpretation auf sein Verhalten ist? Der Hund hat noch nicht genug? Dann machen wir noch bißchen mehr.
Leider führt dies auch dazu, daß der Hund "aufdreht".
So frei nach dem Motto: Nach müde kommt blöd.
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Ich habe nichts zu ergänzen, möchte aber erwähnen, dass ich finde, dass hier gleich mehrere unglaublich gute und hilfreiche Beiträge geschrieben wurden! Toll!
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Vielleicht schreibst du mal, wo ihr her seid. Ich glaube in eurem Fall, wäre ein kompetenter Trainer, der sich die komplette Situation bei euch Zuhause mal anschaut, wirklich nötig. Wenn der sich eueren Tagesablauf und das Zusammenleben angeschaut hat, wäre sicherlich erst mal das Thema Grunderziehung angesagt, denn da gibts ja anscheinend einige größere Baustellen.
Aktuell liest es sich für mich nach einem völlig überdrehten Hund und ich vermute, dass da gerade eher zu viel auf ihn einprasselt, als zuwenig. Evtl. auch, dass hier von Welpe an zu viel gemacht wurde. Aber sichere Ferndiagnosen sind nun mal nicht möglich, gerade, weil es hier um so eine komplexe Situation mit vielen Baustellen geht.
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Ehrlich gesagt liest sich das für mich einfach nach einem aktiven jungen Hund, der teils noch Probleme mit Impulskontrolle und Frustrationstoleranz hat und sehr schnell auf einem hohen Erregungslevel ist.
Einige Teile deines Beitrags verstehe ich leider auch nicht - ist unter Kampftrieb das Jagdverhalten zu verstehen? Und wie kommst du auf eine geistige Hochbegabung?
Hundesport ist für die meisten Hunde eine Bereicherung. Zudem lernt man dabei auch als Halter ganz viel über seinen Hund! Die Teamarbeit schweißt zusammen und meist wirkt sich die Arbeit auch positiv auf das alltägliche Zusammenleben mit Hund aus. Aber dir sollte dabei schoon bewusst sein, dass ihr - egal ob bei Dummy, Mantrailing oder sonstwas - als blutige Beginner startet, und dass du einen sehr jungen Hund mit derzeit noch begrenzter Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne ist. Also: das Ganze locker und kleinschrittig angehen, auf sauberen Aufbau achten. Wenn ihr einen kompetenten Verein/Trainer findet, wäre das schon mal super.
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Ich hätte diesen ominösen Kampftrieb jetzt vom Text her eher in Richtung Ressourcenverteidigung und/oder evtl. Artgenossenunverträglichkeit eingeordnet.
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Der Labrador will Schafe hüten?
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Okay, mir ging es tatsächlich um die Art der Auslastung und nicht um die Sache mit den Hunden. Und auch nicht um unsere Baustellen. Ich weiß wir haben da noch genug. Aber trotzdem danke, dass ihr euch da Gedanken gemacht habt.
Erstmal zur Erkrankung. Sie ist schlicht falsch zusammengewachsen (kann niemand etwas dafür) und wäre fast daran gestorben. Also 10 Monate Schmerzen von leicht bis so stark, dass selbst die Höchstdosis Schmerzmittel nichts half.
Inzwischen ist es gut beherrschbar und sie gilt als gesund. Wobei wir ab und zu noch Symptome haben, die nie ganz weggehen werden. Schmerzen sind weg. Die Prognose ist gut, aber nur vorsichtig entwarnend, sie wächst ja noch. Und beim nächsten mal wird eingeschläfert, weil man nichts mehr machen kann.
Dann zur Hochbegabung. Ich hatte mal einen Hund der galt als Einstein. Im Spaßkurs damals meinten die Trainer er wäre schwierig, weil viel zu intelligent. Tatsächlich war er immer fixer im Kopf als die anderen. Auch privat, war er Kopfmässig immer der schnellste. Aber schwierig ganz sicher nicht. Meine jetzige hingegen ist um einiges cleverer als er. Also wenn er schon ein Überflieger war, muss sie als hochbegabt gelten.
ZitatVielleicht bekommt der geistig Hochbegabte Hund beim Dummytraining beim Retriever Klübchen noch etwas Erziehung...... klingt so als würde es da hapern.
okay habe ich verdient, war wohl zu Salopp. Und ich habe mich zuviel beschwert.
Das sollte keine Abwertung für Menschen sein, die das gerne und mit Leidenschaft tun. Und mir ist klar das Hundeplatz Ernsthaftigkeit, Arbeit, Zielstrebigkeit und viel Zeit bedeutet. Und wahrscheinlich mit Vereinsleben, also Sommerfeste und Co ist. Meine ganz persönliche Präferenz ist das halt nicht.
Erziehung ja dachte ich auch eine zeitlang, da hapert es gewaltig. Und fast alle anderen die uns gesehen haben, sicherlich auch. Es ist aber nicht die Erziehung. Ich war weder faul, noch besonders unfähig. Und wir haben viel erreicht was am Anfang noch unmöglich ausgesehen hat und für ihren Bruder noch nicht möglich ist, wie ich inzwischen weiß.
Trotzdem ist das Ergebnis jetzt nicht so prall, was Basics angeht. Das ist mir völlig klar.
Zum Kampftrieb, keine Ahnung vielleicht heisst das heutzutage auch anders. Sie streitet wahnsinnig gerne um Beute. Es geht ihr auch ausschließlich um den streit und nicht um den mit dem sie streitet. Und nicht mal um die Beute selber. Soweit normal, zergeln macht Spaß. Mein Problem damit ist die Vehemenz. Heißt sie kippt vom Spiel schnell in Kampfstimmung
und will die Beute unbedingt und beißt dann auch, was auch immer die Beute nicht loslässt. Und wird wirklich angriffslustig dabei. Also hat mir als ganz kleine dann immer in die Lippe gebissen. Wir zergeln nicht und so im normalen Alltag haben wir das Problem auch gar nicht mehr. Aber beim Dummytraining könnte das vielleicht Probleme geben.
Überschnappen meine ich "plötzlich" wild und hektisch werden und falls zu aufregend, schwanz einklemmen, losrennen und wild knurren. So wie der Welpenwahn (keine Ahnung ob es das richtige Wort ist). Inzwischen weiß sie zum Glück, man beißt dabei nicht in Frauchens Klamotten und sie ist dabei inzwischen auch ansprechbar. Also sie bekommt ihre Umwelt mit und denkt nach dabei. Und sie kommt häufig danach über unsere Ruheübung gut runter.
Was du beschreibst, was der Hund nicht kann, ist das fertige
Schau dir doch erst einmal beide Sportarten OHNE Hund an, überlege dir, ob es etwas für dich und deinen Hund wäre, ob dir der Trainer liegt (das ist auch nicht grade unwichtig), welche Leute in der Gruppe sind, frag sie aus und und und...
An Ende wirst du sicher etwas für dich und deinen Hund finden.
Tatsächlich kenne ich die Trainerin vom Dummytraining schon und ich mag sie von ihrer Art mit Hunden umzugehen sehr gerne. Und nett ist sie auch.
Ansonsten Danke für deine Beschreibung und für deinen Rat. Klingt wirklich sinnvoll, da erstmal ohne Hund hinzugehen.
Erstmal: Du klingst sehr gestresst und eher unzufrieden mit deinem Hund.
Ich war sehr sehr gestresst. Die ersten Monate waren teilweise heftig. Tierärzte haben sie auf links gedreht, nichts gefunden, Trainer haben mit mir und unserem Alltag das selbe getan, alles bestens. Ist halt etwas schwieriger, der Hund, solche gibt es halt auch. Und noch mehr Ruhe bei Stressanzeichen. Wir waren beim Ernährungsprofi, der alles was aufputscht aus dem Ernährungsplan gestrichen hat. Deckentraining, feste Zeiten bei allem was wir machen, etc..
Mit 7 Monaten hat mir jemand (mit Border Ahnung) gesagt sie benehme sich wie ein Bordercollie und ist im Privathaushalt völlig falsch. Sie muss zum Schäfer. Also war ich beim Schäfer mit ihr, der sie sich angeschaut hat. Der meinte ja geeignet, wenn sie kein Labradorgen hätte und deswegen nicht aufhören könnte. Keine Ahnung ob sie es überhaupt noch will. Also das hüten. Vielleicht war das nur der Stress.
Also unsere erste Zeit kann man eigentlich vergessen. Oder anders ich würde es gerne vergessen. Und ich glaube sie auch. Geht aber nicht.
Durch die Op habe ich einen völlig anderen Hund bekommen. Also nicht vom Charakter, aber vom Wesen. Klar Schmerzfrei, 30% weniger Energie, kann aufhören wenn man es ihr sagt, kann schlafen, etc.. Also das heißt so unendlich viel. Das kann man sich gar nicht vorstellen. Ist nun ein paar Monate her.
Und ja jetzt ist sie ein normaler Junghund, was das Temperament angeht. Trotzdem denke ich müssen wir zum Sport. Sie liebt arbeiten und braucht es auch. Wie schon geschrieben, jederzeit und immer.
Sie macht mir auch sehr viel Spaß und vieles ist toll an ihr. Sie macht auch ganz vieles absolut richtig. Das sehe ich schon auch.
Also ja ich klinge gestresst und unzufrieden, aber das ist dem Thema geschuldet.
Und ja ich glaube auch meine Erwartungen an sie sind in letzter Zeit zu hoch.
Zum Modus, vor der Operation tatsächlich gar nicht entspannt. Nun schläft sie meistens innen. Wird nur unruhig, wenn sie etwas hat, oder wenn ich den Tagesablauf ändern muss und ich unsere ungefähren Zeiten nicht einhalten kann. Aussen ist sie aber immer noch eher gestresst und ich muss aufpassen. Es reicht eine frische Wildspur und sie wird derart hektisch, dass klar ist wir können da nicht lang gehen, sonst schnappt sie wieder über.
Danke für deine Erfahrung, das klingt super.
Dann probieren wir es einfach mal aus.
ZitatSoll KEIN Arbeitstier sein. Wobei die Retriever schon für mich zu den "Arbeitsrassen" gehören, selbst die Showlinien wollen ja ein bißchen arbeiten.
Arbeitstier war hier wirklich auf Hundeplatz gemeint. Mir ist klar ein Labrador will immer etwas arbeiten, auch als Showlabbi. Ich selber habe Spaß an Suchspielen, verstecke mitten im Spaziergang auch gerne mal Dinge, oder "verliere" einen Handschuh, den wir dann gemeinsam suchen. Oder wir finden gemeinsam irgendwelche Duftsäkchen, wo ich eine kleine Spur lege. Kruschtelkiste finde ich lustig. Sowas halt, wenn sie erwachsen ist. Und klar kleinschrittig aufgebaut und mit Regeln, die sich nicht ändern. Aber halt auch absolut Laienmässig. Und eben nur auf Spaßebene.
Und das wird ihr sicherlich nicht reichen. Sie braucht den Input und das regelmäßige arbeiten. Und sie braucht es absolut strukturiert und eben das vom Profi und nicht das was ich so denke.
Sie ist dann im Alltag viel aufmerksamer und händelbarer, wenn wir was, sehr strukturiert machen. Es erdet sie irgendwie.
Ich glaube in eurem Fall, wäre ein kompetenter Trainer, der sich die komplette Situation bei euch Zuhause mal anschaut, wirklich nötig.
Wie schon geschrieben, Trainer ist schon längst passiert. Habe ich gleich geholt, als mir klar wurde ich brauche Hilfe. Da war sie noch ganz klein. Ich wollte sie auch schon abgeben. Also sehr früh schon. Aber letztlich war es die Trainerin dir mir gut zugeredet hat und mich überzeugt hat.
Inzwischen will ich sie nicht mehr hergeben, nur um das klarzustellen.
Jetzt nochmal die komplette Situation anschauen zu lassen, wollte ich eigentlich nicht.
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Noch einmal meine Frage:
Kann der Hund im Alltag Aktivitäten nachgehen, die ihm Entspannung bringen? Ruhige Spaziergänge mit Freilauf z.B.?
Mein Eindruck ist, dass dem Hund der Dampf aus den Ohren steigt. Dass Du Spaziergänge nicht fortsetzen kannst, wenn Dein Hund eine frische Spur entdeckt, klingt für mich nicht ausgeglichen.
Mein Weg wäre, erst einmal Ruhe und Entspannung in den Alltag zu bringen (und damit meine ich nicht, dass der Hund auf seiner Decke liegen kann), und dann in gezielte Auslastung zu starten.
Dass Dein Hund "hochbegabt" ist, hilft Dir an dieser Stelle nicht. Wenn Dein Hund unter Dauerstrom steht, kann das Gelernte sich nicht setzen und die Auslastung wird zu einem weiteren Frustpunkt.
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Tut mir leid, aber es rollt mir gerade die Fußnägel hoch.
Ist der Hund in ordentlicher tierärztlicher Behandlung?
„Falsch zusammengewachsen“ ist doch keine Diagnose!!!
Vielleicht reagiert er manchmal unvorhersehbar, weil er Schmerzen hat.
Irgendwie hab ich das Gefühl, du willst auf keinen Fall, dass dein Hund zu „normal“ ist.
Vermeintliche Hochbegabung hindert einen doch nicht daran, den Hund zu erziehen.
Informiere dich bitte über Hundeverhalten!!!!
„Kampftrieb“ ist nämlich auch kein veraltetes Wort für... irgendwas.
Außerdem glaube ich in alle Ewigkeit nicht, dass es auf dieser Welt einen Schäfer gibt, der Labbis als Hütehunde ausbilden würde, wenn sie nicht rassenedingt „nicht mehr aufhören“ würden.
Was immer das heißen soll.
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Labradorgen? Deswegen kann der Hund nicht aufhoeren/findet kein Ende? Seit wann sind BC denn Hunde, die von sich aus ein Ende finden?
Man selektiert also seit Ewigkeiten Hunderassen fuer abc und dann kommt ein Showlabrador her und kann etwas genauso gut? Kann das was BC koennen und zeigt Dinge, die z.B. typisch fuer Malis ist? Aeh ja...
Die Krankengeschichte/Folgen ist natuerlich wichtig, weil das die Auslastung bestimmt!
Mantrailing geht auch mit Hunden, die Menschen nicht so geil finden. Notfalls traegt der Hund eben einen Maulkorb. Hochfahren durch die gefundene Person laesst man dann halt auch.
Dem Hund ist es voellig egal, ob etwas professionell gemacht wird oder ob es ein Laie macht. Gerade im Bereich der Sucharbeit passiert da auch nichts schlimmes, ausser das ggf. keine Pruefung drin ist.
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