Welpen-Austausch Teil 4

  • Hier ist auch Eskalation angesagt wenn die Nachbarin zu sehen ist. Zum Glück sieht man von unserem Garten aus aber nur deren Einfahrt und wir haben abgesprochen, dass sie ihn ignoriert, außer wir haben explizit ein Treffen vereinbart. Langsam wird es dadurch auch schon besser. Kann denn dein Nachbar nicht aufhören ihm Sachen über den Zaun zu geben?


    Und ich glaube unsere sind ja fast gleich alt. Hier ist die Konzentrationsspanne aktuell auch verschwindend gering. Leine üben können wir zb vergessen, draußen ist es aktuell einfach noch zu aufregend, besonders weil es zur Zeit so windig ist. Meine Trainerin bricht das Training mit ihm auch meist schon nach 15 Minuten ab und macht stattdessen Theorie. Ab da kann er nämlich sowieso nichts mehr vernünftig aufnehmen und macht nur Quatsch. Sie trichtert mir auch immer ein, dass das durchaus normal ist und trotzdem strapaziert das im Alltag manchmal die Nerven. Du bist also nicht alleine :nicken: dafür wird dann die nächste ruhige Kuscheleinheit umso mehr genossen und danach sind die Nerven auch schon wieder ein bisschen erholt

  • Puh, diese Schnapperei geht mir heute auf die Nerven. Der Knirps (jetzt 14 Wochen alt) schnappt wenn ihm was nicht passt (nach der Tierärztin beim impfen heute, bevor ihn überhaupt die Spritze berührt hat) und noch hartnäckiger, wenn er spielen will. Weil energische und/oder körperliche Ansagen ihn nur noch mehr aufschaukeln, versuch ich es, wenn "Nein" nicht klappt mit ruhig festhalten, bis er runterkommt und im Zweifel auf den Platz schicken, wenn garnichts geht - so hat es auch unser Trainer empfohlen. Das erfordert natürlich einiges an Geduld. Er geht richtig auf seine Leine ab, wenn er überdreht ist, beißt in die Leine, meine Ärmel, meine Hände. Heute morgen war das Anleinen der pure Stress, hat über ne halbe Stunde gedauert weil er zweimal wieder zurück auf seinen Platz musste! Da bin ich zwischendurch doch wütend geworden, hab ihn auf dem Boden geschubst und bin laut geworden, als er mir an der Hand hing. Draußen auch nochmal. War natürlich garnicht hilfreich und ich sollte das echt lassen.

    Neben diesen Methoden für die akute Situation ist natürlich unser Hauptthema Frustrationstoleranz und runterkommen lernen, das üben wir in ganz vielen verschiedenen Situationen. Auch dass er sich überall anfassen und ins Maul schauen lässt übe ich mit ihm, das funktioniert total super wenn er entspannt ist. Wenn aber Zeitdruck und überdreht sein zusammen fallen, ist es echt ne Katastrophe.


    Hat noch jemand so ein kleines trotziges Krokodil zuhause? Wie geht ihr damit um? (juhu, das hundertste Gespräch darüber, freut ihr euch auch?)

    (Ein kleiner Erfolg: Bei der Tierärztin waren alle beeindruckt davon, wie selbstverständlich er auf Sitz, Platz, steh auf gehört hat trotz aufregender Situation - wenns mir in der Hundeerziehung nur um coole Tricks ginge, könnte ich voll zufrieden sein :tropf: Und Angst vorm Tierarzt hat er auch überhaupt keine, findet es vor allem laaangweilig im Wartezimmer)

  • Maanuu

    Der Nachbar und dessen Familie sind leicht beratungsresistent. Grundsätzlich habe ich damit auch kein Problem, ich bin ja froh, dass mein Hund Menschen gut findet, und die Leckerlis sind auch in Ordnung (ich kenne die Marke, ist also kein Müll). Aber z. B. der Enkel (7 Jahre alt) versteht auch noch nicht, dass er nicht immer den Hund rufen und durch den Zaun streichen soll, während wir eigentlich nur zum Lösen im Garten sind. Die Mutter erklärt es ihrem Sohn zwar immer wieder, sie ist aber auch nicht immer da. Und der Opa, also der Nachbar, findet es super witzig, wenn mein Welpe sich am Zaun freut und versucht durchzukommen.


    Mich stresst es, weil immer wieder Pipi in der Wohnung landet und er mittlerweile auch im Haus hochdreht, sobald er die Nachbarn sieht oder hört (man kann vom Nachbarsgarten auf unsere Terrasse und in unser Wohnzimmer gucken). Sichtschutzfolien werde ich wohl wieder anbringen müssen.

    Im Notfall müssen wir den Zaun gegen Sichtschutzelemente austauschen.


    Mich nervt einfach total, dass ich mich und den Hund wieder so abschotten muss, obwohl ich keinen aggressiven Hund mehr, sondern Retrieverwelpen habe.

  • slow

    Mein Borderkind ist wirklich ein Lamm, was das Beißen angeht aber von meiner Aussiedame kann ich da ein Lied singen. Sie war wirklich ein Terrorzwerg, hat mir regelmäßig Hände, Hosen und Ärmel gelöchert und in alles reingeschnappt, was nicht bei 3 auf dem Baum war. Jetzt im Nachhinein bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich sie vielleicht überfordert hatte als Welpe und sich das dadurch noch verstärkt hatte. Also würde ich erstmal nochmal euren Tagesablauf überdenken.


    Wir haben irgendwann eine Art „Ruhegriff“ etabliert. Ich sitze in der Hocke und sie wird fest zwischen meine Beine geparkt und mit den Händen so an der Brust fixiert, dass sie mich nicht beißen und auch nicht weg kann. Wenn sie sich beruhigt hatte, durfte sie wieder gehen. Ich wende das manchmal heute noch in stressigen Situationen an und es hilft ihr super beim runterkommen.


    Das Leinebeißen habe ich ehrlich gesagt akzeptiert. Wir nutzen es als Ventil, in Situationen in denen sie eines benötigt. Wir haben das gezielt geübt und viel Wert auf ein sicheres Aus-Signal gelegt. Wenn ich das Gefühl habe, sie weiß gerade nicht wohin mit sich, zergeln wir kurz mit der Leine und auf meinen Abbruch ist dann Schluss, es gibt einen Keks und wir gehen normal weiter. Das ist bestimmt nicht der passende Weg für jeden aber für uns ist das so ein guter Kompromiss.


    Auf den Boden geschmissen habe ich sie ehrlicherweise auch mal, als sie noch klein war, weil sie mir manchmal wirklich wirklich wehgetan hat. Das hat sie aber letztendlich nur noch mehr angestachelt und ist echt nicht zielführend aber das weißt du ja auch selbst :ugly:

  • ja,auch wir haben so ein kleines trotziges krokodil zu hause ;)

    wobei... das beißen ist schon viel viel besser geworden..... immer wenn er seine zähnchen einsetzen will,kommt in letzter minute dann ein gedankenblitz und er nimmt nur die hand ins maul ohne zuzubeißen :smile:


    hier ist das geschrei im auto nervig.....

    bleibt änni mit im auto ,z.b. wenn wir einkaufen und die hunde warten,ist alles ok...sobald aber änni raus genommen wird und sei es nur weil sie mal pipi muß..wird gebellt was das zeug hält.sobald ich aber mich richtung auto drehe und ein paar schritte drauf zu gehe ist ruhe..... entferne ich mich auch nur wieder 2 meter wird gebrüllt.


    im moment stehen wir da ein wenig auf der stelle.....

    aber es wird schon werden,das hat änni auch gemacht als sie klein war,nur war das thema bei ihr schneller durch.... tamilo ist halt ein kleidner dickschädel mit ordentlich ausdauer im hinterfragen.


    lg

  • Puh, diese Schnapperei geht mir heute auf die Nerven. Der Knirps (jetzt 14 Wochen alt) schnappt wenn ihm was nicht passt (nach der Tierärztin beim impfen heute, bevor ihn überhaupt die Spritze berührt hat) und noch hartnäckiger, wenn er spielen will. Weil energische und/oder körperliche Ansagen ihn nur noch mehr aufschaukeln, versuch ich es, wenn "Nein" nicht klappt mit ruhig festhalten, bis er runterkommt und im Zweifel auf den Platz schicken, wenn garnichts geht - so hat es auch unser Trainer empfohlen. Das erfordert natürlich einiges an Geduld. Er geht richtig auf seine Leine ab, wenn er überdreht ist, beißt in die Leine, meine Ärmel, meine Hände. Heute morgen war das Anleinen der pure Stress, hat über ne halbe Stunde gedauert weil er zweimal wieder zurück auf seinen Platz musste! Da bin ich zwischendurch doch wütend geworden, hab ihn auf dem Boden geschubst und bin laut geworden, als er mir an der Hand hing. Draußen auch nochmal. War natürlich garnicht hilfreich und ich sollte das echt lassen.

    Neben diesen Methoden für die akute Situation ist natürlich unser Hauptthema Frustrationstoleranz und runterkommen lernen, das üben wir in ganz vielen verschiedenen Situationen. Auch dass er sich überall anfassen und ins Maul schauen lässt übe ich mit ihm, das funktioniert total super wenn er entspannt ist. Wenn aber Zeitdruck und überdreht sein zusammen fallen, ist es echt ne Katastrophe.


    Hat noch jemand so ein kleines trotziges Krokodil zuhause? Wie geht ihr damit um? (juhu, das hundertste Gespräch darüber, freut ihr euch auch?)

    (Ein kleiner Erfolg: Bei der Tierärztin waren alle beeindruckt davon, wie selbstverständlich er auf Sitz, Platz, steh auf gehört hat trotz aufregender Situation - wenns mir in der Hundeerziehung nur um coole Tricks ginge, könnte ich voll zufrieden sein :tropf: Und Angst vorm Tierarzt hat er auch überhaupt keine, findet es vor allem laaangweilig im Wartezimmer)

    Meine Erfahrung zeigt mir, dass bei Welpen, die so unkontrolliert beissen, der Tagesablauf nicht passt und zu viel gemacht wird.

    das zeigt sich meiner Meinung nach schon darin dass er beim Tierarzt mit 14 Wochen Sitz, Platz und andere coole Tricks konnte. Ich würde wirklich das Programm zurückfahren. Jeder Hund verträgt unterschiedlich viel.


    Geholfen hat hier, das schnappende Krokodil emotionslos einfach hinter das Gitter bzw den Auslauf zu setzen. Sobald der Welpe ruhig war, durfte er wieder raus aus dem Auslauf/Gitter.

  • slow

    Mein Borderkind ist wirklich ein Lamm, was das Beißen angeht aber von meiner Aussiedame kann ich da ein Lied singen. Sie war wirklich ein Terrorzwerg, hat mir regelmäßig Hände, Hosen und Ärmel gelöchert und in alles reingeschnappt, was nicht bei 3 auf dem Baum war. Jetzt im Nachhinein bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich sie vielleicht überfordert hatte als Welpe und sich das dadurch noch verstärkt hatte. Also würde ich erstmal nochmal euren Tagesablauf überdenken.


    Das ist ja schonmal beruhigend, dass deine auch so ein Tacker gewesen ist! :D Mit dem Tagesablauf hab ich mich tatsächlich auch als erstes beschäftigt, als es losging mit dem Generve. Das passt auch gut zusammen, immer wenn viel los ist wird es schlimmer - gestern musste er das erste Mal bei einem Freund bleiben (den er schon kannte und auch "nur" zwei Stunden, aber), das war garantiert super stressig für ihn, auch wenn mans ihm erstmal nicht ansieht - er war wohl ein richtiges Lamm. Nun tanzt er mir natürlich heute besonders auf der Nase rum. Ich mache aber nur alle paar Tage mal sowas aufregendes, zwischendurch ist immer mindestens zwei Tage Pause und nur langweiliger Standard Tagesablauf angesagt. Wir gehen keine langen Runden, nur einmal am Tag ein bisschen die Nachbarschaft erkunden, da wiederholt sich das meiste. Sonst mal spielen im Innenhof und "Training" passiert eher so nebenbei, mal hier und da 2 Minuten und der normale Alltagskram, der sowieso passiert. Es ist auch sehr ruhig bei uns zuhause, meine Mitbewohnerin war für eine Woche in Quarantäne, da waren wir quasi alleine zuhause. Jetzt ist sie wieder raus, der Zweithund wieder da.. Ja gut, jetzt wo ich das so schreibe merk ichs selbst: Das ist natürlich auch nicht zu unterschätzen! Wir machen auf jeden Fall mal wieder zwei Tage ruhig.


    Einen Ruhegriff haben wir auch schon, funktioniert ein bisschen anders, aber ist ja das gleiche Prinzip. Und das hast du einfach die ganze Phase durchgezogen und irgendwann gings? Ich frage mich ja doch manchmal, ob das genug ist, damit er langfristig kapiert, dass Beißen einfach nicht klargeht.

    Oh, das Leinebeißen akzeptieren stand bisher echt noch garnicht als Option im Raum! Blöderweise hat er schonmal die Schleppleine fast komplett durchgekriegt, als ich noch gnädiger war. Als ich dann ne neue bestellen musste, habe ich beschlossen dass es ab jetzt völlig tabu ist. Vielleicht wäre auch umlenken auf ein Spielzeug sinnvoll, das er dann eben mit sich rumtragen kann?


    Meine Erfahrung zeigt mir, dass bei Welpen, die so unkontrolliert beissen, der Tagesablauf nicht passt und zu viel gemacht wird.

    das zeigt sich meiner Meinung nach schon darin dass er beim Tierarzt mit 14 Wochen Sitz, Platz und andere coole Tricks konnte. Ich würde wirklich das Programm zurückfahren. Jeder Hund verträgt unterschiedlich viel.


    Geholfen hat hier, das schnappende Krokodil emotionslos einfach hinter das Gitter bzw den Auslauf zu setzen. Sobald der Welpe ruhig war, durfte er wieder raus aus dem Auslauf/Gitter.


    So einen Auslauf hat er auch, der kommt zum Einsatz, wenn wir zuhause sind und es dort mit dem Festhalten nicht besser wird. (Und auch sonst wenn er nicht zur Ruhe kommt, anfangs hat er da echt viel Zeit verbracht, langsam wirds aber weniger - ich achte sehr darauf dass er genug Pause macht)
    Ich mach jetzt nicht jeden Tag 2 Stunden Training - wie gesagt mal 2 Minuten, zweimal am Tag, wenn überhaupt. Und jetzt stehen auch erstmal keine weiteren Tricks mehr auf der Liste. Ich geb aber zu, dass ich so in der zweiten Woche die er hier war wirklich übertrieben habe - da hat er den Kram auch gelernt. Also hast du schon recht damit, dass die Tricks beim Tierarzt irgendwie verdächtig sind. :pfeif: Ich würde den heutigen Ausbruch aber eher darauf zurückführen, dass gestern so eine Ausnahmesituation war und nun zuhause wieder etwas mehr los ist, nicht auf unseren Alltag im Allgemeinen.

    Find ich aber sehr cool, dass ihr alle direkt nach den Ursachen sucht und nicht stumpfe "Symptombekämpfung" stattfindet. Hat mir jetzt wirklich den Reflexionsprozess erleichtert, woran es heute gelegen hat. :)

  • Übt ihr mit euren Welpen gezielt Ruhe halten?

    Wir üben zur Zeit draußen ruhig zu sein. Es fällt Fiete nämlich total schwer woanders als zu Hause zu entspannen. Er fährt sich dann selbst an jedem kleinen Krümelchen hoch. Dass er jetzt gerade hier tief und fest schläft ist schon echt ein riesen Fortschritt für uns und das trotz den ganzen Geräuschen, Wind und Vögeln die hier sehr aufdringlich sind. Zwar "nur" auf der Terrasse aber trotzdem:mrgreen-dance:

    d99df26dd.jpg

  • Ich übe es nicht gezielt, in der Beziehung bin ich etwas faul :hust:


    Ich hoffe darauf, dass die Windhundgene voll durchschlagen später im Erwachsebenalter und es sich somit von selbst ergibt.

  • Bisher haben wir nicht gezielt geübt, was aber sehr gut funktioniert, ist, dass er, wenn er von selbst nicht zur Ruhe findet (er läuft dann piepend durchs Zimmer), ich einfach sage, „leg dich hin und gib a Ruh“. Er trappelt dann meist sofort zu seinem Lieblingsliegeplatz, haut sich in Seitenlage und pennt :smiling_face_with_hearts:

    In den nächsten Tagen werden wir das auf der Terrasse beginnen zu üben, hab sie deswegen heute vom Winter befreit.

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