Futterneid, Hund aus Rumänien 4 Monate Hilfe

  • Sunti, es war nicht meine Absicht, nachzutreten. Ich vermute aber leider, dass es nicht ausreicht, solche Situationen in Zukunft zu vermeiden.

    Sorry, falsch zitiert. Der Kommentar von @Mumelchen ist versehentlich reingerutscht. Inhaltlich gebe ich ihr allerdings völlig recht. Ich vermute, die TS hat nicht im Ansatz verstanden, was noch auf sie zukommen kann.

  • Ich versuche das noch mal Schritt für Schritt aus Hundesicht zu beschreiben:



    ich hab ihr nicht den Knochen weggenommen ich bin nur hinter ihr her

    Du hast sie also mit den Augen fixiert und sie dann verfolgt. Das alleine hat ihr schon Angst gemacht.


    Und sie hat von sich aus angegriffen als ich dann in ihrer Nähe war.

    Nicht von sich aus angegriffen, sondern sie hat auf dein Verhalten reagiert. Sie fühlte sich bedroht und hat sich verteidigt. Sie fühlte sich in die Enge gedrängt und hat aus Angst gebissen, nicht aus Angriffslust. Das ist ein wichtiger Unterschied.


    Was für dich im Umgang mit dem neuen Hund wichtig ist: ihr beide habt noch keine Vertrauensbasis wie du sie mit deiner alten Hündin hattest. Deine kleine Rumänin kent dich noch nicht und hat gar keinen Grund, die ihr Vertrauen zu schenken. Deswegen muß man mit einem neuen Hund sehr viel vorsichtiger umgehen als mit einem alten Kameraden. Sonst kann es schlimme Mißverständnisse geben.


    Dagmar & Cara

  • Also tut mir leid falls das missverständlich war aber ich hab ihr nicht den Knochen weggenommen ich bin nur hinter ihr her und sie hat mich angegriffen und gebissen. Ich lasse sie auch in Ruhe fresse aber ich hab auch nicht genau gesehen was sie im Mund hatte als sie weggerannt ist darum bin ich hinterher. Und sie hat von sich aus angegriffen als ich dann in ihrer Nähe war. Ich kenne ihre Vorgeschichte nicht aber sie ist geimpft und gechipt und wir waren hier auch schon beim Tierarzt.

    Hi nochmal,


    das war jetzt gar nicht als Vorwurf gemeint. Aber wenn Du überhaupt nichts von ihrem Vorleben weißt, dass geh einfach mal davon aus, dass Du echt bei 0 anfangen musst, dass sie Kooperation mit Menschen gar nicht kennt.


    Heißt: Du hast da mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit einen Welpen, der von Beginn an gelernt hat, dass er sich durchschlagen muss, um zu überleben und die Welt auch genau aus dieser Warte betrachtet. Und da ist seine Reaktion einfach nur logisch.


    Wenn Du darauf damit antwortest, dass Du zeigst, dass Du größer und stärker bist und das auch gegen sie einsetzt, schraubst Du an einer Eskalation. Das mag eine gewisse Zeit funktionieren, kann sich aber rächen. Und es ist einfach nicht die Bahn für eine vertrauensvolle Partnerschaft. Sondern für eine echt nicht mehr zeitgemäße Hundeerziehung nach dem Motto „Mal so richtig zeigen, wer der Chef ist“.


    Besser ist es, sowas erstmal einfach souverän und ruhig, möglichst humorvoll - schon mit einem deutlichen körpersprachlichen (aber nicht bedrohlichem) „so nicht“- von sich abtropfen zu lassen. Und Ruhe und Sicherheit reinbringen über einen geregelten und nicht allzu fordernden Tagesablauf, feste Fütterungszeiten (bitte jetzt nicht mit Handfütterung anfangen), viel viel Schlaf und schönen gemeinsamen Erlebnissen.


    Es ist schon möglich, dass da noch ein paar hier nicht so willkommene Verhaltensweisen im Gepäck sind, sie ist ja nicht auf das Leben hier frühsozialisiert. Da machst Du aber mit viel Druck nichts besser. Geb Euch Zeit, Euch kennenzulernen.

  • Ich fasse zusammen


    Der Hund ist seit einer Woche bei dir, hat eine strapaziöse Reise hinter sich und du weißt nicht, was er in den ersten Wochen erlebt hat, jagst ihn "spielerisch" durch die Wohnung, während er etwas zu fressen hat und wunderst dich dann, wenn er sich nicht anders zu helfen weiß, als zu zu schnappen. Reagierst dann komplett über in dem du den Hund auf die Seite drehst bis er schreit und überlegst jetzt, ob der Hund einen Maulkorb braucht?


    Such dir bitte sofort einen Trainer, der euch unterstützt, sonst geht das ganz gewaltig in die Hose.

  • Ich hab nie gesagt, dass ich ihr ein Maulkorb holen möchte :) und Helfstyna so war das nicht. Ich bin in den Raum rein hab gesehen das sie an etwas kaut, wollte wissen was es ist und bin halt zu ihr gegangen und sie ist weggegangen und mit spielerisch meine ich einfach nur das ich nicht stampfend oder wütend Ihr hinterher gejagt bin. Ich wollte ihr nichts Böses und vielleicht war nach dem sie mich gebissen hatte eine Kurzschluss Reaktion meiner Seite aus aber ich wusste in den Moment nicht was ich tun sollte, ich dachte wenn ich es einfach ignorieren dann denkt sie, sie kann das wieder machen. Ich habe mich angemeldet um Ratschläge zu suchen falls sowas nochmal passiert aber ich ihr stellt euch jetzt bestimmt vor ich würde sie schlecht behandeln. Aber dann sagt doch mal wenn euer Welpe euch gebissen! Ich rede nicht von schnappen hätte, wie hättet ihr reagiert? Wir beide verstehen uns dennoch wir spielen immer noch miteinander und ich kann ihr draußen weiterhin Sachen aus dem Mund nehmen nämlich pferdekacke... sie hat keine Angst vor mir. Ich würde das nie wieder tun, damit ich das hier schonmal klarstellen kann. Ich brauche hier auch nichts mehr reinzuschreiben eure Ratschläge waren eine hundeschule zu besuchen und das werde ich in diesem Fall machen, denn so eine Situation will ich nie wieder haben.

  • Ich brauche hier auch nichts mehr reinzuschreiben eure Ratschläge waren eine hundeschule zu besuchen und das werde ich in diesem Fall machen, denn so eine Situation will ich nie wieder haben.

    Vll. noch die PLZ-Bereich, dann könnte Dir u.U. jemand einen guten Trainer empfehlen.

  • Aber dann sagt doch mal wenn euer Welpe euch gebissen! Ich rede nicht von schnappen hätte, wie hättet ihr reagiert?

    Einer meiner Hunde ist inzwischen ein erwachsener, 19 Kilo schwerer Miniatur Bullterrier.

    Der hat, wie es völlig normal für kleine Welpen ist, seine spitzen Welpenzähne ordentlich eingesetzt. Weil er, wie jeder Welpe, erst lernen musste das wir Menschen super empfindliche Haut haben und wir Schmerzen haben wenn er mit mir so umgeht wie er es von seinen Geschwistern gewöhnt ist.

    Mein Sohn war zu dem Zeitpunkt 11 Jahre alt, meine Nichte hat zu dem Zeitpunkt fast komplett hier gewohnt und war grad mal 4.

    Was glaubst du wohl was man mir für Angst machen wollte, von wegen Kampfhund und Kinder? Meine Mutter, meine Schwiegereltern, die Mutter meiner Nichte, alle möglichen Leute haben hier am Rad gedreht von wegen der kleine Kampfhundwelpe beißt und gehört sofort bestraft sonst bringt der mir die Kinder um.


    Joah. Ich hingegen wußte aber wie Welpen halt ticken. Ja, es war scheiße anstrengend mit dem kleinen Alligator, ja ich hab geblutet und das mehr als einmal.

    Niemals aber hat mein Welpe vor Angst schreien müssen.

    Das allerschlimmste was ich gemacht habe war das ich ihn einmal eine einzige Ohrfeige verpasst habe.

    Und zwar als er mir entweder in der Nase oder der Lippe hing, innen drin, mit den fiesen spitzen Welpenzähnen und kräftig zugehackt hat. Ich hab vor Schmerz einfach reagiert, während mir die Tränen liefen und dann auch gleich das Blut.


    Wir haben also einen Welpen der mich im Spiel so verletzt hat bis ich richtig heftig geblutet habe, der dafür eine Ohrfeige kassiert hat.

    Und einen Welpen der aus Angst vorm Verhungern (denn das war es vermutlich) seinen Knochen verteidigen will nachdem er (aus seiner Sicht) von dir angegriffen wurde. War deine Reaktion angemessen?




    Übrigens: Wenn du in den Raum kanst und erst nachsehen musst worauf dein Welpe kaut läuft schon was schief. Hier lag bei allen Welpen nichts herum was sie nicht gedurft hätten. Ich musste nie gucken was sie da haben, weil es unter Garantie etwas war das sie haben durften. Das sollte bei euch auch so sein.


    Was Trainer und Hundeschule angeht: Such dir bitte, bitte keine die auch nur annähernd das lehrt was dein Nachbar meint. Und wohl auch du meinst, denn irgendwo muss der Gedanke und die Sorge "Ich muss sofort heftigst reagieren damit sie das nie wieder macht!" ja herkommen.

    Leider sind so veraltete Theorien noch immer sehr, sehr weit verbreitet. Und auf den ersten Blick schadets ja auch nicht.... Aber nur weil man es nicht sieht heißt es nicht das es nicht da ist. Wir Menschen sind in Sachen Hunde lesen eh ziemlich schlecht, bemerken garnicht wenn der Hund uns im Auge behält weil er nun unsicher ist ob und wann wir uns wieder in so ein Monster verwandeln.


    Es ist so wichtig das wir verstehen warum der Hund so ist wie er ist. Was er sagt, wie er zeigt das etwas falsch läuft. Nicht nur der Hund muss auf uns hören, er ist doch kein Sklave. Auch wir müssen auf ihn hören, ihm einen gewissen Respekt entgegenbringen.

    Jeder meiner Hunde darf und soll knurren. Ich möchte das sie mir sagen wenn es nicht mehr geht. Gleichzeitig haben auch alle Hunde gelernt das ich manchmal einfach durchziehen muss was ich grade tue, auch wenn sie knurren. Verbandswechsel zB. Irgendwas was ihnen wehtut, aber eben notwendig ist.

    Und sie vertrauen mir auch dann. Auch wenn sie knurren und murren und nörgeln. Weil sie in den Jahren des Zusammenlebens mit mir einfach wissen das sie mir vertrauen können.



    Oh, noch was: Kein Kind, oder Erwachsener, hat was an deinem Hund zu suchen, außer du selbst. Dein Hund ist kein öffentlicher Streichelzoo, kein Spielzeug für andere und auch keine Kinderbespaßung.

    Schon garnicht wenn dein Hund grad was frisst, ein Spielzeug hat oder sonstwas.

    Meine 2 Hunde sind sehr unterschiedlich. Der Kleine ist immer da, immer bereit zu kuscheln. Der Große mag das nicht und muss das auch nicht ertragen. Er weiß er kann weggehen, oder mich ansehen, und ich verhindere dann das er weiter belästigt wird.

    Ist für manche Leute da draußen schwer zu verstehen, aber es sind meine Hunde und somit auch meine Regeln.

  • Ich wollte ihr nichts Böses

    Das ist dem Hund aber vollkommen egal.

    Du bist noch immer eine Fremde in einer fremden Umgebung und hast dem Hund Angst gemacht, aber das siehst du offenbar nicht.

    Es ist egal, wie du es gemeint hast, wichtig ist nur, wie es beim Hund ankommt.

  • Es ist halt immer einfacher dem Hund die Schuld zu geben „der Hund hat mich gebissen ! Ich musste ja irgendwie reagieren, sonst greift der später Kinder an“ als die Ursache bei sich selber zu finden „ich bin spielerisch hinter her gejagt ! Kurzschluss Reaktion“


    Ich glaube erst wenn du es schaffst die Sicht auf die Dinge zu ändern, und wirklich verstehst, dass ohne dein Verhalten die Situation gar nicht eskaliert wäre, kann man dir auch sinnvolle Tipps geben.

    Das war nämlich deine Schuld, nicht die des Hundes. Der Hund hat sich einfach nur seiner Art entsprechend verhalten.

  • Ich wollte ihr nur damit eine klare Grenze zeigen und Ich hatte keine Absicht ihr was Böses zu tun.

    Deine Einstellung, dass Du ihr eine "klare Grenze" aufzeigen willst, indem Du sie zu Boden drückst und in Todesangst versetzst (nicht übertrieben, ein Hund HAT Todesangst in dieser Situation), ist so komplett falsch, dass Du sofort, aber wirklich sofort, Dich um eine gute Ausbildung für Dich kümmern solltest bei einem kompetenten Trainer, der Dir Hundeverhalten und -erziehung erklären kann, aber ohne Gewaltanwendung an einem 4-monatigen Welpen!

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