Welpe spielt sich in Rage

  • Danke euch allen für die vielen Tipps. Es zeigen sich sogar schon erste Besserungen :) Sie ist nun ruhiger und nach dem kurzen Toben draußen, kommt sie nun auch wieder schneller runter und kaut genüsslich an ihrem Kauknochen oder zerreißt Pappe oder einfach ein Blatt Küchenpapier.

    Schön zu hören, dass das wohl noch alles normal ist.


    Dann sind wir an dem Punkt wo ich nicht genau weiß wie ich handeln soll, isolieren/ ignorieren/ dominieren/ anleinen/ box/ umarmen/

    Ich hab Megan auch Papprollen/Kartons zum Zerpflücken gegeben, daran hat sie sich abreagiert. Probiers doch mal damit. Und ansonsten mach, was sich für dich gut anfühlt und für deinen Hund und dich praktikabel ist. Ich weiss nicht, wieviel Zeit Du für reizarme Zimmersitzungen hast, wegen Corona ging das hier gerade. Letztlich hab ich also mich in die Box gesteckt, damit der Hund da nicht rein musste xD (würde ich aber nicht noch mal so machen vermutlich).

    Danke für den Tipp.


    Ansonsten sind wir beide nun auch einfach ruhiger und schmusen drinnen mehr bzw. halten ihren Kauknochen. Das scheint sie richtig zu mögen.


    blushing-dog-face

  • ja, Kauknochen halten hat hier auch gut runtergebracht. Nach ner kurzen Zeit hab ich dann losgelassen und sie hat alleine weitergekaut

  • Hi zusammen,


    ich wollte bei dem Thema mal ein Update geben. Eventuell können wir damit auch anderen Neu-Welpenbesitzern helfen in der Zukunft wenn das Forum nach einem ähnlichen Thema durchsucht wird.


    Wir haben nun einige Schritte unternommen, damit die Kleine zur Ruhe kommt:

    • Alle Spielzeuge in der Wohnung weg bis auf einen Kauknochen. Alle anderen Spielzeuge sind Belohnung und mit denen wird nur draußen gespielt.
    • Der "Ruheraum" wird sehr gut angenommen und mittlerweile geht sie dort nun auch direkt schlafen.
    • Wir achten sehr auf regelmäßige Ruhepausen und begrenzen den Input. Nach einer Ruhephase gibt es etwa 90 Minuten mit lösen lassen und Fressen, danach hin und wieder draußen spielen. Der Welpe muss sich aber auch immer eine Zeit lang selbst beschäftigen.
    • Wird das spielen zu wild wird sofort abgebrochen und ignoriert. Wir haben im Wohnzimmer eine Decke liegen, auf die sie gehen muss wenn sie runterkommen soll. Die ersten male wurde sie mit einer Leine "gezwungen" diese nicht zu verlassen. Nach 2 Wiederholungen und vielen Leckerlis beim "ruhig bleiben" ist die Leine schon nicht mehr nötig...
    • Einmal am Tag gibt es entweder einen größeren Spaziergang mit austoben ODER aber neue Eindrücke wie "Einkaufen gehen", "neuen Hund / Mensch kennenlernen" oder mal durch das Dorf laufen.
    • Welpenspielgruppe hat super geholfen, dort wurde sie von den anderen Hunden ein paar mal zurecht gewiesen (sie hat zu stark gezwickt). Seitdem scheint sie das auch bei uns mehr zu beachten.
    • Kommandos werden sehr ruhig gegeben und ein mal wiederholt, danach gibt es immer die Konsequenz. Bei zu starkem beißen wird nun für eine Minute komplett ignoriert, danach das Spiel wieder aufgenommen.
    • Jaulen / Anbellen hat sie ein paar mal probiert für Aufmerksamkeit. Wir haben uns entschieden sowas komplett zu ignorieren. Wenn sie sich beruhigt / liebevoll an Händen oder Füßen (macht sie irgendwie gerne... :igitt:) waren wir nicht immer ganz so konsequent...
    • Drinnen wird als Spiel nur gekuschelt / Kauknochen gehalten. Mehr nicht.


    Und was soll ich sagen. Nachdem ich in den ersten Tagen schon eine leise Befürchtung hatte, dass wir uns einen Problemhund großziehen (Betonung auf "Wir erziehen falsch") klappt alles nun zu Gut um wahr zu sein.

    Erst dadurch, dass die Kleine genug Ruhepausen hatte, konnte sie aufnehmen und verstehen, dass beißen doof ist. Davor ist es irgendwie nicht zu Ihr durchgedrungen und ignorieren führte immer zu Wadenzwicken / ins Hosenbein beißen. Das war nach den eingeführten Ruhepausen aber ganz schnell weg und das Ignorieren hat die gewünschte Wirkung gezeigt. Von da an hat sie ganz schnell gelernt das beißen zu Spielabbruch führt und deshalb doof ist.

    Nur ganz selten, wenn sie total im Spiel ist, zwickt sie ab und zu. Lustig zu beobachten ist, dass sie sich zu "erschrecken" scheint sobald sie wieder zwickt und sofort selbst aufhört und unsere Hände ableckt. :applaus:


    Der Ruheraum ist noch immer der liebste Platz zum schlafen, aber jetzt kann man sie auch im Wohnzimmer zum schlafen bewegen. Sie hat gelernt auch da mit den Reizen klar zu kommen.

    Sich selbst beschäftigen findet sie nicht so pralle, aber es klappt. Außerdem buhlt sie nicht mehr so stark um Aufmerksamkeit, dann und wann ist sie aber doch noch was aufdringlich. Ist aber ja noch ein Welpe, finde das nun alles total im Rahmen.

    Mittlerweile hat sie auch ihre "verrückten fünf Minuten" in denen sie wie wild rumtobt, das ist aber viel besser als das vorherige durchgängige fahrig sein. Diese 5 Minuten korrigieren wir auch kaum, nur wenn sie etwas total verbotenes macht wie aufs Sofa springen / Möbel ankratzen. Wenn sie einfach nur wild rumtollt lassen wir sie.


    So, wie ihr hört bin ich mittlerweile begeistert. Vielen Dank für eure Tipps, das hat alles super schnell geklappt und das Zusammenleben macht nun richtig Spaß. Wir haben nun endlich das Gefühl einen super verspielten aber auch total lieben und lernbereiten Welpen zu haben.

    Ich glaube das Problem war wirklich dass die Müdigkeit und Reizüberflutung jedes Lernen blockiert hat.


    Ich hoffe ich kann mit dem Post auch in Zukunft noch anderen Welpenbesitzern helfen, bei Fragen auch gerne ne PN. :bindafür:


    Grüße

    Kerdas

  • Was ist denn die Konsequenz, wenn sie ein Kommando nach einmal geben nicht ausführt? Und was für Kommandos sind das?

    Wenn ich richtig denke, dann ist die Lütte doch grad neun Wochen alt, oder?

  • Was ist denn die Konsequenz, wenn sie ein Kommando nach einmal geben nicht ausführt? Und was für Kommandos sind das?

    Wenn ich richtig denke, dann ist die Lütte doch grad neun Wochen alt, oder?

    Ignorieren nach dollem Beißen, wenn ich es richtig verstehe

  • Mal keine Sorge, wir haben hier keine drakonischen Foltermaßnahmen für unseren Puppy... :D


    Wenn sie beißt wird sie konsequent ignoriert, wenn sie nicht kommen will gehen wir sie relativ schnell holen statt dauernd ihren Namen / Kommando "Komm" zu wiederholen.

  • Nachdem nun einige Tage vergangen sind grooven wir uns hier richtig gut ein, das Zusammenleben macht mittlerweile richtig Spaß!


    Es gibt nur eine Sache, die weiterhin nicht so doll klappt, und das ist das "Schnappen" in den jecken 5 Minuten (die auch schon mal 30 Minuten dauern).

    Ich habe darüber mit der Hundetrainerin gesprochen, sie hat mir das Ignorieren und weggehen empfohlen und gleichzeitig vom Schnauzengriff abgeraten, da man als Mensch das eh nicht so "präzise" wie die Hundemutter einsetzen kann (macht für mich auch Sinn).


    Allerdings führt das Ignorieren nur zu immer mehr "Spiel mit mir" Aufdrehen und in die Jeans beißen. Wenn ich in einen anderen Raum gehe hat sie schon eine ausgeprägte Zerstörungswut, sie weiß halt dass ich zurück komme sobald Möbel oder Wände angeknabbert werden...


    Ich mache nun Folgendes (habe ich in einem GU Ratgeber gelesen) und wollte mal hören ob hier jemand damit Erfahrung hat.

    Sobald die Kleine zu heftig knabbert / schnappt packe ich sie am Brustkorb ("packen" klingt falsch, das ist mit wenig Druck aber eine recht zügige Bewegung), fixiere sie mit meinen Blick und sage ruhig, aber in einer sehr dunklen Stimme "Schluss" oder "Aus".

    Meisten schaut mich die Kleine dann ganz irritiert an und schaltet nen Gang runter. Sie flüchtet auch nicht vor mir und nach 5 Sekunden "Wartezeit" spiele ich auch weiter mit Ihr.

    Ich möchte dem Welpen keine Angst machen, andererseits scheint es sonst nicht durchzudringen dass sie was verbotenes macht.


    Irgendwelche Meinungen dazu? Danke schon einmal für euren Input! :)


    Grüße

    Kerdas

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