Verhalten gegenüber anderen Hunden *Hilfe*

  • Hallo ihr Lieben.


    Ich habe seit zwei Monaten eine Schäferhundmix Dame zu Hause. Sie kommt aus einem Tierheim in Ungarn und wurde von einer Pflegestelle in Deutschland aufgenommen. Von dieser haben wir sie dann übernommen.


    Zu ihr allgemein: sie ist eine eher zurückhaltende, teilweise ängstliche Hündin. In neuen Situationen ist sie meistens unsicher. Wenn Männer zu Besuch kommen, die ihr unbekannt sind, knurrt sie leicht. Ist aber keineswegs aggressiv und kommt auch nach einer Eingewöhnungszeit von alleine zu den neuen Leuten, um mal "hallo" zu sagen.


    Sie ist sehr lieb, sehr gehorsam und liebt es einfach gestreichelt zu werden.


    Mich und meine Freundin hat sie von Anfang an in ihr Herz geschlossen und liebt vor allem meine Freundin über alles. Ich bin ihr manchmal nicht ganz "geheuer", da ich etwas strenger bin, als meine Freundin. Trotzdem liebt sie mich und genießt meine Gegenwart.


    Tagüber liegt sie sehr viel in ihrem Körbchen und steht eigentlich nur auf, wenn man sie ruft, es Fressen gibt und selten mal, um gestreichelt zu werden. Ich führe das noch auf den Alltag im Tierheim zurück. Wird aber langsam etwas besser.


    Im freien ist sie sehr aufmerksam und schnüffelt viel. Wir haben ihr beigebracht, dass sie sowohl mit als auch ohne Leine bei Fuß läuft. Klappt perfekt. Sie ist in "normalen" Situationen immer abrufbereit. Sie hört auf: kommt, sitz, Fuß, aus.


    Also es gibt soweit echt wenig zu meckern.


    Aber jetzt kommen wir zu Hundebegegnungen: anderen Hunden gegenüber baut sie sich extrem auf. Brust raus, ohren hoch, Nackenhaare aufgestellt, Rute hoch und leichtes hin und her. Dann begutachtet sie die anderen Hunde. Sie fängt zwar nie selber Streit an, aber ich habe das Gefühl, dass ihre Körpersprache eine Einladung für andere Hunde ist, ihr Aggressivität entgegenzubringen. Es haben schon mehrere Hunde nicht so nett auf sie reagiert, was dann dazu geführt hat, das beide aufeinander los sind.


    Es ist nicht bei allen Hunden so, aber es liegt meistens an der Entscheidung des anderen Hundes, ob er ihr auftreten so akzeptiert oder ob es ihm zu viel ist. Zumindest ist das mein Empfinden. Ich führe das auch auf das Tierheim zurück, weil sie da bei Begegnungen allzeit bereit sein musste?! Es waren dort viele Hunde in einem Zwinger.


    Meine Frage ist, ob ich schon ihr Auftreten unterbinden/korrigieren soll, damit die anderen Hunde sich nicht gereizt fühlen. Oder ist ihr Aufbauen normal und ich sollte es nicht korrigieren? Sie geht von sich aus nie weiter..


    Anderen Hunden komplett aus dem Weg gehen, möchte ich eigentlich ungern, da es bei uns viele Hunde gibt, die zum Großteil frei laufen. Einige sogar ohne Herrchen. Ich glaube, dass es machbar ist, besser mit Hunden zurecht zu kommen und denke es ist von ihr eine Art Schutzhaltung.


    Sorry das es nun so ein langer Text wurde. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr auf meine Fragen antworten könntet :)

  • Hab hier auch einen Ungarn der anfänglich ähnlich reagiert hat.

    Auch jetzt hält er andere Hunde für unnötig kann aber bei Managment der Begegnung durch mich recht schnell damit leben .


    Wir gaben viel mit CfB und ZuB gearbeitet.

    Auch weiß er das er keinen Kontakt haben muss und ich das für ihn regele.


    Helfe deinem Hund und manage jetzt in der Anfangszeit noch die Begegnungen für ihn.

    Das heisst auch ausweichen bei Hundesichtung bis er durch Training langsam in der Lage ist seine Individualdistanz bisschen runter zuschrauben.

    Korrigiere nicht deinen Hund sondern die anderen wenn sie zu aufdringlich sind.

    Das braucht Zeit.

  • Glückwunsch zum Hundiheart-eyes-dog-face

    Ich würde hier gut managen: heisst also grosse Bögen laufen statt frontal auf den anderen Hund zu oder wenn möglich ausweichen. Mit der Zeit würde ich ein "schau" Kommando etablieren. Ich weiss nicht, WIE ganz genau euer Schäfi die anderen Hunde "provoziert", aber häufig ist es bei Hütehunden durch starren/ fixieren. So fühlt sich der entgegenkommende Hund dann bedroht, fixiert vielleicht zurück, und schon gehts los. Trainieren würde ich das Kommando zuerst auf jeden Fall in reizarmer Umgebung, also zu Hause. Und dann nach und nach draussen üben, bei Hundesichtungen zuerst nur auf grosse Distanzen.

    Meinem Hund hilft es auch, wenn ich ganz klar die Führung bei Hundebegegnungen übernehme. Sie läuft dann hinter mir (wenn sie sich vordrängeln will, blockiere ich sie körpersprachlich, wenn sie brav hinter mir bleibt, gibts einen Keks). Das führt dazu, dass sie sich gar nicht erst so aufplustern braucht und in die Leine geht.

    Seitdem laufen bei uns Hundebegegnungen an der Leine sehr viel entspannter ab.

  • Wenn einer provoziert, und dem andern darauf die Nerven reißen, wer hat dann den Streit angefangen?

    - Streit bzw eine Beißerei unter Hunden fängt nicht erst mit dem ersten Zuschnappen an, sondern körpersprachlich schon lang davor. Das provokante Imponiergehabe deiner Hündin ist schon agressiv getönt, kein Wunder also, daß es öfters eskaliert.


    Viele erwachsenen Hunde, gerade auch Schäferhunde, halten nicht viel vom Kontakt mit fremden Artgenossen. Das hat mit Tierheim nichts zu tun, das ist eher Typsache.

    Wenn deine Hündin bei dir lernen darf, daß Ausweichen auch eine Lösung ist und du dich darum kümmerst, daß ihr mit Abstand an fremden Hunden vorbei kommt, wird ihr das hoffentlich helfen. Konkrete Tips haben ShaCo und Bordy94 schon gegeben.


    Dagmar & Cara

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