Leinenpöbeln und unschöne Situationen am Fahrrad

  • Klar, ich soll sie führen und dann sollte ihnen einfach alles am A... vorbeigehen, aber ich fürchte tatsächlich diese Art Kadavergehorsam werde ich hier nicht etablieren können.

    Aber genau da musst du hin, wenn’s für alle Beteiligten entspannt sein soll (wobei das für mich nichts mit Kadavergehorsam zu tun hat.)

    Es müssen theoretisch die Russen in Hundegestalt einmarschieren können ohne dass Emil sie fressen will und Fiete nen Herzkasper bekommt.

    Drücke ganz fest die Daumen, dass ihr da durch Training viel erreichen könnt :bindafür:

  • Sorry, das ich dich getriggert habe, wollte ich nicht.

    Emil und Fiete scheinen halt keine besonders gute Kombi zu sein. Aber das weißt du ja eh.


    Viel Erfolg und ich drücke die Daumen.


    Lg

  • Emil und Fiete scheinen halt keine besonders gute Kombi zu sein. Aber das weißt du ja eh.

    Ja das weiß ich. Leider.

    Allerdings beim Gassi selber hat Emil mit seinem Rottweiler-Ego Fiete gezeigt, dass man an Fremdhunden vorbei kann ohne sein sicheres Ende erwarten zu müssen. Noch immer geht Fiete gerne hinter Emil (oder mir, je nach Gefahrenlage) in Deckung, wenn uns jemand entgegen kommt, den wir nicht kennen. Emil scannt ja (leider) viel seine Umgebung, bleibt dann auch mal mitten beim Gassi stehen und guckt den Weg lang, Rute hoch und mit leichter Anspannung, Fiete stellt sich dann immer hinter ihn und äugt in die gleiche Richtung.

    Also was Selbstvertrauen angeht hat Emil Fiete schon gezeigt, dass die Welt nicht so angsteinflößend ist, wie man als reizarm aufgewachsenes Colliekind denkt.

    Weil Du vorhin schriebst, die tun sich beim Gassi nicht gut. Auf dem Weg dahin nicht so wirklich, aber beim Gassi selbst schon.

  • Aber das ist doch genau das, was es zu vermeiden gilt. Du musst Fietes sicherer Hafen sein und nicht der stresskeks Emil. Du musst fiete so führen, dass er sich Dinge zutraut. Emil das machen zu lassen, wird den Stress für Emil noch fördern.

    Die Sicherheit von fiete muss von dir ausgehen.


    Lg

  • Es müssen theoretisch die Russen in Hundegestalt einmarschieren können ohne dass Emil sie fressen will und Fiete nen Herzkasper bekommt.

    Also fressen will Emil niemanden :D. Ich glaube so ernst nimmt ihn auch niemand. Er ist halt extrem schnell getriggert und dezent hyperaktiv und nunja, aus Prinzip, LAUT.

    Beide mit ihren Eigenarten unter einen Hut zu bekommen, das ist wohl extrem schwierig.


    Für mich war das gestern ein Weckruf. Den Collie und seine Sorgen ernster zu nehmen. Da er eben so dramatisiert (Treppe, komische Böden, Geräusche) und ich jetzt oft die Erfahrung gemacht habe, dass ich ihn besser durch diese Situationen bekomme, wenn ich forsch weiter marschiere, habe ich das auch am Rad versucht. Und das war gemein. Denn wenn ich ihn forschen Schrittes durch eine Automatiktür ziehe, dann WEISS ich, dass ihm nichts passieren wird und er kann daraus lernen, dass ich es für ihn einschätzen kann.

    Gestern aber WAR ja was. Eben der pöbelnde Hund. Und dann hab ich ihm noch weh getan (wenn auch unabsichtlich). Und das war falschfalschfalsch :(. Es war unfair und für einen Hund, der sich gerne zurückzieht, wenn er verunsichert ist, absolut kontraproduktiv.

  • Ich kann dir nur raten getrennt mit den beiden zu gehen, zu trainieren. Die sind einfach zu verschieden, mit völlig konträren Baustellen, dass ist einfach kontraproduktiv, die gemeinsam trainieren zu wollen.

    Emil gehört öfter mal korrigiert, was Fiete massiv verunsichert und fietes Verunsicherung führt bei Emil zu Größenwahn. Zudem drängt sich Emil mit seinem Verhalten immer in den Vordergrund.


    Fiete braucht deine Sicherheit und deine Führungsqualitäten und nicht Emils.


    Lg

  • Fiete braucht deine Sicherheit und deine Führungsqualitäten und nicht Emils.

    Das ist mir schon klar und wir gehen des öfteren einzeln und Fiete verläßt sich inzwischen auch auf meine Führung, das klappt gut. Aber ich denke mir auch von einem anderen Hund kann Fiete doch besser abgucken, wie man unbeschadet aus Situationen kommt.

    Aber das hat er inzwischen an sich auch recht gut gelernt.

    Nur noch einzeln Gassi kann ich zeitlich nicht leisten, aber ich werde da die Taktik ändern. Zusammen gibt es Runden auf dem Feld, wo ein umgefallener Baum der größte Trigger ist und Auslaufgebiet mit Hundedichte, wo Potential für Hochfahren des einen und Angst des anderen ist. gibt es jetzt einzeln.


    Danke Gammur für dein Input und den anderen natürlich auch.

    Manchmal hängt man auch in seinen Strukturen fest und verliert den Blick fürs Ganze. Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen und so...

  • Noch mal eine ganz andere Idee, warum die kleine, pöbelnde Stresspustel nicht ins Lastenrad. Emil dürfte doch so klein sein, das er Dank Kiste nichts sieht. Wer nur hört findet weniger Grund zum kläffen und ich persönlich finde es auch einfacher da Ruhe zu vermitteln Und wenn nicht, ist er gut gesichert.

    Und man vermeidet die unweigerliche Reizflut durch den Spießrutenlauf Zivilisation, vielleicht wird dann auch der Spaziergang entspannter.


    Fiete wäre bei mir an der Leine und würde einen anständigen Seitenwechsel hinter dem Rad lernen. Dann immer schön Bögen fahren und mich und Rad als Schutzschild gegen Gefährliches verwenden.

  • Vriff jo, ist auch eine Idee. Emil ist immer etwas anstrengender, wenn er nicht am Rad zum Gassi laufen darf (merke ich aktuell wieder). Das gleichmäßige Traben (ja das ist schon der Standard, er kläfft und hopst nicht andauernd) hilft ihm ausgeglichener zu sein, wenn wir im Wald ankommen. Ich mache morgen einen Termin im Fahrradladen, denn komplett ohne Bremse ist so ein Lastenrad... ein echt gefährliches Geschoss.

    Mir ist damals mit Fiete in der Kiste, Chica hinten drauf und Emil nebendran der Baudenzug der letzten funktionierenden Bremse gerissen. Das Rad an sich ist sehr schwer, zwei Hunde und ich obendrauf und Emil immer mal wieder ziehend. Durch Abspringen kriegt man das Ding nicht angehalten. Ist mir deutlich aufgefallen.

    Ab Mittwoch habe ich zwei Wochen Urlaub und neben einigen Kurztrips, mit und ohne Hunde, ist Fahrradfahren einzeln geplant.

    Bin jetzt mit beiden schon allein gefahren, das ging auch ziemlich gut. Probleme entstehen erst, wenn ich meine Aufmerksamkeit teilen muss. Und eben, weil sie so unterschiedlich auf Reize reagieren.


    Mit Fiete am Rad: Wir nähern uns einem Garten mit Hund, ich weiche auf die andere Straßenseite aus, steige ab, schiebe in Fietes Tempo vorbei und lobe ihn dafür, dass er sich getraut hat.

    Mit Emil am Rad: Wir nähern uns einem Garten mit Hund und ich ziehe an, es kommt ein "VORBEI" von mir, soll das Signal sein für "egal, was Dich da triggert Du gehst vorbei. Sollst dich nicht kümmern, brauchst dich auch nicht kümmern". Jedes schon körperliche Hochfahren (Spanniges Traben) breche ich ab. Funktioniert tadellos.


    Tatsächlich befürchte ich also, wie Gammur schon meinte, dass ich diese verschiedenen Hunde beide am Rad laufend nicht in den Griff bekomme. Einzeln klappt es.

    Daher eben Reparatur des Lastenrads. Und dann eben mal der eine, mal der andere läuft nebenher.

  • Halte ich für eine sehr gute Idee. Du hast dir da nicht die leichteste Kombi an Hunden ausgesucht, da muss man dann Kompromisse machen.

    Ist bei mir auch nicht anders.

    Außer beim gassi, habe ich nie alle vier gleichzeitig dabei, sondern stelle die Hunde immer wieder passend, je nachdem was ich vorhabe, zusammen.


    Lg

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