Unser Rüde knurrt Besuch an! Ist sehr misstrauisch

  • Hallo,


    seit August letzten Jahres haben wir neben unserer Hündin Caddy 12 J. alt noch einen Rüden Namens Fleck welcher auch 12 J. alt ist. Es ist eine Mischung aus Schäferhund und Collie und er lebte vorher bei meiner Mutter, welche Alkoholsüchtig ist. Sie hat sich nie richtig um ihn kümmern können, es gab keine gute Ernährung und nicht angepassten Auslauf. Zwar wurde er regelmäßig bewegt und es wurde auch mit ihm gespielt, aber nicht genug. Ebenso bekam er natürlich die Trunksucht zu spüren, denn meine Mutter war dann immer sehr aggressiv, zwar nicht dem Hund gegenüber, aber er bekam ja die ständigen Streitereien zwischen meiner Mutter und meinem Vater mit. Lange haben wir darum gekämpft den Hund heraus zu bekommen, letztes Jahr im August sollte es dann soweit sein. Meine Mutter trennte sich von meinem Vater und konnte Fleck nicht mitnehmen bzw. sie verschwand erstmal einfach für eine Woche, um zu trinken und mein Vater brachte Fleck dann endlich zu uns und er wird auch für immer bei uns bleiben, dafür haben wir gesorgt.


    Er hat sich super eingelebt, trotz das er auf seinen Garten nun verzichten muss, weil wir noch keinen Garten haben. Doch dafür beschäftigen wir ihn viel, gehen viel mit ihm raus, denn Anfangs war er ein absolut unausgeglichener und immerzu unruhiger Hund. Er lief permanent hin und her und wusste nicht so recht was er tun sollte. Das ist heute ganz anders, er ist heute ruhig, schläft viel Tagsüber und von dieser Unruhe ist kaum noch etwas zu spüren.


    Jetzt kommt unser Problem. Fleck ist nicht offen für unsere Besucher, er ist generell super misstrauisch was fremde Menschen betrifft. Das ist er aber schon seit Junghund, als ihn meine Eltern bekamen. Er lebte als Welpe bei einer Familie die Hunde nicht halten durften, weils im Mietvertrag so festgehalten war. Er kam schon mit ganz viel Angst im Körper zu meinen Eltern. Was sich über die Jahre hinweg aber gut legte.


    Nun folgendes: Gestern hatten wir von unseren besten Freunden Besuch. Beide sind super tierlieb, betreiben selber Tierschutz und der Freund meiner Freundin hat auch selber einen kleine Hündin. Meine Freundin hat Sittiche & einen Hamster, liebt im Grunde alle Tiere der Welt und war gestern sichtlich deprimiert, als Fleck ihr durch knurren deutlich machte das er nichts von ihr wissen möchte. Ich habe beiden, bevor sie zu uns in die Wohnung kamen gesagt das sie Fleck erstmal nicht beachten sollten, damit er merkt das niemand etwas von ihm möchte. Das klappt auch eigentlich immer super, nur dieses mal nicht. Mein Besuch hat Fleck absolut nicht bedrängt, ihn nur dann gestreichelt, wenn Fleck angekommen wollte und deutlich gemacht hat "Bitte streichel mich mal"! Doch meine Freundin hat er auch nicht aus den Augen gelassen, sie teilweise sogar fixiert. Gestreichelt hat sie ihn gar nicht. Er kam zwar 2 o. 3 mal bei ihr an, aber ging sofort wieder und wir hatten den Eindruck als war er sich unsicher. Erst wollte er von ihr gestreichelt werden, aber ging dann wieder.


    Sowas geht aber absolut nicht, ich muss Sicherheit für meinen Besuch haben und Sicherheit für Fleck. Ich gehe davon aus das Fleck bei Besuch sehr unsicher ist, er ist dann auch immer sehr unruhig und möchte der Mittelpunkt sein.


    Mache ich etwas falsch? Ich war mir gestern auch sehr unsicher was Grenzen setzen betrifft, wie ich mich verhalten soll, wenn er den Besuch verknurrt. Ich habe in den Momenten ganz ruhig aber mit bestimmendem Ton "NEIN" zu Fleck gesagt. Jedoch nicht erwartet das er sich von meinem Besuch anfassen lässt, das erwarte ich eh nie von meinen Tieren. Doch ich weiß von meinem Vater das meine Mutter dies von ihm erwartet hat. Fleck musste bei ihr immer funktionieren und der Besuch musste Fleck auch immer streicheln dürfen. Leider weiß ich nicht wie es in solchen Situationen bei meiner Mutter genau abgelaufen ist, er soll ein paar mal nach dem Besuch geschnappt haben. Doch sowas soll es bei uns nicht geben, aber ich kann hier auch keine tickende Zeitbombe sitzen haben, denn ich muss für beide Seiten Sicherheit schaffen. Für Fleck und für meinen Besuch. Ich möchte dieses Problem in den Griff bekommen, weiß aber nicht wirklich wie.


    Könnt ihr mir Ratschläge geben? Ich würde mich sehr über Antworten freuen.


    LG Maggie

  • Der Besuch ist doch nur stunden- und nicht tageweise da. Warum schickst du ihn in der Zeit nicht einfach auf seinen Platz ? Wenn einer meiner Hunde Besucher anknurren würde (und Chica ist extrem territorial), dann hat sie auf ihrem Platz zu bleiben, da gibts keine Diskussion.
    Du duldest das nicht, also Hund ins Körbchen (was natürlich abseits stehen sollte), der Besuch ignoriert den Hund und Ende. Der muß weder die Besucher begrüßen, noch selber entscheiden, ob er gestreichelt werden will. Das ist deine Wohnung, dein Besuch und der Hund hat dann Sendepause - ohne Kompromiss !


    Natürlich nicht den Hund bei jedem in der hintersten Ecke anketten, sodaß Besuch für ihn was unangenehmes ist, aber so hast du das bestimmt auch nicht verstanden.


    Gruß, staffy

  • Hallo
    ich habe/hatte eine ängstliche hündin mit ähnlichem Verhalten.
    Das mit dem Nicht beachten war toll ich hätte es nur ausgedehnt und ihn auch nicht beachtet (als Besuch) wenn er ankommt. Nur weil er mal schnüffeln wollte heisst das ja nicht er wollte auch angefasst werden. Bei Lucy ist das eindeutig so, sie möchte nur mal riechen.
    Knurren würde ich nur unterbinden, wenn der Hund sich in einer situation befindet wo er nicht bedrängt wird. Ich lege Lucy erstmal ab auf ihrem Platz wenn der fremde Besuch kommt, sie bleibt zwar da liegen ist aber total angespannt. Ich löse das erst auf, wenn sie entspannt ist, das kann schon mal 30 minuten dauern. Knurrt sie von ihrem Platz aus oder fixiert einen Besucher unterbinde ich es. Der Besuch ignoriert den Hund komplett.
    Beim 2. Besuch ist Lucy dann schon viel entspannter, dann erst darf der Besuch sie streicheln.


    Das ist allerdings eine sehr individuelle Lösung die bei uns funktionert, Du bekommst bestimmt auch noch viele andere gute Tipps.


    LG
    Sandra

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Antworten.

    Zitat

    Der Besuch ist doch nur stunden- und nicht tageweise da. Warum schickst du ihn in der Zeit nicht einfach auf seinen Platz ? Wenn einer meiner Hunde Besucher anknurren würde (und Chica ist extrem territorial), dann hat sie auf ihrem Platz zu bleiben, da gibts keine Diskussion.
    Du duldest das nicht, also Hund ins Körbchen (was natürlich abseits stehen sollte), der Besuch ignoriert den Hund und Ende. Der muß weder die Besucher begrüßen, noch selber entscheiden, ob er gestreichelt werden will. Das ist deine Wohnung, dein Besuch und der Hund hat dann Sendepause - ohne Kompromiss !
    Natürlich nicht den Hund bei jedem in der hintersten Ecke anketten, sodaß Besuch für ihn was unangenehmes ist, aber so hast du das bestimmt auch nicht verstanden.


    Ja, ein paar Mal habe ich ihn dann auch auf seinen Platz verwiesen, denn er soll auch bei Besuch zur Ruhe kommen und nicht wie ein wildes Huhn unruhig umher laufen. Nein, ich habe das schon richtig verstanden, keine Sorge. ;)


    Zitat


    ich habe/hatte eine ängstliche hündin mit ähnlichem Verhalten.
    Das mit dem Nicht beachten war toll ich hätte es nur ausgedehnt und ihn auch nicht beachtet (als Besuch) wenn er ankommt.


    OK, also war es schon mal richtig mit dem nicht beachten, vielen Dank. Wir haben es so gemacht das der ankommende Besuch von Anfang an den Hund nicht beachtet, nur bei unserem Freund haben wir gemerkt das Fleck kein Problem hat, er hat an ihm teilweise wie Superklebe geklebt um zu schmusen. Nur meine Freund hat ihn gestern den ganzen Besuch über nicht beachtet, es hätte keinen Sinn gemacht.


    Zitat


    Nur weil er mal schnüffeln wollte heisst das ja nicht er wollte auch angefasst werden. Bei Lucy ist das eindeutig so, sie möchte nur mal riechen.


    Schnüffeln und Streicheln kann ich bei ihm gut unterscheiden. Bei meiner Freundin wollte er immer nur mal kurz schnüffeln und ist dann immer gleich misstrauisch abgezogen, er sah regelrecht angewidert aus. :| Bei dem Freund hingegen war es das Gegenteil, da hat er sich gleich angelehnt und gebettelt nach Streicheleinheiten, was er dann auch auf meine Erlaubnis hin erwidern durfte.


    Zitat


    Knurren würde ich nur unterbinden, wenn der Hund sich in einer situation befindet wo er nicht bedrängt wird. Ich lege Lucy erstmal ab auf ihrem Platz wenn der fremde Besuch kommt, sie bleibt zwar da liegen ist aber total angespannt. Ich löse das erst auf, wenn sie entspannt ist, das kann schon mal 30 minuten dauern. Knurrt sie von ihrem Platz aus oder fixiert einen Besucher unterbinde ich es. Der Besuch ignoriert den Hund komplett.
    Beim 2. Besuch ist Lucy dann schon viel entspannter, dann erst darf der Besuch sie streicheln.


    Ich habe gestern darauf geachtet das er nicht in Bedrängnis kommt, es gab auch keine ersichtliche Situation wo er Bedrängnis hatte. Fleck ist an meiner Freundin vorbei gegangen und hat währenddessen geknurrt und für mich war es das Zeichen: "Ich geh nun an dir vorbei, aber fass mich ja nicht hinterrücks an!!!"


    So wie du es schreibst, ist es doch aber einen Versuch wert! Das braucht sicher alles seine Übung, nur es geht mir eben um die Sicherheit. Keiner fasst den Hund an, aber Fleck darf im Gegenzug auch meinem Besuch kein Haar krümmen! Ich erwarte keinen Vorzeige Hund oder das er perfekt funktioniert, ich möchte nur Sicherheit für beide Seiten.


    LG
    Christin

  • Hi
    wenn er im Mittelpunkt stehen möchte, unsicher und unruhig ist wie Du beschrieben hast würde ich ihn nicht streichelheiten von den Besuchern einfordern lassen. Allerdings ist es halt auch eine völlige Ferndiagnose.


    LG
    Sandra

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