Hund hat Kontrollzwang
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Ach und was du vl auch noch wissen solltest: Hunde brauchen Zeit um (hier schreiben immer viele von "Koffer auspacken") D.h. am Anfang kann der Hund noch nicht alles richtig einschätzen, kennt dich nicht richtig usw. Da benehmen die sich am Anfang oft etwas besser oder verhalten sich einfach noch ein bisschen anders, weil die nicht genau wissen ob die das jetzt dürfen, oder was passiert wenn die das jetzt machen (jetzt mal ganz laienhaft in meinem Verständnis erklärt)
Das heißt in der Praxis, sie pöbeln vl noch nicht an der Leine oder entfernen sich noch nicht so weit von dir beim Gassi gehen ohne Leine usw. Lernen sie dich aber dann erst etwas einzuschätzen, trauen sie sich mehr und zeigen klarer ihre Bedürfnisse oder ihren Willen.
Also vl zeigt Marley jetzt noch nicht das er nicht angefasst werden will (aber auch das zu erkennen muss man erst lernen).
Hier noch ein link zu einem Video was ich damals sehr hilfreich fand: [media]https://www.youtube.com/watch?v=-cGDYI-s-cQ[/media]
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Das Problem ist, dass er zuhause nur zur Ruhe kommt wenn ich auf meiner Couch sitze oder selbst schlafe, sobald ich das Zimmer verlasse (es reicht sogar dass ich mich im Zimmer bewege), auch wenn er schläft/döst ist er sofort hellwach und verfolgt mich. Er bleibt ja nichtmal mit meiner Mutter (die wohnt bei mir)
Aber auch das muss er erstmal lernen :) Das Problem haben gar nicht so wenige Hunde. Auch bei den meisten Welpen ist das glaube ich so. Das heißt da muss man sich am Anfang besonders viel Zeit nehmen und einfach gemeinsam chillen. Fernsehen, Buch lesen usw. Später kann man dann aufbauen das er z.B auf seinen Platz geschickt wird und da bleibt oder man holt sich anfangs ein Gitter (Hasenauslaufgitter bei Dehner z.B.) und nimmt dem Hund dann erstmal die Möglichkeit dir überall hin zu folgen und belohnst ihn wenn er liegen bleibt oder auch nur ruhig bleibt usw. Aber zuerst musst du ihm Zeit geben anzukommen und alles kennen zu lernen. Also meiner bescheidenen Erfahrung nach.
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Ich ruf mal Dreierrudel und Phonhaus Ich glaub die kennen sich mit Auslandshunden aus und wenn wirklich Kangal drin ist kann vielleicht McChris was sagen
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Hallo Joyko64 !
Erstmal alles Gute zu Deinem ersten Hund! Wie aufregend, dann gleich zwei Jungs aufzunehmen und wunderbar, dass Milo auch direkt ein Zuhause gefunden hat.
Zu Marley: Du weißt nicht viel über seine ersten acht Lebensmonate oder? Abgegeben? Straßenhund? Ausgesetzt? Kettenhund? Wie lange in Pflege? Unter welchen Bedingungen?
Im Grunde weißt Du noch gar nichts von ihm, außer dass er komplett verunsichert ist und irgendwie versucht die Kontrolle über sein Leben zurück- oder überhaupt erstmal zu bekommen - das hast Du richtig erkannt. Wenn Du überlegst, dass Du da eigentlich noch einen noch nicht einmal richtig pubertierenden Junghund hast, ist für den die Welt komplett verrückt geworden. Sagen wir, Du hast einen 13jährigen Jungen bei Dir aufgenommen, der nichts um sich herum versteht und nichts und niemanden kennt. Der schlägt um sich, weil er gar nicht weiß, wer Feind oder Freund ist. Nur eines hat er verstanden: Ohne Dich ist er verloren! Deshalb bricht die Welt zusammen, wenn Du weg bist.
Was die anderen schreiben, stimmt: Der Hund braucht Ruhe! Er hat in Euren vier Wänden und auf dem Weg zum Lösen genug zu lernen: Er muss Dich kennen lernen, er muss Deine Mutter kennen lernen, er muss lernen, wann es etwas zu fressen gibt, er muss lernen, wie es bei Euch riecht, was er für Geräusche hören kann, ob es sicher genug ist, um zu schlafen, ob Du auf ihn aufpasst, ob Deine Mutter auf ihn aufpasst oder ob er auf sich und vielleicht sogar noch auf Euch Menschen aufpassen muss. Er muss sehen, ob er nicht vielleicht doch noch weiterziehen muss. Draußen geht es weiter: Wo wohnt er jetzt? Stadt? Dorf? Autos, LKWs, Mottorräder, Fußgänger, Jogger, Radfahrer, Kinder, Laufräder, andere Hunde und und und. Wer weiß, was er davon überhaupt im Leben schonmal gesehen hat und was das für ihn schlimmstenfalls bedeutet hat. Und da seit ihr gerade bis zum Grünstreifen vor dem Haus gekommen und noch nicht 3x täglich im Wald gewesen.
Ja, ein junger Hund soll "so viel wie möglich kennenlernen." Das bedeutet aber nicht: alles auf einmal in drei Tagen. sondern so viel, wie IHM möglich ist zu verarbeiten und keinen Deut schneller. Pelle ist jetzt sechs Monate bei mir und war schon drei Jahre (!) vorher in Deutschland und trotzdem ist er erst JETZT so weit, dass er alle zwei Tage (!) eine Stunde Gassi schafft, ohne Kurzschlüsse im Hirn. Diese Hunde sind nicht so auf das Leben vorbereitet worden, wie man es von einem Hund erwarten könnte, der bei einem guten Züchter im Hunde-Bullerbü groß geworden ist. Die kennen ihren winzigen Hundekosmos, der zum Überleben notwendig war - sonst NICHTS. Und diese Überlebensstrategien können völlig gegensetzlich zu dem Verlaufen, was er jetzt an Strategien bräuchte. In Bulgarien hat er vielleicht nur überlebt, wenn er sich Hund und Mensch lautstark und aggressiv vom Hals gehalten hat - jetzt in einer deutschen Stadt funktioniert das nicht mehr, weil hier so ein Hundeleben in der Regel nicht gewollt ist.
Lass ihn ankommen. Ruhen. Schlafen. ohne Besuche, Ohne Spaziergänge. Alles nach und nach. Und Du musst auch zur Ruhe kommen wieder. Du bist mit Sicherheit im "Welpenblues" gerade, weil alles nicht so leicht und schön ist, wie gedacht. War ich auch - obwohl ich wusste, dass Pelle schwierig ist. Das ist okay. Es ist aber noch nichts verloren. Einen Trainer, der sich mit Tierschutzhunden aus dem Ausland auskennt, halte ich bei Euch für sehr ratsam.
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Ach und was du vl auch noch wissen solltest: Hunde brauchen Zeit um (hier schreiben immer viele von "Koffer auspacken") D.h. am Anfang kann der Hund noch nicht alles richtig einschätzen, kennt dich nicht richtig usw. Da benehmen die sich am Anfang oft etwas besser oder verhalten sich einfach noch ein bisschen anders, weil die nicht genau wissen ob die das jetzt dürfen, oder was passiert wenn die das jetzt machen (jetzt mal ganz laienhaft in meinem Verständnis erklärt)
Das heißt in der Praxis, sie pöbeln vl noch nicht an der Leine oder entfernen sich noch nicht so weit von dir beim Gassi gehen ohne Leine usw. Lernen sie dich aber dann erst etwas einzuschätzen, trauen sie sich mehr und zeigen klarer ihre Bedürfnisse oder ihren Willen.
Also vl zeigt Marley jetzt noch nicht das er nicht angefasst werden will (aber auch das zu erkennen muss man erst lernen).
Hier noch ein link zu einem Video was ich damals sehr hilfreich fand:
[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=-cGDYI-s-cQ]Marley zeigt es absolut. Er lässt wie gesagt niemanden auch nur annähernd zu mir. Mindestens 10 Meter Abstand, er wird vorher schon unruhig.
Alleine (mit meiner Mutter) lassen kann ich ihn auch nicht, da dreht er durch, und jemand in die Wohnung lassen, nicht in das Zimmer wo er ist, geht auf keine Fall.
Wie ich im ursprünglichen Beitrag geschrieben habe, verbellt er alles und jeden was er sieht...
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Danke fürs Rufen. Allerdings bin ich eher unbeabsichtigt zu einer Auslandshündin gekommen, aber ich kenne doch ein paar über den Tierschutz.Zum Thread hier: Boing. Um nicht Bingo zu sagen. Ich fass mal zusammen: Ein Hund, der aus Bulgarien stammt, mit ungeklärter Herkunft. Den Hirtenhundeinschlag würde ich auch vermuten, wenn auch nicht unbedingt den Kangal. In Osteuropa gibts genug eigene Hirtenhundschläge. Jetzt mit 7-8 Monaten 30 KG schwer. Und kompensiert Unsicherheit und Überforderung damit, dass er seine Ressourcen massiv einfordert und jetzt schon verteidigt.
Ressourcen- und Territoriumsverteidigung scheint im Päckchen also schon mal drin zu sein. Und der Hang, im Zweifelsfall eher aufzutrumpfen als kleine Brötchen zu backen. Dazu kommt, dass er vermutlich noch deutlich massiger werden wird und seine Eigenheiten sich auch erst später so richtig ausbilden.
Dass das Programm viel zu viel ist habt Ihr ja schon gehört. Und die Aussage des Trainers halte ich für sehr, sehr fragwürdig. Magst Du die ungefähre Richtung nennen, aus der Du kommst? Vielleicht hat da ja jemand eine Empfehlung.
Allgemein: Wo und wie wohnt Ihr? Wie viel an wechselnden Sinneseindrücken, Bekanntschaften, Fremdwesen, die das Territorium durchschreiten, Verkehr, Öffentlichkeit etc. muss der Kerl aushalten lernen? Wird er eine Gelegenheit zum Wachen haben, oder soll er Familienhund werden? -
Hi,
ich kenne mich jetzt nicht sooo aus mit Herdenschutz/ Hirtenhunden, habe aber hier gehört, dass sie Ein-Mann- Hunde sein sollen und diverse Eigenarten haben die man kennen und in die richtigen Bahnen lenken können muss.
Aus meinem Bauchgefühl heraus: Bitte lass deine Mutter nicht mehr zu dir in deine Wohnung, wenn dort der Hund alleine ist und zu ihr gelangen kann. Das hört sich für mich wirklich nicht so an, als ob das noch lange gut gehen könnte.
Ich würde baldmöglichst einen guten Trainer hinzuziehen und ein Maulkorbtraining beginnen, denn so einen Hund würde ich in der Öffentlichkeit nicht ungesichert lassen wollen, vor allem, weil ihr euch noch nicht gut kennt und auch der Hund neben der ganzen Umstellung auch mitten in der Pubertät steckt.
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Das ist leider das Problem von Auslandshunden: Man weiß nie, was man bekommt. Selbst Vorbeschreibungen helfen oft nicht, da das Leben im Ausland überwiegend anders abläuft.
Du hast da ein ganzschönes Powerpaket und ich bin ehrlich: Es klingt ganz und garnicht so, als könntest du dem Herr werden. Der Text spricht von begrenzter Erfahrung und schon einigen Fehlern, die die Situation verschärfen.
Wie lebst du? Stadt? Dorf? Haus? Wohnung? Wie sieht es beruflich aus? Der Hund scheint das Alleinsein erst lernen zu müssen. Mehrere Stunden ausgehen, dürfte eine Weile ausfallen (geht das mit deinem Job?). Je mehr der Hund sich an dich klammert, desto mehr rastet er jetzt aus, wenn du gehst. Das gehört Schritt für Schritt aufgebaut, wenn er so heftig reagiert. Das kann Monate dauern. Meine Hündin konnte das anfangs leider auch nicht.
Die Reaktionen gegen Menschen und Hunde sollten zudem sofort trainiert werden, wenn er in so jungen Jahren schon so massiv auspackt, kann das gefährlich werden. Er bringt also wie bereits geschrieben schon nicht einfache Eigenschaften mit sich. Da muss man nicht nur wissen, wie man das angeht, sondern am besten auch entsprechend wohnen. Definitiv kein Stadthund. Mit Hirtenhundanteil ist da ein Trainer gefragt, der sich auskennt. Maulkorbtraining klingt hier auch nicht falsch.
Wichtig ist jetzt, dass du diese negativen Reize umgehst, bis du sie managen kannst. Ansonsten schleift sich das Verhalten ein und dauert immer länger, sie wegzubekommen. Das Alter des Hundes ist natürlich auch eine Hausnummer... Pupertät und Lernen ist nicht einfach. Normal baut man vorher eine gute Basis auf, was bei euch ja nicht ging. Zusätzlich gehört jetzt viiiiiiiiiiiiiel Ruhe ins Programm. Keine stundenlangen Gassigänge, keine neuen Personen oder Hunde. Erst einmal Alltag und Entspannung lernen. Bindung stärken und Sicherheit gewinnen (beidseitig). Sich lesen lernen. Alltag trainieren lastet Auslandshunde oft für Monate aus. Als Richtlinie kannst du 1-2 neue Dinge in der Woche kennenlernen und am Folgetag komplett Ruhe ausrufen. Nur so lässt sich Neues verarbeiten und Stress wieder abbauen.
"Rasse", Alter, Charaktereigenschaften, geringe Erfahrung und zu stressiger Start sind nicht ohne. Hast du die Kraft, das zu leisten? Es wäre für den Hund schlimm, wenn er nach einem Jahr dann doch abgegeben wird und eventuell unvermittelbar ist, weil das alles nicht funktioniert hat. Manchmal ist das leider so, weshalb Auslandshunde mit Direktimport hier auch nur sehr selten bis nie empfohlen werden. Da braucht es einfach eine gute Flexibilität und eigentlich auch Erfahrung. Das klingt hart, ist aber wirklich nicht böse gemeint.
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Oje, vermutlicher Hirtenhundanteil, unbekannte Vorgeschichte und mit 8 Monaten bereits massive Probleme... Ich befürchte leider auch, dass da mit zunehmendem Alter noch weit mehr kommen wird und rate dringend zu einem HSH-erfahrenen Trainer. Die Mutter würde ich keinesfalls mit dem Hund alleine lassen wollen...
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Puh, ja. Was Kangaliges seh ich da zwar nicht, aber im Balkan gibts ja mehr HSH-Rassen, einen Akbash-Mix könnte ich mir von der Optik her vorstellen. Muss aber nicht sein.
Was Du aber beschreibst klingt schon arg nach HSH-Anteil.
Und zwar nach einem jungen Hund, der grad vollkommen verunsichert ist und deshalb das auspackt, was seine Gene ihm mitgeben. (Deshalb muss es auch kein Widerspruch sein, dass er in der vorigen Pflegestelle noch absolut unauffällig war, der "Kulturschock" und der Neu-Anfang können das ausgelöst haben)
Ich kenne mich mit HSH in Privathand kaum aus - an der Herde ist dieser Hundetyp völlig anders, durchaus kooperativ und führig, aber dort weiss er auch glasklar, was sein Auftrag ist.
Ich kann Dir nur raten: such Dir SOFORT einen wirklich HSH-erfahrenen Trainer. Damit der Euch helfen kann, den bisher holprigen Anfang noch in die richtigen Bahnen zu lenken. Das ist anstrengend und nicht unbedingt einfach, aber es geht.
Wenn Du einen groben PLZ-Bereich angibst, weiß hier ja möglicherweise jemand einen Trainer für Euch.
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