Welpe spielt sich in Rage
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Hi zusammen,
meine Frau und ich haben seit einer Woche eine kleine, 8 Wochen alte Leonberger Hündin daheim. Es ist für uns beide der erste Hund, den wir groß ziehen.
Momentan zeigt die Kleine ein Verhalten, bei dem wir nicht Wissen wie wir richtig reagieren sollen und vielleicht weiß jemand von euch Rat
Eigentlich hat der Einzug super geklappt. Sie hat sich recht schnell in der neuen Wohnung und im Garten (an der Leine) zurecht gefunden, hat gut gefressen und vor allem war sie nach 2 Tagen schon soweit
immer und zuverlässig anzuzeigen, wenn sie mal muss (leichtes winseln). Auch Nachts schläft sie von 22Uhr bis 6 Uhr gut durch, manchmal muss sie einmal raus (schläft bei uns im Schlafzimmer am Boden, Körbchen ist nicht so ihr Ding).
Am Anfang hat sie ziemlich viel beim Spielen geknabbert, häufig auch zu fest. Mit der "aufjaulen und ignorieren" Methode hatten wir eigentlich auch gute Erfolge innerhalb der ersten 3 Tage, wir waren selbst überrascht wie lernfähig die Kleine schon ist.
Eigentlich klingt das alles traumhaft, allerdings ist sie die letzten 4 Tage auf einmal wie ausgewechselt. Nach dem Aufwachen (ob morgens oder nach einem der vielen Mittagsschläfchen) ist noch alles gut, man kann super schmusen oder zusammen spielen. Die Beißhemmung ist wirklich okay, der Hund achtet gut auf einen und auch erste kleine Übungen (nicht länger als 2 Minuten, zb. "Komm") macht sie wunderbar mit.
Doch irgendwann, wenn man mit dem Spielen aufgehört hat, wird sie unruhig und "tigert" durch das Haus. Auch Spielzeuge etc. sind nur sehr kurz interessant. Sie "bettelt" förmlich um Aufmerksamkeit und wenn man die Ihr nicht gibt stellt sie Blödsinn an, z.B. knabbert an Möbeln, jault oder beißt ins Hosenbein (halt alles, um Aufmerksamkeit zu bekommen...).
Wir haben versucht solchen Verhalten strikt zu ignorieren, allerdings fällt mir das schwer wenn sie die Inneneinrichtung auseinander nimmt oder die Kleidung beißt.
Wenn man sie versucht zu beschwichtigen, kurz ruhig zu halten oder einfach zu spielen wird sie immer wilder und beißt auch kräftig zu, von der zuvor "besseren Beißhemmung" ist Nichts zu spüren.
Bisher wollten wir sie nicht in einen anderen Raum / Kennel zum beruhigen packen, da sie da sehr leidet...
Ich finde, dass sich das nach zu wenig Auslastung anhört. Deshalb haben wir versucht mehrere "Schnüffelspiele" mit ihr zu spielen, was nicht wirklich Besserung bringt.
Bisher gehen wir nur sehr sehr kurz nach draußen (eigentlich nur Straßenseite wechseln und pinkeln, keine 3 Minuten), da die Kleine unglaublich Angst draußen hat. Dort blockt sie total,
auch ignorieren / gut zureden / mit Leckerchen locken hat sehr wenig Erfolg. Wir haben schon versucht Sie etwas weiter zu tragen und dann mit Ihr zu laufen. Es endet immer damit, dass sie so lange sich hinsetzt und blockt / Richtung Haus zieht bis wir da Einlenken (vermutlich ein Fehler, oder?). Durch spazieren gehen können wir sie also nicht wirklich auslasten.
Nach dem Roman schon einmal Danke fürs lesen und wir sind wirklich für jeden Rat dankbar.
Achja: Futtertechnisch haben wir von hauptsächlichen Nassfutter(Barfen)mit ein wenig Trockenfutter auf einen Nass/ Trockenfutter(Trockenfutter blieb gleich) Mix umgestellt.
Vielen Dank und Grüße
Kerdas
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Kein Hund braucht mit 8 Wochen "Auslastung" oder mehrere Kommandos.
Einereits kommt sie von Geschwistergewusel grad in ne fremde, neue Menschenwelt, da kann man schon mal aufmerksamkeitsheischend sein, wenn man ein Baby allein in neuer Umgebung ist. Gleichzeitig klingt das nach dem Welpenklassiker schlechthin. Kopf brennt durch - Hund macht Unsinn.
Kann oder will nicht jeder umsetzen. In der Zeit mach ich zb noch ständig "Zwangsmittagsschlaf" und häng hauptsächlich schlafend, ruhend mit dem Hundekind rum. Dann schlafen sie meistens auch.
Hat Euer Garten keinen Zaun? In dem Alter würd ich sie möglichst leinenlos lassen. Einerseits haben sie meist ja doch Folgetrieb und hauen nicht ab, und man hat die Möglichkeit, den Hund etwas besser auf späteren Freilauf und am Menschen orientieren vorzubereiten, andererseits, wie soll an der Leine Umwelt erfahren, Trittsicherheit, Koordination usw. lernen wirklich funktionieren?
Und noch dazu ist an der Leine sein/gehen irrsinnig anstrengend. Gerade mental. Das macht auch überdreht.
Dass ein 8 Wochen alter Hund nicht vom Haus weg will, ist auch nicht so verwunderlich. Ist noch nicht das Alter in dem sie sich üblicherweise schon großartig von der "Wurfhöhle" entfernen.
Zwanglos dran bleiben. In 2 Wochen ist der Hund anders, als er in 4 Wochen sein wirs, als in nem halben Jahr. Das isn Tierbaby, das sich entwickelt und sukzessive mehr kann und braucht. Jetzt braucht es noch keine großartigen Spaziergänge. Im Garten in der Sonne sitzen, Blümchen schnuppern, rum hopsen. Toll. Dann 3 Stunden pennen. Mit Körperkontakt. Wunderbar. An der Pfote kitzeln oder am Ohr. Dann noch ein bisschen hopsen. Dann wieder schlafen. Woche für Woche geht ein bisschen mehr.
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Und bzgl. spielen, gibt da wohl mehrere Fraktionen. Ich spiel drinnen mit Hunden eigentlich gar nicht. Und mit Welpen schon gar nicht. Junge Hunde können "hochfahren", kein Problem, muss so ein Jungtier mit Kinderenergie nicht lernen. Man lernt üblicherweise die Sachen, die man noch nicht kann. Runter kommem, Laaaaangeweile auch mal aushalten.
Klar isses verlockend, mit so nem Zwerg häufig zu spielen. Man wird ganz herzzuckerkrank vor lauter reizend. Aber im Grunde spielt man Hund eher hoch oder macht Ruhe halten im Haus schwieriger zu erlernen.
Was nicht heißen soll: Spielen ist nur schlecht. Aber Mensch übertreibt es gern. Und drinnen würd es alles konterkarieren, was ich möchte, dass ein Hund für drinnen lernt. Entspannt sein nämlich.
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Welpen gehen noch nicht gern außerhalb der unmittelbareb Umgebug um sie "Höhle" spazieren. Diese "Von Zuhause Weggeh Sperre" ist völlig normal und legt sich mit der Zeit. Damit das Hundekind dennoch die Möglichkeit hat seine Umwelt kennenzulernen empfiehlt es sich mit dem Auto oder den Öffis ein Stück weit rauszufahren, dann sind Welpem in der Regel entspannter und man kann sie ein wenig erkunden lassen.
Auslastung braucht ein so junger Hund ganz gewiss nicht da er schon genug mit Verarbeitung des Alltags zu tun hat.
Ich würde auch auf eine gewisse Routine/Tagestruktur setzen, sodass der Welpe zB lernt,aha, am Vormittag passiert gar nix Aufregendes, da ksnn ich also entspannt dösen.
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ich hab meine Hündin viel getragen, da konnte sie die Umwelt auch erfahren. Keine großen Strecken natürlich, aber bisschen was aus der Entfernung anschauen. Im Garten ist sie dann freigelaufen Und dann hab ich mich mit ihr schlafen gelegt. Ich glaube inzwischen für den Hund ist der Kennel wesentlich weniger schlimm als dieser aufgedrehte Zustand und der damit verbundene Stress, Mensch versucht dies, dann das und zum Schluss pusht man sich gegrnseitig.
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Doch irgendwann, wenn man mit dem Spielen aufgehört hat, wird sie unruhig und "tigert" durch das Haus. Auch Spielzeuge etc. sind nur sehr kurz interessant. Sie "bettelt" förmlich um Aufmerksamkeit und wenn man die Ihr nicht gibt stellt sie Blödsinn an, z.B. knabbert an Möbeln, jault oder beißt ins Hosenbein (halt alles, um Aufmerksamkeit zu bekommen...).
Wir haben versucht solchen Verhalten strikt zu ignorieren, allerdings fällt mir das schwer wenn sie die Inneneinrichtung auseinander nimmt oder die Kleidung beißt.
Wenn man sie versucht zu beschwichtigen, kurz ruhig zu halten oder einfach zu spielen wird sie immer wilder und beißt auch kräftig zu, von der zuvor "besseren Beißhemmung" ist Nichts zu spüren.
Ein klares Zeichen von zuviel Input/ "Auslastung"! Ihr erzieht sie - ungewollt - grad dazu, dass sie der Nabel der Welt ist, und dass ihr ständige Aufmerksamkeit zusteht. Und wenn sie so überdreht ist, kann sie selber nicht mehr aufhören.
Schaltet mal einen Gang runter mit der Spielebespassung, und ermöglicht ihr statt dessen freie Bewegung, entweder im Garten, oder auf einer ruhig gelegenen passenden Wiese, zu der ihr hinfahren könnt. Da darf sie mit eurer Rückendeckung selber die Welt ein wenig erkunden. Auch nach passendem Hundekontakt solltet ihr euch umschauen.
Über Auslastung braucht ihr euch noch etliche Wochen keine Gedanken zu machen, die Umwelt zu erkunden und die Regeln der neuen Sozialpartner (das seid ihr) zu begreifen ist Herausforderung genug für das Hundekind!
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Ich habe mit meinen Welpen immer "Straße gucken" gestanden. Hab mir das kleine Ding einfach auf den Arm gepackt und bin die Straße auf und ab getiegert. Auslastung habe ich in jetzt 22 Jahren Hundehaltung noch nie mit nem Welpen gemacht. Wir waren Straße gucken, sie kamen mit dem Rudel mit Gassi und gerade bei Lucca habe ich wenn überhaupt dann "Sei mutig" im Haus geübt. Aber auch nie in strickter "so jetzt ist es 12 Uhr wir üben jetzt" Form
Ich bin einfach mit offenen Augen durch meinen Alltag gelaufen und wenn sich irgendwas zum kreativ und mutig sein ergeben hat war er reif Das konnte alles sein. Von "ich hab gerade ne leere Colaflasche in der Hand wir üben jetzt umschubsen" bis "da ist ein leerer Karton ich locke dich durchlaufen" bis "oh ein Eimer kletter da Mal drauf". Allerdings noch nicht mit 8 Wochen. Da könnte er nämlich noch nicht Mal richtig geradeaus laufen
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Das ist zwar OT, aber - gibt‘sFotos? Leonbergerwelpen sind ja das Niedlichste!
Würdest du mir vielleicht per PN verraten, wo sie her ist? Wir sind selber auf der Suche nach Leozüchtern...
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Ihr müsst wirklich aufpassen, den Hund nicht zu sehr hochzufahren. In dem Alter sollte man m.E. mit einem Welpen nix machen außer Stubenreinheit und halt "Übungen" für Dinge, die später wichtig sind und nicht so leicht nachzuholen sind wie ein "Sitz", d.h. z.B. Zähne und Ohren nachgucken lassen, spielerisch bürsten üben (denn der Hund MUSS später gebürstet werden) u.ä.
Ansonsten sehr kleine Runden, immer mal Eindrücke sammeln lassen (Müllwagen, Fahrrad, Jogger etc.) und das wars.
Mein Welpe neigte in den ersten Monaten extrem zum Hochdrehen. Kam von selber nicht zur Ruhe, zeigte das Verhalten, das du beschreibst. Herumrennen und Blödsinn anstellen, so dass ich mich genötigt sah einzugreifen. Ich bin seitdem ein absoluter Freund des Zimmerkennels/-laufstalls. Da kam meiner rein, wenn ich meinte, jetzt ist genug, Schlafenszeit. Darin konnte er dann abschalten (war ja langweilig darin) und lernte so, Ruhe zu halten. Heute ist er 2,5 Jahre alt, den Kennel hatte ich nur so 3-4 Monate im Gebrauch, aber er war Gold wert. Heute ist meiner einer normaler, ausgeglichener Hund. Tendiert immer noch leicht zur Reizoffenheit, aber nichts, was man als besonders auffällig oder dramatisch beschreiben würde, ich sehe es halt als einen seiner Charakterzüge so wie umgekehrt die Drahtseil-Nerven.
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Hi zusammen,
vielen vielen Dank für all die Antworten und Tipps!
Wir haben nun alle Spielzeuge bis auf die Kaustange erstmal entfernt. Im Garten wollten wir sie zuerst nicht frei rumrennen lassen, da wird eine Kirschlorbeerhecke haben...
Nun passen wir halt auf dass sie da nicht ran geht und sonst kann sie frei laufen. Passt sehr gut, gespielt wird nur im Garten, hauptsächlich streunert sie aber nur rum.
@ tinybutmighty: Deinen Tipp haben wir befolgt und sind 5 Minuten mit dem Auto raus, da hatte sie keine Angst und wir konnten 10 Minuten gut spazieren gehen. Ein
paar Autos sind in der Nähe vorbei gefahren, keine Angst etc. Zuhause angekommen war sie erstmal erschlagen und hat geschlafen.
Auch den"Zwangsmittagsschlaf" habe ich ausprobiert indem ich mich auf´s Sofa gelegt habe und einfach kein Input mehr von mir kam. Sie kommt sehr langsam und "schwer" runter, hat sich dann aber irgendwann auch einfach hingelegt und geschlafen. Das klappt aber nur in einem Raum in dem sonst keine Reize sind, im Wohnzimmer klappt es einfach nicht.
Welpenspielgruppe gibt es ab Übermorgen, bin ich sehr gespannt drauf.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank für all eure Tipps, es hat schon binnen 1 1/2 Tagen sehr geholfen!
Nach dem heutigen ausgedehnten Mittagsschlaf gab es aber wieder so einen kleinen "Rückfall". Sie durfte raus in den Garten um sich zu lösen und etwas alleine rumlaufen. Sie ist auch wie wild durch den Garten getobt, ich hatte mich schon gefreut. Irgendwann kam sie dann wieder rein ins Wohnzimmer, wir haben sie nicht groß beachtet und gehofft dass sie wieder einen Gang runter schaltet...
Von wegen! Sie hat sehr stark unsere Aufmerksamkeit gefordert. Zuerst vor uns hinsetzen, nach weiterem Ignorieren hat sie begonnen an unseren Hosen zu ziehen / daran zu knabbern. Ein ständiges "nein" und leichtes wegdrücken hat sie nur wilder gemacht (auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit...)
Ich weiß hier nicht genau wie ich mich verhalten soll: So ein Verhalten kann ich nicht ignorieren, wenn ich darauf reagiere sieht sie es aber als Aufmerksamkeit.
Was soll ich hier also tuen? Ihr einen Timeout in Form von 2 Minuten in einem anderen Raum geben?
Will nun gar nicht negativ klingen, bisher war dieser Tag mit euren Vorschlägen eigentlich ein voller Erfolg.
Grüße
kerdas
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- Vor einem Moment
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