Mit Spielzeug belohnen

  • Kurz zu dem Foto bzw deinem Kommentar.


    Der Hund auf meinem Foto (und bei den anderen gehe ich schwer davon auch aus) läuft nicht dem Futter nach. Er treibt in die Hand. Und genau das ist der riesen Unterschied in der Psychologie der Ausbildung.


    Und dann zum Thema Stachel:


    Du bist zu ungeduldig, du wirst deinem Hund damit nicht gut tun, du wirst definitiv KEINE schnellere Ausbildung im Sport haben und du wirst damit auch definitiv keinen Hund bekommen, der nicht an der Leine zieht.


    Ich sage dir was passiert, wenn du jetzt nen Stachel drauf tust. Das hilft etwa 1-3 Monate. Dann wird der Hund erwachsener, explorativer, eigenständiger und nicht mehr so leicht zu beeindrucken, denn der Schmerz des Stachels, dagegen wird er abstumpfen. Er wird dann anfangen, richtig an der Leine zu ziehen. Dann kannst du noch gucken, ob du ihn mit Würgen davon abhalten kannst. Wird eine Zeit lang klappen und dann auch nicht mehr. Was kommt dann? In der Gewaltspirale gibts nicht viel mehr nach oben.


    Du solltest erstmal gut ausbilden und gute Alltagsdinge beibringen - im Sinne davon, dass der Hund freudig weiß was er tun soll, bevor du an Strafen für "nicht richtig machen" denkst. Sonst wirst du keinen Erfolg haben. Darauf gebe ich dir Brief und Siegel (und da ist die Unfairness dem Hund gegenüber nicht mal einbezogen).


    Wenn du in deiner Welpengruppe dem Hund nicht beibringst, trotz vieler Ablenkungsreize etwas mit dir zu machen, wirst du in der Sportausbildung ebenso Probleme bekommen.


    Ein Hund, der in seiner Kindheit mit Alltagsreizen, Alltagslerninhalten (Leinenführigkeit, Abruf, Ablage unter Ablenkung), Körperkoordination und Selbstvertrauen gut aufgebaut wurde, kann ein sehr guter Sporthund werden.


    Ein Hund, der direkt mit wenigen Monaten den perfekten Sport zeigen soll, wird ein regelrechtes Burnout haben und in der Pubertät alle Versäumnisse auf den Tisch legen. Die sind dann aber nicht mehr spielerisch und nebenbei weg zu arbeiten.


    Also - sei weise und vernünftig, tu dem Hund was Gutes und bau ihn so auf, dass er erstmal lernt, was er gern für dich tut und das in jeder Lebenslage.

  • Auf der anderen Seite frage ich mich auch, was besser ist. Ein Hund, der die ganze Zeit nur im HB hängt und zieht, oder ein Hund, der ein Mal mit den Stacheln durch ein Impuls korrigiert wird und dann vernünftig läuft.

    Dann lies doch bitte mal dies hier sorgfältig durch mitsamt den rechtlichen Erklärungen!


    Wer zu solchen Mitteln greifen muss (glaubt, greifen zu müssen...), ist grundlegend irregeleitet, sowohl Halter wie auch "Trainer" und sollte die Hundeausbildung einfach bleiben lassen.

  • Zum Ursprungsthema:


    Die meisten Gebrauchshunde, die ich kenne bringen von Haus aus den extremen Beutrtrieb mit. Da muss man nicht so viel tun.

    Ich kann dir eher was zu dem Thema Probleme in der Zivilisation in Verbindung mit dem Beutrtrieb schreiben. Ich hab eine Malihündin aus zweiter Hand hier sitzen, die wahrscheinlich im ersten Jahr häufig mit Ball bespaßt wurde und im Gegenzug keinerlei Impulskontrolle und Frustrationstoleranz gelernt hat. Sie ist wahnsinnig fixiert auf Bewegungsreize und das betrifft eben nicht nur Ball und Co, sondern auch rennende Kinder, Wild, Vögel, ganz schlimm sind Kinder in Verbindung mit Beute also Bällen. Am Anfang sind ihr völlig die Sicherungen rausgesprungen wenn sie von weitem spielende Kinder gesehen hat.

    Ganz getoppt wird das ganze noch am Wasser. Da rennt sie auch um den halben See, wenn auf der anderen Seite jemand Ball spielt.

    Das ist im Alltag einfach kacke und muss gut gehändelt werden. Sehr vorausschauend laufen, viel üben.


    Was das ganze gefährlich gemacht hat war bzw ist auch das kopflose... Verliert sie zb mal im Laufen Beute oder rutscht beim zergeln raus, schnappt sie wahllos nach. Egal was da im Weg ist. Meist meine Körperteile.


    Neue Übungen im Sport lernt sie über Futter, da sie da einfach nicht so kopflos ist und auch die Chance hat zu lernen.

    Sitzt das wie zb das Fuß kommt Beute dazu.

    Und so würde ich das auch beim nächsten Hund machen.


    Übrigens hatte ich noch keinen ganz jungen Welpen, aber Theo läuft seit er bei mir ist UO und ist über Futtertreiben aufgebaut.. Da war er 17 Wochen alt..


    Ich würde dem Rat hier folgen und erstmal schauen was und wie du arbeiten willst und dann mit Hilfe loslegen... Alles andere ist einfach blöd für Anfänger, ich hab das damals nämlich auch gemacht und hab mir oft einfach blöde Fehler reingebaut, die nicht hätten sein müssen

  • Wieso ist dir die Kralle so wichtig? Davon bist du mit deinem Hund einfach meilenweit entfernt.

    Weil das der einzige Punkt ist, der mich an dem Verein stört. Und wenn dort von geschätzt 15 Hunden ca. 12 ein Stachel-Halsband getragen hat, weiß ich nicht, ob es der richtige Verein ist. Benutzt wurde es aber nur bei einer einzigen Übung. Wenn, dann liefen die Hunde mit so einer dünnen Show-Leine. Kurz gesagt, ich weiß nicht, ob es ein Ausschlusskriterium sein sollte und ich mir nicht gleich einen anderen Verein suchen soll.


    Weißt du, es schwingt irgendwie immer noch dieses Gefühl von: Ich tue dem Hund etwas schlimmes an. Auf der anderen Seite gibt es Trainer, die mit solchen Sachen arbeiten und die sagen, dass es nichts schlimmes ist, z.B. hier:


  • Fandi leg dir so ein Stachler mal um den Hals, wobei, ums Handgelenk reicht. Und dann schätze ein, was du davon hältst. Davon ab, ist es doch bei deinem bisher nicht notwendig? Freu dich doch, wenn du keins brauchst?

    Vgl - als Kinder bzw als Reitanfänger haben wir von unserem Reitlehrer mal sowohl an der linken und an der rechten Hand je einen Zügel gebunden bekommen. Dann sollten wir die Arme locker hängen lassen und ein anderer Anfänger sollte mal testen, wie viel Kraft man braucht um den Arm zu bewegen. Das war minimal! Genauso haben wir ein Gebiss in den Mund bekommen. Vielleicht altmodisch, jeder hat sich danach aber gehütet zu doll in die Zügel zu greifen wenn es nicht Not tat.


    Die von dir beschriebene Übung mit dem HB klingt nach Platz aus der Bewegung. Das bekommt man auch anders als über Schmerzen beigebracht :)

  • Benutzt wurde es aber nur bei einer einzigen Übung. Wenn, dann liefen die Hunde mit so einer dünnen Show-Leine. Kurz gesagt, ich weiß nicht, ob es ein Ausschlusskriterium sein sollte und ich mir nicht gleich einen anderen Verein suchen soll.

    Ja, bitte such Dir einen andern Verein!

    Die dünne Show-Leine ist auch nicht viel besser als ein Stachel-Halsband. Du scheinst hier an einen brutalen vorsintflutlichen Verein geraten zu sein. Bitte ergreife sofort die Flucht... Deinem Hund zuliebe!

  • Wenn 12 von 15 Hunden ein Stachelhalsband tragen dann ist es definitiv der falsche Verein.

    Was meinst du mit "dünner Showleine"? - Dünne Showleinen sieht man auf Hundeschauen, nicht auf Sportübungsplätzen. Wenn Gebrauchshunde im sportlichen Training mit auffällig dünnen Leinen geführt werden, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um dünne Würgeleinen. Die wirken ebenfalls sehr scharf und sind keinen Deut besser als Stachelhalsbänder.

    Falls Training mit schmerzerzeugenden Hilfsmitteln in diesem Verein die Regel ist, bloß weg da.


    Dagmar & Cara

  • Ja und in den USA darf man auch E-Geraete nutzen. Hat mit der Situation in DE nix zu tun. Es gibt auch Trainer die nich immer meinen man muesse so Bullshit wie Alpharolle nutzen usw. Ein Trainer kann schlecht sagen, dass Hilfsmittel abc nicht noetig ist und es dann halt einsetzen ;)


    Tja..ob das ein Ausschlusskriterium ist oder nicht, kann ich dir nicht sagen. Ich weiss nicht, wieso sie die drauf haben. Ich weiss nicht wie damit gearbeitet wird. Ich weiss nicht wie da grundsaetzlich gearbeitet wird. Ich fuer meinen Teil bewerte einen Verein/eine Gruppe anders, aber ich wuerd mich jetzt nicht als Neuling bezeichnen.


    Geh doch echt einfach hin (sag das du das gerne mit deinem Hund machen moechtest und vorerst nur zuschauen willst), schau zu, frag (hoeflich ;) ) und beobachte einfach. Und dann kannst du sicher auch fragen, was es mit den Krallen auf sich hat.


    Die duennen Leinen werden Schnuerlis bzw. sowas wie Knuts Unterordnungsleine sein.

  • Ich habe mir das Video angeschaut.


    Der Trainer begründet den Einsatz des Stachlers damit, das sich Wölfe untereinander auch kurz und heftig korrigieren und Hunden dieses Vorgehen unmittelbar verständlich ist.

    Großer Denkfehler hierbei: Ein kurzes Abschnappen (nebenbei: oft nur mimisch, ohne Zahneinsatz) dient immer dazu, den anderen wegzuschicken, also ihn dazu zu bringen, die Distanz zu vergrößern.


    Im gezeigten Training der Leinenführigkeit soll der Stachler den Hund aber zum genau gegenteiligen Verhalten bringen, nämlich dazu, den Kontakt zum Hundeführer zu suchen und nah bei ihm oder ihr zu bleiben. Das ist keineswegs unmittelbar verständlich. Der natürliche Impuls wäre es ja, den Schmerzauslöser zu meiden.

    Kein Wolf beißt einen anderen, um ihn dicht an seine Seite zu holen.


    Die Hündin zeigt durchgehend Stressverhalten, Stresshecheln, Stressgesicht, Übersprungsverhalten, Beschwichtigungsverhalten. Etwas weniger hektisch, wenn der Trainer mit ihr arbeitet als wenn es die Besitzerin tut, da ersterer sich immerhin körpersprachlich klarer verhält und den Stachler nicht nebenbei und halb aus Versehen einsetzt.


    Im ganzen möchte ich jedenfalls auf keinen Fall, daß mein Hund sich derart unwohl fühlt, wenn ich mit ihm trainiere. Was man hier sieht, ist eben das Ergebnis, wenn man einen Hund überwiegend über Strafe trainiert.


    Dagmar & Cara

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