Mein Hund hat einen anderen Hund getötet

  • Ich denke jede Fehlinterpretation kann zu Problemen führen.

    Ist es jagtrib und man arbeitet an der Artgenossenunverträglichkeit, hilft das kein bisschen in dieser Konkreten Situation und kleine Hunde sind immer noch in Gefahr und können immer noch mit Beute verwechselt werden auch wenn der Betreffende hund mittlerweile mit Artgenossen total gut zurecht kommt.

    Ist es artgenossenunverträglichkeit und man schiebt es auf Beutefangverhalten entgehen einem wichtige Ansatzpunkte für das Training.

    Deswegen ist ein Trainer vor Ort der das Verhalten des Hundes realistisch einschätzen kann so wichtig.

  • Was an "du " nicht direkt sein soll, ist mir nicht richtig klar. Im anderen Beitrag habe ich dich direkt angesprochen.

    Hier frage ich mich, wie du darauf kommst gemeint zu sein.

    Fest steht: Natürlich gibt es artgenossenaggressive Huskies. Und fest steht: Es gibt auch Hunde , die Artgenossenaggression und Leinenaggression miteinander kombinieren.

  • Leinenaggression kanm, muss aber nicht mit der Tötung des anderen Hundes in der Verbindung stehen

    Da muss ich doch einmal nachfragen: Kennst du wirklich einen Hund, der wegen Leinenaggression tötet?

    Wegen fehlgeleitetem Beutefangverhalten und Artgenossenaggression. klar. Aber wenn Leinenfrust allein dafür verantwortlich sein sollte, dass ein Hund umgebracht wird- nicht als Form eines unfalls durch einen Frustreflexschnapper, sondern durch ungehemmtes Beissen in verbindung mit Schütteln- dann kann man doch von einer Sotialverhaltensstörung ausgehen.

  • ................Sonntag war ich in den Bergen mit ihm und ehrlich gesagt hatte ich das Gefühl, dass seine "Leinenaggression" eher einer puren Artgenossenaggression weicht.. Ich war verdammt froh um den Maulkorb.. So ein Verhalten hab ich ehrlich gesagt selbst noch nicht erlebt.....................

    Du darfst derzeit auch nicht unberücksichtigt lassen, dass du bestimmt selber sehr angespannt bist bei Sichtung von anderen Hunden, verständlicher Weise. Das überträgt sich natürlich auch auf deinen Hund. Und es kann durchaus sein, dass so sein Verhalten verstärkt wird

  • Ich würde an deiner Stelle das Trainertreffen abwarten und mit dem Hund nur die nötigen Runden drehen, diese gesichert und nach Möglichkeit reizfrei gehalten.

  • Zur Sicherung, weil du von einem neuen Geschirr sprichst:

    Zieh dem Hund zusaetzlich ein Halsband an. Und zwar eins, das eng sitzt. Nein, nicht erwuergen, aber eng genug um ein rausschlupefen zu verhindern. Du hast deutlich mehr Kontrolle ueber den Kopf des Hundes, wenn er ein HB traegt (ja er kann mit Korb beissen, ich weiss).

  • Loki von Asgard der gute


    Ganz unabhängig davon, was die tatsächliche Motivation für die Aggression anderen Hunden gegenüber ist (So wie ich das lese, kennst Du sein Verhalten auch nur angeleint und auf Distanz. Bis auf den Vorfalll, wo Euch der Hund quasi zwischen den Beinen stand. Es gab und gibt keinerlei Freilauf/freie Bewegung und keinen Hundekontakt, auch nicht im Bekanntenkreis. Oder?), möchte ich einem Punkt trotzdem nochmal hervor holen und betonen.

    Die 5 Wochen.


    Du schreibst sinngemäß, dass ihr von Anfang an Erziehung nachgeholt habt. Es waren bereits Trainerstunden und Du trainierst bereite aktiv mit ihm. Wie genau das aussieht, steht da natürlich nicht.


    Aber es ist möglich, dass Euch auch das in die Parade fährt. Unter dem Stichwort Stress. Deswegen wär Euer Tagespensum eben interessant.


    Es ist immer auch eine etwas individuelle Sache, abhängig vom Hundecharakter, seiner Resilienz, seiner Sozialisierung, der neuen Umgebung etc. wie schnell ein Second Hand Hund ankommt und ab wann er die geistigen Kapazität hat, wirklich effektiv mehr zu lernen, als Stubenreinheit und am Platz liegen oder so, ohne dass ihm die Sicherungen durchbrennen.


    Mir stellt sich die Frage, in wie weit effektives Training, teilweise vielleicht sogar eine zuverlässige Beurteilung des Verhaltens bereits möglich ist oder ob ein relatives Zuviel an neuen Eindrücken die Situation aktuell nicht auch verschlimmert.


    Der erste Trainerrat scheint ja, korrigier mich bitte, wenn das falsch ist, nicht gewesen zu sein, hochpushende Hundebegegnungen zb erst mal völlig zu meiden, sondern gleich aktiv mit Umlenken oder ner anderen Methode zu arbeiten.


    Bei einem Hund, wo noch keine richtige Bindung da sein kann, mit dem man noch nicht die selbe Sprache spricht, der noch nix zuverlässig kann, der binnen kurzer Zeit mehrmals Besitzer wechselte, der eher ängstlich ist, der grad eine krasse Lebensumstellung durch macht, kann das alles für den Moment noch um Längen zuviel sein. Auch das KANN Verhalten sehr negativ beeinflussen.

  • Leinenaggression kanm, muss aber nicht mit der Tötung des anderen Hundes in der Verbindung stehen

    Da muss ich doch einmal nachfragen: Kennst du wirklich einen Hund, der wegen Leinenaggression tötet?

    Wegen fehlgeleitetem Beutefangverhalten und Artgenossenaggression. klar. Aber wenn Leinenfrust allein dafür verantwortlich sein sollte, dass ein Hund umgebracht wird- nicht als Form eines unfalls durch einen Frustreflexschnapper, sondern durch ungehemmtes Beissen in verbindung mit Schütteln- dann kann man doch von einer Sotialverhaltensstörung ausgehen.

    Nochmal. Leinenaggression und einen - in dem Fall recht kleinen - Hund töten, können zwei verschiedene Verhaltenskreise sein, die zufällig zusammen treffen. Es kann Leinepöbeln auch bedeuten, dass der Hund ohne Leine nicht verträglich ist und ernste Absichten hat, dann kann es echte Beschädigungsabsicht gewesen sein. Oder eben nicht. Dann kann ein anders Verhalten dazwischen gefunkt haben.



    Sowas ähnliches hatte ich tatsächlich schon mal bei einem recht neu übernommenen Hund, der Leine pöbelte, aber mit weitestgehend verträglich war, auf Kleinhunde, nicht nur rennende, allerdings reagierte und bei Stress ins Jagen fiel. Zusätzlich war rückwärtsgerichtete Aggression und Frust ein Thema. Dass der leinenaggressive Hund in unserem Fall den Kleinhund packte, war aber keine reine Artgenossenaggression und reine Leinenaggression auch nicht, obwohl angeleint. In diesem einen Fall wurde es besser, als Hund mehr Kleinhunde kennen lernte und sie schneller als Artgenossen einordnete. Ganz weg war das Hetzen wollen nie. So lange sie bei mir war jedenfalls. Aber das sofort packen wollen und der Tunnelblick nur bei Anwesenheit, wie anfangs auch bei Katzen, legte sich.


    Das heißt wieder nicht, dass es hier so sein muss, nur, dass es "Mischmotivationen" gibt und manchmal richtig blöde Verkettungen von Auslösern.

  • Du darfst derzeit auch nicht unberücksichtigt lassen, dass du bestimmt selber sehr angespannt bist bei Sichtung von anderen Hunden, verständlicher Weise. Das überträgt sich natürlich auch auf deinen Hund. Und es kann durchaus sein, dass so sein Verhalten verstärkt wird

    Das ist ein absolut wichtiger Aspekt!


    Loki von Asgard der gute Du stehst selber noch unter dem Eindruck des Geschehens, bist entsetzt ("Mein Hund hat einen anderen Hund getötet ..."), bist dir diesem Hund gegenüber unsicher, siehst mehr als schwarz für die Zukunft ... was erwartest du da von DIR? :streichel:


    Das Erlebte sitzt bei dir tief, hat dich erschüttert, und macht gerade jetzt etwas mit dir.

    Das zeigt sich mit absoluter Sicherheit in deinem Verhalten - und das bekommt dein Hund mit.


    Erste und oberste Pflicht ist: Eigensicherung.

    Das machst du durch Maulkorb und Leine, denn es geht bei der Eigensicherung auch um den Schutz deiner psychischen Unversehrtheit, und die ist genau davon abhängig, ob dein Hund jemand anderem Schaden zufügen könnte, oder ob dies sicher verhindert werden kann.


    Alles Weitere kann dir nur jemand Kompetentes vor Ort sagen, der dich und deinen Hund SIEHT.


    Was du bis zur nächsten Trainerstunde tun KANNST:


    - der Tipp mit der doppelten Leine ist gut; Sie gibt dir mehr Kraft und Einwirkungsmöglichkeit, deinen Hund SICHER zu halten. Diesen "Boden unter den Füßen" brauchst du, für ein eigenes, sicheres Gefühl

    - gehe Hundebegegnungen aus dem Weg, so weit wie möglich.


    Meine persönliche Vorgehensweise wäre dabei positiv - also WEG mit dem Wasserstrahler.

    Statt dessen Hundewurststückchen in der Tasche - und bei einer Hundesichtung mit dem Hund umdrehen, auf reichlich Abstand gehen, die Leine um einen Baum/Pfahl/Sonstwas wickeln, mich so stellen dass ich (räumlich) zwischen dem eigenen Hund und dem passierenden Hund stehe - und dann mit Wurst füttern.


    Das scheitert, wenn du das auf Gassigängen machen musst, wo du permanent "auf der Flucht" vor anderen Hunden sein musst.


    Ich kenne deine Umfeldbedingungen nicht, weiß nicht, ob es dir möglich ist JEDEN Gassigang so zu gestalten dass Hundebegegnungen selten sind.


    Für ein Training brauchst du Zeit und das passende Umfeld. Hast du das nicht, gibt es kein Training für diese "Lösegänge", da kannst du nur schadenvermeidend agieren. Deshalb sind diese Lösegänge auch nur KURZ zu halten.


    Alles Weiter besprichst du mit deinem Trainer (der hoffentlich positiv arbeitet).


    Zum Abschluss: Streiche die menschlichen Moralvorstellungen bei der Beurteilung deines Hundes - Hunde sind zwar überaus intelligent (was im Umgang mit ihnen leider oft vergessen wird), aber sie handeln nach hündischen Vorstellungen, und diese beinhalten keine menschliche Moral.


    Wenn einer meiner Hunde einen anderen Hund töten würde, würde auch ich erstmal in ein Loch fallen.

    Ich wünsche dir, dass du einen guten Weg findest, um wieder aus diesem Loch raus zu kommen :streichel:

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