Hat der Tierschutz einen schlechten Ruf?

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    Berlin: Kodderschnauzen, die mir den besten Hund der Welt gegeben haben, obwohl ich den gar nicht wollte. Und die allerliebste Katze war auch daher...

    Ohne Infos, eher so: nimm und tschüss, aber was ich da so an Käufern sah war heftig. Von mir bekäme keinen ein Tier.

    .......

    Da hab ich aktuell aber ganz andre Erfahrungen..... Man muß den Hund mehrfach besuchen, die checken einen auf Herz und Nieren, gucken sich den Umgang mit dem Hund an, stellen tausend Fragen und gehen auf Nummer Sicher, daß es wirklich paßt. Gerade mit Problemhund. Lieber sitzt ein Hund etwas länger, als der falschen Person mitgegeben, wo es sehr wahrscheinlich eskalieren (woran erinnert mich dieses Wort nur gerade *gggg) wird.


    Ich habe echt ausführlichst ALLE Infos zum Hund bekommen, auch was Krankheiten betrifft, der wurde nochmal durchgecheckt, geimpft, und mit SpotOn und frisch entwurmt und mit den nötigen Medikamenten abgegeben.


    Das ist wahrscheinlich da wie überall: es kommt drauf an, an wen man gerät.....

  • Noch net fertiggelesen, aber: wenn ich mir immer vorstelle, was ich tun würde, wäre Bibi mal trächtig geworden....Das Einzige, was mir dazu jedes Mal einfällt: ich könnte KEINEN der Welpen abgeben.... Mir wär KEINER der Käufer gut genug, ich würde überall Haare in der Suppe finden. Eßlöffelweise. Ich weiß gar nicht, wie ein Züchter das schafft, sich von seinen Kleinen zu trennen.... *gg


    Also paß ich immer auf wie n Schießhund, daß da nix passiert.


    Aber genau unter diesem Aspekt sehe ich das auch, wenn "der Tierschutz", sprich, die Menschen im Tierschutz, die halt schon so ziemlich alles gesehen haben, was schiefgehn kann im Leben eines Tiers, entsprechende Ansprüche an künftige Halter eines Tiers stellen. Natürlich will man, daß das Tier untergebracht ist. Aber eigentlich will man nur das Beste, und dieser Bewerber kann doch jenes net, dieser hat kein XY, ein Weiterer erscheint einfach unfähig, der Vierte hat komische Erziehungsvorstellungen, der fünfte - ne, das erinnert mich an Hund xyz, dem dies oder das passiert ist, an den geb ich keinen Hund ab.... Versteht Ihr, was ich sagen will? Jeder, der im Tierschutz arbeitet, bringt andre Voraussetzungen mit, jeder hat Anderes erlebt im Zusammenhang mit Tieren und suboptimaler Haltung, also hat jeder andre Vorstellungen über den idealen Halter für Tier xyz. Die wollen alle nur das Beste, aber das ist mit SIcherheit so manches Mal eine Gratwanderung, und man kann Bewerbern halt net hinter die Stirn gucken - man kan Fähigkeiten und Gegebenheiten abklopfen, aber wie dann im Alltag mit dem Hund umgegangen werden wird, oder wie sehr die Leute dranbleiben, an Problemen zu arbeiten und gewillt sind, das längere Zeit durchzuziehen, das kann ich mit keiner Prüfung der Welt zuverlässig sagen, da bleibt dem Tierschützer und Tierheimmitarbeiter halt nur das Bauchgefühl....


    Und ich denke, mit den Jahren und zunehmender Menge an Tieren im Tierheim oder vermittelten Tieren steigt halt das "wird schon gut gehen", weil man sonst auf allen Tieren sitzenbleibt, oder die Wurschtigkeit, weil DEN idealen Halter kann man sich halt net backen..... und so kommts dann halt drauf an, wen man bei der Vermittlung "erwischt". Und gerät man dann an einen unsicheren Menschen, der neu im Tierschutz ist, auf "Nummer Sicher" gehen will für jedes Tier - dann ist halt auf einmal "der Tierschutz" scheiße, die wollen gar keine Hunde "loswerden", die sind gemein und überhaupt, haben sie es auf genau DEN Bewerber abgesehen gehabt. *gg Und das kann man ja auch hier im Forum oft genug lesen, wie böse es ist, wenn nicht jeder auf Anhieb jeden Hund in die Hand gedrückt bekommt.


    Das ist halt ein sehr zweischneidiges Schwert, und auf beiden Seiten stehen Menschen mit Erfahrungen, mit Emotionen, mit Hoffnungen, und der Mensch ist halt nicht dagegen gefeit, seiner Enttäuschung dann daruber Ausdruck zu geben, indem er die Gegenseite schlecht macht. Dabei wollen es alle Beide nur gut machen, aber was gut ist, darüber gibts halt so viele unterschiedliche Meinungen wie es Tierhalter gibt.... Schade drum - denn auch Solche, die es nicht perfekt machen, fangen halt einfach irgendwo an, um die schlimmsten "Schmerzen" vor Ort zu lindern, auch wenn das Konzept net ganz schlüssig ist, die wollen einfach nur helfen. Und das dann zu verteufeln, ist halt so ne Sache.... Dann lieber selbst mit engagieren. Und schon ist "der Tierschutz" wieder ein kleines Stückerl besser......

  • Und ich denke, mit den Jahren und zunehmender Menge an Tieren im Tierheim oder vermittelten Tieren steigt halt das "wird schon gut gehen", weil man sonst auf allen Tieren sitzenbleibt, oder die Wurschtigkeit, weil DEN idealen Halter kann man sich halt net backen..... und so kommts dann halt drauf an, wen man bei der Vermittlung "erwischt". Und gerät man dann an einen unsicheren Menschen, der neu im Tierschutz ist, auf "Nummer Sicher" gehen will für jedes Tier - dann ist halt auf einmal "der Tierschutz" scheiße, die wollen gar keine Hunde "loswerden", die sind gemein und überhaupt, haben sie es auf genau DEN Bewerber abgesehen gehabt. *gg Und das kann man ja auch hier im Forum oft genug lesen, wie böse es ist, wenn nicht jeder auf Anhieb jeden Hund in die Hand gedrückt bekommt.

    Naja, mag ja menschlich sein. Aber man muss auch mal die Zusammenhänge sehen, finde ich. Sonst bin ich da falsch.

    Ich wollte mal aus dem hiesigen TH einen Hund übernehmen. Durch Zufall kannte ich den Hund sogar, die Besitzerin war verstorben. Im TH hat man mich wie einen Deppen behandelt, ernsthaft. Ich hatte bereits über 20 Jahre Hundeerfahrung (Rottweiler und Schäferhund), der Hund wäre auf einen Hof gekommen, der 800 Meter von der nächsten Straße entfernt liegt und - bis auf die Einfahrt - von großen Hecken umgeben war. Wie gesagt, ich kannte den Hund durch die Vorbesitzerin, das war eine sehr freundliche Schäferhunddame, die auch bis dato ähnlich gehalten wurde, wie das bei uns der Fall gewesen wäre.

    Ich habe den Hund nicht bekommen, ich hätte den kompletten Hof erst einzäunen müssen, sonst wäre der Hund ja weggelaufen. Außerdem war ich ja berufstätig, mein LG war aber zu Hause tätig, der Hund hätte maximal wenn er mit den Pferden im Gelände unterwegs gewesen wäre, für 2 Stunden im Stall verbracht. Stalltüren vorne und hinten zu, Hund hätte da 8 Boxen und die Stallgasse zur Verfügung gehabt.

    Ja - das geht ja gar nicht! Der Hund müsse ja erstmal an Pferde gewöhnt werden, das ist nicht einfach, so jung ist der ja nicht mehr! - Der Hund KANNTE Pferde, die Vorbesitzerin hatte auch Pferde.

    Und überhaupt, den Hund im Stall einsperren - das ist ein NoGo.

    Ja gut, hab ich mir dann gedacht - dann behaltet den Hund im TH auf 6 qm Fläche, wenn ihr meint, dass das besser ist. *kopfschüttel* Der Hund ist letztendlich im TH nach 1,5 Jahren verstorben. *nochmehrkopfschüttel*

    Das sind dann so Sachen, da hört es bei mir echt auf. Die Haltung im TH ist jetzt nun auch nicht das Nonplusultra, würde ich mal behaupten.

  • Ja.

    Anderer Ort, andere Zeit. Wundert mich jetzt nicht, dass jemand anders als ich, dann andere Erfahrungen macht.

  • Patti , was du beschreibst, stört mich auch oft in Tierheimen und TS-Vereinen, die ganzen Dogmen und Prinzipien und alles, was über den eigenen Vorstellungshorizont hinausgeht, wird abgelehnt.

    Ja gut, hab ich mir dann gedacht - dann behaltet den Hund im TH auf 6 qm Fläche, wenn ihr meint, dass das besser ist. *kopfschüttel* Der Hund ist letztendlich im TH nach 1,5 Jahren verstorben. *nochmehrkopfschüttel*

    Wie alt war denn der Hund als du ihn übernehmen wolltest?

    Das sind dann so Sachen, da hört es bei mir echt auf. Die Haltung im TH ist jetzt nun auch nicht das Nonplusultra, würde ich mal behaupten.

    Da kommt immer das Argument, das sei ja nur vorübergehend. Vorübergehend ist aber manchmal ganz schön lang und in deinem Fall war es dann endgültig. :(

  • Und es ist glaube ich auch ein wenig davon abhängig, was der Mensch sich bei der Adoption eines Tierschutzhundes vorstellt, es gibt viele die sich darüber im klaren sind, dass ein Hund vieles im Gepäck haben kann, sich darauf einstellen und daran arbeiten, aber leider gibt es ja auch viele naive Menschen die glauben, dass der Hund ihnen ewig dankbar sein wird weil er ja von ihnen gerettet wurde und nun ein tolles Leben hat.

    Genau, und dann ist wieder " der Tierschutz" verantwortlich. Leider klären die Tierschutzorgas die Adoptanten manchmal auch nicht umfassend auf, so dass Erwartungshaltungen geweckt werden, die nicht erfüllt werden können.

    Seit einigen Monaten führe ich Vorkontrollen für unterschiedliche Tierschutzvereine durch. Die Adoptanten sind in der Regel sehr engagiert und bemüht, haben aber häufig keine Erfahrungen mit Tierschutzhunden aus dem Ausland. Eigentlich brauchen sie eine engmaschige Betreuung und Beratung, das können die meisten Orgas einfach nicht leisten. Hunde retten um jeden Preis kann nicht die Lösung sein, eher weniger Hunde in ausgewählte und gut betreute Pflege- und Endstellen.

  • Gassigaengerin - der war schon etwas betagter, ich meine 8 oder 9 Jahre. Der hätte bei mir noch ein paar tolle Jahre haben können unter ähnlichen Bedingungen, wie er sie gewohnt war. Vielleicht hätte er sogar noch etwas länger leben können, weil er sich viel mehr hätte bewegen können.

    Aber das stand ja leider nicht zur Diskussion, weil meine Art der Hundehaltung ja als suboptimal bewertet wurde....einen Schäferhund als "Hofhund" zu halten, das geht ja gar nicht....

  • Der Ort ist derselbe - wann das bei Dir war, kann ich natürlich net sagen *ggg

    Sprichst du auch vom Tierheim Lankwitz?

    Ne, das war ja irgendwann umgezogen - ich sprech von heute und damit natürlich dem Aktuellen..... Wenn das bei Dir so lang her ist, daß das noch Lankwitz war, dann war das mit Sicherheit auch ne andre Leitung und v.a. andre Leute. Was den Unterschied erklären würde ;-)

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