Mein Hund hat einen anderen Hund getötet
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Zweiter Step: lasse Begegnungen auf groooßen Abstand zu in Gebieten, wo Du weißt, Du kannst ausweichen. Dein Hund darf den Andren sehen, in dem Moment (also noch, BEVOR er ausrastet) reagierst Du: "Komm wie gehn außenrum" oder so, halt irgendwas zuversichtlich beruhigendes vom Tonfall her. Und zeitgleich gehst Du nen Riesenbogen an, biegst ab, drehst um, was auch immer die Gegend hergibt, damit Ihr wegkommt. Halt ganz deutlich etwas, das dem Hund signalisiert, Du verschaffst ihm den Abstand, den er braucht. Schau dabei auf den Hund, bei welchem Abstand er noch entspannt sein kann, oder wann er anfängt, zu entspannen, das ist sein Noch-Wohlfühl-Abstand. Wenn Du so übst, wird der sich auf Dauer verringern, immer weiter. Aber geh nicht zu schnell voran, wenn Du die Bögen/das Ausweichen später beginnst oder kleiner werden läßt, damits keinen Rückfall gibt. Solltest Du Dich mal verschätzen, und er fängt an zu toben, dann mach keinen Streß, also nicht panisch werden. Eher ein lockeres: "Ach, Du Quatschkopp, der is ewig weit weg, komm, laß uns abbiegen", bieg ab, dreh um, was auch immer, nimm ihn mit, und sobald er mitkommt, Dich anguckt etc., oder sobald das Toben aufhört, sofort loben! Der Abstand, den er damit dazugewinnt, ist schon Bestätigung an sich (funktionaler Verstärker), aber ruhig loben, wenn er sich auf DICH konzentriert, nicht auf den andren Hund. Guckt er Dich an: "Ja feiiiin, komm mit, wir gehn weg", kannst ruhig vor Freude quietschen, Leckerlies anbieten (wenn ers denn nimmt im Streß), was auch immer. Er darf gern lernen, daß er Dich ansehen soll, wenn ihn was verunsichert, und Dich damit so nach einer Lösung "fragen darf".
Ziel dieser ganzen Übungen ist, daß der Hund lernt, was er tun darf, statt auszurasten. Stichwort: Alternativerhalten. Er braucht nicht zu pöbeln, er kann sich auf Dich verlassen, Du sorgst für Abstand. Später, wenn der Abstand im Normalbereich ist, könnte ein Alternativverhalten sein, daß er zB Fuß geht, zu Dir kommt, hinter Dir läuft etc., um Kontakt zum Fremdhund zu verhindern. So kann man dann letztlich später auch an Engstellen mit einem ruhigen Hund die Situation souverän meistern.
Und wie gesagt, ideal ist es, wenn Du ihm beibringen könntest, sobald ein Hund am Horizont auftaucht, Dich anzusehen. Mit nem einfachen "Schau"-Kommando (das man getrennt von der Streßsituation erst zuverlässig antrainiert) jedes Mal, wenn ein Hund auftaucht. Irgendwann wird er automatisch zu Dir gucken, wenn ein Hund auftaucht. Und dann lobst ihn und gibst Rückmeldung im Sinne von "ich hab den auch gesehen, fein, wir gehen außenrum". Also Rückmeldung verbal und durch die Aktion "Ausweichen".
Das alles geht nicht in zwei Wochen, da wirst Du Monate dransitzen. Das ist wichtig, zu wissen, damit Du nicht mit überhöhten Erwartungen drangehst, und Dich und den Hund damit wieder unter Druck setzt. ;-) Weil das ist dann wieder Streß. Für beide!
Ganzganzganz wichtig: laß BITTEBITTE das mit dem Wasser. Wie schon geschrieben: der Hund findet andre Hunde und Begegnungen mit ihnen Sch..... - wenn Du ihn dann noch mit Wasserspritze traktierst, wird er Hunde nicht wirklich positiver verknüpfen, ums mal vorsichtig auszudrücken. Sein Ziel ist, daß Hunde fernbleiben. Dem wird er mit Wasser nicht näher kommen, er wird Dir damit nicht mehr vertrauen, weil Du in dem Moment keine Lösung bietest, sondern im Gegenteil in dieser Streßsituation noch einen draufsetzt, indem Du ihn traktierst! Wenn ein Trainer das empfiehlt, dreh Dich um und renn weg. Schnell. Und vor allem WEIT weg. :-) Abgesehen davon glaubst Du, daß Du Dich, zeternd und wasserpritzend, dem Hund gegenüber als souveräner Hundeführer präsentierst? Allein deswegen verbietet sich so ein Umgang schon. Erhöht den Streßlevel, ist kontraproduktiv. Wenn das passiert (und es WIRD immer wieer mal passieren, das ist das Leben!), dann nimm ihn einfach raus aus der Situation, der ist im Streß, kann nix lernen dabei, nimm die Leine, geh weg vom andren Hund, führ ihn da raus - Du wirst sehen, wann er wieder ansprechbar ist, und DAS bestätige dann. Die Konzentration auf Dich bestätigen.
Wenn der Hund ausrastet, hat das nur EINE einzige Ursache: DU, DU als Hundeführer, hast in dem Moment nicht rechtzeitig reagiert, für Abstand gesorgt, Streß rausgenommen. Wenn Du das so verinnerlichst (aber bitte ohne das als Vorwurf an Dich selbst zu nehmen, sondern einfach nur, um Dir klarzumachen, wie Du da wieder rauskommst, daß DU selbst was tun kannst, es ändern kannst! Mach es Dir bewußt, DU kannst es ändern, DU bist derjenige, auf den Der Hund sich verlassen können soll).
Selbst WENN der Hund nochmal ins Toben kommst, ist das keine Katastrophe: zeigst Du ihm doch mit Deinem einfach-Weggehen vom Fremdhund, welches Verhalten er statt Toben zeigen dürfte. Weggehen. Ganz klare gute Alternative zu Pöbeln/Angreifen. Schafft Wohlfühlabstand. Ist ein Lösung, die ein souveräner Hundeführer für seinen Hund parat hatte. So nimmt Dein Hund das dann nämlich wahr... ;-) Aber besser ist natürlich immer, das unerwünschte Erhalten gar nicht erst entstehen zu lassen, weil sich das mit jedem Erfolg (Fremdhund haut u.U. ab=Erfolg!) natürlich verstärken könnte.
Also: wenn Wasser, dann spritz DICH voll. Den "Schuldigen" *ggg Deine Maxime ist also ab heut in dem Fall: "wenn mein Hund eine (von mir unerwünschte) Reaktion zeigt, dann tut er das, weil ICH es nicht /nicht rechtzeitig getan habe", und lern daraus, werde umsichtiger/schneller. Und bestrafe nicht sinnlos den Hund mit Wasserspritzen, der einfach total Streß hat (das hat ja ne Ursache, schlechte Erfahrungen, unfähiger Vorbesitzer, was auch immer!), so sehr, daß er nicht in der Lage ist, das anders zu zeigen. Der kann nix dafür! Du setzt ihn damit noch mehr unter Streß, zeigst, daß Du hilf- und machtlos bist, daß Du ihn nicht verstehst. Dabei stimmt das gar nicht ;-) Sonst wärst Du nicht hier! :-)
Du bist jetzt sein neuer Chef, also übernimm Du es, dafür zu sorgen, daß Dein Hund streßfrei leben kann. Du bist NICHT schuld am Verhalten des Hundes. Aber dafür verantwortlich, ihn in die Situation zu versetzen, daß er das künftig lassen kann. Das schon - und damit, daß Du ihn nicht abgibst, zeigst Du schonmal ganz deutlich, daß Du diese auch wahrzunehmen gedenkst. Überzeug Deinen Hund noch davon, und Du hast schon gewonnen. :-)
Ich wünsch Dir ganzganz viel Erfolg und v.a. Gelassenheit, die wirst noch oft brauchen! Aber ich bin sicher, Du wirst das schaffen.....
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Hi
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Beim Tierarzt war ich zwei Wochen nachdem ich ihn geholt habe, da hat er einen rundumcheck bekommen und er scheint kerngesund zu sein. Die nächste größere Stadt wäre München.
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Als Vergleichswert, der momentan "schwierige" Second Hand Hund (nicht die Kleinhundjägerin) bei uns anfangs 3x15 Minuten um den Block gerade so vertragen und eigentlich war das schon zuviel. War es mehr, stieg seine Leinenreaktivität ins schier Unermessliche
Und ich war mir sicher, bissl was weiß ich über Leinenaggression und auch unverträgliche Hunde. Das aber hab ich davor so noch nicht erlebt. Auf Hinterbeinen stehend, Schaum vorm Maul, Mit den Vorderbeinen und dem Schädel boxend. Der knallte bei 30-50cm Leinenspielraum, mehrfach gesichert, mit voller Wucht auf den Asphalt, weil er sich beim in die Leine springen überschlug. Der hat mir Kopfnüsse verpasst, dass ich Sterne sah. Die Brille fast zertrümmert. Und das als mittelgroßer Hund mit "nur" 19 Kilo. Ich hatte blaue Flecken und Prellungen. Der hackte blindlings auf alles ein, das sich im Umkreis befand, warf sich mit voller Wucht gegen Zäune. Augen halb raus ploppend. Herzfrequenz irgendwo jenseits von maximal. Heftig zitternd vor Anspannung. Nahtlos jeden Hund angehen wollend, der 100 Meter entfernt auch nur atmete. Is übrigens innerhalb einer Gruppe ein völliges Mäuschen, verträglich und unauffällig.
Natürlich muss man das nicht eins zu eins umlegen können. Hund hatte noch nie als Haustier gelebt, hatte 24 Stunden Transport hinter sich, kannte keine Stadt. Dem brannte das Hirn komplett durch. Wochenlang. Monatelang.
Drinnen alles super, nettester Hund wo gibt. Draußen BÄM!!!
Ein Teil davon ist vermutlich grundsätzllich in ihm drin, aber viel wurde durch Umfeld und Stress verstärkt.
Nach einigen Monaten ging deutlich mehr, wenn dazwischen immer mal wieder ein Pausentag stattfindet, aber Eurer Pensum wäre für diesen Hund der Supergau gewesen.
Grad zb Freilauf war ein diffiziles Wechselspiel. Der war nötig, damit Hund Stress abbauen kann, konnte aber auch dazu führen, dass er sich abschoss und es schlimmer wurde, als vorher. Das waren anfangs auch mal nur 2 Minuten, dann sabberte der vor komplett drüber sein.
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Ich find es interessant, dass manche hier anscheinend einen Hund - durch den ein anderer Hund gestorben ist - durch kurze Texte so gut einschaetzen koennen, um gezielte Trainingsschritte zu empfehlen
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Der Trainer meinte nicht, ich solle aktiv auf Konfrontation gehen, ich solle aber auch nicht flüchten, sollte ich einen Hund sehen. Wenn mir ein Hund begegnet dann ist es halt so, ich suche allerdings nicht extra danach. Für Loki ist das Stress pur und für mich mittlerweile auch, dass sich meine Anspannung auf ihn überträgt weiß ich auch, allerdings ist es nicht immer so leicht entspannt zu bleiben wenn man weiß was einen gleich erwartet..
Es ist keine Flucht, wenn du auf so großen Abstand gehst dass der Hund nicht mehr auslösen MUSS.
Er soll lernen: Statt Konfrontation (und die geschieht derzeit automatisch, sobald du dich auch nur 5 mm dem anderen Hund näherst) nehmen wir Abstand.
Diese Alternative kennt dein Hund nicht, und diese soll er aber lernen.
Du hast einen Riesenfortschritt erreicht, wenn dein Hund verknüpft hat: "Ah - da kommt ein anderer Hund, und wir gehen jetzt zur Seite und ich werde mit Wurst vollgestopft!".
Momentant verknüpfst du: Da kommt ein anderer Hund - und ich werde mit dem Wasserstrahl erschreckt.
Welche Schlüsse dein Hund daraus zieht, weißt du nicht.
Es besteht aber die Möglichkeit, dass du dir damit die gerade wachsende Pflanze des Vertrauens und liebevollem Umgangs miteinander kaputt machst - und sich seine ja vorhandene aggressive Verhaltensweise gegen dich richtet.
Dein Tagespensum... Holla die Waldfee. Mittags eine Stunde, Abends 2 Stunden dazu noch 2x 15 Minuten. Das sind knackige 3 1/2 Stunden. Und bei Hundebegegnungen sind das 3 1/2 Stunden Dauerstress. Selbst für einen unproblematischen Hund ist das oft zuviel wenn das täglich so ist.
Sehe ich anders. Genau das kann für den Hund tatsächlich eine "Insel" sein, wo er Kraft schöpft, die Seele baumeln lassen kann - und so ganz viel für das parasympathische Nervensystem getan wird.
Loki von Asgard der gute Ein Tipp: "Den Hund Hund sein lassen, nichts von ihm zu erwarten" - dazu gehört für einen Hund auch, Gemeinsames mit seinem Menschen erleben.
Gerade diese nahezu ungestörten Abendrunde kannst du ganz aktiv nutzen, spielerische, gemeinsame Interaktionen einzubauen. Am Anfang nur kurz, mit viel Freude und ohne zu viel von ihm zu verlangen.
Es ist nur ein Hinweis. Und gerade wenn der wirklich gezielt ungehemmt beisst, muss mEn viel, viel mehr kommen als 'einfach' nur hemmen..
Was nach dem Hemmen kommt, sollte der Hund sich nicht selber suchen. Die Lösungen, die Hunden dann einfällt, sind nicht unbedingt kompatibel mit den Vorstellungen die der Mensch hat.
Zumal - wie schon hier erwähnt - der Wasserstrahl zusätzlich Stress auf einen sowieso schon gestressten Hund lädt.
Abstand nehmen ist keine Flucht, sondern nimmt den Druck weg.
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Ich find es interessant, dass manche hier anscheinend einen Hund - durch den ein anderer Hund gestorben ist - durch kurze Texte so gut einschaetzen koennen, um gezielte Trainingsschritte zu empfehlen
Hm... hätt das jetzt als hauptsächlich Stress bei einem neu übernommenen Hund raus nehmen gelesen. Das ist, ungeachtet dessen, was ihn auf Artgenossen reagieren lässt und wie das wirklich aussieht, ja nie ganz verkehrt.
Denn das
Zitataber bei einem Huskymix erwarte ich, dass er aktiv ist und dementsprechend Bewegung braucht..
ist - für den Moment zumindest - womöglich die falsche Erwartung. Huskymix hin oder her.
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Dich meinte ich nicht
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Ich glaube auch nicht, daß es sich um ein gesundheitliches Problem handelt, denn hätte Hund irgendwo Schmerzen, würde er nicht ausschließlich bei Hundebegegnungen ausrasten, sonder auch im Alltag mal Probleme zeigen, Schmerzen, schief laufen, schlecht fressen, was auch immer.....
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Die meisten die hier leben sind Leute mit kleinen Hunden die leider der Ansicht sind, kleinen Hunden würde es reichen für fünf Minuten um den Block geführt zu werden.. Loki ist ein Huskymix.. Der sollte meiner Meinung nach schon ein gewisses Pensum an auslastung bekommen..
Gell, es fällt schwer sich zurückzunehmen und den Hund zu schonen, wenn man ein Leben lang über die Nachbarn mit den kleinen Hunden hergezogen ist. Dann traut man sich nicht mehr, selbst nur fünf Minuten zu gehen.
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............. Am besten nutzt Du dafür auch ein eigenes Kommando. "AUSWEICEHN" oder so, weil er dann künftig auch auf Entfernung oder später ohne Leine (und ich glaube daran, daß das möglich sein wird!) drauf hören wird. ................
Sorry, aber ich finde es gerade grob fahrlässig, dass du hier per Ferndiagnose mit Glaskugel eine Prognose abgibst, dass ein Hund, der einen anderen getötet hat, später wieder ohne Leine laufen kann.
Das ist einfach Märchenstunde und Fantasie Schreiberei.
Du kennst diesen Hund nicht, weißt nichts über seine Vorgeschichte und nichts über den Halter. Der Hund und Besitzer gehören in Trainer Hände und brauchen bestimmt keine Weich gespülten Sülzereien per Internet damit es nachher noch weitere Opfer gibt.
Tut mir leid, aber mich macht dies gerade wirklich richtig wütend.
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