Lhasa Apso
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Kommt vermutlich, wie so oft, auch ein bisschen darauf an, wie die Zucht sich grad entwickelt.
Warum? Es ist doch ganz klar festgelegt wie lang die Nase sein soll. Ich sehe da keinen Spielraum?
Was in Standard steht und wie sie ausgelegt werden, ist manchmal schon zwei bis drei Paar Schuhe.
Die Kopfform ist per definitionem natürlich brachycephal. Also einfach nur Nase kürzer als der Schädel. Was erst mal kein Problem ist.
Das Brachyzephaliesyndrom hast ja nicht ab der Sekunde, ab der Nase/Fang 0,01% kürzer sind in Relation zu Messpunkt xy.
Das Brachyzephaliesyndrom haben womöglich nicht mal alle Vertreter der Extremkurznasen. Ab wann das Gewebe in den Atemwegen wuchert, die Gaumensegel zu lang werden oder die Luftröhre zu weich, wie auch bei Kleinsthunden, usw, scheint schon ne Mehrkomponentensache zu sein. Brachyzephal = immer kaputt stimmt so ja dann auch nicht.
Aber wenn der Trend ins äußere Kurznasenspektrum des Standards oder ein biiiischen darüber hinaus driftet, steigt vermutlich die Wahrscheinlichkeit, dass es irgendwann Probleme gibt.
Und im Vermehrerbereich sowieso. Da wird dann Lhasa Apso mit Shi Tzu verwechselt oder sonstwas und die Kindchengesichter gehen gerade gut und nachmessen wird da auch keiner.
Aber nein, von den 4 reinrassigen Lhasas die ich kenne, die allerdings alle eher old school waren oder sind, war keiner extrem kurznasig oder nicht belastbar, auch jenseits der Junghundezeit. Nur schaut man sich, wie immer, wohl eh am Besten an, was der aktuelle Markt liefert und hinterfragt es gegebenenfalls.
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Natürlich gehört der Lhaso zu den brachycephalen Rassen. Man erkennt auf Bildern eine klare Kurzköpfigkeit. Auch Malteser sind z.B. brachycephal und die sind im Schnitt nochmal moderater.
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Das Brachyzephaliesyndrom hast ja nicht ab der Sekunde, ab der Nase/Fang 0,01% kürzer sind in Relation zu Messpunkt xy.
Das ist doch bei dieser Rasse nicht relevant, er SOLL halb so lang sein wie der Schädel und einen Unterbiss haben. Warum sollte man sowas unterstützen wollen?
Nur bedeutet das trotzdem NICHT, dass ein Hund vom Brachyzephaliesyndrom betroffen ist, nur, dass man die Kopfform brachyzephal nennt.
Auch ein Vorbiss allein macht nicht automatisch Probleme. Kommt letztlich auch auf den Grad an und ob alle Zähne da sind etc.
Ich kann Dir nicht sagen, wieviele Lhasa Apsos tatsächlich wegen einer Ausprägung des Brachyzephaliesyndroms beim Tierarzt vorstellig werden auch nicht garantieren, dass sie es niemals nicht sind.
Trotzdem gibt es wohl eine genetische Komponente auch, die nicht allein an die Kopfform gekoppelt ist. Noch extremere Kurznasenhunde haben rasseabhängig ne Tendenz zu dem einen oder anderen Problem, das gehäuft auftritt. Der Mops hat zb häufiger andere Veränderungen der Atemwege, als die französische Buldogge. Der zu kleine Gehirnschädel und die neurologischen Veränderungen betreffen häufiger Kurznasenrasse X als Kurznasenrasse Y.
Die Brachycephalie als Krankheitsbild gibt es so nicht, nur als Schädelform. Die ihrerseits aber natürlich Veränderungen an Gehirnschädel, Nase usw mit sich bringt, in unterschiedlicher Ausprägung. Das Brachyzephaliesyndrom selbst umfasst sehr viele Dinge, die nicht bei allen Kurznasenrassen automatisch gleich auftreten.
Manches, wie der Trachealkollaps geht eventuell eher mit dem Kleinwuchs einher, weil der nasenunabhängig eher ein Kleinhundproblem ist.
Übrigens bin ich keineswegs eine Befürworterin von Kürzestnasenzucht. Jede Übertreibung führt irgendwann zu Problemen. Zwergwuchs, Riesenwuchs, kurze Beine, überlange Rücken oder zu kurur, zuviel Fell, gar keins mehr undsoweiterundsofort. Nicht alles davon ist immer Lebensqualität einschränkend, kann es aber sein.
Aus meiner sehr bescheidenen Auswahl kenn ich halt tatsächlich keinen Lhasa Apso, der nur mit gerollter Zunge oder Atemgeräuschen atmen kann, der beim Fressen kollabiert o. ä.
Sie sind nicht so in Mode, dass "Unsere häufigsten Gäste beim Tierarzt in Sachen Atnungsprobleme" so krass auffallen würd, wie bei anderen Rassen, sie scheinen, zumindest nach Kürzestrecherche aber auch nicht so stark betroffen.Was nicht heißt: Gibt es keinesfalls.
Was sie wohl häufiger haben sollen sind Augenprobleme (unklarer Art, ob etwa der doch krasse Exophtalmus oder irgendein Star oder Entzündungen wegen dauernd Haare drin) und HD.
HD interessiert beim Kleinhund keine Sau, ist aber bei diversesten Rassen keine Seltenheit.
Frei von potentiellen Problemen ist keine Hunderasse und Mensch toleriert oder eher wünscht abseits der Kurzköpfigkeit eine ganze andere Menge ziemlich fragwürdiger Dinge.
Unter den brachzephalen Rassen ist aber zb der Lhasa Apso (der Shih Tzu hat ne kürzere Nase in den Standard geschrieben) wohl eher noch ein halbwegs moderater Hund, wenn man ihn züchterisch moderat lässt. Standards haben auch alle anderen Rassen, aber wie Hunde aussehen, machen die Interpreten des Standards und deren Geschmack und dass da viel Spielraum ist, zeigt die gesamte Showzucht.
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Sorry, aber ich finde das nicht gut, es als moderat zu bezeichnen, nur weil andere Schnauzen noch kürzer sind. Gäbe es keine dieser Rassen mehr, wäre die 4 cm Schnauze plötzlich die kürzeste und die Rasse dadurch weder gesünder noch kränker. Vom Vergleich mit anderen hat der Hund rein gar nichts. Ja, die Verzwergung kommt doch noch oben drauf, macht es nicht besser.
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@Ixabel
Mir wären Hunde mit mehr Maul und Nase auch lieber. Es geht mir schlichtweg darum, dass brachyzephal nicht automatisch Brachyzephaliesyndrom bedeutet.
Kritisieren kann (und soll) man diese Kopfform genauso wie ne ganze Menge anderer Dinge.
Nur dürfte es so sein, dass ein Teil der Atemprobleme, die ja völlig zurecht kriisiert werden, weil sie scheußlich sind, eben nicht bei allen brachyzephalen Rassen gleich auftreten, sowohl in der Häufigkeit, als auch in der Art des Defektes. Insofern find ich es sehr wohl moderater, wenn einer Kurzkopfrasse eher weniger die Mandeln in den Rachen gezogen werden oder der gesamte Nasenrachenraum mit zuviel Gewebe überwuchert ist oderoderoder, als anderen.
Ich such, weil es mich selbst interessiert, ob man zumindest populärwissenschaftlich noch mehr dazu findet. Beim Japan Chin, den ich zb echt völlig absonderlich missgestaltet finde, und mich anderswo auch aufregte, dass man es nicht wahr haben will, sind trotz der ungesunden Form auch nicht alle Hunde betroffen, noch nicht mal alle französischen Bulldoggen, Möpse usw. "zumindest" nicht stark.
Soll kein Plädoyer sein für "Brachyzephalie is so super", nur für: Äh, brachyzephal das heißt trotzdem nicht automatisch schwer krank, sondern nur Kurzköpfigkeit.
Eine mögliche Folge der Kurzköpfigkeit, die ihrerseits natürlich eine erbliche Veränderung darstellt, sind Erkrankungen und Missbildungen, die unter "Brachyzephaliesyndrom" zusammengefasst werden. Ein Teil davon hat seinerseits ne genetische Komponente innerhalb bestimmter Rassen. Hat ne andere Kurzkopfkurznasenrasse diesen genetischen Part nicht im Genpool, wird sie dieses eine Problem auch weniger haben. (Und kann sich trotzdem noch mit genug anderem Scheiß rumschlagen müssenl
Eine brachyzephale Rasse, die unter den brachyzephalen Rassen wahrscheinlich weniger Probleme mit der Atmung hat, kann man trotzdem kritisieren. Allein schon die Vetter Itt Optik, wo ohne Haarspangen der Hund keinen Meter sieht, wär mir Grund genug, sie nicht zu züchten.
Aber der Brachyzephalie!!! Aufschrei geht mir mittlerweile insofern manchmal zu weit, als nicht unterschieden wird zwischen Form und Krankheit, zusätzlicher genetischer Disposition der jeweiligen Rasse etc.
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