Richback, Tschiuaua und Co - Part IV

  • „Du kommst ins Tierheim!“ 😉

  • Und das ist blöd weil?

    Lieber kastriert und händelbar, als unkastriert weiter die Welt tyrannisieren. Wenn die Leute es besser könnten würden sie es tun.

    Warum genau wird der Hund selbsterziehend, wenn die Eier ab sind :???: ?

  • Glaub, Rüden werden hierzulande meist zu Erziehungszwecken kastriert. Seh's doch in der HuSchu: 1jähriger Rüde prollt- pu bertiert halt bissel. Jo, laß n kastrieren. Weil: Halter hat Hund halt net im Griff erziehungstechnisch.

    😈🤮

    Und das ist blöd weil?

    Lieber kastriert und händelbar, als unkastriert weiter die Welt tyrannisieren. Wenn die Leute es besser könnten würden sie es tun.

    Na ja, ich gehe mal davon aus, dass ein Trainer einem schon beibringen kann, wie das geht, wenn man in die hundeschule mit diesem Problem kommt. :smiling_face_with_horns:

    Da erwarte ich vom Trainer etwas mehr als "Laß ihn kastrieren"!

  • Es gibt auch Tierheime/Tierschutzverein, die in ihren Verträgen mit dem Land/dem zuständigen für behördliche Tiere eine Pflicht zur Kastration vor Abgabe haben. Da braucht man dann schon gute Gründe, um ein Tier unkastriert abzugeben und muss das meist auch (amts)tierärztlich bestätigen lassen - Z.B. wenn der Hund so alt oder krank ist, dass das Narkoserisiko zu hoch wäre für "nur" eine Kastration.


    Die Haltung von intakten Hunden in einer Tierheimumgebung ist noch dazu auch keineswegs mit einer Privathaltung zu vergleichen - Auch wenn Einzelzwinger vorhanden sind, Läufigkeiten bekommen die Hunde ja doch mit, dafür müssen sie die betroffene Hündin ja nicht sehen oder direkten Kontakt haben und - das jetzt bitte ohne Wertung sehen - wenn man hier im DF querliest, wie viele intakte (Jung)Rüden völlig gestresst sind und halbert durchdrehen, weil in der Nachbarschaft eine läufige Hündin herumschwirrt, die man vielleicht gar nicht kennt und die Halter ihren Hunden den Stress in der Abgeschiedenheit ihrer Wohnung nicht nehmen können, ist es doch etwas vermessen zu sagen, dass man sowas im Tierheim "einfach nebenbei" hinbekommt.

    Auch die anzustrebende (Klein)Gruppenhaltung ist mit intakten Hunden weitaus schwieriger umzusetzen.

    Ich bin wahrlich kein Freund der pauschalen Kastration, aber ein Tierheim ist nunmal keine Privathaltung, wo man im Idealfall passende Individuen zusammensetzen kann un mit ihnen von Welpe an passendes Verhalten mit gegengeschlechtlichen Artgenossen, Impulskontrolle und Frustrationstoleranz üben kann.

  • Und das ist blöd weil?

    Lieber kastriert und händelbar, als unkastriert weiter die Welt tyrannisieren. Wenn die Leute es besser könnten würden sie es tun.

    Warum genau wird der Hund selbsterziehend, wenn die Eier ab sind :???: ?

    Das frag ich mich auch grade...

    Theo wurde übrigens schlimmer nach der Kastration. Er wurde aus gesundheitlichen Gründen kastriert...

  • Es gibt auch Tierheime/Tierschutzverein, die in ihren Verträgen mit dem Land/dem zuständigen für behördliche Tiere eine Pflicht zur Kastration vor Abgabe haben.

    OK - das war mir nicht bekannt...... Was macht so ne Vorschrift für einen Sinnn, was versprechen sich die Länder davon? Wenn ich so ungewollte WÜrfe verhindere, dann holt sichwer, der nen Hudn will, den halt anderweitig. Zur Reduzierung der Population an Hunden halte ich das deswegen nciht wirklich für zielführend..... Oder gibt es da andre Erfahrungen zu?

    Auch die anzustrebende (Klein)Gruppenhaltung ist mit intakten Hunden weitaus schwieriger umzusetzen.

    Hm - wenn ich aber ein Tier verstümmeln muß, um eine (vermeintlich?) tierschutzkonforme(re) Haltungsform umzusetzen, dann kann da aber auch was nicht stimmen...... Denn es ist ja immer davon auszugehen, daß der Aufenthalt im Tierheim nur vorübergehend ist, und er anschließend privat so vermittelt wird, daß die Kastra überflüssig wäre. Das rechtfertigt ein Kastra wegen der eher begrenzten Aufenthaltsdauer in meinen Augen jetzt nicht wirklich.... Und wenn ne Kleingruppe auch täte, könnte man ja Gruppen nach Geschlechtern getrennt versuchen. Oder nen eh schon kastriert abgegebenen Rüden zu einer unkastrierten Hündin zu setzen versuchen. Bin mir auch nicht sicher, ob Hunde nicht in der angestrebten Gruppenhaltung mehr Streß haben als einzeln- weil die Zusammensetzung sich ja mit jedem neu dazugekommenen oder vermittelten Hund wieder ändert.

    Oder ist das so nicht machbar? Hab in dem Bereich keine Erfahrungen.


    Wenn es sich um nicht vermittelbare Hunde handelt, die ihr Leben voaussichtlich komplett im Tierheim fristen werden, weil nicht vermittelbar ("Kampfis" in Bayern zB), da würd ich das noch verstehen. Aber die hält dann wahrscheinlich wieder niemand in Gruppenhaltung, nachdem die eher nicht eben für ihre Artgenossenfreundlichkeit bekannt sind.... :smiling_face_with_horns:


    In mir sträubt sich jedenfalls alles gegen diese wahllose Verstümmelei, jedes Tier, was reinkommt, erstmal zu kastrieren. Wenns Katzen sind, ok - die kann man halt net draußen laufen lassen, wenn unkastriert. Aber einfach mal alles unters Messer, was net bei 3 aufn Bäumen ist - ne, das ist einfach nicht meins. Aus so einer Haltung würde ich keinen Hund aufnehmen, weil ich das nicht würde unterstützen wollen. Das kann sonst das tollste Tierheim von Welt sein. Wär mir dann wurscht.


    Ich selbst hab: Biene aus Ups-Wurf. Frieda von der Straße. Faro ausm Tierschutz. Nova ausm Tierschutz. Allesamt unkastriert, nie wäre Biene trächtig geworden hier. (klar, im Tierheim steht keiner daneben, der dann mal das Mädel rausschickt, oder die Rüden anleint oder aufn Platz verdonnert *gg Dessen bin ich mir schon bewußt.)

    Bossi, da war ich damals noch so naiv, als das Tierheim angeboten hat, den für "nur 50 Euro mehr!" zu kastrieren, und hab ja gesagt. Sonst hätt ichs net gemacht, aus heutiger Sicht, ganz sicher auch nicht für nen ermäßigten Preis. Der Arme darf sich etz mit kaputten Hüften und mangelndem Muskelaufbau dank fehlendem Testosteron rumschagen. Gottseidank isser kein schwer gebauter Hund, kommt also zurecht. Aber ich würds heut nimmer machen und ärgere mich über meine Naivität damals, mir das andrehen zu lassen.

  • BieBoss Warum manche Verträge die Kastrationsklausel genau enthalten, kann ich nicht beantworten, ich hab so einen Vertrag nie entworfen und könnte auch nur spekulieren.


    Zum Rest: Natürlich sollte ein Tierheim ein lediglich vorübergehendes "Zuhause" sein, aber wie lange ein Hund bleibt, kann man vorher nie wissen. Ich könnte einige Hunde beschreiben und euch raten lassen, wer schnell ein Zuhause gefunden hat und wer nicht und ich wette, die meisten würden falsch liegen. Man steckt manchmal nicht drin. Eine dauerhafte Einzelhaltung ohne Sozialkontakt zu Artgenossen als Standard sehe ich deshalb durchaus kritisch. Klar, es gibt absolut unverträgliche Hunde, da geht es nicht anders, aber auch vermeintlich "nicht so komplizierte" Hunde sitzen oft länger im Tierheim und aus Erfahrung pofitieren die meisten Hunde aus sinnvoll zusammengestellter Kleingruppenhaltung. Und diese sinnvolle Zusammenstellung ist halt definitv leichter, wenn man keine Läufigkeiten berücksichtigen muss - Du weißt ja auch, dass läufige Hündinnen manchmal dann gleichgeschlechtliche Artgenossen auf einmal nicht mehr toll finden und auch intakte Rüden finden sich mit läufigen Hündinnen in unmittelbarer Nähe meistens weniger leiwand. Und je nach Größe und Kapazität des Tierheims ist halt dann quasi "immer" wer läufig. Und auch kastrierte Rüden können decken und finden "Nebenbuhler" auch nicht immer toll.

    Ich sage nicht, dass es nicht machbar wäre - Mit viel Platz, genügend kompetentes Personal, ausreichend finanziellen Mitteln usw. Das ist halt nicht die Realität des Durchschnitttierheims, wo die Hunde aber trotzdem leben müssen.

    Ich bin wirklich nicht jemand, der sagt "Kastriert alles!", meine privaten Hunde bleiben auch intakt, sofern eine Kastration nicht medizinisch indiziert ist und ich halte auch eine gemischte Gruppe, aber in einer tierheimähnlichen Einrichtung sehe ich Kastration durchaus als sinnvoll an.

    Mögliche gesundheitliche Nebenwirkungen sind halt möglich ja, die sind aber auch durch Dauerstress wegen läufigen Hündinnen möglich - Stichwort Stereotypien.

    Ich finde, das ist kein Thema, bei dem es nur schwarz und weiß gibt - Natürlich bleibt es die eigene Entscheidung, keinen Hund aus einem Tierheim zu nehmen, das kastriert, leider suchen ja auch woanders genug Hunde ein neues Zuhause, also sollte man auch so den passenden Hund finden.

  • SpaceOddity Danke für die Erklärungen! Jetzt kann ich die Gründe doch einfacher nachvollziehen. Ja, ist sicher keine einfache Entscheidung....


    Ich hab da auch aus Tierschützer Sicht Verständnis, wenn man den hundertsten "ups-Wurf" oder "nur mal Welpen-Versuch" miterleben darf, wird´s einem wahrscheinlich irgendwann zu doof, und man möcht glaub ich nicht mal mehr ne Amöbe unkastriert abgeben, weil man erlebt hat, wie dumm die Leute sind :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing:


    Aber als Hundehalter, der sich halt in der Lage sieht, aufzupassen und damit umzugehen, gefiele mir das dann trotzdem nicht wirklich, wenn ich mit in diesen Topf geschmissen würde und die Tiere vor Abgabe an mich auf jeden Fall "noch schnell kastriert" werden sollten...... :winking_face_with_tongue:Weil ich selbst weiß ja, daß ich mir vertrauen kann *gg (aber klar - die abgebende Seite kennt mich net, hat nur ihre blöden Erfahrungen machen müssen)

  • SpaceOddity Danke für die Erklärungen! Jetzt kann ich die Gründe doch einfacher nachvollziehen. Ja, ist sicher keine einfache Entscheidung....


    Ich hab da auch aus Tierschützer Sicht Verständnis, wenn man den hundertsten "ups-Wurf" oder "nur mal Welpen-Versuch" miterleben darf, wird´s einem wahrscheinlich irgendwann zu doof, und man möcht glaub ich nicht mal mehr ne Amöbe unkastriert abgeben, weil man erlebt hat, wie dumm die Leute sind :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing:


    Aber als Hundehalter, der sich halt in der Lage sieht, aufzupassen und damit umzugehen, gefiele mir das dann trotzdem nicht wirklich, wenn ich mit in diesen Topf geschmissen würde und die Tiere vor Abgabe an mich auf jeden Fall "noch schnell kastriert" werden sollten...... :winking_face_with_tongue:Weil ich selbst weiß ja, daß ich mir vertrauen kann *gg (aber klar - die abgebende Seite kennt mich net, hat nur ihre blöden Erfahrungen machen müssen)

    Also gerade bei Hündinnen ist die Kastration durchaus eigentlich meist erwünscht - Auf Läufigkeiten oder gar Welpen haben die meisten echt keine Lust - Zum Glück, und die Gesetzgebung bezüglich Vermittlung bei uns dürfte da auch positiv mit reinspielen. Bei Rüden wollen manche schon lieber "warten bis er so einen richtigen Rüdenkopf hat", aber grundsätzlich erlebe ich da auch eher eine Pro-Kastrationseinstellung. Die Leute sind eher froh, dass wir die Hunde gratis kastrieren, weil sie würden das sowieso machen.

    Ausnahme davon sind Frenchies - Da gibt es gefühlt 1000 Interessenten, egal wie kaputt der Hund ist, bis man sagt, der Hund ist kastriert - Dann sind es auf einmal nur mehr 1-2 :woozy_face:

  • Männliche, potente Säugetiere sind im Allgemeinen schwieriger im Umgang, als weibliche. Unkastriert sind etliche Tiermänner für den Durchschnittshalter schwer bis nicht händelbar.

    Abgesehen von Muttertieren mit Jungtieren dabei, sind intakte Männchen diverser Spezies gefährlicher.

    Bissstatistiken sagen das in der Tendenz auch für unkastrierte Rüden.

    Durchaus auch hundetypabhängig und menschentypabhängig, kommen manche grad mal leidlich mit nem Kastraten zurecht.


    Intakt halten in Ehren, aber wenn es Chancen erhöht, dass potentiell mehr Leut mit dem Kastraten zurande kommen, denn mit dem intakten Rüden, ist es manchmal wohl trotzdem sinnvoller gegen andere Argumente anzukastrieren.

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