Hat der Tierschutz einen schlechten Ruf?
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Ich denke, vielfach ist er Ruf "des Tierschutzes" auch einfach etwaigem Unverständnis oder Ahnungslosigkeit auf beiden Seiten geschuldet...
Diejenigen, die den Hund gut meinend vermitteln, kennen den nur so, wie er sich im Tierheim gibt. Kommt er daheim an, gibt er sich oft komplett anders, wie ich gerade am eigenen Leib erlebe.
Das ist vielen Menschen so einfach nicht bewußt. Viele Tierheime schreiben das heutzutage irgendwo im Kleingedruckten auf der Website oder im Vertrag schon dazu, daß sie das Tier nur so beschreiben können, wie es im Tierheim sich zeigt. Aber mir wird zB viel zu wenig betont, womit man als Halter alles rechnen muß, wenn man den "lieben, verspielten Hund, der nur eine liebevolle Hand sucht" zu sich holt. Daß der u.U. jagdtriebig sein kann bei Straßenhunden aus Ländern, wo es Galgos etc. gibt, die da halt auch mitgemischt haben könnten, etc. etc.
Und die Halter gehn halt teilweise total unbedarft an das Thema Hund. Ich hol mir nen Hund, der sieht hübsch aus und gut ist. Falsche Erwartungen an den Hund, das kann nur schief gehen, und wenn dann "der Tierschutz" noch (für ihn wahrheitsgemäß, weil so zeigt sich der Hund im Tierheim/Auffangstation) beschreibt, daß das ein lieber, unsicherer Hund ist, der ne tolle Familie sucht, sich dann aber entpuppt als Jagdsau, die nie ohne Leine wird laufen dürfen o.ä., oder die keine andren Hunde mag, da ist halt dann ein Scheitern oder zumindest Enttäuschung vorprogrammiert. Und dann ist pauschal "der Tierschutz" schuld. Man muß sich halt auch als angehender Hundehalter darüber im Klaren sein, daß auch im Tierschutz viele Menschen unterwegs sind, die es gut meinen, aber nicht so extrem die Erfahrung haben, zB mit Fehlverhalten beim Hund..... Gibt doch genügend Menschen, die netmal den EIGENEN Hund kennen (ich sag nur "die spielen doch so schön", während das "Spiel" längst in übles Mobbing ausgeartet ist!) - warum erwartet man dann von Menschen im Tierschutz, daß die sich alle perfekt auskennen...... Die tun ihr Bestes, und die Halter sind schon auch selbst verantwortlich, sich über die gewünschte Rasse und das gewünschte Exemplar zu informieren, es kennenzulernen, und selbst zu überlegen, ob es passen könnte. UNd dafür, die Bereitschaft mitzubringen, mit dem Hudn zu arbeiten. Ein Kind kommt ja auch net mit nem Einser-Abi auf die Welt, da muß man auch arbeiten mit! Aber da wird dann halt mit Sicherheit gern die eigene Bereitschaft, sich mit dem Thema zu beschäftigen, zu "DIE sind doch die Experten", und damit die Verantwortung abgeschoben. Und andererseits dann aber beschweren über Vorkontrollen, wenn man aber den Andren die Entscheidung überläßt, obs passen würde.....
Das ist halt das Probem: geht was schief (weil Hund paßt tatsächlich net, oder Halter kann einfach net mit genau DEM Verhalten umgehen, oder hatte überhöhte Erwartungen), brauchts nen Schuldigen, und den suchen die Leute seltenst bei sich selbst, sondern das muß dann "der Tierschutz" gewesen sein. Die haben dann eben alles falsch gemacht *gggg
Abgesehen davon ist "schlechter Tierschutz" auch relativ. Ist immer Definitions- und Ansichtssache. Tierschutz kann einerseits nicht schlecht sein, weil hilft immer und meints erstmal nur gut. Andererseits stelle ich an ne Orga andere Ansprüche: das sollte nachhaltig sein. Also einfach Viecher ausm Ausland hierher karren, immer wieder, halte ich für absolut sinnlos. Weil der Nachschub nie versiegen wird, man tut nie was dafür, daß es den Tieren vor Ort besser geht und sich die Situation ändert. Nutzt nur, wenn man mit den Tieren von dort Geld machen wollte, weil der Nachschub dann nie versiegt. Da muß ein Konzept dahinterstehen: Menschen vor Ort aufklären, an den Strukturen vor Ort versuchen, was zu ändern, in Schulen gehen und dort arbeiten am Verständnis für Tiere, Kastrationsaktionen für Straßentiere, und auch vor Ort mit den Menschen arbeiten, denen es nicht gut geht: habe ich nichts zu essen, ist es mir reativ wurscht, ob der Hofhund heute Bio-BARF bekommt oder die Katze vom Nachbarhof frißt oder halt mal Hunger hat.
Nichsdestotrotz: wenn ich mich in die Menschen reinversetze, die "einfach nur Viecher dort rausholen", wie ich oben so bildhaft beschrieben habe, kann ich gut verstehen, daß man einfach mal irgendwo anfangen muß. Man sieht, den Tieren geht es schlecht, man will denen helfen, man bringt sie wo hin, wo es ihnen (hoffentlich) besser geht. Das hilft in dem Moment, trotz allem, denn man kann was gegen das Elend tun. Dennoch ist für mich persönlich "gute" Tierschutzarbeit eine, die viel weiter geht. Aber deswegen kann und darf ich nicht die Menschen verurteilen, die dort hingehen und einfach erstmal die Ärmel hochkrempeln, indem sie einfach nur erstmal Tiere vermitteln.
Ein bißchen Verständnis für die Arbeit im Tierschutz - aber das ist glaube ich sehr schwer, den Menschen ist nicht klar, daß man da halt oft in Abgründe sieht (weil sie es gottseidank nie sehen mußten), und deswegen fehlt das Verständis.
Das ist halt sehr vielschichtig, jeder hat ne andre Vorstellung von Tierschutz, wie er sein sollte. Und es spielen viele Emotionen mit, denn das Engagement im Tierschutz passiert sicher nicht, weil man dort reich werden kann. Und wenn Emotionen im Spiel sind, Menschen enttäuscht sind, dann wirds halt schnell mal unfair, die Leute lästern, schimpfen, weil sie ein Tier bekommen haben, das nicht nur "Steiff"-Plüschtier ist, sondern Arbeit macht, oder jemand, der halt ganz offensichtlich nicht geeignet ist für die Haltung dieses einen Hundes, bekommt ihn nicht und ist beleidigt und zieht nun über den Tierschutz her.
Da ist es halt wie überall im Leben: bin ich zufrieden, halte ich die Klappe, bin ich enttäuscht, schrei ich meine Entrüstung in allen Foren und via Facebook laut raus, und ziehe über "den Tierschutz" her.
Und Selbiger hat Besseres zu tun, als via Marketingkonzept die Leut davon zu überzeugen, daß sie ihren Job echt gut machen, also bleibt er halt so stehn, der Ruf......
Ich denk da immer an den guten alten Spruch meiner Großmutter: "Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann."..... *ggg
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Aber genau das ist es doch. Wieso muss der unbedarfte Mensch mehr wissen als die "Fachperson"?
Denn wenn jemand ins Tierheim geht erwartet dieser Mensch das die Leute die da arbeiten und ihm die Tiere beschreiben halt wissen was sie tun.
Meiner Meinung nach sollten sie das auch erwarten.
Oder darf man nicht erwarten das die Leute die dafür zuständig sind überhaupt mehr als allernotwendigstes Basiswissen haben?
Wenn man das nicht erwarten darf, wieso gibts dann diese (häufig einfach unsinnig weil offensichtlich falsch) Beschreibungen überhaupt? Um Käufer, ach nein, "Adoptanten" anzulocken? Na, dann braucht man sich über nen schlechten Ruf doch nicht wundern.
Denn es ist doch so: Ins Tierheim kommen die Leute die einfach nen Hund suchen. Der soll halt möglichst ins Leben passen, aber so besondere Ansprüche haben die Leute nicht.
Häufig Ersthundehalter ohne Ahnung oder ohne viel Ahnung. Die halt alle selbst schuld sind wenn sie den Beschreibungen glauben?
Den Beschreibungen von Leuten die einen teils auf Herz und Nieren prüfen, mit zig Fragen, mit Kontrollen, die das immer mit "Aber es geht doch um den Hund!" rechtfertigen? Denen soll man dann nicht vertrauen?
Tierschutz ist es doch wenn man im Sinne des jeweiligen Tieres den bestmöglichen Halter sucht. Das geht nicht mit geschönten oder schlicht gelogenen Beschreibungen.
Vielleicht seh ich das ja zu eng, aber wer lügt ist bei mir unten durch. Macht man nicht, schon garnicht wenns darum geht einem Tier ein möglichst glückliches Zuhause auf Lebenszeit zu verschaffen.
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Hier in der Region haben mehrere Tierheime einen schlechten Ruf und ich hab persönlich auch schon mehrfach schlechte Erfahrungen mit dem städtischen Tierheim gemacht und auch Freunde von mir. Da geht es um die Haltung der Tiere, die Zustände im Tierheim selbst, die grottige Vorstandsarbeit und vor allem den Umgang mit Interessenten und die Darstellung der Tiere vs Reallife.
Dazu kommt, dass ich mehrere Bekannte im Kreis habe, die ganz arg Probleme mit ihrem Hund haben und das Gesagte wirklich zu nullkommanull Prozent übereinstimmt mit dem Hund. Diese Menschen sind teilweise recht unglücklich mit ihrem Hund und arrangieren sich.
Außerdem kenne ich mehrere Fälle, wo bei der Rücknahme dann Probleme auftraten oder wo die Leute teilweise von den Tierschutz-Mitarbeitern öffentlich schlechtgeredet wurden.
Ich persönlich bin auch wirklich überhaupt kein Freund von "ich hab ein Bild gesehen und habe mich soooo verliebt" und dann lässt man den Hund durch halb Europa einfliegen. Und dann kanns passen oder nicht, das weiß keiner.
Gern in Kombination mit einer todtraurigen Geschichte, die auch mal aus Ausrede genommen wird, dass der Hund vor x Jahren immerhin aus der Tötung kam und deswegen irgendwas nicht geht oder ein inakzeptables Verhalten toleriert wird.
Ich weiß hier aber auch in der Gegend von einigen guten Tierschutzvereinen, die super Arbeit leisten, Hunde erstmal hierher auf Pflegestationen verteilen und sie sich erstmal anschauen. Wo vor Ort im Ausland auch neben Import viel unternommen wird.
Und ich kenne auch ganz viele Menschen, die einfach insgesamt glücklich mit ihrem Hund sind.
Ich für meinen Teil hab ganz konkrete Vorstellungen von meinem Hund und finde eben in der Zucht eher das, was ich mir wünsche. Außerdem möchte ich lieber einen Hund, der von Beginn an gewollt auf der Welt war und der eine gute Sozialisierung hatte und wo ich weiß, dass auch die Eltern ein schönes Leben haben. Das findet man halt nicht im Tierschutz (wobei gutes Züchten für mich aktiver Tierschutz ist, aber das ist noch ein anderes Thema).
Für mich ist schon lange nicht mehr alles toll, wo vdh oder gar fci drauf steht. Es gibt so viel Mist auch in der Züchterwelt, wo ich niemals einen Hund kaufen oder hin empfehlen würde. Es gibt aber zum Glück mehr, die sich ganz doll Mühe geben und all ihr Herzblut da reinstecken.
Letztendlich ist es wahrscheinlich gar nicht so unterschiedlich. Man muss die Orga prüfen und dann schauen, ob es passt. Nicht blind mit Herzchen in den Augen oder wegen einer besonders tränenreichen Story das Tier kaufen. Da gibt es guten wie unseriösen TS und der Käufer steht auch in der Eigenverantwortung, sich das alles genau anzusehen und zu überlegen.
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Für mich hat der Tierschutz keinen pauschal- aber partiell schlechten Ruf bekommen in der Zeit, in der ich ihn aktiv betrieben habe.
Vorher hätte man mit dem Wort "Tierschutz" bei mir immer gutgläubig jede Tür geöffnet.
Ich habe selbst als zigfache Pflegestelle fungiert, ich war im Ausland, in Tötungsstationen, habe Hunde geholt, habe Pflegestellen und Endstellen gecheckt, habe Hunde bekommen, die sich dann doch nicht so einfach vermitteln lassen, um sie vermittelbar zu machen, habe neue Besitzer betreut.
Und habe an unzähligen Ecken gemerkt, wie viele Missstände es dabei gibt. Null Kompetenz in puncto Hundeverhalten ist mal Nummer 1. Wer da welchen Hund bekommen hat, wie eifrig dann "nachgeholt" wurde, trotz meiner Warnungen dass Hund X oder Y noch Probleme machen wird, etc - und dann wurde es so. Dann ging ja nur noch Tierpensio oder Tierheim, wenn er schnell "wegmusste".
Aber von anderen Orgas hab ich noch viel schlimmere Dinge mitbekommen. Und auch bei einigen Tierheimen bin ich nicht mehr davon überzeugt, dass die effizient und kompetent handeln.
Fazit: Ich bin sehr wählerisch geworden, sollte ich noch mal einen Hund aus dem Tierschutz haben wollen. Ich habe schon durchaus Anlaufstellen, da würd ich auch noch mal gucken - ein paar Tierheime, ein paar Orgas. Kann aber auch gut sein, dass ich dann einfach den Fiffi nehme, der jetzt wegmuss wegen Umzug oder wegen Überforderung oder so. Von Ebay.
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Ich mache den falschen Job denn ich helfe jeden Tag Menschen und werde dafür noch angegriffen. Danke liebe Polizei das ihr noch kommt, danke liebe Rettungskräfte das ihr trotzdem noch Menschen helft und danke dem Zoll der uns trotz allem versucht vor Drogen und Waffen zu schützen. Eigentlich müssten wir alle unseren Job niederlegen. Obwohl wir alle ständig von Mitmenschen angegriffen werden sehe ich immer die die unserer Hilfe brauchen und das lässt mich jeden Tag wieder trotz Hass und Angriffen meinen Job für die Hilfsbedürftigen tun. Egal was passiert. Weniger auf Facebook mehr im Tierheim und in anderen sozialen Einrichtungen für geprügelte Frauen und misshandelte Kinder das wäre es doch. Jeder der über die meckert die versuchen, vielleicht nicht immer richtig aber doch etwas verbessern wollen, zu unterstützen das wäre doch die richtige Antwort.
Uiiii, was für ein Rundumschlag.
Ich arbeite auch in einem sozialen Beruf und helfe gerne an vielen Stellen auch Tieren.
Und ich kenne auch manche Momente, wo ich frustriert bin, weil für das was ich tue, oft kein Feedback oder Dank kommt.
Dir persönlich würde ich dringend raten, dir Rat und Hilfe zu holen. In den Bereichen: Krankenhäuser und Polizei/Rettung ist heutzutage Deeskalationstraining fast überall obligat. Eben weil die Menschen (zumindest in den Städten) gewaltbereiter sind.
Ich wurde als Krankenschwester schon mal mit einer Waffe bedroht, weil die Wartezeit der Notaufnahme nicht gepasst hat. Und es gab keinen Vorlauf, ich kannte den Typ nicht. ect.
Und das ist nur ein Beispiel, hat mich aber geprägt. Ich arbeite heute als Deeskalationstrainerin in einem grossen Betrieb, wir sind mit der Polizeit und Rettungskräften viel im Austausch, schulen uns gegenseitig, schauen auf die Unterschiede.
Die Menschen in den Trainings, müssen sich oft mindestens einen Tag lang austauschen und entlasten, und nicht selten sitzen gestandene Mannsbilder drin, die mit den Tränen kämpfen.
Die Unfallkassen zahlen diese Trainings, weil hier einer "Krankheit" vorgebeugt wird, die sich posttraumatische Belastungsstörung nennt.
Angriffe beinhalten: anschreinen, beschimpfen, anspucken, schubsen, schlagen.......
Und dass sind heute in 2020 Arbeitsunfälle, die gemeldet und aufgenommen werden!
Wenn du irgendwo arbeitest, wo das noch als Kavaliersdelikt gilt, rate ich dir, an der Stelle etwas zu ändern oder dich zu schützen.
Denn Verbitterung zahlt sich für DICH nicht aus.
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Aber genau das ist es doch. Wieso muss der unbedarfte Mensch mehr wissen als die "Fachperson"?
Naja - ich stelle an mich selbst schon den Anspruch, daß ich als erwachsener Mensch weiß, was ich tue, und mich vorher informiere, worauf ich mich einlasse. Und dazu gehören bei mir Mindestvoraussetzungen wie: was ist das für ne Rasse, die ich mir ins Haus hole, mit welchem Verhalten muß ich daher rassebedingt rechnen? Oder: das ist ein Tierschutzhund unbekannter Herkunft, der könnte Verhalten zeigen, das er woanders als bei mir gelernt hat, kann ich damit umgehen, bin ich bereit, daran zu arbeiten?
He - das ist ein Lebewesen! Ich habe, bevor ich mir nen Hund geholt ahb, schon hundert Rassebücher gelesen, von Kind an eigentlich, in denen auch immer ein Minimum drinsteht, was ein Hund dieser Rasse braucht (viel/wenig Beschäftigung, Fellpflege o.ä.), was an mit nem hund machen kann/muß/soll, daß TA-Besuche anstehen könnten, daß Krankheiten vorkommen könnten, der Hudn erst lernen muß, allein zu bleiben, Basics zum Thema Grunderziehung etc. Das ist für mich das Minimum, weil es zeigt, daß ich echt Interesse an einem Tier habe Wenn ich nichtmal bereit bin als Interessent, mir bissel Wisen anzueignen - egal, ob im Inernet oder über Bücher-, sondern einfach ins Tierheim wie in nen Laden reingeh -"der gefällt mir, den nehm ich"-, dann hat das für mich nichts, aber überhaupt nichts, mit Interesse am Hund zu tun. So viel Interesse darf schon sein für nen lebensgefährten, mit dem man u.U. bis zu 15 Jahren zu verbringen gedenkt.
Wenn das tatsächlich mehr ist, als eine Fachperson weiß, dann armer Tierschutz *ggg
Denn selbst mit diesen Voraussetzungen war ich aus heutiger Sicht komplett ahnungslos meiner Ansicht nach....
Häufig Ersthundehalter ohne Ahnung oder ohne viel Ahnung. Die halt alle selbst schuld sind wenn sie den Beschreibungen glauben?
.......Selbst schuld nur insofern, wenn sie sich nicht wenigstens ein Minimum informieren. Wir haben hier in der Gegend ne Orga, von der viele schwärmen Die Kleinanzeigen sind voll mit Hunden von dieser Orga. Total nervig, wenn man was Bestimmtes sucht, und alles nur mit den Hunden von denen "überschwemmt" ist. Die Pflegestellen z.T. genauso unbedarft wie die von Dir erwähnten Halter (aua....), und alle diese Hunde sind ausnahmslos liebe, nette Gesellen, die ein liebevolles Zuhause suchen, udn nur Sehnsucht nach dem Menschen haben. Man muß halt dann 1-2 Jahre lang arbeiten, daß die sich mal anfassen lassen oder keinen Panikanfall mehr kriegen auf der Straße oder so (ich erlebe das hier regelmäßig, wie die sich dann beim neuen Halter gebärden, völlig problemlos, jaja....), aber alle ganz lieb und unkompliziert..... Nimmt man sowas wirklich nicht wahr als unbedarfter künftiger Halter? Es ist doch nicht nur "der Tierschutz" selbst schuld an der Misere, sondern auch die Leute, wenn sie ihr Hirn net einschalten.....
Angenommen, Du gehst zum Arzt. Dein linker Fuß tut weh. Glaubst Du dem auch, nur weil er studiert hat, wenn er Dir erzählt, das liegt daran, daß Dein rechtes Auge heut von irgendeiner Allergie geschwollen ist? Da sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand, daß das nicht zusamenhängen kann..... *gg
Da gibt es so ne gewisse Autoritätsgläubigkeit hier in D, die mir tierisch auf die Nerven geht. Nur weil jemand etwas studiert hat, beherrscht er nicht notwendigerweise das gesamte riesige komplexe Themengebiet seine Studiums. Nur, weil jemand im Tierschutz arbeitet und engagiert ist, weil er gerne hilft, heißt das noch lange nicht, daß er Ahnung vom Verhalten der Tiere hat. Der fragt halt u.U. den Lieblings-Fragenkatalog des Tierheims ab, den er mal kopiert bekommen hat (Haben Sie nen Garten, wie lang muß der Hund alleinbleiben), und folgt dann der Anweisung: "wenn Interessent hier NEIN sagt --> Absage", "Wenn Interessent ganztags daheim ist --> Zusage". Muß nicht sein, kann aber. Mitdenken und kritisch hinterfragen ist auch heute (gottseidank) noch nicht verboten, wenns auch oft unbequem ist...... *ggg Auch wenns heute für Alles und Jeden Experten gibt, selbsternannte, studierte oder auch tatsächliche.... (ja, das war jetzt ketzerisch, aber Du verstehst bestimmt... ;-) ) Ich bin da seeeehr, sehr vorsichtig geworden.... Kennt schließlich jeder so Dinge: Handwerker, die eigentlich hätten wissen müssen, daß.... Oder Ärzte, die keine Spezialisten für irgendwas sind und etwas diagnosizieren, statt zum Facharzt zu verweisen. Oder halt "Hundeflüsterer", um mal beim Thema Hund zu bleiben, die keine Ahnung vom Lernverhalten des Hundes haben..... Lesen wir ja oft genug im Forum.
Insofern gebe ich Dir recht: man sollte sich als unbedarfter Bürger auf die Expertise eines Experten verlassen können. Sollte. Aber ist halt net immer so, und jeder, der halbwegs erwachsen ist, ist m.E.n. schon auch in der Pflicht, die Expertise eines Experten ein wenig näher zu beleuchten, mittels gesundem Menschenverstand oder mittels Informationen, die kostenlos und einfach für jeden zugänglich sind Internet oder die gute alte Bibliothek!). Einfach, um möglichen Schaden von sich selbst abzuwenden. Problem: damit übernimmt man halt auch die Verantwortung für seine eigenen Entscheidungen. Und kann nimmer Anderen die Schuld in die Schuhe schieben, wenns net hinhaut....
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PS: Du solltest den Fragenkatalog sehen, den ich ans Tierheim geschickt habe, als ich mich entscheiden hatte, mich näher mit meinem Faro zu beschäftigen. Wahrscheinlich hättest Du Dich totgelacht, was ich alle gefragt habe. Aber: mir wurden alle Fragen beantwortet, und so habe ich ein ziemlich komplettes Bild des Hundes und seines Verhaltens bekommen, das mir sehr geholfen hat bei der Entscheidung, ob ich mir das Tier zutraue oder nicht.
Natürlich sind diese Fragen aus der Erfahrung heraus entstanden, die ich mit Frieda gemacht hatte - ich wußte auch dort, was mih erwartete, sie wurde ehrlich beschrieben, aber ich habe bei ihr gesehen, was es alles gibt, und beschlossen, was ich kann und was ich nicht möchte. zB nen Hund, der mit meinen Beiden nicht kann. Und daraus hatten sich dann eben diese Fragen ergeben, jetzt bei Faro.
Natürlich kann ein Unerfahrener, der noch keinen Hund hatte, nicht so detailliert oder gezielt fragen. Aber ein grundsätzliches Interesse sollte schon bestehen, und dazu gehört für mich, daß man sich in das Thema Hund generell einliest und ein paar Informationen im Hinterkopf hat, bevor man einen ansehen geht. Ansonsten ist das für mich wie ein Bewerber auf eine Stelle, der im Bewerbergespräch gefragt wird, warum er sich bewirbt, und dann erstmal nachfragt, was der Laden überhaupt herstellt *ggg Ob der wohl den Job bekommt? *ggg Aber die Leute erwarte, ein Tier zugesprochen zu kriegen, von Menschen, die "Fachpersonal" sind. Klar ist: wenn sie wirklich Fachpersonal sind, werden solche Leute erst gar keines kriegen. Offensichtlich ist das den Leuten nicht bewußt. Und wenn diese kein Fachwissen haben: wie sollen sie mir das richtige Tier vermitteln, wenn ich selbst netmal weiß, was ich will oder net mehr weiß vom Hund, als daß das Ding vorn frißt und hinten alles wieder rauskommt?
Ich kann nicht die alleinige Verantwortung für MEINE Entscheidung dem Tierschutz-Mitarbeiter zuschustern, und mich hinterher beschweren, wenns net paßt. Verantwortung für sich selbst und sein Leben hat immer noch der Einzelne, net der Experte. Und wenn ich eine fundierte Entscheidung treffen möchte, dann informiere ich mich zumindest in Grundzügen. Vorher.
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ich stelle an mich selbst schon den Anspruch, daß ich als erwachsener Mensch weiß, was ich tue, und mich vorher informiere, worauf ich mich einlasse.
Du an dich. Und darum auch an jeden anderen?
Oder anders: Wenn man überlegt wieviele Neu-User hier teils aufschlagen die sich vorher informiert haben und trotzdem auf dem Holzweg sind...
Nur weil ein Haufen an Informationen existiert heißt das noch lange nicht das diese Informationen auch wahr und richtig sind. Und wie soll man das als Anfänger unterscheiden?
Ebenso Hundeschule oder Trainer, als Anfänger hat man noch garnicht den Blick dafür.
Generell informiert man sich doch am ehesten dort, wo man glaubt das die Leute Ahnung haben.
Und wenn man nun also deiner Meinung nach davon ausgehen muss das die Leute die Hunde vermitteln nicht den blassesten Schimmer haben, dann sind wir wieder auf dem Punkt das man sich nicht über den schlechten Ruf wundern muss.
Angenommen, Du gehst zum Arzt. Dein linker Fuß tut weh. Glaubst Du dem auch, nur weil er studiert hat, wenn er Dir erzählt, das liegt daran, daß Dein rechtes Auge heut von irgendeiner Allergie geschwollen ist? Da sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand, daß das nicht zusamenhängen kann..... *gg
Um das Beispiel mal realistischer zu machen:
Du gehst zum Arzt weil dein linker Fuß wehtut. Der Arzt sagt es liegt daran das du einen Plattfuß hast.
Zweifelst du das sofort an?
Oder erst wenn durch die Einlagen die Schmerzen nicht besser werden?
Da gibt es so ne gewisse Autoritätsgläubigkeit hier in D, die mir tierisch auf die Nerven geht. Nur weil jemand etwas studiert hat, beherrscht er nicht notwendigerweise das gesamte riesige komplexe Themengebiet seine Studiums. Nur, weil jemand im Tierschutz arbeitet und engagiert ist, weil er gerne hilft, heißt das noch lange nicht, daß er Ahnung vom Verhalten der Tiere hat
Also darf man niemandem etwas glauben?
Wow. Du hast dich also umfassend informiert über alles was dein Leben betrifft? Weißt mehr über dein Auto als der Mechaniker, mehr über deinen Körper als dein Arzt, mehr über den Körper deiner Hunde als euer Tierarzt?
Mehr über Hausbau, Möbelbau, etc etc?
Oder ist es nicht eher so das auch du zu jemandem gehst und beraten werden willst?
Wenn jemand im Tierschutz beim der Vermittlung hilft ist es in deinen Augen wirklich normal und okay wenn derjenige nullkommanull Ahnung hat?
Das macht doch deinen Fragenkatalog völlig sinnlos. Weil die Antworten dann ja eben von jemandem kommen der nix weiß, also auch nicht fachgerecht diese Fragen beantworten kann.
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Aoleon Ich weiß schon worauf Du hinauswillst - ich möchte mich auch gern auf Fachleute verlassen können, ganz klar. Wenn es denn Fachleute sind. Wenn ich zum Doc gehe, such ich mir einen des passenden Fachgebietes und so. Ich hinterfrage nicht alles in meinem Leben, aber ich tendiere doch tatsächlich dazu, die Plausibilität dessen, was mir erzählt wird, zu hinterfragen. Ich hinterfrage gerne, verstehe gerne - ist auch manchmal lästig *gg Macht nicht jeder, ich habs gelernt durch entsprechende Erfahrungen ;-) Denn ein objektives Bild kann man nur gewinnen, wenn man Infos mehrer Seiten anhört, oder selbst mal was nachguckt. Ganz klar sollte eine Fachkraft im Tierheim sich auskennen mit den Hunden, mit denen sie arbeitet. Aber weiß ich zB, ob ich da gerade vor ner Pflegekraft stehe, die füttert und Zwinger reinigt auf ehrenamtlicher Basis einmal die Woche, und vielleicht seit genau Wochen erst dabei ist, oder einem ausgebildeten Verhaltenstrainer, der den ganzen Tag nix Anderes macht, als sich mit Hundeverhalten zu beschäftigen? Kann ja schlecht jeden nach der Visitenkarte fragen *gg Dann versucht man halt mit Hinterfragen oder eben bereits im Vorfeld eingeholten und dann mitgebrachten Infos einzuschätzen, ob derjenige fachlich wirklich kompetent ist. Nicht, wenn ich ein Brot kaufe, das nach 3 Tagen gegessen ist. Aber wenn ich ein Lebewesen hole, das mit mir die nächsten 10-15 Jahre verbringen soll, dann schon. Oder wenn ich ne Lebensmittelallergie auf Weizen hätte, dann auch bei Alltagsdingen wie beim Bäcker. Weil mir das halt dann wichtig wäre. Nicht jede Roggensemmel enthält keinen Weizen, und ich denke, wenns um ne lebensbedrohliche Allergie für einen Menschen ginge, dann ist das so wichtig, daß dieser auch die Roggensemmel hinterfragen wird. Eine Sache persönlicher Pioritäten, denke ich.
Und was meinen Fragenkatalog betrifft: der wurde von der Verhaltenstierärztin beantwortet, die seit drei Jahren mit dem Hund gearbeitet hat. Also wenn den Hund jemand kannte/kennt, dann sie..... :-)
Und zum Auto: mehr als mein Mechaniker nicht, aber Basics im Laufe der Zeit zwangsläufig gelernt: was passiert, wenn ich kein Öl auffülle (aua - der neue Motor war ne teure Lehre *gg), daß ich mein jetziges Auto im kalten Zustand nicht treten sollte, seinen wunden Punkt beim Ölstand hat, das Öl muß regelmäßig gewechselt werden, Ölstand messen und Öl auffüllen, das richtige Öl dafür kaufen, daß mein letzter, der Kangoo, nen wunden Punkt beim Gas-Pedal hatte, also quasi modelltypische Punkte, auf die man besonders achten muß. Reifenwechsel kann ich selbst, ich höre ein kaputtes Traggelenk, Glühbirnen wechsle ich selbst, Wischer tausche ich selbst, etc. :-) Wenn mir also der Nachbar als "Möchtegernprofi" weismachen wollte, mein Auto verlöre Öl, weiß ich wo ich gucken muß, um den Ölstand zu checken. Ich würde nicht alles bezweifeln, was er sagt, aber mich schon auch selbst vergewissern wollen. Wie das Taxi halt, das mal nen "kleinen Umweg" macht, während das Taxameter weiterläuft, wenn ich mich nicht auskenn vor Ort.... Sowas kann man vermeiden, wenn man sich selbst bissel informiert. Wenigstens ansatzweise. Allerdings mach ich das zB bei der Werkstatt meines Vertrauens nicht mehr *gg Da weiß ich, was die machen, hat Hand und Fuß, und die tun nicht mehr, als das, was unbedingt nötig ist.
ICh seh schon, offenbar bin ich da kritischer als so mancher Andre, vielleicht übertreibe ich auch, mag sein.. Habe halt oft schon solche Dinger erlebt und daraus die Lehre gezogen, daß ich mich, wenns geht, bissel informiere, um halt net irgendwelchen Behauptungen aufzusitzen.
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Ganz klar sollte eine Fachkraft im Tierheim sich auskennen mit den Hunden, mit denen sie arbeitet. Aber weiß ich zB, ob ich da gerade vor ner Pflegekraft stehe, die füttert und Zwinger reinigt auf ehrenamtlicher Basis einmal die Woche, und vielleicht seit genau Wochen erst dabei ist, oder einem ausgebildeten Verhaltenstrainer, der den ganzen Tag nix Anderes macht, als sich mit Hundeverhalten zu beschäftigen? Kann ja schlecht jeden nach der Visitenkarte fragen *gg Dann versucht man halt mit Hinterfragen oder eben bereits im Vorfeld eingeholten und dann mitgebrachten Infos einzuschätzen, ob derjenige fachlich wirklich kompetent ist. Nicht, wenn ich ein Brot kaufe, das nach 3 Tagen gegessen ist. Aber wenn ich ein Lebewesen hole, das mit mir die nächsten 10-15 Jahre verbringen soll, dann schon.
ICh seh schon, offenbar bin ich da kritischer als so mancher Andre, vielleicht übertreibe ich auch, mag sein.. Habe halt oft schon solche Dinger erlebt und daraus die Lehre gezogen, daß ich mich, wenns geht, bissel informiere, um halt net irgendwelchen Behauptungen aufzusitzen.
Ich finde es sehr seltsam. Warum kann die Fachkraft im Tierheim denn nicht sagen, wenn sie nicht zuständig ist und mich an die Zuständigen weiterleiten? Wie du oben schön geschrieben hast, es geht um ein Lebewesen (kein Auto oder Brot) dass theoretisch noch 10-15 Jahre mit mir verbringen kann. Wenn es einem um das beste für das Tier geht, sollte man es doch schaffen den Interessenten zu informieren ohne die halbe Belegschaft auf Kompetenz überprüfen zu müssen?
Vor allem aus dem Punkt heraus: Das Tierheim verlangt eine Selbstauskunft, Vorkontrolle, Gespräche, Kennenlerntermine und Nachkontrollen, aber der Interessent darf keine Ansprüche haben?
Um bei deinem Auto als Beispiel zu bleiben. Du kaufst dir einen gebrauchten beim Händler. Das Auto ist unfallfrei und hat wenig Kilometer. Bei deinem ersten Werkstattbesuch sehen dann die Mechaniker, dass dein Auto am Unterboden Schrammen hat und wohl mal von der Straße abgekommen ist und der Tacho manipuliert wurde. Sagst du dir dann auch „Tja, da hätte ich halt mehr hinterfragen müssen“?
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