Mir fehlt die emotionale Distanz zum Nachbarshund (Achtung lang)

  • Das finde ich jetzt aber schon arg übertrieben.

    Dann dürfte hier im Forum gar nicht mehr von Begegnungen mit anderen Menschen gesprochen werden, weil irgendwer könnte ja anhand von Herkunftsort, Gegend, Aussehen, Auftreten, Hund, Rasse und Name (des Hundes) wissen wen man in seinem Beitrag da gerade meint.


    Sehe ich auch so.

    Hier wird so viel über Dritte geschrieben, oft sogar noch detaillierter und vor allem deutlich negativer, da sollte dieser Thread hier doch kein Problem darstellen.


    Ja, kann man so sehen, hab ich auch kein Problem mit. ICH sehe es jedoch anders. Hier wird unter Anderem eine Krankengeschichte ausgepackt. Und nur, weil woanders noch negativer über fremde Leute gesprochen wird, muss beides ja nicht in Ordnung sein.


    Ist eigentlich auch vollkommen OT, ich wollte nur drauf hinweisen, dass der Name des Hundes ruhig genannt werden kann, weil eh jeder wissen wird, um wen es geht und der Name des Hundes nur noch ne Kleinigkeit ist.

  • Es ist ein mieses Gefühl, an einem Hund zu hängen, der einem nicht gehört (oder auch an "mitgebrachten" Kindern des Partners). Vor allem, wenn der vom Besitzer anders behandelt wird, als es den eigenen Vorstellungen entspricht. Ich persönlich würde rechtzeitig die Reißleine ziehen. Aber das geht ja hier nicht, wenn du den Hund sowieso ständig siehst und ihn eines Tages vielleicht auch übernehmen wirst. Deshalb: Hol dir doch wirklich einen eigenen Hund. Den kannst du nach deinen Vorstellungen erziehen und trainieren. Wenn du den Nachbarshund übernimmst, hast du dann eben zwei Hunde.

  • Danke für eure Rückmeldungen - auch bzgl. der Idee, etwas mit ihm zu apportieren. Wenn ihr auch denkt, das würde die Beziehung zu eng machen, nehme ich davon Abstand.


    Noch kurz zum Verständnis. Wir sind im Freundes- und Bekanntenkreis immer wieder gern in Anspruch genommene Hundesitter und da käme ich nie und nimmer auf die Idee, mit dem Hund zu arbeiten.

    Da ist es aber eben auch so, dass sich die Besitzer selbst ausreichend um den Hund kümmern (können). An fremde Hunde, die daheim einfach ein rundum tolles Leben haben, würde ich mein Herz auch nicht so hängen. Da ist die emotionale Distanz einfach durch und durch gegeben, weil ich ja spüre, wie glücklich der Hund mit seinem Leben zu Hause ist.

    Auch wir hatten eine Hundesitterin bei unserem Filou und auch ich hätte da ebenfalls nicht gewollt, dass man sich "einmischt". Ich wollte sogar, dass unser Filou ausschließlich bei uns zu Hause betreut wird ;-)

    Aber wie geschrieben, hier lbeim Nachbarshund aufe ich mehr Gefahr zu viel zu tun (schwimmen, apoortieren, kleine Wanderung) weil die Leute alleine ihrem Hund nicht gerecht werden können und all das eben nicht mit ihm machen. Und Frauchen sehr froh zu sein scheint, dass ihr Großer nun etwas mehr ausgelastet ist, da ihr das früher auch sehr wichtig war, als sie selbst noch mobil war.

  • Wenn ihr da offen drüber reden könnt, dann ist das für alle ein Gewinn...... der Hund hat mehrere Frauchen, die ihn lieben und denen er am Herzen liegt..... die Besitzerin muss sich nicht um den Hund sorgen, wenn sie es nicht mehr kann, weil sie weiß, dass er bei euch genauso geliebt wird..... das kann richtig toll sein

    In solchen Konstrukten ist nur kein Platz für Eifersüchteleien, und man muss dem anderen Vertrauen können


    Etwas anders, aber sicher sehenswert zu dem Thema: Seite an Seite mit Julia Roberts, ein unglaublich bewegender Film

  • Etwas anders, aber sicher sehenswert zu dem Thema: Seite an Seite mit Julia Roberts, ein unglaublich bewegender Film

    Fand den schrecklich. Also nicht den Film, aber die Situation der "Zweitfrau" und dass sie das so mitmacht. Aber zum Glück ist es ja gut ausgegangen.

  • Ich würde das Thema "Training" mit der Besitzerin besprechen. Wenn es sie glüclich macht, den Hund ausgelastet zu sehen, wird sie das u.U. gar nicht so doof finden- aber absprechen würde ich es.

    Dass Du dort unterstützt finde ich toll- ebenfalls glaube ich, dass es etwas unglaublich entlastendes hat, zu wissen, dass der geliebte Hund in jedem Fall eine gute Option hat, wenn man selbst nicht mehr für ihn sorgen kann.

  • Man muss vorsichtig sein, dass man sich nicht zu sehr einmischt in die Angelegenheiten der Hundebesitzer. Wenn die Halter es gut finden, kann man natürlich dem Hund noch was beibringen und trainieren. Es kann aber auch sein, dass ihnen das zu viel ist und sie dann Abstand nehmen, dann hätten weder der Hund noch du etwas gewonnen.


    Mir hat im Stall eine Einstellerin, die sich echt gut mit Pferden auskennt, erzählt, sie hatte mal ein Pferd, das alt und nicht mehr reitbar war. Eine Frau und ihre Tochter, keine Reiter, die immer dort spazieren gegangen sind, hatten dann angefragt, ob sie mit dem Pferd ein bisschen was machen könnten, spazieren gehen, bissi putzen und betüdeln... hatte sie nichts dagegen, war sogar froh drum.

    Irgendwann uferte das aber so aus, dass die beiden Frauen Krankheiten gesehen haben, die nicht da waren und Physio und Therapien einforderten für das alte Pferd... das war dann der Punkt, wo die Besitzerin einen Schlußstrich gezogen hat und das Pferd stand von da ab nur noch auf der Koppel.


    Es muss bei euch natürlich nicht so kommen, aber wenn der Mann der Besitzerin eher speziell ist, kann dein Engagement auch nach hinten losgehen und du verlierst den Hund, wenn du dich zu sehr einbringst.


    Vielleicht wäre doch langsam für dich der Zeitpunkt gekommen, für dich selbst nach einem Vierbeiner zu schauen und dich so um dein Bedürfnis zu kümmern, für eine Fellnase da zu sein.

  • Ich finde die Idee einen eigenen Hund zu holen da eher ungut.

    Es geht um dein inneres Gleichgewicht, das ist allein deine Aufgabe! Nicht die eines Hundes.

    Wenn du dann all deinen Fokus nur auf deinen legen willst, dann ist das auch nicht besser. Der Hund ist doch nichts zum Ablenken!


    So wie du schreibst habe ich das Gefühl das vieles für dich "ganz schlimm" ist. Das der Hund bei Rauchern lebt bringt dich zum Weinen. Das hat nicht mehr viel mit "mir fehlt emotionale Distanz" zu tun, finde ich. Du glaubst der Hund leidet wenn du nicht mehr so oft da ist und knüpfst es an deine Person.

    Ja, ich finde du übertreibst.

    Er lechzt soooo sehr nach der Abwechslung die nur du ihm bieten kannst, so liest sich das. Das ist ein Retriever, der freut sich im allgemeinen über Menschen. Wenn die dann noch "Oh, mein Kleiner, mein armer Kleiner, mein Schatzi!" Leute sind weils der Hund ja so schlecht hat zuhause, dann flippen die erst recht. Aber nicht weil man die Rettung für den Hund ist.

    (Und ich frag ich mich ob er wirklich vor Freude ausflippt oder ob er rumfiddelt)


    Ich hätte übrigens mit dem Gassigeher geschimpft bei der "Wer ruft den Hund" Sache. Was ruft der den Hund denn überhaupt? Und dann auch noch ein zweitesmal?

    Aber dein Zorn richtet sich aufs Herrchen. Klar, er hätte net so schreien müssen. Aber wenn ich doch sehe das der Hund Ärger kriegt, wieso ruf ich den wieder?


    Mein Rat wäre dich emotional zu lösen und da wieder klarzukommen.

    Deine Aufgabe. Nicht mit irgendeiner Ablenkung.

    Mach dir klar das es der Hund da überhaupt nicht so schlecht hat wie du glaubst. Mach dir klar das es dich überhaupt nichts angeht.

    Sei eine Hilfe, das ist super!

    Aber überleg mal jemand wäre dir so gekommen wegen Filou. Hättest du das toll gefunden?

  • Danke für eure Antworten.


    Für mich interessant, wie die Meinungen auseinander gehen. Das kann ich auch so annehmen. Deshalb habe ich auch hier geschrieben, weil ich einfach verschiedene Meinungen hören wollte.


    Eine Sache will ich aber nicht so stehen lassen hier:

    Ich habe nie geschrieben und es schon gar nicht gemeint, dass es der Hund dort schlecht hat. Ja es gab Dinge, die ich hier erwähnte, die mir nahe gehen obwohl es mich nichts angeht (starkes Rauchen in geschlossenen Räumen, Hund ungerechtfertigterweise anbrüllen). Aber ich schrieb ja eben in dieses Forum, weil ich von mir aus merke, dass ich den Hund emotional zu sehr an mich ranlasse und es mir schwer fällt zu denken "ok, ich laufe und ansonsten ist mir alles egal". Zumal Frauchen auch ganz froh ist, dass ich nicht so denke. Sie war sehr dankbar, dass ich mich anbot, zum TA zu fahren, im Zoohandel Besorgungen zu machen etc.

    Ich schrieb auch, dass er bestes Futter bekommt, im Bett schlafen darf, kaum alleine sein muss, man extra einen Gassigeher bezahlt, damit er regelrecht Auslauf bekommt. Das wollte ich einfach nochmals klarstellen, dass ich nie sagen wollte, der Hund habe es schlecht.


    Mir tut das unendlich leid für sein Frauchen, dass es ihr so schlecht geht. Und ich (und sie ebenfalls) fand es traurig, dass der Hund nun zu kurz kommt. Deshalb bot ich meine Hilfe an. Und dann passierte eben das, weshalb ich in das Forum schrieb, dass er mir etwas zu sehr ans Herz wuchs.

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