Welpen-Austausch Teil 4

  • Das ist eine gute Frage. Nachdem das überall empfohlene laute hohe Aua oder quietschen nichts gebracht habe, hab ich es mit lautem tieferen "Nein" versucht. Aber ich hab nicht das Gefühl, dass es in dem Moment bei ihr ankommt.

    Es kann aber durchaus sein, dass ich nicht deutlich genug bin. Ich weiß auch nicht, ob ich körpersprachlich rüberbringen kann, dass es jetzt ernst ist.

    Solange du „versuchst“ und „Methoden“ ausprobierst, ist es nicht echt. Der Hund merkt das.

    Raste doch mal aus! Du schraubst ansonsten die Eskalationsspirale immer höher.

    wenn ich sauer bin , dann ist das ein Schwall, der rüberkommt.

    Ich finde es echt der Hammer, wie leidensfähig du da grad bist. Dein Hund braucht dich. Sie braucht die Grenze. Ich würd dir raten, dass du dir mal eine wirklich gute Trainerstunde gönnst.

  • Wir verschieden und hier - im Grunde schon viel zu spät. Gut fünf Monate ist Carlo schon und definitiv kein Welpe mehr.


    Er ist ganz anders, als erwartet, aber das soll einem bei den Malis ja passieren können. 🤪 Ich bin gespannt, wo die Reise hingeht. Bisher ist er ein absoluter Musterknabe und der einfachste Hund, den ich je hatte. Ein Charmeur durch und durch.

    Allerdings war ich auch noch nie so entspannt mit allem. Vor allem sportlich. Ich denke, dass der Hund da am meisten von profitiert. Carlo dankt es mir, mit einem streberhaften Alltags-Verhalten.

    Und alles andere wird nicht erzwungen. Mal abwarten, wie er sich in Zukunft so macht.


    Und euch allen noch viel Spaß mit den Zwergen, die Welpenzeit ist ruckzuck passé.

  • Du musst am Ende einfach nur mal ernstgemeint, ohne Zweifel und reinen Herzens handeln.

    Mah, danke, das ist so schön und gut zusammengefasst.


    Mein kleiner Wutzwerg hat mich da damals schon zeitweise vor Herausforderungen gestellt... Sicher auch teils schmerzbedingt. Ich hatte damals schon das Gefühl, dass sein Gebeisse irgendeinen unguten Grund hat (erst perfekt versteckte Blasenentzündung, dann die Beinchen), deshalb war unsere Lösung schlichtes Festhalten (und zwar so, dass kein Beissen mehr möglich war).


    Und anfangs wurde sich gewunden und geschrieen (wirklich geschrien), aber irgendwann ließ der Widerstand nach und ich konnte den zornigen kleinen Plüschball mit Kraulen beruhigen.


    Noch heute wird der Knödel sofort Wachs in meinen Armen, wenn ich ihn festhalte.


    Ist natürlich auch draussen eine Option :)

  • Bei ihm hat es erst mit dem Zahnwechsel aufgehört :tropf: Das hilft dir jetzt nicht viel weiter, aber es hört auch wieder auf.

    Da hatte ich auch drauf gehofft, aber bei uns hats noch länger gedauert.


    Und auch ich habe es körperlich gelöst. Klar probiert man es erst auf ne nettere Art, kann ich verstehen, aber das hat bei uns auch nicht gefruchtet. Nando ist übrigens ein ganz großer Schnusebär, der brauchts einfach etwas körperlicher.

  • Es gibt auch Hunde, da geht der "knackig" klären Weg einfach nicht. Selten aber es gibt sie. Deswegen denke ich auch, dass eine Trainerin vor Ort sinnvoller wäre, als irgendwelche ferndiagnotischen "jetzt mach doch Mal" Tips

  • auch wenn das eigentlich nicht meine Art ist.


    Das ist halt wirklich ein ganz wichtiger Punkt: du musst hinter deinem Handeln stehen und es wirklich ernst meinen.. authentisch sein.


    Kein „das haben Leute im Forum so und so gesagt, deswegen muss das klappen“.


    Du musst wirklich dahinter stehen und es wirklich ernst meinen.. dann kommt das meiner Erfahrung nach auch ganz schnell bei den Welpen an.


    Ich hatte mit Ares auch nen Welpen, der das in die Füße beißen und in die Leine beißen versucht hat.. im Grunde blieb es bei einem Versuch, weil er gleich gemerkt hat, dass es keine gute Idee ist.

  • Raste doch mal aus! Du schraubst ansonsten die Eskalationsspirale immer höher.

    wenn ich sauer bin , dann ist das ein Schwall, der rüberkommt.

    Ich glaube, das ist mein Problem. Ich überlege zu viel und es ist deswegen nicht authentisch. Ich bin normalerweise niemand, die ausrastet, sondern eher sehr kontrolliert. Deswegen fällt mir das wahrscheinlich schwerer. Ich hab mal mehr auf meine Körpersprache geachtet und denke, ich habe in dem Moment eher ängstlich als wütend gewirkt...also mehr zurück gewichen, als deutlich nach vorne zu gehen. Daran muss ich arbeiten.

  • Ich glaube, das ist mein Problem. Ich überlege zu viel und es ist deswegen nicht authentisch.

    Vielleicht ist dieses "extrem knackige" dann auch einfach nicht dein Weg. :)


    Ich bin auch eher verkopft und manchmal hilft es mir, mich erstmal hinzusetzen und mit meinen eigenen Gefühlen in der Sache auseinanderzusetzen. Wenn der Hund mich beissen will, wie fühl ich mich - besorgt, dass es nie was wird? Oder fühle ich sogar eine gewisse Zuneigung, will dem Hund helfen, über die Phase hinwegzukommen? Oder amüsiert, und denke mir "So nicht!" (Wobei man an diesem Punkt ja eigentlich schon weiss, was man will, man ist selbstsicher ;))


    Ich bin damals in mich gegangen und dachte mir "ich bin so deutlich geworden, wie ich konnte, es hat nichts gebracht. Mein Bauchgefühl sagt mir, es ist was im Busch. Und: mein Hund braucht jetzt Hilfe, um runterzufahren." So kamen wir dann zum Festhalten.


    Manchmal müssen wir erstmal rausfinden, was wir eigentlich wollen, bevor wir dem Hund genau diesen Wunsch vermitteln können.

  • Raste doch mal aus! Du schraubst ansonsten die Eskalationsspirale immer höher.

    wenn ich sauer bin , dann ist das ein Schwall, der rüberkommt.

    Ich glaube, das ist mein Problem. Ich überlege zu viel und es ist deswegen nicht authentisch. Ich bin normalerweise niemand, die ausrastet, sondern eher sehr kontrolliert. Deswegen fällt mir das wahrscheinlich schwerer. Ich hab mal mehr auf meine Körpersprache geachtet und denke, ich habe in dem Moment eher ängstlich als wütend gewirkt...also mehr zurück gewichen, als deutlich nach vorne zu gehen. Daran muss ich arbeiten.


    Hier hat auch keiner davon gesprochen, dass du ausrasten sollst..


    Wenn ich meine Hunde korrigiere dann ist das kein ausrasten.. das ist eine bewusst gesetzte, kontrollierte Korrektur..

    Das ist auch nicht laut oder ein auf den Hund einschlagen oder sowas.,

    Bei mir läuft das viel über Körpersprache und Stimmung.. daher kann ich das zb auch nicht erklären..

  • Raste doch mal aus! Du schraubst ansonsten die Eskalationsspirale immer höher.

    wenn ich sauer bin , dann ist das ein Schwall, der rüberkommt.

    Ich glaube, das ist mein Problem. Ich überlege zu viel und es ist deswegen nicht authentisch. Ich bin normalerweise niemand, die ausrastet, sondern eher sehr kontrolliert. Deswegen fällt mir das wahrscheinlich schwerer. Ich hab mal mehr auf meine Körpersprache geachtet und denke, ich habe in dem Moment eher ängstlich als wütend gewirkt...also mehr zurück gewichen, als deutlich nach vorne zu gehen. Daran muss ich arbeiten.

    Das kommt! Ich hatte am Anfang auch das Problem mit der Körpersprache (und zwischendurch muss ich mich noch immer dran erinnern). Aber es ist noch kein perfekter Hund vom Himmel gefallen. Es gibt welche, die werden als Hundehalter geboren. Andere haben es gelernt. Aber ich glaube der überwiegende Teil musste beim ersten Hund erst reinwachsen.


    Henning war als Welpe nicht bissig. Oder kaum - hat sich schnell eingependelt. Aber wenn er drüber ist meint er, an den Arm gehen zu müssen. Je nach Situation braucht er einen deutlichen, körperlichen Abbruch und Abstand, um wieder runter zu kommen. Alternativ achte ich drauf, wenn er kurz vorm Ausklinken ist, und leite das rechtzeitig auf einen Zergel um. Den habe ich auch oft auf Spaziergängen dabei wenn ich den Eindruck habe, er ist von der Welt gestresst. Könnte für dich vielleicht auch eine Lösung sein. Und seit ich für mich weiß, wie ich damit umgehe und das auch ausstrahle, brauche ich diese Lösungen quasi nicht mehr. Aber ich musste erst meinen Lösungsweg finden.

    Viel Glück!

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