Mein Hund hat einen anderen Hund getötet

  • Wenn es den Eigentümer des anderen Hundes wirklich so wenig interessiert, wie du hier schilderst, wird es für euch keine rechtlichen Konsequenzen geben. Wird der Vorfall nicht gemeldet, wird es keine Überprüfung und keine Auflagen geben.

    Die Überprüfung selbst zu veranlassen, ist so eine Sache. Was erhoffst du dir davon? Du weißt jetzt, dass es passieren kann und der Hund entsprechende Führung braucht. Auflagen werden dem Hund nicht helfen und der Test wird an eurer Situation nichts ändern.


    Trotzdem: Melde den Vorfall deiner Versicherung, damit du auf der sicheren Seite bist, falls den Leuten in zwei Wochen doch auf einmal einfällt, dass sie Ansprüche geltend machen wollen.


    Wenn du überlegst den Hund abzugeben, führt in meinen Augen kein seriöser Weg am Tierheim vorbei. Einen solchen Hund würde ich persönlich nicht mehr von privat zu privat vermitteln. Da wäre mir das Risiko, ds die Thematik nicht ernst genommen wird, zu groß.


    Bis zur Entschlussfällung ist es jetzt aber an dir, die Verantwortung zu übernehmen und mit diesem Wissen, dass dein Hund durchaus auch angreift, im täglichen Leben verantwortungsbewusst umzugehen.


    Training fortsetzen sollte sich von selbst verstehen, so lange er bei dir ist (und selbstverständich, wenn du dich dazu entscheidest, ihn zu behalten) aber auch den Hund künftig draußen entsprechend zu sichern, sprich Maulkorb, aber auch Sicherung an Halsband und Geschirr muss entsprechend gegen sein, dass der Hund sich nicht in einer Situation heruaswinden kann oder Karabiner, Schnallen oder Halsband plötzlich brechen, reißen, whatever.

  • Mitleid, habe ich mit meinem Hund da momentan überhaupt nicht! Warum auch?! Evtl werde ich sogar selbst einen Wesenstest veranlassen!

    Weil dein Hund nicht böse ist. Ja, für unser Moralempfinden ist er das, aber Hunde haben das nicht, die handeln wie sie es für richtig halten und das macht sie nicht zu einem bösen Tier.


    Einen Wesenstest würde ich mir für meinen Hund nicht wünschen. Meiner würde ihn sicherlich nicht bestehen, was Maulkorb und Leinenpflicht bedeutet und die Steuern jenachdem wo man wohnt erhöht werden.

    Da ich meinen Hund eh schon so führe sehe ich keinen Grund dazu ihm einen Stempel aufzudrücken. Was nützt es dem Hund?

    Ich spreche hier übrigens von sicher geführten Hunden, WT sind durchaus sehr wichtig!

    Aber wer da nicht hin muss und seinen Hund wirklich sichert, dem würde ich nicht raten einen WT zu veranlassen.


    Du kannst deinen Hund so übrigens nicht für sein Handeln bestrafen, er weiss gar nicht, dass er was falsches getan hat.


    Meine Aussage bezieht sich rein auf das obere Zitat und nicht auf die ganze Geschichte oder die der anderen!

  • Was für eine dumme Situation. Wenn die Besitzer des armen kleinen Kerlchens sich nicht kümmern dann besteht vielleicht Hoffnung dass euer Hund nicht gemeldet wird und zum Wesenstest muss, Auflagen wie Maulkorb oder Leinenpflicht erhält und auch in der Hundesteuer teurer werden würde wenn er als gefährlicher Hund eingestuft wird.

    Auf Hoffnung setze ich da nicht! Mein Hund wird nur noch mit Maulkorb raus gehen und von der Leine gelassen wird er sowieso nicht! Mitleid, habe ich mit meinem Hund da momentan überhaupt nicht! Warum auch?! Evtl werde ich sogar selbst einen Wesenstest veranlassen! Sowas darf nie wieder passieren. Momentan tendiere ich ja selbst dazu, ihn nicht zu behalten. Ich möchte diese Verantwortung nicht tragen müssen. Für den Vorfall gestern muss ich gerade stehen und das werde ich auch, aber für die Zukunft möchte ich das nicht mehr!

    So meinte ich das nicht. Ich würde auch nicht mehr ohne Mauli und Leine mit dem Hund raus und bin sehr sehr froh dass du auch absolut verantwortungsvoll handeln willst.


    Was ich meinte: Es ist nochmal was anderes wenn der Hund nicht offiziell als gefährlich gemeldet ist. Wenn du dir selber einen guten Trainer nimmst der sich den Hund und dessen Verhalten anschauen und beurteilen soll dann kann man das nicht im geringsten mit einem angeordneten Wesenstest vergleichen. Die sind teilweiseknallhart und den Hund darauf vorzubereiten dass er alleine gelassen wird und dann ruhig bleiben muss während er übelst bedrängt und bedroht wird. Also viele harmlose und unproblematische liebe Familienhunde schaffen das nicht ohne intensive Vorbereitung.

    Es ist auch nochmal was anderes ob du von dir aus den Hund sicherst, dein Grundstück sicherst oder ob du das vorgeschrieben bekommen hast und jemand immer ein Auge auf dich hat. Empfinde ich zumindest so.

    Und für den toten Hund macht es auch keinen Unterschied ob du ab jetzt mehr Hundesteuer zahlst. Hauptsache es passiert nichts mehr und da sei es dir gegönnt dass du dein Geld da ausgeben kannst wo es am meisten Sinn macht. Guter Trainer und gutes Equipment/Mauli Leine

  • Es gibt z.B. von Boomersworld Halsbänder mit Cobra Verschluss und Leinen mit Kong frog Schließen. Kann ich sehr empfehlen, die halten alles, auch wirklich randalierende Hunde.

    Die Webseite von der ist nicht toll, ich würd bei FB gucken.

  • Ganz ehrlich, wenn ein sehr jagdlich motivierter Hund einen Kleinsthund tötet, ist das nichts anders, als wenn er eine Maus, einen Hasen, eine Katze tötet (für den jeweiligen Besitzer nicht, für den ist es eine emotionale Katastrophe). Es ist quasi "normal" und der Hund keine Killerbestie.

    Das ist bis zu einem gewissen Grad durchaus trainierbar und hat eben mit "Aggression" im herkömmlichen Sinne nix zu tun. So lassen kann man es zwar auch nicht, aber nen Hund deswegen abgeben ist auch absurd.


    Wenn Jagdtrieb die Ursache war, und danach klingt das (Danke @Lurchers) würd ich zwar trotzdem nochmal nem Trainer drauf schauen lassen, um mir das nochmal bestätigen zu lassen bzw auch zu schauen, ob da im Beutefangverhalten sonst noch was im Argen liegt.


    Grundsätzlich seh ich in solchem Fällen, die Jagdtrieb sind, den Fehler aber beim Menschen. Grad bei beuteorientierten oder hewegungsfixierten Rassen und Mixen und eh eigentlich allen, würd ich bei neu übernommenen Hunden über einen längeren Zeitraum annehmen, dass man bei Kleintieren abschätzen lernen muss, wie Hund reagiert. Hilft nix, auch Kleinsthunde fallen teilweise in das Auslösespektrum.


    Schön ist nicht, was da passierte. Eventuell aber - außer für den betroffenen Hund und Halter - nicht tragischer als "Hilfe, mein Hund hat ne Maus erwischt".


    Rumlaufen umd einfach machen lassen würd ich ihn definitiv nicht, aber auch nicht dafür verbannen, wenn es rein ausm jagdlichen Verhalten kam.


    Artgenossenaggression mit Tötumgsabsicht wär ne härtere Nummer. Wobei auch das keine Monster sind, aber vermutlich schwieriger sicher zu händeln.

  • Mir ist bewusst, dass er nicht grundsätzlich böse ist und dass er aus einem Instinkt heraus gehandelt hat. Ich möchte ihn auch nicht bestrafen, worum es mir beim Wesenstest eher ging, war, dass er dann an eine Familie vermittelt wird, die auch zu 100% geeignet ist. Vielleicht war meine Vorstellung eines Wesenstests auch etwas falsch. Ich möchte nicht, dass er sein restliches Leben im Tierheim fristet. Er ist noch jung und er kann und will auch viel lernen. Er ist ja auch sonst ein richtig liebenswerter Kerl, aber wie hier schon jemand schrieb, gehört er womöglich einfach nicht in meine Hände.. Und schon gar nicht zu unerfahrenen Leuten..


    Mein erster Hund war ein Straßenhund, 7 Jahre alt, kannte weder das Familienleben oder den Grundgehorsam, war zudem noch ein Bretonischer Spaniel und jeder der die Rasse kennt, weiß, dass die Erziehung nicht ganz einfach ist.. Der hörte nach relativ kurzer Zeit aufs Wort, war super erzogen und auch die Leinenführigkeit hat er trotz extremen Jagdtriebs noch recht gut gelernt. Versteht mich nicht falsch, mir gings nicht darum ihn diktatorisch zu erziehen und dass er aufs Wort hört, was ich damit sagen möchte ist, dass ich durchaus Erfahrung habe und gerne mit einem schwierigem Hund arbeite und das auch kann.. Aber das hier, ist eine völlig andere Hausnummer und so ein Problem gehört in Hände die sich damit auskennen.. Daher dachte ich auch an einen Wesenstests, damit er vielleicht die Möglichkeit erhält, genau das zu bekommen. Aber da war meine Vorstellung wohl eine falsche!

  • Moin,


    was für eine schlimme Situation, für Dich, Deinen Hund und den anderen Hund....


    Verteufele Deinen Hund nicht, da wir wenig über seine Vergangenheit wissen, nur das er nicht gut sozialisiert wurde und das er nicht gut gelebt hat, kann es einfach sein, dass sei Handeln für ihn einen Sinn gemacht hat.... er ist nicht böse - er ist unsozialisiert, unerfahren und hat nichts gelernt.


    Möglicherweise sah Dein Versuch, den Kleinen zu verjagen, für ihn so aus, das e meinte, Dich zu unterstützen und das Problem zu erledigen - aus seiner Sicht heraus vielleicht notwendig? Er war ja nixht allein beteiligt, das andere Hund hat sich offensichtlich auch nicht gut sozialisiert benommen.


    Natürlich brauchts jetzt einen Maulkorb und eine gute Sicherung, natürlich Trainerstunden und Arbeit, aber Du hast keinen Teufel an der Leine. Wenn sich keiner meldet, mach keine Pferde scheu.... als versuch schon, den Kontakt zu den Haltern her zu stellen, hör zu, was sie sagen - aber alles andere lass laufen.


    Und, manchmalmgeht es sooo schnell - das man nicht anders handeln konnte. Kein Vergleich, ich will das auch nicht so verstanden wissen, aber mei Lucas hat an der kurzen Leine Mäuse gefangen und getötet, sowas von fix - das ich es nicht unterbinden konnte.


    Sundri

  • Aktuell weiß ich auch nicht ob ich damit leben will.. Versteht mich nicht falsch, ich bin niemand der einen Hund weg gibt wenn es schwierig wird, aber das was passiert ist, ist auch für mich verdammt schwierig zu verdauen!

    Völlig legitim meiner Meinung nach. Ich kann dich da gut verstehen - mein Rüde ist auch nicht ganz so einfach (und ich muss noch lernen, ihn richtig zu führen...hüstel). Die letzten Wochen über hab ich darüber nachgedacht, wo ich für mich die "Grenze" ziehe. Vielleicht hast du dir ja auch schon Gedanken dazu gemacht? Mir zumindest hat's ein bisschen geholfen, mir da eine Art Ultimatum zu setzen. Quasi "wenn mein Hund trotz aller Sicherung einen anderen Menschen verletzt, dann gebe ich ihn in fähige Hände ab".

    Wichtiger finde ich aber, dass man sich selbst darüber klar wird, ob man mit "so einem" Hund überhaupt leben möchte (oder überhaupt kann - Stichwort Umfeld). Denn u. U. kann es sein, dass man niemals wirklich entspannt Gassi gehen kann, immer zu 120% beim Hund sein muss und im Fall der Betreuung auch Personen wählen muss, die mit so einem Kaliber umgehen können bzw. denen man die Verantwortung guten Gewissens überlassen kann.


    Du hast hier ja schon viele gute Ratschläge, Links und Tipps bekommen. Denk aber nicht nur an das Wohl deines Hundes, sondern auch an DEIN Seelenheil. Wenn du die ganze Zeit unter Strom stehst, selbst nicht zur Ruhe kommen kannst usw., dann bringt alle Sicherung, alle Arbeit nichts. Denn mMn sollte das Zusammenleben mit einem Hund nicht von Stress, sondern von Entspannung, dem Gefühl von "Hundi gehört zur Familie" und so weiter geprägt sein. Ja, Stress kommt mal auf. Manchmal möchte man den Hund gern auf den Mond schießen, manchmal hat man so eine blöde Phase, in der einfach alles schief geht ... aber wenn man permanent Angst darum haben muss, dass das vielleicht wieder passieren könnte, ist das auf Dauer nicht gut für beide Parteien.

  • Den Hund als Familienhund abzugeben würde ich definitiv ausschließen!

    So ein Hund braucht meiner Meinung 100% Aufmerksamkeit von den Besitzern! Mit Kindern ist das einfach nicht möglich und wenn nur auf Kosten der Kids.


    Der Hund braucht einen kompetenten Besitzer der sich bewusst ist was er an der Leine hat. Nach deinen Beiträgen würde ich sogar sagen das er da bei dir an der richtigen Stelle wäre!

    Aber die Verantwortung würde ich auch nicht tragen wollen!

    Eine Freundin hat ihren Schäfer in ähnlichen Alter auch abgegeben. Sie meinte es wäre schaffbar gewesen (sie hat viel Erfahrung, den Hund super erzogen, aber er wollte einfach bei jeder Gelegenheit auf Menschen losgehen! Mit Beschädigungsabsicht!). Die Verantwortung und die ständige Kontrolle waren ihr einfach zu viel!



    Vielleicht wäre es möglich sich mit kompetenten Personen (Trainern) in Verbindung zu setzen und zu versuchen den Hund über sie zu vermitteln?

  • wenn du entscheidest, dAa du damit nicht leben kannst, gib den hund bitte nicht an privat ab. Der arme kerl hat damit bisher kein Glück gehabt und es wird mit Sicherheit schlimmer. Du bist mit deiner Erfahrung erst mal ein 6 er im lotto für den Kerl. Gib in zb an nordische in Not (beo berlin) oder such dir in deiner gegend schlittenhundeleute. Einfach anrufen, fall schildern. Die haben meistens ein Herz für solche felle. Und nehmen auf/ vermitteln an wirklich passrnde Plätze. Auch ohne fci Papiere.

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