Dauerbrenner: Begegnungen im Freilauf

  • Ja, genau das versuche ich grundsätzlich auch. Leider ist mein Hund klein und niedlich, was oft zur Folge hat, dass die samt Hund unbeirrbar anmarschiert kommen - die Tiere brauchen ja Sozialkontakte.


    Und dann sitze ich in der Tinte, wenn ich nicht mehr flüchten kann: laß ich zu, dass der andere "Hallo" sagt, kann der Terrier grantig werden. Muß nicht, kann aber. Bitte ich freundlich um Abstand, wird das ignoriert, weil: siehe oben: der Kleine ist so süß. Werde ich unfreundlich, nimmt der Terrier das gern mal als Signal zur gemeinsamen Attacke, wenn ihm der andere Hund unsympathisch ist...

  • Lasst ihr eure Hunde denn so nah an andere Hundebesitzer heran? Ich lasse meine Hunde schon kaum auf 5 Meter an fremde Hundehalter heran.

    Kommt sicher auf die Region und die Hundetypen an.


    Ich denke im ländlichen Raum verhält sich das nochmal anders, als im städtischen. Da hat man mehr Hof-und Wachhunde und Hunde wo vielleicht auch eher eine territoriale Komponente mit reinspielt und generell ist die Hundedichte einfach viel geringer. Somit sind Fremdhundebegegnungen nicht der tägliche Normalzustand.


    Im städtischen Raum verhält es sich anders. Du hast eine hohe Hundedichte, viele Fremdhundbegegnungen am Tag, weniger Platz,... Die Leute sind aber auch "lockerer", die Hunde sind es gewohnt.


    Leinenkontakte sind hier keine Totsünde, andere Hunde werden auch gestreichelt, wenn man sich kennt und es werden sogar Leckerlies verteilt.

    Heißt nicht, das man assozial ist, wenn man das nicht gut heißt, aber es ist hier nix besonderes.


    Hier wird auch nicht bei jedem Jogger, Radfahrer, Spaziergänger rangerufen, weil der Hund dann schlicht gar nicht mehr freilaufen könnte. Die Leute kennen es hier nicht anders, auch die ohne Hund und man nimmt trotzdem Rücksicht, aber auf eine andere Art und Weise, wie auf dem Land.


    Und beim passieren von anderen HHs, klar kommt man sich so nah. Die Wege sind 1-3m breit, folglich kommt man dann auch so nah an den Leuten vorbei.


    ***


    Ich leine in so einem Fall einfach an, weil ich eben nicht weiß warum der andere angeleint ist. Würden die freilaufenden zu Kami kommen, gäbe es Leinenkontakt (dabei die Leine locker über den Hunden halten, damit sich keiner verheddern kann) und nach dem abchecken gibt es einfach ein weiter und man passiert den angeleinten Hund.

    Sieht man die Freilaufkombo geht einfach vorbei, geht man auch einfach vorbei.


    So übrigens auch der Trainertipp bei uns im städtischen Raum:

    WENN Leinenkontakt, dann Leine locker und über den Hunden und mit den Bewegungen des Hundes mitgehen, damit sich keiner verknuddelt UND keine künstliche Spannung aufgebaut wird.


    Wenn man das nicht will, kann man das kommunizieren oder eben ausweichen oder blocken, das haben wir dann bei unserer damals unverträglichen Hündin gemacht.


    In dem geschilderten Fall, scheinen offline Begegnungen aber auch normal zu sein, und da würde ich naiv davon ausgehen, das die Halter also diffenrenziert haben zwischen den Hunden. Und dann kann man gucken. Geht der eigene Hund eh nicht zu dem angleinten, bleibt der eigene halt frei, besteht die Chance das er hingeht, Leine ich halt an und manage wie auch immer, die freilaufenden Hunde (lockerer Leinenkontakt, Kommunikation, Ausweichen oder Blocken).

  • Lasst ihr eure Hunde denn so nah an andere Hundebesitzer heran? Ich lasse meine Hunde schon kaum auf 5 Meter an fremde Hundehalter heran.

    Ist meiner Meinung nach wieder so ein Stadt/Land Ding bzw. prallen da einfach extrem unterschiedliche Lebensumfelder aufeinander. Wenn ich hier im städtischen Bereich 5 m Abstand zu anderen HH (bzw. Menschen allgemein) halten will, brauch ich die Wohnung gar nicht erst zu verlassen. Kontakt mit fremden Hunden ist die Regel und nicht die Ausnahme und "den Hund einfach vom angeleinten Teil einer Gruppe abrufen", wie willst du das denn machen, wenn die alle auf einem Haufen stehen? Wenn man irgendwo in der Pampa wohnt, wo man selten überhaupt mal jemanden trifft, geht man glaube ich oft einfach von anderen Voraussetzungen aus.


    Vieles ist in belebteren Gebieten einfach entspannter bzw. muss entspannter sein, weil es sonst zum Spießrutenlauf ausartet, wenn man jede Begegnung vermeiden will.

  • Das ist nicht gesagt. Mini-Hunde können üble Wunden im Gesicht verursachen. Warum soll sich das jemand gefallen lassen, nur weil er einen größeren Hund hat?

    Ich meine, wenn mir ein großer Hund entgegenkommt, vertraue ich noch eher drauf, dass der nichts macht. Bei den Kleinen ist ein Biss mMn viel häufiger.

    In meinem Fall ist es so, dass ich kein Problem damit hätte, einen kleinen Hund zu blocken oder, im wirklich absoluten Notfall auch zu treten.


    Bei einigen großen Hunden ist es das komplette Gegenteil, auch wenn es vielleicht auf einige nicht rational wirkt. Das hat aber auch nicht immer direkt was mit der Größe zu tun, einen Labrador habe ich auch schon mal geblockt, es sind bei mir eher so Rassen wie Dobermann oder Schäferhund, vor denen ich großen Respekt habe. Wenn ich den Hund und Halter näher kennenlerne, legt sich das auch.


    Odie ist ja auch offziell ein "großer" Hund, weil er knapp über 40cm ist.

  • Lasst ihr eure Hunde denn so nah an andere Hundebesitzer heran? Ich lasse meine Hunde schon kaum auf 5 Meter an fremde Hundehalter heran.

    Dann müsste ich mich jedes Mal ins Gebüsch oder wahlweise die Böschung runter stürzen wenn ich das verhindern will. :denker:


    Standardbegegnung - heute waren es 5 - laufen hier so ab: Von beiden Seiten kommen Menschen mit freilaufenden Hunden, man schaut kurz ob irgendeiner reagiert, es reagiert keiner also läuft man entspannt weiter. Die Hh grüßen sich - vor Corona mit weniger - jetzt mit mehr Abstand aber 5 Meter sind es nicht, die Hunde begrüßen sich und dann geht jeder in seine Richtung weiter. So läuft es hier jeden Tag mehrfach. :ka:


    Wenn man sich kennt, quatscht man ne Runde, streichelt mal den anderen Hund und geht dann weiter. Kennt man sich gut, geht man vielleicht sogar zusammen weiter. Wenn die Hunde sich sympathisch sind, bleibt man vielleicht sogar stehen, schaut ob sich ein Spiel entwickelt oder geht halt weiter.


    Ist wohl auch eine Gebietsabhängige Sache und wie verträglich die eigenen Hunde sind - nicht abwertend gemeint - aber mit einem Hund, der andere Hunde toll findet, ist es leichter als mit einem Hund, der andere Hunde doof oder überflüssig findet.

  • In dem geschilderten Fall, scheinen offline Begegnungen aber auch normal zu sein, und da würde ich naiv davon ausgehen, das die Halter also diffenrenziert haben zwischen den Hunden. Und dann kann man gucken. Geht der eigene Hund eh nicht zu dem angleinten, bleibt der eigene halt frei, besteht die Chance das er hingeht, Leine ich halt an und manage wie auch immer, die freilaufenden Hunde (lockerer Leinenkontakt, Kommunikation, Ausweichen oder Blocken).

    Auf der Runde sind Kontakte ohne Leine eher die Regel. Es gibt dort einen Schotterweg, auf dem auch mal Spaziergänger oder Radfahrer unterwegs sind, auf den Trampelpfaden auf den Wiesen sind fast nur HH unterwegs. Der Vorteil ist, dass man auf dem Großteil der Strecke alles überblicken kann und andere Menschen schon auf mehrere Hundert Meter erkennen und deshalb auch sehr früh reagieren kann.


    Hier ist es auch eher ländlich und ich würde sagen, dass man die Hälfte der HH, die man dort trifft, sowieso kennt. Bei schlechtem Wetter trifft man meist keinen, an Nachmittagen unter der Woche hat man vielleicht im Durchschnitt zwei Begegnungen. Bis jetzt habe ich es so erlebt, dass die Hunde aufeinandertreffen dürfen, wenn beide frei herumlaufen, damit gab es noch nie ein Problem. Meist quatscht man dann kurz oder geht sogar zusammen weiter.

    Ob dort alle wirklich anleinen, wenn sie einen angeleinten Hund treffen, kann ich nicht beurteilen, da wir ja dort immer offline unterwegs sind.


    Wenn ich Menschen ohne Hund sehe, wird Odie sofort angeleint. Bei angeleinten Hunden ebenfalls. Bei gemischten Gruppen halte ich ihn bei mir und versuche zu kommunizieren, außer in dieser einen Situation, weil ich da zu sehr auf den Dobermann fixiert war.


    Da diese Runde zumeist von Leuten frequentiert wird, die dort regelmäßig, oder zumindest nicht einmalig, gehen, denke ich, dass wir früher oder später wieder auf diese Gruppe treffen werden. Ich werde Odie dann sofort anleinen, kann aber nur hoffen, dass der Halter dann auch alle seine Hunde einsammelt. Auf mich wirkte es so, als ob er davon ausging, dass ich meinen Hund anleine, weil einer seiner Hunde unverträglich ist, er aber seine restlichen Hunde laufen lassen kann, weil die verträglich sind. :ka: Der Dobermann schien ja auch nicht so besonders fit im Rückruf gewesen zu sein. Auch wenn er sich im Umgang mit Odie soweit verstanden hat, weiß ich nicht, wie es aussieht, wenn Odie an der Leine ist, weil er da nicht ausweichen kann.

    Im Prinzip hilft da ja nur sehr weiträumiges Ausweichen, in der Hoffnung, dass der Dobermann nicht 200-300 Meter in die Wiese hinter uns herläuft.

  • Standardbegegnung - heute waren es 5 - laufen hier so ab: Von beiden Seiten kommen Menschen mit freilaufenden Hunden, man schaut kurz ob irgendeiner reagiert, es reagiert keiner also läuft man entspannt weiter. Die Hh grüßen sich - vor Corona mit weniger - jetzt mit mehr Abstand aber 5 Meter sind es nicht, die Hunde begrüßen sich und dann geht jeder in seine Richtung weiter. So läuft es hier jeden Tag mehrfach. :ka:


    Wenn man sich kennt, quatscht man ne Runde, streichelt mal den anderen Hund und geht dann weiter. Kennt man sich gut, geht man vielleicht sogar zusammen weiter. Wenn die Hunde sich sympathisch sind, bleibt man vielleicht sogar stehen, schaut ob sich ein Spiel entwickelt oder geht halt weiter.

    Genauso ist es hier auch!

  • Fünf Meter Abstand sind hier mitten in der Großstadt utopisch. Da hat man nen ca. drei Meter breiten Fußgängerweg und damit muss man klarkommen bis man -in meinem Fall- am Deich/Fluss ist.

    Man kann aber auch locker auf diesem Fußweg so aneinander vorbeigehen (bei frontaler Hundebegegnung), dass kein Leinenkontakt zustande kommt. Im schlimmsten Fall wechselt man halt die Straßenseite.


    Ist für mich kein Grund, dass Hunde ständig ineinander knallen müssen. Die wenigstens finden das gut, aber es wird ihnen abverlangt. Protest wird direkt unterbunden.

    Schön anzusehen ist das nicht.

  • Also 5 m ist bei uns auch utopisch und meine Hunde haben auch keine Probleme damit angetatscht und gelockt zu werden.

    Aber dennoch bin ich da ganz bei Gammur . Ich finde sowas einfach unmöglich. Viele locken fremde Hunde an und merken nicht mal, wenn dabei dem eigenen Hund dabei das Messer im Sack aufgeht. Da gab es bei uns eine offzielle Gassigruppe (bezahlte Teilnahme), da kam bei genau so einem Verhalten ein kleiner Hund zu Tode. Die Gruppe wurde daraufhin verboten. Es war dann generell verboten, in größeren Gruppen Gassi zu gehen.


    Deshalb versuche ich auch Kontakte gleich im Vorfeld zu verhindern, indem ich rechtzeitig ran rufe und die mindestens die Zwerge anleine, Silver nach Bedarf. Es geht bei Dreien halt nicht immer so schnell und deshalb habe ich so meine Dringlichkeitsliste in der Anleinreihenfolge.


    Im Großen und Ganzen ist es bei uns so, dass die "Die-regeln-das-unter-sich"-Fraktion in der Regel selbst große, wehrhafte Hunde führt, von der Chihuahua-Halterin, die uns ganz selten mal begegnet, hört man so etwas nicht.

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