Jagen bei Hunden und Katzen

  • Wenn das Jagen ein wesentliches Charaktermerkmal eines Hundes ist, dann ist das Jagen zu verbieten natürlich ein Brechen des Charakters. Versteht sich doch von selbst.

    Und aufs Beispiel Hütehund, der an die Herde muß oder Schutz- und Wachhund, dem man das Schützen und Wachen nicht verbieten sollte wird natürlich nicht eingegangen.

    Ich hab den Eindruck, bei der Diskussion geht es zu sehr um persönliche Befindlichkeiten und persönliche Moralvorstellungen.

    Ich kann meinem Hund kein Mitleid, kein Mitgefühl mit den anderen Tieren beibringen, das liegt ihm fern, das liegt einfach nicht in seiner Natur. Das ist Beute und die Beute wird getötet. Punkt. So wie kein vernünftiger Hundehalter (hoffentlich) seinem Wachhund das Wachen verbieten würde, kann ich meinem Hund auch nicht das Jagen verbieten. Könnte ich damit nicht leben, wäre es der falsche Hund für mich. Zum Glück kann ich damit leben.

  • Ich kann meinem Hund, kein Mitleid, kein Mitgefühl mit den anderen Tieren beibringen, das liegt ihm fern, das liegt einfach nicht in seiner Natur. Das ist Beute und die Beute wird getötet.

    Ich nehme an, du hälst es auch für unmöglich, Hunde mit Jagdtrieb und Katzen in einem Haushalt zu haben, ohne den Hund zu brechen.


    Und wer seinen Rüden nicht ab und zu decken lässt, sollte ihn kastrieren? Oder wo ist da der konkrete Unterschied? Da wird auch ein sehr grundliegendes Bedürfnis nicht befriedigt. Mein Hund wäre sicher auch viel “ausgelasteter“ durch Spaziergänge, wenn er in Ruhe Hündinnen bedrängen und sich mit der halben Stadt prügeln dürfte, ohne dass ich mich da einmische.

  • Warum sollte das das Maximalziel sein? Du bist ja anscheinend noch nicht einmal an diesem Ziel angelangt.

    Das liest sich für mich derart abstrus ... das kann ich nicht mehr für voll nehmen. Quasi ein "heisser" Tipp, der bis heute noch nicht funktioniert hat, aber man immer noch dran festhalten, man tauscht Jagd-Stress durch Jagd-Stress und es will doch nicht ruhiger werden, das Hundchen. Seit wie vielen Jahren probieren? Von klein auf? Na, das nenne ich mal ein erfolgreiches Konzept


    Auf der anderen Seite: Wenn ich es für voll nehmen würde, käme ich automatisch zu dem Schluss: Wie kann man es nur so versemmeln? Oder: Arme Kreatur, erinnert mich an den Wolfshybriden-Hype in USA. Oder aber vll. unerkanntes Cushing, das arme Tier. Aber wenn sie denn wären, wie beschrieben und das normal sein soll: Solch Tiere der Zivilisation auszusetzen und sie so im Dauerstress zu halten, Tierquälerei.

    Egal von welcher Seite ich das betrachte, nichts womit man sich profilieren sollte, nein, kein schönes Leben, keine Erfolgsgeschichte.


    Was manche mit ihren Hunden so alles anstellen, untrainiert oder unbehandelt lassen, und das auch noch als Erfolgsgeschichte und/oder heissen Tipp verkaufen wollen ... unglaublich.


    Es haben hier ja bereits genug Leute mit jagdlich sehr ambitionierten Hunden berichtet, dass ihr Hund nicht "gebrochen" ist.

    Wie die das nur geschafft haben ... ;)


    Schutz- und Wachhund, dem man das Schützen und Wachen nicht verbieten sollte wird natürlich nicht eingegangen.

    Nu, das tust Du doch auch nicht. Schützen und Wachen, in freier Entfaltung ausleben lassen (weil, sonst gebrochen)? Na, wie sieht denn Dein heisser Tipp so für meine Beaucis aus? Umlenken auf Mäuse? Die wirken aber auch bedrohlich ... oder soll ich jetzt ein paar Einbrecher einladen? Mit oder ohne Anzug?


    Bezweifle, dass sich wer mit Hütehunden in Arbeit mit Dir auseinandersetzt ... das hat alles viel mit Training zu tun ... nix mit Ausleben. Gleiches gilt übrigens für Jagdhunde in Arbeit ...

  • Wenn ich nicht wüsste, dass du das tatsächlich ernst meinst, dann könnt ich drüber lachen. So macht es mich nur fassungslos.

    da läßt sich der Hund auch nur schwer von ablenken.

    (Hat mit mangelnder Erziehung nichts zu tun)

    Doch, genau das hat mit mangelnder Erziehung zu tun.

    Mein Rüde würde auch gerne jede Katze schreddern, Hunde genauso. Ist es jetzt richtig, dass ich ihm das verbiete? Ist es richtig, dass ich das auch in unserem Garten verbiete?


    Natürlich wird der Wach- und Schutztrieb gelenkt. Denkst du jeder hat einen eigenen grossen Hof, wo der Hund den ganzen Tag wachen und Fremde vertreiben kann?


    Dein Hund geht jagen, sagst es sei sein Grundbedürfnis. Wenn es das wäre, weshalb hat er es denn bisher noch nicht mal auf die Reihe gekriegt eine Maus zu töten?


    Zu den Hütehunden. Es gibt Rassen die noch immer darauf gezüchtet werden zu arbeiten, dass diese Arbeitstiere auch Arbeit brauchen sollte logisch sein. Es wird seit Jahren versucht diese Genetik zu verwaschen und auf "Showzucht" zu achten. Funktioniert noch immer nicht ganz, weil Genitik nicht so einfach weg geht.


    Es gibt in unserer Zeit kaum noch Rassen die ihre usprüngliche Arbeit noch erledigen können. Das war schon immer so und der Hund passt sich daran an, hat er immer, wird er immer. Es gibt noch die Spezialisten, so einen hast du aber ganz sicher nicht an der Leine, denn das sind ganz andere Kaliber und man muss wissen wie man mit ihnen arbeitet. Und zwar nicht indem man sie einfach zu den Schafen schickt und die Hütis machen lässt (richtiges hüten müssen sie nämlich auch erstmal lernen) oder den HSH zu den Kühen rein setzt und erwartet, dass das jetzt funktioniert.

    Wachhunde müssen ihre Grenzen gesetzt bekommen, die können nicht einfach mal alles vertreiben was da rumläuft. Da gibts das Grundstück und fertig. Wenn Herrchen sagt er soll die Klappe halten, muss er ebenfalls darauf hören. Denn es kommen tatsächlich Menschen zu Besuch, aus was für einem Grund auch immer. Also muss der Halter dem Hund signalisieren können, wann er Pause hat.

    Und Jagthunde... so unglaublich viele Rassen die da dabei sind. Einige nur für Jägerhände, viele nur für Menschen die mit ihnen arbeiten. Und zwar nicht stumpfsinniges mäuseln, sondern richtig, zusammen, konzentriert.


    Erziehung ist mehr als sitz und platz. Zumindest wenn man einen Hund hat, der mehr als nur ein toller Begleiter sein will. Hast du so einen tatsächlich an der Leine, dann solltest du dich wirklich mal mit rassengerechter Arbeit beschäftigen und nicht deinen Hund wildern lassen. Das hat nämlich tatsächlich nichts mit gesunder Auslastung zu tun.

  • Zu spät für Edit.

    Und weisst du was all diese Hunde lernen? Warten, nichts tun, nichts erwarten, entspannen. Hütis müssen nicht 365 Tage im Jahr arbeiten, das sind ein paar Monate, im Winter haben sie Pause und da wird rein gar nichts mit ihnen gemacht.

    Ein Arbeiter ist dann gut, wenn er volle Leistung bringt, wenn er gefragt ist und sonst gar nichts tut. Und schon gar nicht selbständig zu jagen.

  • Ja, es werden Tiere getötet. Die werden aber auch durch die Freigängerkatzen getötet. Deshalb verstehe ich nicht, warum da so ein Unterschied gemacht, wenn Tiere töten etwas ist, was Haustiere auf gar keinen Fall tun dürfen,

    Es werden ja auch Tiere geschossen und geschlachtet. Aber wehe, ein Hund tötet ein Reh, ein Wildschwein oder ein Wildkaninchen.

    Der Grund ist völlig willkürlich. Gegen Hunde haben manche Leute halt etwas, während man bei Katzen eher gleichgültig ist. Katzen polarisieren nicht so stark.

  • Jagen ist keine Charaktereigenschaft.


    Jagen ist ein Funnktionskreis zur Nahrungsbeschaffung. Ein Funktionskreis wie die anderen, der das Überleben sichert. Ist aber für den Haushund obsolet, er bekommt ja.


    Ich erlebe diese Argumentationskette von "der Hund wird gebrochen" bis "das ist Teil seines Charakters" eigentlich immer, wenn Menschen nicht in de Lage sind, fair und klar den Hund zu erziehn - und zwar so, dass er zufrieden ist und trotzdem kein Fehlverhalten zeigt.


    Diese Menschen scheinen dann so überzeugt davon zu sein, dass sie so perfekt einen Hund erziehen, dass das, was damit nicht geht, nicht gehen kann, außer, dass man den Hund quasi misshandelt an Körper oder Seele. Ist von der Argumentation her auch sehr einfach, weil "Totschlagargument".


    Ich hab auch ne Idee, wer so ein Shibahalter sein könnte, der sowas schreibt. Sowas in der Art war auch schon mal User hier.


    Mir tut es leid für die Hunde, die nicht erzogen werden, weil sie meist in einem Leben leben, wo sie ununterbrochen selbst entscheiden müssen - und das in einer Welt die zu 99% völlig unlogisch für Hunde ist, wie sie wild leben würden.

    Wenn ein Hund - wie er es übrigens in jedem verwilderten Rudel tun würde - so leben darf, dass er jemand hat, dem er folgen kann, der ihm sagt was richtig UND was falsch ist, dann ist er ein glücklicher Hund. Wenn Jagen so etwas wäre, was sich nicht regulieren ließe, müssten übrigens auch Haushunderudel in verwildertem Leben dauernd jagen. Tun sie aber nicht. Aber sie machen auch kein Agi, Obi oder IGP. Meine Hunde beißen auch nicht fremde Menschen, nur weil sie Schutzhunde sind. Sind zufriedene Hunde - ganz einfach.

  • Ich hatte mal Kontakt zu einer Huskyhalterin, deren Hind nachts Waschbären getötet hat. und Dachse.

    Igel waren Vorspeise und Katzen das Dessert.


    Jupp, Grundbedürfnisse.

    Da hätt es sich aber bei den Nordischen, den Urhunden, den Windhunden, den Herdenschutzhunden, eigentlich bei allen Hunden, die "ursprünglich" lebten oder leben meist ausgejagt. Dauerhaft. Oder halt Kette.

    Vorallem wenn da mal Haustiere drunter gekommen wären. Also selbst der krasseste aller krassen Jagdhunde, heißt bestimmt Gunkan Kariudo Ken oder so, fälschlicherweise dem Westen als Shiba Inu verkauft, um ihn mit unzähmbaren Jagdhunden zu unterwandern, wird nicht immer alles töten haben dürfen, obwohl es dem König der Jagdhunde doch solchen Spaß macht, da hört sich Spaß nämlich schnell auch mal auf.


    In einer Welt mit einer völligen Hundeüberbevölkerung wär Hunde immer jagen lassen für die menschliche und tierische Umwelt ja recht spannend. Wenn die - offiziell gemeldeten - rund 60.000 Hunde in Wien dauernd "Grundbedürfnisse" erfüllen... Da bräucht es dann recht schnell ne Dog Pest Control. 145 beutegreifende Hunde pro Quadratkilometer. Das freut die Umwelt.

  • Zurimor

    Zitat

    (Mein Hund frißt übrigens keinem Wildtier was weg, er läßt getötete Mäuse liegen).

    Wie nett. Wenn man Aasgeier und Käfer füttern will. Ne Menge Beutegreifer ist auf lebende Beute angewiesen.

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