Hat der Tierschutz einen schlechten Ruf?
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Gassigaengerin - der war schon etwas betagter, ich meine 8 oder 9 Jahre. Der hätte bei mir noch ein paar tolle Jahre haben können unter ähnlichen Bedingungen, wie er sie gewohnt war. Vielleicht hätte er sogar noch etwas länger leben können, weil er sich viel mehr hätte bewegen können.
Aber das stand ja leider nicht zur Diskussion, weil meine Art der Hundehaltung ja als suboptimal bewertet wurde....einen Schäferhund als "Hofhund" zu halten, das geht ja gar nicht....
Ja Patti, das meine ich: Man muss ins Raster der Vorstellungen des Tierheims oder der Orga passen, das ist son ein Knackpunkt bei Tierschutzhunden.
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Sprichst du auch vom Tierheim Lankwitz?
Ne, das war ja irgendwann umgezogen - ich sprech von heute und damit natürlich dem Aktuellen..... Wenn das bei Dir so lang her ist, daß das noch Lankwitz war, dann war das mit Sicherheit auch ne andre Leitung und v.a. andre Leute. Was den Unterschied erklären würde ;-)
1995
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ok - na, dann sind das nur schlappe 25 Jahre.... *hust.....
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Die Zeit rast
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Ich habe das Gefühl das man gerne in Foren und Sozial Media auf den Tierschutz "einprügelt" weil es da ja so schön anonym ist und keiner die "wahre Geschichte" kennt.
Ich hatte damals einen Rehpinscher in der Vermittlung der sich gerne mal in der Hand verbissen hat und echt ein Pinscher der schwierig im Umgang war. Wir haben das auf der Homepage ausführlich beschrieben und da stand echt nichts gutes damit die die sich melden wirklich wissen was auf sie zu kommt.
Da ruft mich eine Dame an die will ihn unbedingt haben ich unterhalte mich mit ihr am Telefon und höre immer wieder Kinderlärm im Hintergrund. Frage sie dann ob bei ihr Kinder leben. Ja sie hat eine 3jährige Tochter. ??????????????????? Ich erkläre ihr noch mal ausführlich wie der Hund ist und das der auf gar keinen Fall zu Kindern kann. Sie hatte auch noch keinen Hund? Nur an erfahrene Hundehalter! Ich habe ihr dann erklärt das sie als Interessentin für den Hund nicht in Frage kommt. Wenn sie ihr Kind nicht schützen möchte muss ich es tun! Die Beschimpfungen und Hasstriaden die die Frau losgelassen hat möchte ich hier mal nicht wiederholen. Echt unter aller Sau. Dann mal schnell bei Facebook rein und all den Hass wegen der blöden Trine vom Tierschutz ablassen die ja keinen Hund vermitteln will. Natürlich ohne die wichtigen Details zu schreiben.
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Ich will gar nicht anzweifeln, dass es auch so laufen kann.
Aber weitaus häufiger erlebe ich das Gegenteil.
Wundervolle, romantische Beschreibungen aus der Ich-Perspektive des armen geprügelten Tieres, das nur glücklich sein will und soooo dankbar sein wird, weil man es rettet.
Da krieg ich ähnlich "Plaque" wie bei diesen "Letzter Brief eines Hundes an sein Herrchen"
Meiner Meinung nach würde schon helfen, wenn wir von diesen vermenschlichten Beschreibungen weg kämen.
Neulich gelesen: "xy ein Hund mit starkem Charakter" - 4 Jahre alter HSH-Rüde, sitzt seit 2 Jahren im Tierheim.
Zwischen den Zeilen: ressourcenverteidigend, territorial, hat schon 2x "gezwickt"
Sucht "eine Familie (gern mit Kindern), die ihn endlich liebt und ihm die schönen Seiten des Lebens zeigt, die er bisher nie kennen lernen durfte."
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Eigentlich kannst du schreiben was du willst es interessiert die Masse der Leute eh nicht. Sie vergucken sich in den Hund den sie auf irgendeinem Foto gesehen haben und wollen den dann haben ob es passt oder nicht. Wenn du dann nein sagst bist du der Böse. Ich habe mir immer viel Mühe gegeben die Hunde richtig zu Beschreiben aber meist hat man leider das Gefühl das ist vergeudete Mühe die Leute interessiert es nicht wirklich. Wenn sie eine Französische Bulldogge haben wollen wird die gekauft ob es passt oder nicht. Hauptsache ich hab so eine.
Wer mal eine Zeit lang in einem Großstadttierheim die Hunde und Katzen entgegengenommen hat die dort abgegeben wurden und sich die Gründe der Leute angehört hat der bekommt ein ganz neues (nicht positives) Bild von den Menschen.
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Ja, diese schmalzigen Anzeigen. Ich werde davon auf Facebook geradezu erschlagen. Da werden "liebevolle, menschenbezogene Hunde, die sich einfach nur liebe und ein warmes Zuhause wünschen" in die Kamera gehalten und wenn man dann ein Video sieht, auf dem diese Hunde dann von den tierfreundlichen Menschen (wohl auch in ihrer Verzweiflung weil ihnen das Tierheim aus allen Nähten platzt, weil sie zu keinem Hund nein sagen können) massiv bedrängt werden (um zu zeigen wie nett diese Hunde sind) und der Hund es entweder resigniert über sich ergehen lässt oder in Angststarre, während eine Familie, am liebsten noch mit Kindern, in Deutschland für den Hund gesucht wird und man als Hundekenner mit dem rudimentärsten Wissen einfach weiß, dass das absoluter Mist ist.
Oder Vermittlungstexte aus der Ich-Perspektive. Hatte unser Tierheim hier vor Ort auch eine Weile drauf. Texte, in denen der Hund teils so vermenschlicht dar gestellt wird, dass man sich in Fremdschämen gewunden hat. Das Tierheim hat seine Texte mittlerweile geändert. Haben wohl selbst gemerkt, dass es Mist war.
Tierschutzhund, die in eine kleine Großstadt vermittelt werden, in der sie auf Grund der ganzen ungewohnten Eindrücken in Dauerstress leben, bis sie entweder ausreißen oder so zu machen, dass sie resignieren. Ersteres ist immer die Schuld des neuen Besitzers und letzteres eine "Erfolgsgeschichte".
Und so geht es immer weiter und weiter.
Der Tierschutz ist ja nicht per se eine schlechte Institution. Aber einfach nur machen und das in manchen (!) nicht einmal gut, ist kein Tierschutz. Es gibt die echten guten Seiten des Tierschutz. Super Vereine die vernünftig beraten und vermitteln. Von denen hört man kaum was, weil Mensch dazu neigt lieber das negative zu benennen (deswegen steht man im Supermarkt auch immer nur an der längsten Schlange).
Im Moment werde ich wieder von allen Seiten mit einer wahren Welpenschwemme überrollt und tut mir leid, manchmal frage ich mich dann auch, wie 50 Welpen sich alle so ähnlich sehen können, wenn sie angeblich Straßenhunde sind....
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Eigentlich kannst du schreiben was du willst es interessiert die Masse der Leute eh nicht. Sie vergucken sich in den Hund den sie auf irgendeinem Foto gesehen haben und wollen den dann haben ob es passt oder nicht. Wenn du dann nein sagst bist du der Böse. Ich habe mir immer viel Mühe gegeben die Hunde richtig zu Beschreiben aber meist hat man leider das Gefühl das ist vergeudete Mühe die Leute interessiert es nicht wirklich. Wenn sie eine Französische Bulldogge haben wollen wird die gekauft ob es passt oder nicht. Hauptsache ich hab so eine.
Wer mal eine Zeit lang in einem Großstadttierheim die Hunde und Katzen entgegengenommen hat die dort abgegeben wurden und sich die Gründe der Leute angehört hat der bekommt ein ganz neues (nicht positives) Bild von den Menschen.
Nur weil Teile der Menschheit oberflächlicher und unüberlegter wird, muss man dieses Klientel nicht auch noch absichtlich mit geschönten Texten bedienen.
Es gibt in meinen Augen keine Entschuldigung, für diesen unsinnigen Trend, aus Charakterbeschreibungen Märchen-Ich-Erzählungen zu machen.
Für mich ist das schon der erste Punkt in Sachen Seriösität. Möchte ich ernst genommen werden und seriös sein, muss ich mich auch so nach außen präsentieren und so kommunizieren und nicht versuchen mit Texten auf Insta-Fangirl-Niveau ein breiteres Publikum anzulocken.
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Für mich ist das schon der erste Punkt in Sachen Seriösität. Möchte ich ernst genommen werden und seriös sein, muss ich mich auch so nach außen präsentieren und so kommunizieren und nicht versuchen mit Texten auf Insta-Fangirl-Niveau ein breiteres Publikum anzulocken.
Jow, und sich dann darüber beschweren, dass man sich auch noch verstärkt das falsche Publikum heranzieht. Das Ergebnis obendrein für ein schlechtes Menschenbild heranziehen und als wäre das nicht genug, im Anschluss sich wundern, wenn der Ruf gelitten hat. Man macht sich seinen Ruf in der Regel selbst. Gute, seriöse Organisationen behalten ihren guten Ruf. Daran ändert auch nichts ein evtl. vorkommender, zorniger FB Eintrag eines enttäuschten Interessenten.
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