Hund aus dem Tierheim

  • ?OK gut also erstmal nicht so streng ok, ich habe überall gelesen das er von tag eins an die "hausregel" zu lernen hat und das er nicht irgendwo rumliegt wo ich über ihn rüber steigen muss oder ihn wegscheuchen muss kam mir noch stressiger vor. Im Großen und Ganzen mache ich mich bei vielen Dingen wohl wirklich verrückt. Zu Ruhe kommt er so gesamt schon ganz gut, was nun heute morgen noch dazu kam war das er angeschlagen hat als um 6 Uhr die Pflege meiner Nachbarin kam und auch nochmal später als diese Nachbarin im hausflur war, ich hielt das bis gerade noch für nicht wild weil er wirklich nur kurz meldet und sobald ich ihm "nein" sage und ihn auf seinem Platz schicke er aufhört. Jetzt sind wir zufällig genau der im Hausflur begegnet er war freundlich und zurückhaltend wie immer Menschen gegenüber, sie hat allerdings sofort gedroht das wenn er das nicht seinlässt er wieder zu verschwinden hat. loudly-crying-dog-face

  • Sie kann dir die Hundehaltung nicht einfach so verbieten, weil der Hund mal gebellt hat. Solange das Bellen nicht überhand nimmt (z.B. Wenn er allein ist) kann sie nichts machen, meines Wissens nach. Dafür müsste sie ein Lärmprotokoll führen und nachweisen, dass der Hund permanent bellt.

  • Na kommt auf die Wohnsituation und den Mietvertrag an.


    Aber auch da mal nett in Ruhe erklären; Hund neu. Muss sich erst alles einspielen.

    Bitte mal 4 Wochen Verständnis.


    Flasche Sekt, Pralinen und oder Plümchen.

    Ich habe letztens 2 Säcke Blumenerde spendiert.


    Einfach Atmen und nicht sofort in die nächste Aktion stürzen.


    Alle meine Nachbar haben z. B. meine Handynummer für den Fall, dass was ist.

    Ich könnte hier echt nur los, wenn´s tatsächlich brennt.

    Aber alle haben das Gefühl - ich würde sofort kommen und was regeln.|)

  • Mir stellt sich gerade volgende Frage. Es heisst ja immer wieder man solle gerade bei unsicheren Hunden diesen jede Entscheidung abnehmen. ...

    Das ist das Dümmste, was Du tun kannst. Wie bekommt man Selbstbewußtsein? Bestimmt nicht, indem man jegliche Arbeit und Entscheidung abgenommen bekommt!! Im Gegenteil: eigene Entscheidungen treffen lassen, und looooooben, wenn er gut entscheidet!! Wenn ich ihm jede Entscheidung abnehme, heißt das "Du kannst das nicht", "Ich kann es besser" etc......


    Also laß ihm bitteschön den Platz, den er sich auswählt, doch einfach, solangs damit keine Probleme gibt! Mein Faro hat sich die Ecke hinter der HAustüre ausgesucht. Solang er net anfängt, die Bude hier zu bewachen, alles gut. Wenn er meint, er liegt dort bequem, darf er. Ich hab ne Decke geholt und ihm hingelegt, hat er gern angenommen. Das ist jetzt sein PLatz, wenn er Ruhe möchte, von da aus hat er mich im Auge, wenn ich in der Küche arbeite, und gut is. Und wenns ihm zu unbequem würde, weil dauernd jemand kommt/geht, dann kann er sich gern freiwillig!) nen andren Platz suchen, der ihm gefällt.


    Laß ihn machen, lobe ihn für gut bewältigte Situationen, das gibt Selbstbewußtsein, und greif nur dann ein oder entscheide, wenn Du das Gefühl hast, er ist gerade total überfordert. Und wenn der die von Dir vorgeschlagene Lösung annimmt (zB Ausweichen, wenn er nen Hund komisch findet), dann kannst ihn wiederum bestätigen, weil er ruhiggeblieben ist, oder weil er Deinen Lösungsvorschlag angenommen hat o.ä. Weil es ihm gelungen ist, die Situation zu bewältigen, wenn auch mit Deiner Hilfe.


    Schaff Situationen, die Ihr gemeinsam bewältigt - einen Baum überspringen/überklettern, über ne schmale / hohe Brücke gehen, zum ersten Mal ins Wasser gehen, nen "komischen" Gegenstand zusammen untersuchen, vor dem er gerade erschrocken war, sowas schweißt zusammen, sowas gibt Selbstbewußtsein.


    Indem ich einem Hund alle Entscheidungen abnehme, erziehe ich ihn gezielt zur Hilflosigkeit, er lernt nie, eine Situation ohne mich zu bewältigen, und ich schaffe mir nix als Arbeit, weil ich dann dauernd irgendwo eingreifen muß, wo Hund meint, nicht zurechtzukommen ohne mich.


    Lernt er dagegen, mit Situationen, die ihn zunächst verunsichern, zurechtzukommen, gibt ihm das Mut, es in der nächsten Situation wieder zu versuchen. Jeder Erfolg bestätigt ihn. Und ich muß et dauernd unterwegs den Kopf routiern lassen, wo jetzt schon wieder was kommen könnte, bei dem ich eingreifen muß, ich werd sozusagen zum Dauereingreifer, und zum Routierenden Gassigänger..... *ggg Ey, sowas braucht doch kein Mensch, das ist doch anstrengend!

  • PS: Hausregeln heißt nicht, ich gebe dem Hund jede Bewegung vor. Sondern: wir gehen NICHT aufs Sofa, fressen NICHT vom Tisch, fressen / begrüßen KEINE Gäste (oder halt doch, wie eben ICH als Halter entscheide!), betreten Zimmer xy NICHT (zB ein Kinderzimmer oder die Küche bei manchen Leuten, je nach individueller Priorität), betteln NICHT (oder doch - wie bei mir *ggg), setzen uns geordnet vor die Haustür beim Gassi (oder springen wild wedelnd durcheinander, je nach Halter und seinen Vorstellungen). Halt Verhaltensregeln für daheim, die ich für mich haben möchte, und die von der ganzen Familie auch so eingehalten werden, um den Hund nicht zu verunsichern. Wobei ein Hund oft ganz schnell raus hat, bei wem er was darf. Ist Fraule net daheim, darf Hundi zu "Papa" ins Bett. Betteln macht nur bei Fraule Sinn, Herrchen ist konsequent. Leineziehen oder Pöbeln geht weder bei Herrle noch bei Fraule durch, beim Sohn kann man das versuchen. So ne Dinge halt, das haben die ganz schnell raus. *gggg Wie Kinder halt auch. die wissen auch ganz genau, zu wem sie gehen müssen, wenn sie dies oder jenes haben oder tun wollen.

  • ..das er angeschlagen hat als um 6 Uhr die Pflege meiner Nachbarin kam und auch nochmal später als diese Nachbarin im hausflur war, ich hielt das bis gerade noch für nicht wild weil er wirklich nur kurz meldet und sobald ich ihm "nein" sage und ihn auf seinem Platz schicke er aufhört. Jetzt sind wir zufällig genau der im Hausflur begegnet er war freundlich und zurückhaltend wie immer Menschen gegenüber, sie hat allerdings sofort gedroht das wenn er das nicht seinlässt er wieder zu verschwinden hat. loudly-crying-dog-face

    Manchmal (ich kenne natürlich diese Frau nicht), hilft es, wenn man offensiv überfreundlich ist.

    Kleinen Blumenstraus, kurz erklären, dass der Hund gebellt hat, weil er....(keine Ahnung..Hund eben). Und man kurz den neuen tierischen Mitbewohner vorstellen will. Nicht den Hund mitnehmen, sondern nur beschreiben und erzählen, dass der brave kleine "Strolch" sooooo lieb ist.


    Manchmal sind so Leute eigentlich nur etwas ängstlich, haben Vorbehalte gegenüber Hunden und evt. sind vielleicht sogar mal gebissen worden, was auch immer.

    Gibt natürlich auch hoffnungslose Fälle.

    Is aber manchmal angenehmer das Thema nicht hochkochen zu lassen. Immer gut ist auch dem Hund ein Halstuch anzuziehen (zumindest im Hausflur). Hunde mit bunten fröhlichen Halstüchern empfinden viele Leute total süss und harmlos. Alter Trick.

  • Lernt er dagegen, mit Situationen, die ihn zunächst verunsichern, zurechtzukommen, gibt ihm das Mut, es in der nächsten Situation wieder zu versuchen

    Genau das brauchen unsichere Hunde. Sieh zu, dass er Selbstvertrauen aufbaut und das kann er nicht, in dem jede Entscheidung von Dir getroffen wird.


    Mein Faro ist ein Angsthund aus der Tötungsstation Capdeperra auf Mallorca. Als er zu uns kam, kannte er nicht viel, nichts Gutes und hatte Angst vor allen ihm unbekannten Dingen und derer gab es genug.


    War z.B. eine Tür angelehnt, traute er sich nicht, sie zu öffnen. Nachdem Faro Vertrauen aufgebaut hatte, stellte ich mich hinter die angelehnte Tür und rief ihn. Mein Mann saß in der Küche und beobachtete Faro. Er eierte hinter der Tür, wollte durch, traute sich aber nicht, dann nahm er Anlauf und öffnete mit Speed die Tür. Ich hatte den Eindruck, Faro ist stolz wie Oskar


    Nur ein Beispiel von vielen

  • ?OK, dabei hatte ich den Eindruck das es ihm gut tut denn aus seiner Unsicherheit ist er früher beispielsweise oft nach vorne gegangen bei hunde begegnungen zum Beispiel, nachdem ich ihn in zwei bränzlichen Situationen hinter mir geholt habe kommt er nun schon von alleine hinter mir, wenn beispielsweise ein freilaufender Hund auf uns zu prescht, das wird natürlich auch gelobt.

  • Das ist aber auch eine andere Sache - beim Nach vorne gehen wird‘s ja je nachdem gefährlich für euch oder andere.

    Da ist es wirklich hilfreich, ihm zu zeigen, dass er das nicht zu regeln braucht.

    Und jetzt kennt er eine Methode (hinter Herrchengehen) und kann die Situation so selbständig lösen.

  • ?Also kann der Hund solche Situationen völlig auseinander halten. Die Hundetrainerin hatte gemeint es wäre wichtig ihm in jeder Lebenslage zu vermitteln das er keine Entscheidungen treffen muss weil ich das für ihn erledige und er dadurch eben auch die Sicherheit bekommt mir in den brenslichen Situationen die Entscheidung zu überlassen.


    Das gemeinsame toben und Baden am Strand hat er immer geliebt, ich muss mal sehen wie lange wir zu Fuß dahin brauchen würde es ihm gerne wieder gönnen (gerade jetzt bei den Temperaturen). Nur bussfahrten will ich ihm noch nicht zu muten.

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