Mein Hund hat einen anderen Hund getötet

  • Ich war halt echt die ganze Nacht wach und hab recherchiert ohne ende.. Aus euren Antworten konnte ich ja schon herauslesen, dass es in Bayern übel ist.. Aber dass es SO übel ist, wusste ich nicht! Ich hab im Internet Dinge gelesen die mich echt extrem wütend gemacht haben! Und in anbetracht dessen, wird mir wohl nicht sehr viel übrig bleiben, als hier weg zu ziehen, wenn ich ihn behalten will..

    Sachverständigengutachten hin oder her, wenn er aussieht wie ein Kat. 1 Hund und der Gutachter das so sieht, dann geht's verdammt schnell.. Landet er dann hier im Tierheim hab ich auch keine Chance mehr ihn da raus zu holen.. Ein berechtigtes Interesse kann ich auch nicht vorlegen, da würde mir im Falle des Falles auch kein Anwalt mehr helfen können..

    Jetzt muss ich mir halt n Handfesten Plan zurecht legen wie genau ich vorgehe. Und das am besten in den nächsten Tagen. Scheiß Situation!

    Bei allem Mist (Vergangenheit, Abstammung und die geschilderte Situation) hat Loki verdammt viel Glück, bei Dir gelandet zu sein.

  • Ja, ich schliesse mich an! Dafür dass dir gerade der Himmel auf den Kopf gefallen ist, bist du unheimlich umsichtig, offen, überlegt und man liest, dass dir das Wohlergehen des Hundes wirklich am Herzen liegt. Chapeau. Loki hat Glück mit dir. Ich hoffe du findest einen guten Weg für alle!

  • In Bayern hast du praktisch keine Chance einen Kat 1 Hund zu halten. Und sollte er wirklich so phänotypisiert werden, musst du dir genau überlegen in welches Bundesland du ziehen möchtest.

    Zudem würde ich bei einem Staff bzw. Pittbull mix. von Artgenossenunverträglichkeit ausgehen. Wäre nicht ungewöhnlich für diese Hunde.

    Daran wirst du auch nicht so viel ändern können, Genetik usw.

    Und auch wenn dein Hund in anderen Bundesländern erlaubt ist, mach dich auf erhöhte Steuern, Schwierigkeiten den Hund mit in den Urlaub zu nehmen und Anfeindungen von anderen Menschen gefasst.

    Du darfst z.b. mit deinem Hund nicht nach Dänemark, Frankreich, und einigen anderen Ländern einreisen. Das muss einem einfach bewusst sein.

    Überlege dir gut, ob das alles für dich so tragbar und realisierbar ist.

    Zudem muss dein Hund selbstverständlich sein ganzes Hundeleben lang sehr engmaschig geführt und sehr gut gesichert werden.


    Lg

  • In Niedersachsen kann man sehr unproblematisch Kampfhunde halten.


    Da es dort keine Listen gibt dürfte es auch keine Steuerunterschiede geben,wissen tue ich das aber nicht.

  • Steuerunterschiede legen in NDS. Die Kommunen fest, hier bei uns zahlt man mit gewissen Rassen den doppelten Satz. Ansonsten ist es in Niedersachsen aber wirklich entspannt

  • Und in anbetracht dessen, wird mir wohl nicht sehr viel übrig bleiben, als hier weg zu ziehen, wenn ich ihn behalten will..

    Hast Du Dir das wirklich gut überlegt?


    Grundsätzlich finde ich es bemerkenswert, wenn sich ein Mensch so sehr für ein Tier einsetzt, für das er Verantwortung übernommen hat, und bereit ist, sämtliche Hürden zu überwinden. Was mir hier zugegeben Sorgen bereitet, ist - und das meine ich ausdrücklich nicht böse- das fehlende Wissen um absolute Basics wie Motivation für die von Beginn an erkennbare Leinenaggression/ Rasse/ Rasseliste etc.


    Nun könnte man natürlich entgegnen, dass es ein vermessener Anspruch ist, und dass nicht jeder Hundehalter die Weisheit mit Löffeln gefressen hat. Ein Hund, der zunächst als leinenpöbelnder Husky- Mix eingeschätzt wird und sich binnen 10 Tagen als möglicherweise rassetypisch artgenossenunverträglicher Kat1- Hund entpuppt, ist aber eine ganz andere Nummer, als die hier üblicherweise diskutierten "Hundeprobleme", in die man hineinwachsen kann.

    In solchen Situationen habe ich immer den Satz des "hilflosen Helfers" im Ohr, der mir im Rahmen einer Ausbildung eingehämmert wurde. Also: Bevor Du helfen willst, überleg Dir, ob Du auch die Fähigkeiten und Ressourcen hast, um zu helfen. Und in diesem Fall auch ob der Hund und ob Du die notwendige Zeit hast, um das erforderliche Wissen und die notwendigen Fähigkeiten nachzuholen. Denn eigentlich brauchst Du sie schon in dem Moment, in dem Du heute wieder mit dem Hund vor die Tür gehst. Alles andere ist allen Beteiligten gegenüber nicht nur unfair, sondern verschlimmert die Situation. Und hier geht es ja nicht nur um einen beteiligten Menschen und einen Hund, sondern auch um das komplett unbeteiligte Umfeld, das von - ohne böse Absicht- getroffenen Fehlentscheidungen, die binnen eines Sekundenbruchteils getroffen werden, berührt wird.


    Natürlich ist das Tierheim kein schöner Ort für einen Hund. Und natürlich haben Kat1- Hunde, die bereits einen anderen Hund getötet haben, extrem geringe Chancen, noch einmal in die Vermittlung zu gehen. Und auch auf die Gefahr hin, dass ich nun verbale Prügel für diesen Satz beziehe: Trotzdem finde ich es sinnvoll, dass solche Hunde- also Hunde, die bereits einen anderen Hund getötet haben, über eine gewisse Reaktionsschnelligkeit, Ernsthaftigkeit, rassetypische Unverträglichkeit und Eigenständigkeit in ihren Entscheidungen verfügen- in die Hände eines erfahrenen Menschen gehören, der den Hund zu nehmen und sicher zu führen weiß. Genau das bedeutet nämlich nicht nur Sicherheit für das Umfeld, sondern auch Lebensqualität für den Hund.


    Der Hund ist erst seit wenigen Wochen bei Dir und hat mit Pech noch gar nicht all seine Facetten gezeigt. Damit meine ich nicht, dass es noch schlimmer kommen wird, sondern dass - gerade für einen eher unerfahrenen Hundehalter- noch gar nicht einschätzbar ist, welche Züge der Hund mitbringt und wo die Ursache liegt. Es gibt ja neben rassetypischem Verhalten, Fehlverknüpfungen, falscher Erziehung/ Führung auch noch die Möglichkeit, dass ein medizinisches bzw. organisches Problem vorliegt. Die Entscheidung, die gerade im Raum steht, basiert also auf der Spitze des Eisberges.


    Bevor Du also nun binnen 10 Tagen Dein komplettes Leben für einen Hund über den Haufen werfen willst, den Du gerade mal wenige Wochen hast, würde ich auch andere Möglichkeiten ausloten. Ich für meinen Teil bin mir sehr unsicher, ob ich Deine Entschlossenheit bewundernswert oder wahnsinnig finde und ob das der richtige Weg für alle Beteiligten ist.

    So oder so wünsche ich Dir ein glückliches Händchen für Deine Entscheidung und würde mich freuen, wenn Du weiter berichten würdest, wie es Euch ergangen ist.


    LG

    Juno

  • Auf der anderen Seite ist es nur ein Umzug (wenn das beruflich kein Problem darstellt), so unnachvollziehbar ist es für mich nicht, finde auch, dass es nettere Bundesländer gibt...

  • In Niedersachsen kann man sehr unproblematisch Kampfhunde halten.


    Da es dort keine Listen gibt dürfte es auch keine Steuerunterschiede geben,wissen tue ich das aber nicht.

    Aber hallo.

    Bei uns (Dorf im LK Diepholz) über 600,-.

    Hannover nimmt 600,-

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