Aussie, 23 Wochen, reagiert auf fremde Menschen nicht wirklich freundlich

  • Ich kann mich den anderen nur anschließen :smile:. Ich hab mit meiner Joey einen extrem netten und offenen Aussie, die gibt es natürlich auch und wenn dein alter Aussie so war, kann ich gut verstehen, dass du nun erst mal umdenken musst. Bei Grisu (der ist nicht so nett :hust:) musste ich das damals auch erst, hab eine Weile gebraucht, zu akzeptieren, dass es nun mal zu ihm dazu gehört und man da auch nichts "drehen" kann. Was man kann (und mM das einzig wirklich sinnvolle), den Hund akzeptieren wie er ist (!), viel Führung bieten und sich an dir orientieren bestätigen.

    Also zeigen, du kümmerst dich, du sorgst dafür, dass alle sich an die Regeln halten (auch die anderen Menschen, indem sie deinen Hund in Ruhe lassen), dazu klare Signale, was du an Verhalten erwartest, das aber auch gerne hochwertig belohnen. Ich gehe stark über Belohnen von Umorientierung (also zu mir), dazu abschirmen/Distanz waren, genau schauen, bis zu welchem Punkt fühlt mein Hund sich wohl, aber auch klarer Abbruch (im Ansatz, nicht erst, wenn es eskaliert ist). Nach Möglichkeit immer so früh reagieren, dass wir alle mit einem guten Gefühl aus der Situation kommen und der Fokus rein auf Lob liegen kann. Und natürlich sichern in Situationen, bei denen ich kein gutes Gefühl habe.


    Wie gesagt, ich verstehe, ist nicht unbedingt einfach am Anfang so umzudenken (und bin froh, Joey ist ein untypischer Aussie :roll: ). Noch einmal wird hier aber wohl keiner mehr einziehen, muss man wirklich wollen oder zumindest gut mit leben können.

  • Wenn du einen fähigen Trainer hast und dich davon verabschiedest, dass der Hund Menschen mögen soll und einfach als Ziel hast, dass Fremde ignoriert werden, dann kannst du aber gut trainieren. Nur "weg" geht das nicht. Das ist eine Aussietypische Charaktereigenschaft, die zwar nicht jeder Aussie hat, aber kaum ein Rassehund erfüllt 100% aller Rassewahrscheinlichkeiten. Nur die meisten erfüllen viele davon.

    Ich würde damit nur nicht warten und hoffen, dass es sich "auswächst". Das wird es nicht - und ungelenkt, wirds im Zweifel ungemütlich. Wenn das Baby nämlich einmal verstanden hat, wie es sich die lästigen Fremden vom Pelz hält, ist diese Lernerfahrung irreversibel.

  • Hallo,

    erstmal vielen Dank für die Kommentare...

    So, nachdem wir am Wochenende das erste Mal wieder ein befreundete Familie besucht haben, glaube ich, dass unsere Emma evetnuell doch nicht zu den ganz typischen Aussies zählt.

    Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit und auch ohne vorheriges Bellen, war sie auch zu unseren Freunden zutraulich.

    Wobei ich mich nicht daran halte, dass "Fremde" den eigenen Hund nicht füttern dürfen. Es entspricht vielleicht nicht der "reinen Lehre" (gibt es diese?) und hat vielleicht auch Nachteile, aber es hilft aus meiner Sicht schon, dass unsere Emma zu Fremden zutraulicher wird.

    Die Geschichte mit dem Nachbarn, der gleichzeitg wie wir nach Hause kam, deute ich nun eher auf eine territoriale Geschichte....

  • Das Problem wird ggf. werden: Der Hund kommt in einen Konflikt. Er will das Futter, aber eigentlich auch keinen Kontakt. Solche Konflikte bringen/foerdern ganz oft ein unschoenes Verhalten.


    Wieso muss sie denn fremde Menschen toll finden? Reicht es nicht, dass sie diese ignoriert? Das erreicht man nicht mit 'Futter vom Fremden'!

  • Ich würde von der Schiene wegkommen, dass der Hund fremde Menschen toll finden muss. Das ist immer ein Stressfaktor für jeden Hund. Für Deinen wird es noch viel mehr Stress werden. Wenn Du das mit dem Füttern durch andere so weitermachen willst ... tja. Kann man nix machen. Vielleicht lernt Dein Hund ja, dass er sich das Futter schnell holt und behält dabei die Zähne bei sich. Vielleicht lernt er irgendwann auch, dass man die zwickt, die dann das Futter fallen lassen und man dann zwei Probleme auf einmal gelöst hat.


    Wenn Du andere Menschen besuchst, bist Du in deren Territorium. Logisch, dass da Dein Hund erst Mal kleine Brötchen backt. Der ist ja auch noch jung.


    Das komplette Ressourcenverteidigungsverhalten reift übrigens bei Aussies bis zum dritten, oft auch erst vierten Lebensjahr richtig aus. Das, was Du jetzt gerade erlebst, sind die sanften Vorwehen.

  • Ich kann nur von der Familie von meinem Ex erzählen, die einen Aussi-Mix mit ähnlichem Verhalten in diesem Alter hatten und nicht daran arbeiten wollten.


    Der Hund hat fast jeden außer den Besitzern mindestens 1x in seinem Leben gebissen (u.a.auch mich) - teilweise einfach nur weil man da im Garten mit am Tisch saß.


    Hier sind sehr viele gute Hinweise von sehr fachkundigen Leuten dabei!

    Nur weil es 1x in fremder Umgebung geklappt hat, heißt das nicht, dass euer Hund nicht zu Hause immer massiver verteidigen wird.

  • Wobei ich mich nicht daran halte, dass "Fremde" den eigenen Hund nicht füttern dürfen. Es entspricht vielleicht nicht der "reinen Lehre" (gibt es diese?) und hat vielleicht auch Nachteile, aber es hilft aus meiner Sicht schon, dass unsere Emma zu Fremden zutraulicher wird.

    Die Geschichte mit dem Nachbarn, der gleichzeitg wie wir nach Hause kam, deute ich nun eher auf eine territoriale Geschichte....

    Viel Erfolg damit. Aber bitte nicht wundern, wenn es nach hinten los geht.
    Beim Aussie ist es ja leider so, dass im kleinen Alter gewisse rassetypische Verhaltensansätze gerne mal schön geredet werden, weil man das so eigentlich nicht erwartet hatte. Man geht ja immer vom "Bekomme ich hin" oder "Trifft auf meinen bestimmt nicht zu" aus. Und mit 2 oder 3 Jahren fliegen die Hunde den Leuten dann völlig um die Ohren und es müssen teure Trainer her. Könnte man sich alles sparen, wenn man etwas vorausschauender agiert und den Hund akzeptiert und nimmt wie er ist. Ich bin es aber mittlerweile auch wirklich leid, den Leuten sowas erklären zu müssen. Da sieht man dann halt zähneknirschend dabei zu, wie sie das Ding an die Wand fahren. Immerhin sollten sie ja wissen, welche Rasse sie sich angeschafft haben und dass es darunter Kandidaten gibt, die eben nicht easy going sind und immer in einer rosaroten Welt leben.

  • Du darfst dich nicht wundern, wenn dein Weg nicht klappt.


    Der klappt sehr selten und beim Aussie noch seltener, weil eine andere Motivation dahinter steckt.


    Oder andersherum: Wenn du zB Spinnen nicht magst, magst du sie nicht lieber, wenn du dir von ihrem Rücken ein Stück Schokolade nehmen darfst. Verstehste?


    Ansonsten viel Glück!

  • Liebreizend.

    Man hört ein Dutzend Kommentara ala ´typischer Aussie und lass das mit Menschen schön füttern´ und dann kommt:

    Ja aber ich denke ich habe einen untypischen Aussie und und das mit den fremde Menschen füttern ihn mache ich weiter.


    Typischer Fall von: Ich frage zwar, aber eigentlich will ichs nicht hören wenn es unbequem ist.


    Oder: Kopf oder Zahl und wenn Zahl bei raus kommt merkt man, dass man eigentlich Kopf wollte.




    Nur noch Nebenbei: Wenn dein Hund lernt das er von Fremden Leckerchen annehmen darf, dann wird es ziemlich easy sein ihm irgendwann mal ein vergiftetes in den Rachen zu stecken. Gibt Leute die tunlichst dagegen trainieren das ihr Hund überhaupt was von Fremden nimmt :ka:

  • Wobei ich mich nicht daran halte, dass "Fremde" den eigenen Hund nicht füttern dürfen. Es entspricht vielleicht nicht der "reinen Lehre" (gibt es diese?) und hat vielleicht auch Nachteile, aber es hilft aus meiner Sicht schon, dass unsere Emma zu Fremden zutraulicher wird.

    Darauf würde ich mich nicht verlassen. Meine Eltern hatten mal einen Border-Mix aus dem TS, der Fremde wie die Pest gehasst hat. Zwei verschiedene Trainer haben geraten, dass unsere Besucher den Hund einfach immer füttern (also bestechen) sollen und sich das Problem dadurch lösen würde.
    Hat nicht funktioniert. Der Hund hat die Leckerchen dankend angenommen und sobald es keinen Nachschub mehr gab, einfach weiter gebellt und bei Bewegung versucht, die Leute zu zwicken.

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