Welpe spielt sich in Rage

  • Eben und da sehe ich keinen Unterschied zur Box, die du nicht gut heißt . Beides ist Zwang, beides funktioniert, weil es als Ruheort konditioniert ist

    Es ging mir eher um das Reinstecken in die Box, die zusätzlich nicht unbedingt schon sicher als Ruheort konditioniert ist.

    Macht man das ungünstig, weil einfach auch bissl stressig, wenn Welpe grad die Milchzähne um sich wirft, kann Box für den Hund eher zum Gegenteil werden.


    Aber bzgl. Box gibt es ja auch zig Sichtweisen. Ich würd sie zb nie zumachen, außer zum Separieren von Hunden im Notfall. Insofern wär Box bei uns auch kein Weg beim überdrehten Welpen.

  • Auch bei Kindern ist die Methode der Zwangsumarmung sehr umstritten, hier wird es so oft als non plus ultra angepriesen. Darum gehts mir. Ich finds nicht netter

  • Auch bei Kindern ist die Methode der Zwangsumarmung sehr umstritten, hier wird es so oft als non plus ultra angepriesen. Darum gehts mir. Ich finds nicht netter

    Das darfst Du durchaus so sehen.


    Ich seh es anders. Wie es kerdas sieht, kann wieder anders sein.


    Ich kann nur sagen, dass mich mit dem Welpem hinsetzen noch nie zu Meideverhalten Menschen gegenüber geführt hat und ein körperbetonter Umgang bisher jegliches Medical Training und Co erspart hat, wohingegen Box blöd aufgebaut auch zu Panik beim Hund führte.

  • Ich finde das ist ganz individuell, unsere liebt innigen Körperkontakt, die beruhigt sich sofort, wenn man sie auf den Arm nimmt und trägt (haben wir draußen oft genutzt). Andere Welpen sehen das vielleicht ganz anders und stehen nicht so auf Körperkontakt. Wir haben es drinnen so gelöst, dass wir ruhig für ca. 20 Sekunden rausgegangen sind, wenn sie wild um sich geschnappt hat. Da hat sie sich dann gewundert, kein Puplikum mehr da und war dann wieder friedlich, wenn man wieder reingegangen ist. Funktioniert bestimmt auch nicht mit jedem Welpen. Muss man halt ausprobieren.

  • Ich hab mit meiner beides ausprobiert (Box und Umarmung), beides hat funktioniert und tut es bis heute.


    An der Stelle kann ich auch mal verschämt zugeben, dass die Box bei mir genau null aufgebaut wurde - ich hab sie die ersten zwei Wochen zum Schlafen reingesteckt, sie hat das ohne Murren angenommen und die Box wohl bis heute als Schlafort verinnerlicht.


    Heute, ein paar Wochen später, weiß ich aber, dass das nur geklappt hat, weil meine Maus das so gut angenommen hat. Hätte sie stundenlang in der Box gejammert, hätte ich sie bestimmt nicht drin gelassen.


    Mithilfe der Box lernt meine Kleine auch grad, dass man sogar bei meinen Eltern, die auch einen Hund haben, schlafen kann :lol: Für uns ist das Ding ein Segen, ist vielleicht aber auch ein Stück weit Veranlagung des Welpen?

  • Also wir bauen die Box gerade auf mit Leckerchen und freiwillig rein, kurz Tür schließen und wenn der Hund raus will wird wieder geöffnet.

    Ich habe einmal getestet wie sie damit umgeht wenn ich zulasse, da war sofort das gejaule groß. Denke wenn ich die Box nun zum abkühlen lassen nutze wird sie die nicht mehr leiden können...


    Umarmen und getragen werden mag die kleine eigentlich auch nicht, wehrt sich immer sehr strickt dagegen.

    Ich habe heute Abend mal genau drauf geachtet wann die Kleine so aufdreht. Nach dem Aufwachen haben wir sie für 7 Minuten im Garten sich lösen + schnuppern lassen. Danach rein und Futter.

    Wir haben sehr genau darauf geachtet ihr ab da keine große Aufmerksamkeit mehr zu schenken. Zunächst ist sie durch das Wohnzimmer getigert und hat sich gut 10 Minuten mit ihrem Kauknochen beschäftigt. Irgendwie wurde es Ihr zu langweilig und kam dann zum Spielen animieren zu uns an die Couch. Ein freundliches aber bestimmtes Abweisen hat nichts gebracht, danach ist sie in den "Überdreht-Modus" geschaltet und begann mit dem Schnappen.

    Ab da ging es dann wieder in den "reizarmen" Raum. Nach ein wenig quitschen und Unmut bekunden wurde sich dann auch hingelegt.


    Da es unser erster Hund ist sind wir gerade verunsichert warum sie momentan so schwierig ist, bzw. ist das Verhalten überhaupt extrem? Oder ist es halt ein Welpe? Ich weiß, Ferndiagnosen sind immer schwer, trotzdem wundern wir uns gerade sehr über diese Momente wo sie jede Hemmung wieder verliert.

  • Zitat

    Ich finde das ist ganz individuell, unsere liebt innigen Körperkontakt, die beruhigt sich sofort, wenn man sie auf den Arm nimmt und trägt (haben wir draußen oft genutzt)

    Ja, ist sicher auch individuell, ich will da nur kurz anmerken, dass auf den Arm nehmen ab einer gewissen Welpengröße schwierig wird, oder Intensität des Zubeißens. Muss man einfach auch nicht im Gesicht haben.


    Ob Arm oder (behutsam, aber trotzdem ausreichend) Festhalten ist beides eine körperliche Begrenzung. Auf den Arm nehmen letztlich genau der selbe Zwang, den Du einmal vorschlägst, einmal ablehnst @EmmaSonja

    Ein ungestümer Großwelpe bricht Dir aber am Arm schon mal versehentlich die Nase oder erwischt einen blöd am Auge. Abgesehen davon, dass Hochheben von weniger Hunden gemocht wird, als hochgehoben werden. Der beruhigende Effekt ist am Arm wohl auch oft erst über Gewöhnung/Konditionierung erreicht.


    Ob man körperlich oder räumlich begrenzt ist von verschiedenen Dingen abhängig, "Zwang" ist alles davon. Aber Zwang bedeutet nicht automatisch Brutalität, sondern letztlich nur, dass der Hund durch irgendwas, das ich tue, nicht tun kann, was er gerade wollte.

  • Also wir bauen die Box gerade auf mit Leckerchen und freiwillig rein, kurz Tür schließen und wenn der Hund raus will wird wieder geöffnet.

    Nur kurz hierzu: lasst sie besser raus, bevor SIE das WILL. Auch wenn es nur kurz ist. Sie erzieht euch ja sonst...
    Ich bin kein Dominanztyp, gar nicht, meine Hunde sind alle sehr weich. Abgesehen von jeglichen Theorien etc finde ich es wichtig, dass der Hund weiß: "was Mensch mit mir macht, ist ok. Bei gewissen Dingen muss ich auf seine Entscheidung warten." - natürlich geht das beim jungen Welpen nur kurz. Aber stellt euch vor, ihr müsst eine Zecke entfernen - da muss Hund auch solange still halten, wie DU das brauchst, nicht solange, wie SIE will. Unweigerlich wird nämlich irgendwann der Diskurs eintreten "ich will nicht mehr" - "du musst aber noch".

    Anderer Aspekt: wenn sie raushat, dass auf Beschwerde "Türöffnung" folgt, bzw. ihre Beschwerde berücksichtigt wird und der Zustand beendet wird, wird sie das so weiter verfolgen. Wenn sie alleine bleiben soll und ihr - in ihren Augen - jetzt mal wiederkommen sollt/ihr langweilig wird/sie sich um euch sorgt, was wird passieren? Sie beschwert sich, bringt möglicherweise ja Erfolg.
    Bitte: das ist ein junger Welpi. Natürlich geht es nicht darum, dass sie jetzt sang- und klanglos alles stundenlang erträgt. Aber, auch wenn es nur einzelne Minuten, oder beim medical training, 20 Sekunden sind: IHR beendet sowas, BEVOR sie ihren Stress ausdrücken muss. Ihr möchtet ihr den Stress ja nehmen, also muss die Übung ohne Stress ablaufen. So lernt sie: das und das ist ok, es hört auch wieder auf, nicht schlimm, brauche mich nicht aufzuregen.

    Viel Erfolg

    Silvia

  • kerdas

    Zitat

    Da es unser erster Hund ist sind wir gerade verunsichert warum sie momentan so schwierig ist, bzw. ist das Verhalten überhaupt extrem? Oder ist es halt ein Welpe

    Nein, das ist nicht extrem.


    Schau Dir noch mal die Welpenrubrik im Forum näher an. 126% aller Themen handeln von "Hilfe, mein Welpe beißt"., die restlichen 0,3 Prozent sind Stubenreinheit. 0,03 Prozent Fressfragen.

    Bei den Junghunden dann Alleinbleiben, nicht an der Leine gehen können oder alles zerkauen und "Mein Hund hat ein Ohrenproblem" und 357 Pubertäts "Hilfe, das hat der noch nie gemacht" s. So cirka.

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