Zeigen, dass man alles für den Hund regelt - aber wie denn???

  • Ich sehe das auch so wie @Vakuole, Probleme verschwinden nicht von jetzt auf gleich. Man arbeitet daran und in der Zwischenzeit betreibt man Management.

    Bei uns hat sich viel durch Struktur geregelt (man bedenke Kiddo ist knapp 9 Monate, also konnte sich noch nicht viel unerwünschtes etablieren).

    Ich habe Zuhause angefangen ihn ins Körbchen zu schicken, wo er bis auf meine Freigabe bleiben muss. Draußen haben wir kleinschrittig das Laufen an der Leine + Halsband geübt.

    Durch den "Freiheitsentzug" und klare Regeln ist Kiddo im Gesamten entspannter geworden.

    Und wenn doch mal ein Sche**-Tag dabei ist, dann ist das halt so, jeder hat mal einen schlechten Tag, dann werden andere Hunde halt gemieden und er wird am Geschirr geführt.

    Mach dich nicht bekloppt :bussi:

  • Achja bzgl "ich regel das" und "ich kümmer mich"?


    Ich plauder mal aus dem Nähkästchen. Alma findet Fremdhunde ziemlich scheisse, wer soll ihr das verübeln, die Erfahrungen bestättigen es ihr leider immer wieder.

    Nicht weil ich ihr das aktiv aussetze sondern, wir irgendwie das Pesch magisch anziehen und sie immer wieder unter die Räder kommt :verzweifelt:,


    Sie war keine 2 Wochen bei mir, da hat sich ein HSH-Mix von seiner Kette losgerissen und ist auf sie drauf.

    Zum Glück waren mein damaliger Freund und ich schnell genug, dass nix passiert ist.


    Letztes Jahr sind wir von zwei AmStaffs angegriffen worden. Der eine hatte ihren Kopf im Maul und ich hab meinen Hund auf den Boden gepinnt, damit sie nicht zappelt damit der Staff nicht auf die Idee kommt, ihr den Schädel zu knacken., damit seine Beute nicht entkommt.

    Die TA hat anschliessend gesagt wir hatten riessiges Glück im Unglück und ich hätte unbewusst genau das richtige getan (auch wenn ich mich gefühlt habe, als hätte ich meinen Hund ausgeliefert).


    Gestern hat sich ein Rüde beim Kreuzen aus dem Halsband gewunden und wollte auf meine beiden drauf.

    Meine andere Hündin hat versucht ihn zu blocken und ich hab noch mal mit meinem Wanderstöcken nach ihm geschlagen, er ist zum Glück nicht bis zu Alma gekommen.



    Solche Situationen beweisen meiner Hündin immer und immer wieder, das fremde Hunde gefährlich und scheisse sind.

    Wer kanns ihr verübeln? Ich nicht.

    Der werd ich in 100 Jahren nicht vermittelt bekommen "du ich regel das".

    Aber inzwischen bekommen wir hin "Du ich geb dir dein Tempo und wir schaffen das zusammen und das ist auch nur halb so schlimm. Ich hab deine Angst und Sorge erkannt!"


    Klar ab und an funktioniert das nicht, dann gehts nur Augen zu und schnell durch.

  • @Vakuole :shocked:

    Das ist ja heftig. Ein Erlebnis hätte mir schon gereicht ... Das verliert man ja den Glauben in alle anderen Hundehalter :tropf:


    Liebe TE, hinter dir absitzen lassen, wenn andere Hunde vorbei gehen, klappt wahrscheinlich nicht, oder?

  • Das verliert man ja den Glauben in alle anderen Hundehalter

    Bis auf die mit dem Staff haben sich alle entschuldigt und ist eben auch total blöd gelaufen, weil die Hunde sich los gerissen haben.

    Ist halt irgendwie immer ne gehörige Portion Pesch dabei :verzweifelt:.


  • Ohhh, das ist ja heftig und einfach toll, dass Du da so instinktiv richtig gehandelt hast!


    Absitzen hinter mir wenn andere Hunde kommen ist leider (noch) nicht möglich. Ich suche da förmlich noch nach einer Möglichkeit zu ihr durchzudringen. Das klappt in fast allen anderen Situationen gut bis sehr gut, nur da habe ich den Weg für uns beide (Franzi und mich) noch nicht gefunden :(

  • Ich suche da förmlich noch nach einer Möglichkeit zu ihr durchzudringen. Das klappt in fast allen anderen Situationen gut bis sehr gut, nur da habe ich den Weg für uns beide (Franzi und mich) noch nicht gefunden

    Glaub mir da hilft am Anfang wirklich nur grosse Distanzen und von da an Kleinschrittig aufbauen. Erst mal entspanntes hin- und weggucken und da schon an der lockeren Leine arbeiten.

    Bzw. das sollte sowieso der Grundstein sein, dass sie ohne Reiz an lockerer Leine läuft.

    Deshalb die Frage, kann sie das?


    Wenn das auf die Distanz nicht möglich ist, dann seit ihr zu nah. Dann würd ich nur noch Management betreiben. Ich sicher meine dann an Halsband und Geschirr, damit ich sie besser halten kann und dann einfach irgendwie durch |)

  • das sollte sowieso der Grundstein sein, dass sie ohne Reiz an lockerer Leine läuft.

    Das geht schon ganz gut (klar, besser geht immer :-) Auch im Freilauf bleibt sie nah bei mir, bzw orientiert sich an mir, bis ich ihr das "Laufen" erlaube.



    Glaub mir da hilft am Anfang wirklich nur grosse Distanzen und von da an Kleinschrittig aufbauen. Erst mal entspanntes hin- und weggucken und da schon an der lockeren Leine arbeiten.

    Da werde ich dann nochmal von vorne anfangen und üben üben üben...


    DANKE Euch allen!!

  • Sie geht nach vorne in die Leine, kläfft, knurrt etc. Da habe ich aber leider gar keine Chance mich dazwischen zu stellen, denn ich habe ja nun mal beide Hände an der Leine mit einen massiv nach vorne drängenden und in dem Moment auch nicht ansprechbaren Hund daran. Also keine Möglichkeit da zu sagen "he, ich regel das für dich". Also ist die eine Erfahrung "Frauchen macht das schon und passt auf, dass mir der Nachbarshund nichts tut" für sie (noch) nicht umsetzbar auf andere Situationen??

    So eine Situation hat für mich nicht unbedingt mit "regeln" etwas zu tun, oder dass der Nachbarhund "was tun" könnte. Das kann auch einfach Leinenpöbeln sein: Hund will zum anderen Hund hin, wird aber durch die Leine daran gehindert. Das löst Frust aus, deshalb bellen sich die Hunde an, auch wenn sie das ohne Leine nicht täten. Wenn ich rechtzeitig sage "sei ruhig", kann ich das verhindern, wenn es grad gar nicht passt. Normalerweise lass ich sie aber, weil es mir widerstrebt, den Hund durch die Leine zu frustrieren und ihm dann auch noch die Äußerung zu verbieten.


    Was das "regeln betrifft, da regel ich halt, was es zu regeln gibt. Also wenn ein Hund angreift, geh ich dazwischen, vertreibe ihn nach Möglichkeit. Ob sich mein Hund dann denkt: "Oh, Frauchen regelt das jetzt für mich", ist mir dabei völlig egal, denn dann geht es mir nur darum, den anderen Hund effektiv fernzuhalten.

    Grundlose Ängstlichkeit würde ich nicht dadurch unterstützen, dass ich den Hund "beschütze", wenn es gar nichts zu beschützen gibt (weil ja niemand angreift). Da würde ich eher versuchen, den Hund mit anderen Hunden vertraut zu machen.

  • Na gerade wenn es um Ängste geht auch unberechtigte, versuche ich solchen Situationen aus dem Weg zu gehen.

    Da reicht bei bestimmten Hunden/ Hundehaltern schon eine andere Lauf-Strecke oder Uhrzeit.

    Warum muss mein Hund das aushalten, wenn ich der Sache aus dem Weg gehen kann?

    Ist das gleiche wie mit kleinen Kindern, die Fremden die Hand geben müssen|)

    Klar müssen die das lernen, aber eben in Ruhe der Entwicklung entsprechend und nicht gezwungen.


    Üben tue ich nur, wenn der Hund gerade fit dafür ist und ich die Situation wirklich zu 99,9% kontrollieren kann.

    Dann nutze ich aber auch jede Gelegenheit, die sich bietet, mit der Hoffnung, das sich das dann generalisiert.


    Z. B. letztens meine Postbotin hat Angst. Weil sie eben immer nur 2 große schwarze Schatten hinter der Milchglas-scheibe sieht.

    Meine Hunde gehen fremden Menschen grundsätzlich gern aus dem Weg, laufen Bogen - ist für mich völlig ok, besser als umgekehrt.

    Letze Woche waren wir gerade vom Spazieren zurück als sie kam.

    Ich also deutlich für die Hunde und sie 10m zurückgegangen und gesagt:

    "Wir bleiben hier stehen, sie soll ganz in Ruhe machen."

    Sie war dann ganz erstaunt, wie lieb die Beiden sind und das ihr eigener Hund ja viel größer ist.

    Weil auch gerade gar nix anderes los war, haben wir dann eine Annäherung versucht.

    Am Ende konnte sie beide streicheln und Hunde und sie waren so glücklich, dass das so gut geklappt hat.


    Aber ich habe eben allen deutlich gemacht, dass alles ok ist und ich das gut finde und regele.

    Wäre ich mit nicht sicher gewesen oder auch nur ein anderes Auto um die Ecke gebogen, hätte ich das abgebrochen.


    Bei allen Unsicherheiten schleuse ich die Hunde eben so gut es geht ihren Bedürfnissen entsprechend durch die Situation.

    Ich denke, die begreifen das schon.

  • Das kenn ich leider nur viel zu gut.


    Wir haben leider auch immer solche doofe Begegnung.

    Aber zum.Glück trotzdem Fortschritte.

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